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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Inlaid-Fußbodenbelag
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von
Inlaid-Fußbodenbelag.
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Für den angegebenen Zweck wurden bisher stetig umlaufende Maschinen
verwendet, bei welchen die Trennung der das Muster bildenden Stücke des plastischen
Materials an den zu den halandern zurückzuführen-,Ion durch nur eine umlaufende
Musterwalze hervorgerufen wird, welche in Verbindung mit ihrem Sch.neidzvlinder
arbeitet. Es war daher diu Länge einer vollständigen Wiederholung- des -Musters
in der Längsrichtung,des hergestellten Fußbodenbelags beschränkt, und zwar auf diejenige
Länge, welche der Einwirkung. der Musterwalze unterworfen ist, während diese eine
volle Umdrehung macht.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Überwindung dieser Beschränkung,
so daß ein zusammenhängender Inlaid-Fußborlenbelag hergestellt werden kann, bei
dem das Muster einen Teil oder ein Vielfaches der Musterwalzen beträgt. Erfindungsgemäß
arbeiten mit jedem Schneidzvlinder mehrere innen oder außen befindliche Musterwalzen
derart zusammen, daß jede Musterwalze während bestimmter Zeitabschnitte musterauswählend
wirkt, während anderer unwirksam .bleibt, so daß der Gesamtbeitrag jedes Schneidzvlinders
zu dem hergestellten Fabrikat gleich der Sumnne der durch die Wirkung jeder einzelnen
seiner Musterwalzen bestimmten Teilbeiträge ist.
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Die Vorrichtung arbeitet derart, daß die für -die Herstellung eines
fortlaufenden Fußbodenbelags wirksameBewegung jeder Musterwalze so beschränkt ist,
daß jede einen anderen Abschnitt oder andere Abschnitte des Flächenraumes beherrscht,
welcher zur Herstellung eines abgeschlossenen Musters in einem vollen Arbeitsgang
erforderlich ist. Die Steuerung .der Musterwalzenbewegung erfolgt durch umlaufende
Nocken oder Räder, welche mit dem Schneidzvlinder durch ein Getr.i.ebe verbunden
sind, dessen Übersetzung veränderlich ist, so @daß eine Bewegungsperiode der Länge
des Musters angepaßt werden kann.
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Die Arbeitsweise eines jeden Schneid.zylinders und seiner im Innern
angeordneten Musterwalzen ist folgende: Die Lage aus plastischem Material wird stetig
zu dem Schneidzvlinder geführt und läuft zwischen dessen .Messern und der Oberfläche
einer außen am Z`linder in Berührung mit den Messern umlaufenden Walze hindurch.
Das )lastische Material wird hierdurch geschnitten und nach der Mitte des Schneidzyliirders
hin ;epreßt, welcher auf diese Weise vollkommen mit Materialstücken in Form der
Figuren ;efüllt wird, welche durch die Messer be-@timmt ist, die jedes Stück aus
denn vollen
Material Herausschneiden. Der vollbeladene Teil des
Schneidzylinders kommt bei seiner Umdrehung in das Bereich der ersten Musterwalze.
Vorsprünge auf der Oberfläche der Musterwalze erteilen den im Schneidzylinderrnantel
verschiebbaren Ausstoßstempeln eine radiale Bewegung, so daß sie mit .ihren äußeren
Enden das für das herzustellende Muster nicht benötigte plastische Material ausstoßen.
Wenn die erste Musterwalze die ihr zugewiesenen Teile des Materials abgeworfen hat,
wird sie durch das ihr zugeordnete Steuergetriebe nach der Mitte des Schneldzylinders
hin so weit weggezogen, daß sie außer Wirksamkeit tritt und daß der nachfolgende
vollbeladene Teil des Zylinders zu einer zweiten Musterwalze gelangt, welche in
derselben Weise wie die erste wirkt. Da es oft wünschenswert ist, daß mittels der
Vorrichtung verschiedene Musterlängen hergestellt werden können, von denen manche
größer sind als die Summe des wirksamen Umfangs von nur zwei Musterwalzen für jeden
Schnei,dzylinder, und da ferner die Hinundherbewegung der Musterwalzen zwischen
ihrer äußeren und inneren Lage schwer durchführbar ist, wenn man nicht den die Auswahl
der dem Muster einzuverleibenden Materialstücke bewirVenden Umfang verkleinert,
so ist es vorzuziehen, eine weitere dritte Musterwalze vorzusehen, :die ebenfalls
ihre eigene Steuervorrichtung erhält. In der nachfolgenden, durch Zeichnungen ergänzten
Beschreibung der Erfindung ist die Benutzung von drei Musterwalzen vorgesehen.
