DE49575C - Flacher Kettenwirkstuh] - Google Patents
Flacher Kettenwirkstuh]Info
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- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04B—KNITTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Kettenwirkstuhl besitzt folgende
Einrichtung:
Die Hakennadeln A, Fig. 6, Blatt III, werden von der Nadelbarre A1 gehalten und durch
diese in der Richtung der Pfeile A2 A3 vor-
und zurückbewegt. Die Haken oder Platinen B, welche das »Einschliefsen« und »Abschlagen«
der Maschen besorgen, sind in der Hakenbarre B1 befestigt und erhalten eine auf- und
niedergehende Bewegung in der Richtung der Pfeile S2-B3.
Die Fadenführerröhrchen C sind aus Blech gebogen und vorn offen, um den Faden bequem
einzulegen; sie sind an der beweglichen Schiene C1 befestigt, welche eine entsprechende
Bewegung in der Richtung der Pfeile C2 C3,
Fig. 5, Blatt III, erhalten. Diese Bewegung wird durch irgend eine passende oder bekannte
Einrichtung hervorgebracht, wie z. B. durch die in Mc. Nary's Stuhl verwendeten Mittel
C4 C4, Fig. 5. Haben die Fadenführerröhrchen
die zur Maschenbildung erforderliche Bewegung ausgeführt, so wird ihre Tragschiene C1 in
ihrer Stellung durch eine Sperrvorrichtung C6 C7, Fig. 4 und 5, Blatt II und III, gehalten.
Die Presse JE, Fig. 6, Blatt IH, ist unbeweglich am Hauptträger F befestigt, während der
Träger G die Bewegung der Nadeln und Träger sichert.
Die Maschenbildung erfolgt durch die Fadenführerröhrchen C, Nadeln A, Haken (Platinen) B
und Presse E in folgender Weise:
Die Nadeln A, Fig. 7, Blatt IV, haben sich in der Richtung des Pfeiles A3 so weit
Yorbewegt, dafs die Nadelspitzen vor dem vom Fadenführerröhrchen C kommenden Faden
stehen. Die Fadenführerschiene C1 und damit alle Fadenführer G werden seitlich bewegt und
legen ihre Fäden über den Nadelschaft. Die Nadeln gehen nun zurück in der Richtung des
Pfeiles A2, Fig. 8. Die Nadelspitzen gehen über die Fäden hinweg und kommen unter die
Presse E, Fig. 9. Beim weiteren Rückgang der Nadeln werden die Fäden als Schleifen durch
die alten Maschen, Fig. 10, gezogen und nun fangen in der Richtung des Pfeiles Bs die
Haken B an, sich abwärts zu bewegen, um die Maschen, wie Fig. 11 zeigt, zu vollenden.
Durch die Haken B werden aber auch die Maschen eingeschlossen bezw. zurückgehalten,
wenn die Nadeln vorgehen, um eine nächste Maschenreihe in derselben Weise zu bilden.
Die Bewegung der Nadel- bezw. Hakenbarre erfolgt durch eine verstellbare Hubscheibe,
welche Fig. 12, Blatt III, in Seitenansicht zeigt, während die Fig. 13 bis 15 Schnitte oder
Theile dieser Hubscheibe wiedergeben. Der Theil H1 bis H3 des Umfanges derselben ist
dadurch veränderlich eingerichtet, dafs derselbe von den beiden um H1 und H3 drehbaren
Stücken H4 und Hh gebildet wird. Der
Theil H5 endigt in der geschlitzten Verlängerung
H6, während der Theil H4 die geschlitzte
Verlängerung H9 hat. Beide Enden H6 und H9-werden
durch Schrauben verschiebbar gehalten. Gegen den Theil H9H4 wirkt die Stellschraube
H10 und treibt diesen nach aufsen;
hingegen hat das Ende H6 des Theiles Hs
ein abgebogenes Stück H1 , in welches die Schraube H6 eingeschraubt ist, und durch diese
kann somit der Theil Hs H6 nach innen ge-
zogen werden. Läfst man daher die Schraube H8
nach und schraubt H10 an, so werden beide beweglichen-Theile H1 H5 nach aufsen bewegt,
soweit es die Lüftung der Schraube Hs gestattet,
weil der Theil Hi denjenigen H5 mitnimmt,
worauf beide Theile Hi und H5 unbeweglich
in ihrer Stellung durch den Druck der Schraube H10 und durch den Zug der
Schraube H8 gehalten werden. An der Stelle, wo beide beweglichen Theile Hi und H5 über
einander greifen (Fig. 12 und 14), ist ihr Umfang
so gestaltet, dafs die Verstellung vorgenommen werden kann, ohne dafs die Rolle A8
in ihrem Lauf gestört wird.
