DE495905C - Einrichtung zur Steuerung von Bewegungsvorgaengen in Abhaengigkeit von mit schwachen Einstellkraeften arbeitenden Messgeraeten - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Steuerung von Bewegungsvorgängen in Abhängigkeit von mit schwachen Einstellkräften arbeitenden Meßgeräten Bei Meßgeräten mit schwachen Einstellkräften, beispielsweise elektrischen Temperaturmessern, ist es schwierig, ohne unzulässig große Beanspruchung des Meßsystems einen Bewegungsvorgang steuern zu lassen, z. B. eine Schreibfeder fortlaufend einzustellen.
• Ein bekanntes Hilfsmittel zur Vermeidung dieser Schwierigkeit besteht darin, den Schreibhebel frei spielen zu lassen und ihn nur zeitweise zur Vornahme punktförmiger Aufzeichnungen durch einen Fallbügel gegen die Schreibfläche zu drücken. Ferner ist es bereits bekannt, das von einer Hilfskraft bewegte Schreibzeug dem frei spielenden Meß-bzw. Anzeigeorgan auf mechanischem oder elektrischem Wege nachzusteuern. Es sind auch bereits Wägevorrichtungen an Lastliebemaschinen vorgeschlagen worden', bei denen eine Zähleinrichtung unter Vermittlung eines Roll- und Gleitkörpers der in Rollenzügen gelagerten Last unter der Wirkung der Schwerkraft nachläuft.
• Gemäß der Erfindung wird das bei der zuletzt genannten Einrichtung angewendete Prinzip für den oben angegebenen Zweck dadurch nutzbar gemacht, daß der Roll- oder Gleitkörper auf einer schiefen Ebene gelagert ist, deren Neigungswinkel entsprechend der Zeigerstellung verändert wird. Der Zeiger des mit schwacher Einstellkraft arbeitenden Meßgerätes hat dabei lediglich die Aufgabe, bei der Änderung des Neigungswinkels insofern mitzuwirken, als er je nach seiner Stellung eine größere oder kleinere Winkeländerung veranlaßt. Zweckmäßig wird der Zeiger durch einen Fallbügel intermittierend gegen die schiefe Ebene gedrückt. Der Roll-oder Gleitkörper bewegt sich dann nach dem tiefsten Punkt der schiefen Ebene hin und nimmt das mit ihm verbundene, einzustellende Organ mit. Es findet also ein absatzweises Nachlaufen des Rollkörpers entsprechend den Zeigerstellungen statt.
• In den Abbildungen sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Die Abb. i und z zeigen in Vorder- und Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Ausführungsform der Erfindung. Ein Band i ist zwischen zwei Rollen a und 3 leicht verstellbar ausgespannt. Oberhalb des Bandes i spielt der Zeiger 4 eines mit geringen Einstellkräften arbeitenden Meßgerätes, der an seinem Vorderende einen rechtwinklig umgebogenen Ansatz 5 trägt. Auf dem Band i ist ein aus zwei Rollen 6 bestehender Rollkörper gelagert. Die Achse 7 der Rollen 6 ist nach unten hin umgebogen und trägt einen Tintenschreiber 8, der über einen Registrierstreifen 9 gleitet. Oberhalb des Zeigers ist ein Fallbügel z o angebracht, der den Zeiger mit dessen Ansatz 5 intermittierend in Berührung mit dem Band i bringt. Legt sich der Fallbügel io auf den Zeiger q., so drückt der Zeigeransatz 5 diejenige Stelle des Bandes i, auf der er sich gerade befindet, nach unten, so daß jetzt das Band als schiefe Ebene wirkt, auf der der Rollkörper 6 herabrollt. Dabei nimmt der Rollkörper 6 die Tintenfeder 8 mit. Der Rollkörper 6 bleibt dann in seiner Stellung so lange, bis durch den von dem Fallbügel io beeinflußten Zeigeransatz 5 ein anderer Punkt des Bandes i herabgedrückt ist und der Körper 6 nach dieser Stelle rollt. Es findet also eine absatzweise Registrierung der Zeigerbewegung i statt. Bei der Anordnung nach Abb. 3 ist das Band i ersetzt durch zwei ausbalancierte Hebel ii und 12, die als zwei schiefe Ebenen wirken und deren Drehpunkte bei 13 und 1.4 angedeutet sind. Drückt in diesem Fall der Fallbügel io den Zeiger -. auf die zunächst waagerecht stehenden Hebel i i und 12 nieder, so wird der Neigungswinkel der Hebel entsprechend der Zeigerstellung geändert. Der gleichartig wie in Abb. i ausgebildete Rollkörper 6 bewegt sich nach dem tiefsten Punkt, nämlich dem Schnittpunkt, der schiefen Ebenen hin, der der Zeigerstellung entspricht. Die Wirkungsweise der Anordnung nach Abb. 3 ist somit grundsätzlich die gleiche wie diejenige der Anordnung nach den Abb. i und a.