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Die Zeichnungen stellen dar: Abb. i eine schematische Seitenansicht
des Schneidzvlin,ders und der mit ihm zusammenarbeitenden Muster- und Ausstoßwalzen,
Abb. a in größerem Maßstab -die Messeranordnung am Schneidzylinder.
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Abb.3 ist ein Teilschnitt eines Schneidzylinders mit dem Ausstoßstempel.
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Abb. q. zeigt d.en Kopf des Ausstoßstempels, von vorn gesehen.
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Abb. 5 :zeigt ein Muster, dessen Gesamtlänge gleich dein Anderthalbfachen
des wirksamen Schneidzvlinderumfangs ist, sowie die zu einer Herstellung erforderlichen
Bewegungen der Musterwalzen.
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Abb.6 zeigt das gleiche Muster in vergrößertem Maßstab reit durch
verschiedene Schraftur kenntlich gemachtem Arbeitsbereich der einzelnen Musterwalzen.
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Abb.7 ist eine ähnliche Darstellung für eine dem wirksamen Schneidzylinderumfang
entsprechende, Abb. 8 für eine drei Vierteln :des wirksamen Umfanges entsprechende
Musterlänge.
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Abb. g ist eine Vorderansicht auf das Getriebe zur Steuerung einer
Muster-,valze. ! Abb. io ist ein Schnitt nach Linie S'-S= der Abb. g.
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Abb. I I ist ein Ouer schnitt einer Musterwalze und eines Sch,neidzylinders.
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Abb. i2 zeigt einen schematischen. Antrieb für das Musterwalzensteuergetriebe.
Abb. 13 bis 23 sind im folgenden beschriebene Einzeldarstellungen des Musterwal.zenregelgetrebes.
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Der hier dar-estellte Schneidzylinder ist zur fortlaufenden Aufnahme
einer Lage von plastischem Material geeignet, welche ihm von einem Kalander zugeführt
wird. Er ist dazu eingerichtet, diese Lage zu zerschneiden, die für das herzustellende
Muster nicht erforderlichen Materialteile durch im Innern ,des Schneidzylinders
befindliche Musterwalzen abzuwerfen und die für das betreffende Muster geeigneten
Stücke auf eine laufende Unterlage abzulegen. Die ganze Maschine enthält so viele
Schneidzylinder mit ihren mechanischen Nebenelementen, als verschiedene Farben von
plastischen Materiallagen auf der Unterlage zur Bildung des vollständigen Musters
des Bodenbelags zusammengebracht werden müssen.
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In Abb. i bezeichnet A eine Lage plastischen Materials, welche stetig
von dem nicht abgebildeten Kalander aus zugeführt wird und sich um eine Walze B
.herumbewegt, von welcher sie durch ein laufendes Förderband zu den Messern des
Schneidzylinders D geführt wird. Da die Oberfläche der Walze B in Berührung mit
den Messern des Zylinders D umläuft, wird die Lage A in die Zwischenräume zwischen
den Messern hineingezwungen, welche die Umrisse der dem Muster einzuverleibenden
Teile von A bestimmen. Der auf diese Weise mit plastischemMaterial vollbeladene
Umfangsflächenteil von D setzt seine Umdrehung fort und gelangt zu "der Musterwalze
El. Die Ausstoßstempel (Abb. 3 und 4) werden .durch Erhöhungen, die sich auf der
Oberfläche einer Musterwalze El befinden, i nach außenbewegt und stoßen alle diejenigen
Masseteilchen nach außen, welche innerhalb der von der Walze E1 beherrschten Fläche
nicht dem Muster .einverleibt werden sollen. Diese Teile werden mittels einer Walze
El, i welche mit Nadeln zum Aufspießen des betreffenden Materials versehen ist,
entfernt. Die Walze El setzt ihre auswählende Tätigkeit so lange fort, bis derjenige
Teil ihrer Oberfläche, welcher keine Erhöhungen ent- i hält, die Verbindungslinie
der Mittelpunkte von El und F1 erreicht. Dann wird die Walze El radial nach dem
Mittelpunkt des Zylinders D hin bewegt; ihre musterauswählende Tätigkeit ist unterbrochen.