Die Hubscheibe wirkt auf den Arm A5, welcher
an der Wendewelle A1, Fig. 6, Blatt III, befestigt ist. Bei A7 steht der Hebel mit einer
kurzen Zugstange mit der Nadelbarre A1 in Verbindung. Da der Hebel A5 einarmig ist,
so bedingt die kürzere Entfernung des Scheibenumfanges von der Welle, d. i. der verstellbare
Theil, den Rückgang der Nadelbarre und somit die Schleifenlänge; eine Verstellung der
Hubscheibe hat hiernach eine Veränderung der Maschenlänge zur Folge. Aufserdem ist eine
bequeme Ein- und Nachstellung mehrerer für die Nadelbarrenbewegung benutzter und für
breite Stühle notwendiger Hubscheiben möglich. Die Hubscheibe für die Hakenbarrenbewegung
kann ebenso verstellbar eingerichtet sein, wie die oben beschriebene für die Nadelbarrenbewegung.
Eine Einrichtung, um die Maschengröfse nach Belieben durch Verstellung eines Handhebels
zu verändern, zeigen die Fig. 16 und 17,
Blatt IY, und zwar ist Fig. 16 eine Endansicht,
während Fig. 17 hierher gehörende Theile im Grundrifs sind. Aufserdem zeigt Fig. 1, Blatt I,
diese Einrichtung an der Maschine.
Da die Maschenlänge nicht allein von der Tiefe des Nadelrückganges, sondern auch von
dem Niedergang der Haken abhängig ist, so ist der Nadel- und Hakenrückgang gleichzeitig
zu reguliren.
Das obere Ende des Hebels A5, Fig. 17,
Blatt IV, welch letzterer zur Nadelbarrenbewegung diente, hat auf beiden Seiten je eine
Nase J2 J2, welche von den nach unten abgebogenen
Haken J1 J1 des Schiebers erfafst werden
können, so dafs sich der Hebel zwar in der Richtung des Pfeiles J4 frei bewegen, aber
bei der entgegengesetzten Bewegungsrichtung J5 von den Haken J1 J1 aufgehalten wird. Der
Schieber J bewegt sich frei in der Führung J3 J3, welche mit dem Hauptträger F, Fig. 6,
Blatt III, in Verbindung steht. Eine Feder J6 bewegt den Schieber in der Richtung des
Pfeiles J6. Hinter der Führung liegt eine Schiene J7, welche in der Richtung der Pfeile
J11 J12 verschoben werden kann; sie trägt ein
keilförmiges Stück J8 und dieses legt sich gegen einen nach unten vorspringenden Theil J9
des Schiebers J. Wird nun die Schiene J7 in der Richtung des Pfeiles J12 verschoben, so
legt sich das Keilstück J8 gegen den Vorsprung J9, und der Schieber J wird in der Richtung
des Pfeiles J4 verschoben. Dadurch wird aber der Hebel A5 in seiner Bewegung aufgehalten,
und die mit demselben in Verbindung stehende Nadelbarre A1, Fig. 6, Blatt III, wird
nicht mehr so weit als vorher zurückbewegt, was eine Verkürzung der Schleifenlänge zur
Folge hat; Wird hingegen die Schiene J7 in der Richtung des Pfeiles J11 verschoben, so
bewegt sich der Schieber J nach vorn und der Hebel kann einen gröfseren Weg zurücklegen,
was die Schleifenlänge vergröfsert.