• In Abb. 4. ist eine Abänderung der Anordnung nach Abb. 3 dargestellt. Der Rollkörper 6 ist in dieser Abbildung auf zwei Hebeln 15 und 16 verstellbar angeordnet, die von den beiden Hebeln ii und i2 über Gestänge 17 und 18 bewegt werden. Hierdurch wird eine Vergrößerung des durch die Zeigerstellung bedingten Neigungswinkels der schiefen Ebene bewirkt, welche die Bewegung. des Rollkörpers 6 verursacht. Außerdem ist in dieser Abbildung die Tintenfeder 8 mit dem Rollkörper 6 über eine an sich bekannte Geradführung i&' verbunden. Auch bei der Anordnung nach Abb. i läßt sich gewünschten falls eine entsprechende Übersetzung zur Erhöhung der Wirksamkeit der schiefen Ebene erreichen.
• Die neue Einrichtung kann zur Steuerung beliebiger Bewegungsvorgänge benutzt werden, ohne daß dadurch eine unzulässig hohe Beanspruchung des Zeigers q. erfolgt. Beispielsweise läßt sich durch den Rollkörper 6, an dessen Stelle gegebenenfalls auch ein Gleitkörper benutzt werden kann, außer einer Tintenfeder ein Regelwiderstand verstellen, der einer Schaltung zur Übertragung der Stellung des Zeigers d. oder einem Signal-oder Regelstromkreise angehören kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Steuerung von Bewegungsvorgängen in Abhängigkeit von mit schwachen Einstellkräften arbeitenden Meßgeräten, bei der der gesteuerte Teil unter Vermittlung eines Roll- oder Gleitkörpers dem steuernden Teil unter der Wirkung der Schwerkraft nachläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Roll- oder Gleitkörper auf einer schiefen Ebene gelagert ist, deren Neigungswinkel entsprechend der Zeigerstellung verändert wird. a. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Gleit- oder Rollkörpers durch den Schnittpunkt zweier schiefer Ebenen bestimmt ist, deren Neigungswinkel durch die Zeigerstellung gegeben sind. 3. Einrichtung nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß nahe der Zeigerbahn ein Band nachgiebig gespannt ist, das durch zeitweiliges Andrücken des Zeigers durchgebogen wird und auf dem sich der Roll- oder -Gleitkörper dementsprechend bewegt. q.. Einrichtung nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß der Roll-oder Gleitkörper auf ausbalancierten Hebeln gelagert ist, die infolge intermittierender Beeinflussung durch den Zeiger in verschiedene, dessen Stellungen entsprechende Gleichgewichtslagen überführt werden. 5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder q., dadurch gekennzeichnet, daß mit der schiefen Ebene (i i) , deren Neigungswinkel entsprechend der Zeigerstellung verändert wird, über eine den Neigungswinkel vergrößernde Übersetzung (18) eine weitere schiefe Ebene (16) verbunden ist, auf der sich der Roll- oder Gleitkörper (6) verstellt. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Roll- oder Gleitkörper über eine an sich bekannte Geradführung eine Tintenfeder verstellt. 7. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeiger durch eine zusätzliche Einrichtung, beispielsweise einen Fallbügel, intermittierend mit der Fläche für Berührung gebracht wird, derart, daß diese je nach der Zeigerstellung eine verschieden große Verstellung erfährt.