Die 1 Umdrehung des Schneidzylinders geht weiter und, da die Walze El aufgehört
hat, die Aus-
#tol,stempel zu le:tätigen, gelangt derjenige Teil
des Zylinders D, welcher demjenigen folgt. dessen Beitrag zu dem Muster durch die
WalzeEl bestimmt war, vollbeladen in eine Stellung, in welcher er der musterauswählenden
Tätigkeit der Walze E' ausgesetzt ist, bis, wie vorher für den Fall der VV alze
E' beschrieben, das von Erhöhungen freie Oberflächensegment der Walze E2 die Verbindungslinie
der Mittelpunkte von D, E= und F= erreicht, woraufhin die Walze E-' radial nach
dem Mittelpunkt des Zylinders D hin bewegt wird und ihre musterauswählende Tätigkeit
ebenfalls aussetzt. Entsprechend arbeiten die Walzen E3 und F'. Das Ergebnis ist,
daß nach Überschreitung der Verbindungslinie der Mittelpunkte von D, E' und F' der
Zylinder D in aufeinanderfolgenden Teilsegmenten nur so viel von dem plastischen
Material enthält, als für ras herzustellende Fußbodenbelagmuster erforderlich ist.
Bei Weiterdrehung des Zylinders D kommen die von den Musterzylindern EI,
EI, E° noch nicht bewegten Ausstoßstempel in ras Bereich einer glatten Einlegewalze
G. Durch diese werden alle an ihr vorbeikommenden Ausstoßstempel so bewegt, daß
alle aus dem plastischen Material durch die Walzen EI, E2 und E3 ausgewählten llusterüguren
auf die mit Nadelspitzen verseleene, finit derselbenOberflächengeschwindiglceit
wie die Messerschneiden von D bewegte Unterlage H niedergelegt werden. Eiale glatte
umlaufende Walze I belwirkt, daß die Ausstoßstempel über die Messer d!es Schneidzylinders
hervortreten, um durch. die umlaufende Bürste J in üblicher Art gereinigt zu, werden.
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Wenn .durch die dufei.nanderfol:gende Tätigkeit von so vielen Schneidzvlindern,
als verschiedenfarbige Lagen plastischen Materials zu der fertigen F.ußbodenheklei-dung
beitragen, das ganze Material auf die Unterlage aufgelegt ist, werden Material und
Unterlage zusammen von der Fläche H in der üblichen Weise abgenommen und durch Hitze
und Druck in der bei rotierenden Fußbod:enbelag-Inlaid-1lascliineii üblichen Weise
verfestigt.
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Abb. 5 zeigt die Teilflächen eines Musters, welche durch die verschiedenen
Musterwalzen eines Schneidzylinders ausgewählt wurden. Die Darstellung ist in so
kleinem Maßstabe, claß nur die Gesamtflächen gezeigt sind, ohne Berücksichtigungd.er
Einzelheiten des Musters. welche bei der tatsächlichen Fabrikation innerhalb dieser
Flächen hergestellt werden können. El, E= und E° sind schematische, auf eine gerade
Linie zurückgeführte Darstellungen der Musterwalzen EI, E2 und E'. Es entspricht
die dreifache. Linie denjenigen Teilen der betreffenden 3vIusterwalze, an welchen
die die Ausstoßstempel betätigenden Erhöhungen sitzen. Die einfachen Linien entsprechen
den Lücken, also denjenigen Teilen der Musterwalze, welche keine Erhöhungen besitzen.
Während des Vorüberganges dieses Walzenteiles unter demSchneidzvliiider werden die
1Iusterwalzen durch ihre Regelgetriebe gegen den Mittelpunkt des Schneidzyli;nders
in eine Lage bewegt, in welcher sie die Ausstoßstempel nicht mehr betätigen können.