In derselben Weise wird die Bewegung des Hebels B5 für die Hakenbarrenbewegung verringert,
und zwar sind K2 K2 die Nasen des
Hebels B5, K1 K1 die Haken des Schiebers K,
welcher durch einen Keil der Schiene K3 in der Richtung der Pfeile K6 K7 verschoben wird.
Die beiden Schienen J7 und K3 sind durch
kurze Zugstangen K10 und X11 mit einem
zweiarmigen Hebel K8 in Verbindung, welcher sich um den Bolzen K9 dreht und durch einen
Griff K15 in der Richtung der Pfeile K4 K5
verschoben werden kann. Der Griff gleitet über ein Zahnsegment K12, so dafs sich der
Hebel in einen beliebigen Zahn einstellen läfst. Wird der Hebel K8 in der Richtung des
Pfeiles K5 bewegt, so verschieben sich die Schienen J7 und HC3 derart, dafs die Hebel A5
und B5 einen geringen Rückgang ausführen können, was zur Folge hat, dafs sich die
Maschen kürzen, also die Waare fester wird. Bewegt man den Hebel K8 in der Richtung
des Pfeiles A4, so werden die Maschen länger
und die Waare lockerer.
Da es nun in besonderen Fällen erwünscht ist, den Betrag des Nadelrückganges nicht dem
des Nadeltiefganges gleich, sondern proportional zu verändern, ist sowohl das Lager K19, Fig. 16,
des Bolzens K9 als auch der Träger K17 dieses
Bolzens verstellbar eingerichtet.
Um in einem beliebigen Wechsel lockere und feste Reihen, wie es bei einer besonderen
Waarengattung nothwendig ist, zu arbeiten, ist ein automatischer Steuerapparat für die beschriebenen
und zur Begrenzung der Nadel- und Hakenbarrenbewegung dienenden Keilschienen
K3 und J7 angebracht.
Fig. 18, Blatt V, zeigt denselben im Querschnitt,
Fig. 19 einen Theil des Grundrisses, während Fig. 20 einen Gesammtgrundrifs mit
der Zähl- oder Musterkette angiebt, welch letztere nochmals in Fig. 21 und 22, Blatt VI,
in Seitenansicht und Grundrifs mit ihren Hülfstheilen dargestellt ist.
K3, Fig. 18, Blatt V, ist die Keilschiene,
welche, wie beschrieben, mit derjenigen J7 in
Verbindung steht. Auf der ersteren ist an entsprechender Stelle eine kurze, gezahnte Schiene L
befestigt, die Zähne derselben greifen in die Schraube L1, welche lose, aber excentrisch auf
der Welle L2, Fig. 19, sitzt, so dafs man durch
Drehung der letzteren die Schraube L1 aufser Eingriff mit der gezahnten Schiene L bringen
kann. Steht die Schraube im Eingriff und dreht man die Schraube L1 in der Richtung
der Pfeile L9 oder L10, so wird die Keilschiene
K3 hin- oder hergeschoben, was, wie beschrieben, eine Veränderung der Maschenlänge
bewirkt.
Fes.t verbunden mit der Schraube L1 sind
zwei Schalträdef JL5 L6, Fig. 18 bis 20, wovon
das vordere L5 derart gezahnt ist, dafs durch dasselbe die Schraube L1 in der Richtung des
Pfeiles L10, hingegen durch das hintere Schaltrad L6 in der Richtung des Pfeiles L9 gedreht
werden kann. In jedes Schaltrad greift je eine Schaltklinke L7 und L8, welche an Armen
drehbar befestigt sind, die sich um die Welle L2 frei drehen. Die Klinken sind nun derart eingerichtet,
dafs, wenn L7 eingreift, L8 aufser
Eingriff kommt, oder umgekehrt. Hierzu hat der Arm der Klinke L7 nach unten eine Verlängerung
L11, Fig. 18a, welche sich gegen die Stellschraube L12 durch den Zug der
Feder L13 legt, sobald sie sich frei bewegen
kann. Die Klinke L7 hat einen Schwanz L14
und dieser kommt in Berührung mit dem Fänger L15, wenn sich die Verlängerung L11
auf die Stellschraube L12 auflegt, so dafs durch
den Fänger die Klinke gehoben wird. Dreht man aber den Arm mit der Klinke L7 in der
Richtung des Pfeiles L9, so kommt der Schwanz L14 aufser Berührung mit dem Fänger,
die Klinke fällt nieder und greift in ihr Schaltrad L6, um dieses zu drehen. Ebenso hat
der Arm für die Klinke L8 die Verlängerung
L17, Fig. 18, und sobald sich diese an
ihre Stellschraube, gezogen durch die Feder L18,
legt, wird die Klinke durch den Fänger L16
gehoben und kommt somit aufser Eingriff mit dem Schaltrad.