Sie drehen sich weiter in L'bereinstimmung mit dem Schneidzylinder und werden durch
dasselbe Getriebe bei Wiederkehr ihrer Musterteile in das Arbeitsbereich des Schheidzylinders
nach außen bewegt, um wiederum die Au,sstoßste#mpel zu betätigen. Die Pfeile in
Ab@b.5 bedeuten, wenn sie nach rechts zeigen, -eine Bewegung der zu ihnen gehöreigen
Musterwalze nach außen in die wirksame, wenn sie nach links zeigen, eine Bewegung
nach innen in die unwirksame Lage.
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K bedeutet die Länge des leerzustellenden 1-Iusters, L ist die Abwicklung
des Umfangs der Walze El, N der Walze E' und 111 der Walze E2. In dem Falle des
in diesem Beispiel gezeigten Musters sind L und N gleich, und jedes
ist ein Viertel der Länge K; letztere entspricht dem Anderthalbfachen der wirk-Samen
Schneidzyl!inderoberfläche. Infolgedessen muß das Steuergetriebe, welches die Musterwalzen
in die wirksame und in die unwirksame Lage bewegt, mit dem Schneidzylinder so verbunden
sein, d.aß ein Umlauf des Steuergetriebes während anderthalb Ljmndrehungen des Schneidzylinders
erfolgt. R bezeichnet den Teil der Länge der Unterlage, dessen Muster durch El und
E' bestimmt wird, P gleich L und gleich N ist die Länge des Rapports des auf dieser
Fläche eingelegten Musters, 0 ist die Nullinie des Musters und entspricht den Nullinien
OZ, 02 Lind 0' der Musterwalzen El, E`- und E2 in Abb. i -Die Lücke in El erstreckt
sich von 0 vorwärts, diejenige in E' von 0 rückwärts. Die Erhöhungen in El und E'
sind symmetrisch nach jeder Seite von 0 angeordnet, so daß EI und E' sich. abgesehen
von der Winkelstellung ihrer Lücken, in Beziehung zu ihren Nullinien entsprechen.
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Die Summe von 01 und 0= ist gleich JI, vermindert um die Lücke in
EI. In dem gewählten Muster ist 31 ein Sechstel der Länge K.
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Der Bewegungszyklus zur Herstellung eines Musters wie in Abb. 5 ist,
bei der Nulllinie 0 begonnen und nach unten verfolgt, der nachstehende: Bei O befinden
sich EI und E'3 beide in der äußeren wirksamen Stellung; E'- ist in der inneren,
nicht wirksamen Stellung. Das Muster wird daher durch E'1 und E3 gemeinsam
bestimmt, bis, zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb des Regulierr
-triebettriilatif:,
der durch den nach links gerichteten Pfeil bezeichnet ist, diese Musterwalze aus
ihrer wirksamen Stellung weggezogen wird. E° bestimmt das Muster weiter bis zu dem
Punkt, in dem das untere Ende von R mit dem oberen Ende von O' zusammenfällt. Der
sich an den mit Steuerteilen versehenen Umfang der Musterwale anschließende steuerteilfr
eie Walzenteil hat dann seine von demReguliergetriebe geregelte Teildrehung vollendet,
wie der nach links gerichtete Pfeil anzeigt, und E° wird aus ihrer wirksamen Lage
zurückgezogen. Der quer über der Lücke von E2 nach rechtsgerichtete Pfeil zeigt
an, daß E2 von ihrem Reguliergetriebe in die wirksame Stellung hineinbewegt worden
ist, so daß E= das Muster fortsetzen und die Teilfläche Q1 auslegen kann. E= bestimmt
weiterhin das an O'- sich als Anfang der folgenden Unterlage anschließende Stück
O2, bis das Ende von O= und der Anfang von R zusammenfallen und der quer über der
Lücke von E2 nach links gerichtete Pfeil die durch das Reguliergetriebe erfolgende
Zurückbewegung von E2 in ihre unwirksame Stellung anzeigt. Kurz vor ,diesem Punkt
zeigt der quer über der Lücke von EI nach rechts gerichtete Pfeil die Rückführung
von EI in die wirksame Lage an. EI allein !bestimmt das Muster, bis
der quer über der Lücke von E3 liegende Pfeil die Rückführung von Es in die
wirksame Tage anzeigt; von da an bestimmen für den Rest der Periode E' und
EI das Muster gemeinsam.
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Aus Abb. i ist ersichtlich, daß Ei, E2 und EI sich mit Bezug
auf den Schneidzylinder D
in verschiedenen Winkelstellungen befinden. Es ist
daher für die Wiedererzeugung .der periodischen ,Bedingungen, wie sie in Abb. 5
vorliegen, erforderlich, daß .das D mit El, EI und ES verbindende Triebwerk so eingestellt
ist, daß derselbe Radius von D, welcher mit 0l, der Nullinie von Ex, am Ausstoßpunkt
zusammenfällt, auch mit 02 und 03 zusammenfällt, sobald bei der Drehung von D dieser
Radius nacheinander -in die Richtung mit Musterwalzen an den betreffenden Ausstoßpunkten
gelangt.
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Abb.7 stellt in gleicher Weise eine Unterlage dar, :deren Länge K
gleich dem wirksamen Umfang des Schneidzylinders D ist, so daß das D mit dem Steuergetriebe
verbindende Triebwerk so eingestellt sein muß, daß eine Steuergetriebeperiode während
einer Umdrehung von D abläuft. Die Bezeichnungen in A:bb. 7 entsprechen denjenigen
in Abb. 5. In diesem Fall sind L, N und P je ein Drittel von K, und M ist ein Viertel
von K. Da bei diesem Muster die Länge der Unterlabe gleich dem wirksamen Schneidzylinderumfang
ist, so bestimmen die gleichen Messer und Ausstoßstempel stets einen gleichen Teil
der Unterlage.
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In Abb.8 ist K gleich drei Vierteln des wirksamen Schneidzylinderumfangs.
Daher muß .das D und das Musterzylindersteuergetrie!be verbindende Triebwerk so
eingerichtet sein, daß die Periode während einer Dreiviertelumdrehung von
D abläuft. L und N sind je gleich der Hälfte von K, L allein bestimmt
das Muster für die obere Hälfte von R, N allein für die :untere Hälfte von R: 11I1,
welches gleich einem Drittel von K ist, bestimmt das Muster für 0I und 02. Bei Mustern
vom Grundaufbau der Abb. 8 steuert während der Herstellung einer vollen Länge der
Unterlage jede der auf den Musterwalzen El, E= und EI befindlichen Erhöhungen
nur einen Ausstoßstempel von D, woraus folgt, daß bei derartigen Grundmustern auf
der gesamten Fläche keine einzige Wiederholung der gleichen lIusterforrn notwendig
ist.
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Zur Erzeugung der radialen Verschiebungen können .die Musterwalzen
beispielsweise auf exzentrisch gelagerten Wellen befestigt sein, so daß bei ungeänderter
Wellenumlaufsrichtung die :bete effenden Walzen abwechselnd in nie wirksame und
tote Stellung bewegt werden. Eine beispielsweise Vorrichtung zur Erzielung,dieserBewegungen
ist die folgende: Die Umlaufgeschwindigkeit des Zylinders D ist gleich der linearen
Geschwindigkeit, mit welcher die Fläche H bewegt wird. An einer Seite des Zylinders
D befindet sich ein innen gezahntes Rad i (Abb. 9 und i i), welches durch Stirnbetriebe
q. (Abb. i i) auf Muffen 3 (Abb. io und i i) ,die innen befindlichen Walzen Ei,
E2, EI und außerdem die in Abb. i und 12 schematisch :dargestellten Walzen
G und I antreibt. Jede Muffe 3 dreht sich auf einer Musterwalzenwelle 2. Die Muffen
3 tragen an den durch das herzustellende Fußbodenbelagmuster bestimmten Stellen
Erhöhungen (A:bb. io), mittels deren sie :die Ausstoßstempel in Gang setzen. Welle
2 ist exzentrisch zu ihren Lagerzapfen 5, 6 einesends und 7 anderenends. Durch Drehen
dei Welle 2 um i8o° kann diese somit dem Innenumfang des Zylinders D genähert oder
von ihm entfernt werden. Die Zapfen 5 und 6 können in Kugellagern gelagert sein,
deren eines bei 8 in Abb. io im Schnitt dargestellt ist. Die Zähne der Verzahnungen
i und d. sind hoch genug, um eine Entkupplung zu vermeiden, wenn die Musterwalze
nach der Mitte des Schneidzylinders hin bewegt wird, Das Drehen der exzentrischen
Welle :2 geschieht folgendermaßen: Die in dem Druckluftzylinder 171 arbeitende Kolbenstange
16 (Abb. 9, io und 1d) ist init einer Zahnstange 161 (Abb. 9 und 1q.)
verbunden.