Die Klinke L8 steht in Verbindung mit der
Stange L19, Fig. 19; wird diese in der Richtung
des Pfeiles L21 bewegt, so kommt, wie angegeben, die Klinke in Eingriff und das
Schaltrad L5 dreht die Schraube in der Richtung des Pfeiles L10, Fig. 18. Die Klinke L7
ist mit der Stange L20, Fig. 19, verbunden, und
wird letztere in der Richtung des Pfeiles L22
gezogen, so kommt die Klinke L7 in Eingriff und dreht die Schraube in der Richtung des
Pfeiles L9 um.
Zwei Arme L^1 L2S, Fig. 18 und 20, sind
mit den Wendewellen M7 und Ai9 fest verbunden.
An ihren äufseren Enden halten die. Arme L27 L28 die Zugstangen L29 L30. Die
Zugstange L29 trägt mit ihrem unteren hakenförmigen
Ende die Stange L19, Fig. 19, und die Zugstange L30 die Stange L20.
Auf der Hauptwelle D, Fig. 18 und 20, sitzen
die unrunden Scheiben L23 L24. Die erstere
wirkt auf den einarmigen Hebel L25, während
die zweite L24 den Winkelhebel L26 beeinflufst.
Wird nun z. B. die Stange L19, welche die
Klinke L8 bewegt, durch Zugstange L29 und
Arm L27 so hoch gehoben, dafs sie in Berührung
mit ihrem Hebel L25 kommt, so rindet
eine Bewegung der Klinke L8 statt und die Schraube L1 bewegt sich in der Pfeilrichtung
L10. Wird umgekehrt die Stange L20
für die Klinke L7 gehoben, so kommt diese in Berührung mit dem Hebel L26 und die Belegung
überträgt sich auf die Klinke L7, wodurch die Schraube L1 in der Pfeilrichtung L9
gedreht wird, wobei natürlich die Stange L19 für die Klinke L8 gesenkt sein mufs.
Die Bewegung der Arme L27 L28 erfolgt
automatisch durch den Zählapparat, Fig. 21 und 22, Blatt VI. Mist die gewöhnlich benutzte
Vaucanson'sche Kette, welche in Fig. 21 a, 21 b und 21 c mit ihren Knaggen Af6
angegeben ist. Diese Kette gleitet frei über die Kettenführung Af1 und wird bei jeder
Umdrehung der Maschine um ein Glied durch Klinke M3 in der Richtung des Pfeiles M2 vorwärts
bewegt. Die Klinke M3 ist beweglich mit der Zugstange M4 verbunden, welche durch
Excenter M5 ihre Bewegung erhält. Die Wendewellen M7 M9, auf denen die Arme L27 L28
befestigt sind und welche, wie beschrieben, die Klinken L7 Ls, Fig. 18 und 19, Blatt V, in
und aufser Eingriff bringen, tragen an den Enden die Arme M9M10, Fig. 21 und 22.
Beide können abwechselnd durch Knaggen M6 der Musterkette gehoben werden und je nach
Anordnung der Knaggen kann man beliebig zwischen lockeren und festen Maschenreihen
wechseln.