Diese kämmt mit der Verzahnung 15A der Büchse 15 (Abb. io, 15 und 16), «-elche auf
der M uffe g (Abb. io, i; und 18) auf der Welle 6 frei drehbar ist. In einer mit
der Muffe 9 verbundenen Scheibe sind ferner federbelastete Sperrbolzen 13A und i.IA
(Abb. io und i9) radial verschiebbar gelagert, durch welche die Muffe 9 mit der
Büchse 15 durch Eingreifen eines der Bolzen 13A oder i4.A in eine Nut 151 der Büchse
15 gekuppelt werden kann, wodurch die Drehung von der Büchse 15 auf die Muffe 9
und damit auf die Welle :2 übertragen wird. Wenn weder Bolzen 13A noch 14A in die
Nut i 5i eingreift, ist die Büchesei5 auf der Muffeg frei drehbar; greift dagegen
einer @.der Bolzen in diese Nut ein, so ist die Büchse 15 mit der Muffe 9 gekuppelt,
so daß die Drehung der Büchse 15 auf die Muffe 9 und die Welle 2, 5, 6 und 7 übertragen
wird.
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Auf der Büchse 15 ist ferner lose drehbar ein Kettenrad 23 (Abb. 9,
io und 2o) gelagert, welches mittels Kette 42 (Abb. 12) von einem umlaufenden
Teil der Maschine unter Einschaltung von Wechselrädern verschieden schnell, jedoch
in einer Geschwindigkeitsstufe gleichmäßig gedreht wird. Die Übersetzung des Wechselgetriebes
wird hierbei so gewählt, d.aß eine Umdrehung des Rades 23 der Länge einer ganzen
Unterlage entspricht.. Rad 23 trägt Steuerbolzen 21 und 22 (Abb. 9 und 2o), welche
bei der Umdrehung des Rades 23 nacheinander auf einen Schwinghebel 24 auftreffen
und diesen ausschwenken (Abb. 9 und io). Hierdurch wird ein Drehschieber 25 (Abb.
io und 21) gesteuert. welcher die Zuführung und die Ausströmung der Druckluft in
den Zylinder 17i regelt und eine Bewegung der Kolbenstange 16 sowie eine Drehung
der Muffe 9 veranlaßt. Eine durch eine Feder 36 belastete Sperrstange 12 (Abb. io
und 22) greift in eine von zwei an entgegengesetzten Seiten des Umfanges der mit
der Muffe 9 verbundenen Scheibe vorgesehenen guten io oder i i ein ( Abb. 17), sobald
diese bei Dreliung der Muffe 9 der Sperrstange 12 gegenüberstehen. Die Lage dieser
Nuten entspricht den beiden Grenzstellungen der Musterwalzen zum Schneidzylinder.
Hierdurch wird die Umdrehung der Muffe 9 und der 'Musterwalze in bestimmten festgelegten
Lagen so lange verhindert, bis die Sperrstange 12 bei Drehung des Drehschiebers
25 durch :einen mit dem Schieberkörper verbundenen exzentrischen Bolzen 29 aus der
Nut zurückgezogen wird. Bei der Bewegung der Sperrstange 12 zum Zwecke des Sperrens
der Muffe 9 trifft die Sperrstange auf eine Nase 13i an demjenigen Sperrbolzen 13
oder 14., welcher in der Sperrnut 151 der Büchse 15 sich befindet. Hierdurch wird
dieser Bolzen in seine unwirksame Stellung zurückgepreßt und die Büchse 15 von der
Muffe 9 entkuppelt. Mit der Büchse 15 ist ferner auf ihr verstellbar ein Klinkenstück
34 (Abb. 9 und 23) angeordnet, welches dazu dient, den Hebel 2.4 von den Bolzen
21 oder 22 abzuheben, damit der Hebel mittels der Feder 35 (Abb. 9) in die Lage
zurückgeführt werden kann, in welcher das Zuführungsventil geschlossen ist. Eine
Spiralfeder 1; (Abb. io), welche einesend.s an einem Halter 18 der Grundplatte ig
(, Abb. 9 und io) befestigt ist und deren anderes Ende an der Nabe 15 befestigt
ist, dient dazu, die Nabe 15, nachdem sie durch die Zahnstange 16i in einem Sinne
gedreht worden ist, zusammen mit der Zahnstange in die Anfangsstellung zurückzubewegen.
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Bei den in Abb. 9 bis i i dargestellten Lagen sind die exzentrische
Welle :2 und die Musterwalze in der toten -Umlaufstellung befin@dlich angenommen,
in welcher sie durch das Einrückender Sperrstange 12 in die Nut i i der Muffe 9
gehalten werden. In der wirksamen Stellung der Musterwalze ist die Stange 12 in
die entgegengesetzte Nut io der Muffe eingerückt. Radiale Löcher 13 und 1,4 an gegenüberliegenden
Enden .eines Durchmessers :der Muffe g ,enthalten Kolben 13A und i.IA, die unter
Federwirkung stehen, und deren äußere Enden so gestaltet sind, daß jeder in eine
einzelne Nut eingreifen kann. Durch jede dieser Auswärtsbewegungen werden Nabe 15,
Muffe 9 und Welle 2; 5, 6 und 7 zu einer im Hinblick auf Abb. 9 im positiven Lhrzeigersinn
erfolgenden Drehung um iso° veranlaßt. Da durch die dieRückbewegung der Zahnstange
161 veranlassende Drehung des Drehschiebers 25 vermittels der Stange 12 die Kuppelwirkung
der Bolzen 13A; i.lA aufgehoben worden ist, wie bereits beschrieben, also keiner
der Bolzen 13A oder 1.1.A in die Nut 151 der Büchse 15 eingerückt ist, wird die
unter Einwirkung der Feder 17 um 18o° gegen den Uhrzeigersinn erfolgende Drehung
der Büchse 15 -weder auf .die Muffe 9 noch auf die Welle 2, 5, 6 -und 7 übertragen.
Hieraus folgt, daß bei jeder Auswärtsbewegung der Zahnstange 161 der Teil 2 im Uhrzeigersinn
um i8o° gedreht wird und somit infolge der Exzentrizität von Wellet die 1Zusterlvalze
in Arbeitsstellung bewegt bzw. bei Rückgang der Zahnstange 161 aus der Arbeitsstellung
entfernt. Die Steuerung der Druckluft erfolgt durch den unteren Teil der Sperrstange
12. Dieser Teil ist als Verteilungsschieber 31 ausg u
ebildet. Die Druckluft
,gelangt aus der Kammer 27 durch die Leitung 30 und den Kanal 3i in der Stange
12 in .die Kammer 32 und von hier durch die Zuleitung 33 zu der Unterseite des Kolbens
im Zylinder 171. Wenn die Stange 12 vollständig aus der -Nut ii, also
nach
abwärts zurückgezogen ist, wird der Kolben 16 durch die Druckluft nach außen gedrückt
und -die bereits beschriebene Drehung der Welle g, der Musterwalze bewirkt. Sobald
hierbei die Kerbe io in der i.Iuffe o gegenüber der Stange 12 zu liegen kommt, drückt
die Feder 36 die Stange 12 nach oben in diese Kerbe io, und damit ist die Musterwalze
in der wirksamen Rotationsstellung festgestellt. Gleichzeitig öffnet die Stange
12 bei dieser Aufwärtsbewegung den Ausströmkana137, so daß die Luft aus der Druckseite
des Zylinders entweichen kann. Bei der durch das Zylinders 23 bewirkten erneuten
Steuerung des H.ebelis 2:1 und damit der Stange 12 vollzieht sich dasselbe Spiel
noch einmal, so daß die Welle 2 eine Drehung u m i8o° erfährt.
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Zwecks Vermeidung von Stößen infolge zu schnellen Rückganges des Kolbens
ist im Deckel des Zylinders -ein Drosselventil angebracht.
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Die Steuerbolzen 21 uni 22 sind in einer ringförmigen Tut 123 in dein
Rade 23 verstellbar, um die gegenseitige Läge der wirksamen und der unwirksamen
Arbeitsstellungen der Musterwalze in Abhängigkeit von der Musterlänge zu bestimmen.