Ein dritter Arm M11 trifft die Kette M in
der Mitte, derselbe dreht sich um den Bolzen M12 und kann durch einen Knaggen der
Kette gehoben werden. Hierdurch wird die Maschine aufser Thätigkeit gesetzt, und zwar
auf folgende Weise:
Auf der Hauptwelle ist eine unrunde Scheibe M13
angebracht, welche den um M15 drehbaren Hebel M14 in Schwingungen versetzt; mit letzterem
steht eine Stofsklinke M16 in Verbindung,
die mit ihrem unteren Vorsprung beständig auf der vorderen Fläche des Hebels Mn
gleitet. Der Arm M17, drehbar um M18, steht
durch eine Zugstange M20 mit der Riemenspannrolle
im Zusammenhange und trägt einen Stift M19, gegen welchen die Stofsklinke trifft,
wenn diese, wie in der Fig. 21 angegeben, vom Hebel M11 gehoben ist, der seinerseits
wiederum durch einen Knaggen der Musterkette gehoben wurde. Der Hebel M14 bewegt
somit durch seine Stofsklinke M16 den Arm M17
und entfernt die Spannrolle vom Riemen (Blatt I und II), worauf die Maschine aufser
Thätigkeit kommt.
Um eine Durchbiegung der Presse E zu verhindern, wird an beliebiger Stelle der Nadelreihe
zwischen den Nadeln ein gestanztes Plättchen N, Fig. 27 und 28, Blatt VI, angebracht,
das mit seinen Nasen N1 iV2 die Presse, Fig. 6,
Blatt III, mit dem Träger G, auf welchem die Nadeln gleiten, verbindet.
Während der Maschenbildung wird der Faden ungleichma'fsig verbraucht, so dafs sich die
Fäden ruckweise vom Kettenbaum abwickeln, wodurch dieselben ungleich angespannt wer-.·
den, was durch ein geringes Ueberlaufen des Baumes noch begünstigt wird. Es werden im
vorliegenden Falle zwei Einrichtungen verwendet, welche das gleichmäfsige Ablaufen der
Kettenfäden vom Baum ermöglichen. Fig. 29, Blatt VII, zeigt eine dieser Einrichtungen im
Schnitt und Fig. 30 ein Stück der Vorderansicht.
P ist eine Röhre oder ein Stab, über welchen die Kettenfäden, welche vom Baum nach
den Fadenführerröhrchen geführt sind, laufen. Dicht über der Röhre P ist eine zweite Röhre'P1
angeordnet, deren Lager in den Enden zweier oder mehrerer verschiebbarer Stangen P2 durch
den Kopfträger F gehen, angebracht sind. Diese Stangen P2 sind passend mit den Federn P3
verbunden, letztere sind an der Wendewelle P4 festgeschraubt, so dafs man durch Drehung
derselben die Federn beliebig anspannen kann. Hierzu dient der Handhebel P6, welcher mit
Reibung an dem Kreisbogen P8 anliegt oder auf eine andere Weise in seiner Lage gehalten
wird und mit dem Zapfen P10 der Wendewelle
fest verbunden ist. Ein ruckweises Abziehen der Kettenfäden wird daher eine Horizontalbewegung
des Stabes P1 zur Folge haben und diese wieder eine regelmä'fsige Abwickelung
der Kettenfäden vom Baum bedingen.
Eine Einrichtung zum gleichen Zwecke zeigt Fig. 31, Blatt VII, im Querschnitt und Fig. 32
in der Vorderansicht. Eine Röhre oder ein Stab P wird drehbar von den am Kopfträger F befestigten Armen P12 getragen. An
der Röhre P sind die Lager P10 für die zweite Röhre P1 befestigt. Die Kettenfäden laufen,
wie die Fig. 31 angiebt, um die Röhren P
und P1 herum, über die Röhre oder den Führungsstab P11 hinweg nach den Fadenführerröhrchen
C abwärts. Die Röhre P1 steht mit dem Arm P13 in fester Verbindung und an
diesem zieht die Feder P14. Auch hier nimmt
der bewegliche Führungsstab P1 den ruckweisen Abzug der Kettenfäden auf, so dafs dieselben
gleichmäfsig vom Baume abgezogen werden.
Die Randnadeln bedürfen weniger Fäden als die übrigen Nadeln und es werden daher die
Randfäden von besonderen Spulen abgezogen. Um denselben eine gleichmäfsige, regulirbare
Spannung zu ertheilen, ruht auf den Fadenlagen ein dachförmig gebogenes Blech Q2,
Fig. 33 und 34, Blatt VII, welches durch Scheiben Q4 belastet wird.
Beim directen Abzug der Kettenfäden von den Kötzern R3, Fig. 37 und 38, Blatt VIII,
werden diese in passender Weise in einem Spulengestell untergebracht, und vier solcher
Gestelle i?5, Fig. 39, liefern ihre Fäden zu den
Fadenführerröhrchen. Hierbei ist aber eine besondere Spannvorrichtung der Fäden erforderlich,
welche in den Fig. 40 und 41 angegeben ist. Fig. 40 ist ein Querschnitt der
Spannvorrichtung und Fig. 41 ein Theil der Vorderansicht. Eine Anzahl Rohre oder Führungsstangen
S sind oberhalb der Maschine passend befestigt. In den Zwischenräumen liegen die Führungsstangen S2 , welche von
einem Rahmen S3 getragen werden, der sich behufs Einführung in die Höhe schlagen läfst
(wie punktirt in Fig. 40). Beim Niederschlagen werden die Kettenfäden von ihrer geraden
Linie abgebogen, so dafs sie mit einer bestimmten Spannung abgezogen werden müssen,
welch letztere sich durch eine Regulirungsschraube S6 verändern läfst.
Um auf dem Kettenwirkstuhle mehrere Waarentheile unter Benutzung eines mit der
vollen Zahl Fäden gefüllten Kettenbaumes arbeiten zu können, nach einer gewünschten
Waarenlänge jedoch wieder sämmtliche Fäden in Thätigkeit zu bringen, ist es nöthig, den
Faden, welchen die zwischen den einzelnen Waarentheilen unthätige Nadel erhalten würde,
trotzdem vom Baum abzuziehen und besonders auf einzelne Spulen aufzuwinden. Hierzu dient
die Einrichtung Fig. 35 und 36, Blatt VII, und zwar zeigt Fig. 35 einen Theil der Seitenansicht
und Fig. 36 einen Theil der Rückansicht.
Eine Welle T ist auf der hinteren Seite der Maschine drehbar gelagert (s. auch Blatt I) und
wird durch eine Schnur oder dergleichen von der Hauptwelle aus umgedreht. Auf der
Welle T sitzt verschiebbar die Scheibe T1, welche durch Nuth und Feder von der W'elle
gedreht wird. Auf der Scheibe T1 liegt mit ihren Fadenlagen die ZweiwUrtelspule T2, die
sich auf dem von der Gabel T4 gehaltenen Stift T3 frei bewegt. Eine Aussparung der
Gabel läfst der Welle T freien Durchgang und die Gabel selbst wird in ihrer Verschiebung
quer durch die Maschine vom Lager T5 gehalten , welches sich an einer beliebigen Stelle
des Trägers T6 festschrauben läfst. Die Spule wird in der Pfeilrichtung T9 umgedreht und
hebt sich in dem Mafse mit der Gabel T4, als sich der unverarbeitete, vom Baum kommende
Faden aufwickelt. Die Einrichtung gestattet, eine solche Spule T2 an jeder Stelle der
Maschinenbreite und in jeder Anzahl anzubringen. Will man wieder Waare in der ganzen Stuhlbreite arbeiten, so führt man den
Faden in das bisher freie Fadenführerröhrchen und läfst die Spule, ohne Faden aufzuwickeln,
umlaufen.
Um neue Fäden von einem frisch gefüllten Kettenbaum in die Fadenführerröhrchen bequem
einführen zu können, dient die in den Fig. 42 bis 51, Blatt VIII, gezeichnete Einrichtung.
Eine Hülfsnadelbarre U, Fig. 42 und 43, enthält genau der Nadeltheilung des Stuhles
entsprechend eingespannte Nadeln Z72. Die stumpfen Haken ZZ6 dieser Nadeln sind zur
Seite gebogen. Us, Fig. 44, ist ein Kettenbaum, welcher in gewöhnlicher Weise mit
Fäden ZZ4 gefüllt sein mag. Es wird nun die Nadelbarre U mit ihren Nadeln so in die
Kettenfäden zwischen dem Riet U5, Fig. 44, und dem Kettenbaum eingesenkt, dafs jeder
zur Seite gebogene Nadelhaken einen Faden erfafst und sich dieser beim Wiederzurückziehen
der Nadelbarre U in den Nadelhaken einlegt. Hierauf wird die Nadelbarre in die
punktirte Lage ZT8 gebracht, die Fäden werden
vorn durchschnitten und bündelweise zusammengebunden, worauf man diese Bündel in eine
mit Haken versehene Schiene U9, Fig. 45, einhakt.
Nadelbarre U und Schiene werden dann, durch Schnüre am Rande des Kettenbaumes
festgebunden.
Ist der Kettenbaum in diesem Zustande in die Maschine eingelegt, so wird die Hakenmaschine
ZJ9, Fig. 46, in eine passende Lage
gebracht und durch irgend ein Mittel gehalten, während die Hülfsnadelbarre U2 mit den Fäden
so gegen die vorn offenen Fadenführerröhrchen C gebracht wird, dafs beim Abwärtsbewegen
sich die Fäden einlegen müssen. Zur Unterstützung dieser Bewegung dient der Stab ZZ11, welcher durch einen Arm ZZ12 an
der Hakenbarre B1 befestigt ist und sich gegen die Nadeln U2 legt. Wird die Maschine mit
der Hand umgedreht, so wird beim Niedergang der Hakenbarre gleichzeitig die Hülfsnadelbarre
Z7 abwärts gedrückt.
Eine Einrichtung, welche gleichem Zwecke dient, zeigen Fig. 47 und 48. In die Oeffnung
einer von zwei Schienen gebildeten Zange F legt sich das Keilstück· F1, so dafs die zwischengebrachten
Fäden eingeklemmt werden. Um aber die Vertheilung der Fäden genau nach der Nadeltheilung zu bewirken, wird beim
Scheeren des Kettenbaumes hinter dem Riet eine gezahnte Schiene W befestigt, deren winkelförmige
Einschnitte genau der Stuhltheilung entsprechen. Ist der Baum mit Fäden gefüllt,
so schiebt man zwischen Riet F5 und gezahnter Schiene W die Zange F ein und spannt die'
Fäden in derselben durch das Keilstück F1 fest.
Die Zange und Fäden werden in der beschriebenen Weise auf dem Baum befestigt und
derselbe nun in die Maschine gelegt. Fährt man jetzt mit der Zange F, wie Fig. 51 erkennen
läfst, längs der Fadenführerröhrchen abwärts, so mufs sich, da die Zange die Fäden
in der richtigen Vertheilung enthält, in jedes derselben ein Faden einlegen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein flacher Kettenwirkstuhl, in welchem die Abschlagsbewegung der Nadelbarre (A1) und die Waarenabzugsbewegung der Platinen- oder Hakenbarre (B1), die durch Federn hervorgebracht werden, behufs Herstellung fester und lockerer Waare in der Weise selbstthätig sich verändern, dafs zwei von einem Musterapparate (L1 L5 L6 M) verstellte Fänger (J K) beide Barren (A1 B1) aufhalten, in welchem Kettenstuhle ferner die offenen Fadenführer (G) alle gleichzeitig ihre Kettenfäden durch eine besondere Hakenschiene (U U2) oder Nuthenschiene (VV1) eingelegt erhalten und endlich etwaige nicht arbeitende Fäden von selbstthätig sich drehenden Reibungsrollen (T1 T2) abgezogen werden.Hierzu 8 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE49575C true DE49575C (de) |
Family
ID=324491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT49575D Expired - Lifetime DE49575C (de) | Flacher Kettenwirkstuh] |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE49575C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213562B (de) * | 1956-04-28 | 1966-03-31 | Gardisette Werk Dr Baier & Co | Legeschiene fuer flache Kettenwirkmaschinen |
-
0
- DE DENDAT49575D patent/DE49575C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213562B (de) * | 1956-04-28 | 1966-03-31 | Gardisette Werk Dr Baier & Co | Legeschiene fuer flache Kettenwirkmaschinen |
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