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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit mehreren Vermittlungsstellen
Zusatz zum Patent 491 :986 Das Hauptpatent betrifft eine Schaltungsanordnung
für Fernsprechanlagen, bei welchen Prüfstellen nur in einigen Vermittlungsstellen,
z. B. in Hauptvermittlungsstellen angeordnet sind, und bei welchen zwecks Prüfung
von Verbindungseinrichtungen und Leitungen, die auch dem Sprechverkehr dienenden,
-.in den Vermittlungsstellen ohne Prüfstellen angeordneten Verbindungseinrichtungen
(Wähler) verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nun eine Weiterbildung dieser Anordnung
und besteht darin, daß die Schaltarme der in der Vermittlungsstelle ohne Prüfstelle
angeordneten, zur Ausführung von Prüfungen zu verwenden, auch dem Sprechverkehr
zwischen Anschlußleitungen dienenden Wähler nach ihrer Einstellung durch die Prüfstelle
mittels Schalteinrichtungen an eine besondere zur Vermittlungsstelle mit Prüfstelle
führende Verbindungsleitung angeschaltet werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung bietet beispielsweise wesentliche Vorteile;
wenn die Vermittlungsstellen ohne Prüfstellen mehrere Wahlstufen enthalten (Gruppen-
und Leitungswähler). Bei einem derartigen Systemaufbau treten Schwierigkeiten auf,
wenn für die Prüfzwecke eine glatte, durchgehende Verbindung ohne Übertrager oder
Kondensatorverblockung zwischen den Schaltarmen der letzten Wähler, z. B. Leitungswähler,
mit dein von der Prüfstelle belegbaren Zugangzur Sprechverbindungsleitung herzustellen
ist. Durch die Anwendung der besonderen, nicht dem Sprechverkehr zwischen Teilnehmern
dienenden Verbindungsleitung ist die Verwendung von Sprechverbindungseinrichtu;ngen,
im besonderen von Leitungswählern für Prüfzwecke, in zweckmäßiger und einfacher
Weise auch bei einem derartigen Systemaufbau ermöglicht.
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Wenn zwischen den Vermittlungsstellen ohne und mit Prüfstelle eine
Signalleitung, beispielsweise zur Übertragung von Störungssignalen vorgesehen ist,
kann erfindungsgemäß diese Signalleitung für Prüfzwecke verwendet werden, indem
die Schaltarme des zur Prüfung zu verwendenden Sprechleitungswählers mit dieser
Signalleitung verbunden werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Prüfstelle
PSt befindet sich in der Hauptvermittlungsstelle
HV. Die zur Untervermittlungsstelle UV führenden Verbindungsleitungen
sind über zweite Gruppenwähler in der Hauptvermittlungsstelle erreichbar.
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Zwecks Ausführung von Prüfungen führt die Prüfbeamtin den Stöpsel
Stp in die Klinke VKl ein und stellt in irgendeiner beliebigen Weise den dieser
Klinke zugeordneten zweiten Gruppenwähler IL GW p auf eine bestimmte Kontaktgruppe
ein, in welcher der Gruppenwähler in freier Wahl eine freie, zur Untervermittlungsstelle
UV führende Verbindungsleitung, z. B. die Verbindungsleitung VL, belegt. Die Schaltvorgänge
zur Einstellung des Il. GWp sowie zur Einstellung des am ankommenden Ende der Verbindungsleitung
VZ, in der Untervermittlungsstelle angeordneten Gruppenwählers III: GW sind an sich
bekannt, so daß ihre Beschreibung nicht erforderlich ist.
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Zwecks Prüfung bestimmter Teilnehmerleitungen ist in jeder Leitungswählergruppe
ein Leitungswähler mit zwei Schalteinrichtungen ausgerüstet, und zwar mit einem
Relais X und einem besonderen Prüfrelais P2. Um diesen Leitungswähler für Prüfzwecke
verwenden zu können, ist derselbe über zwei Zugänge von dem vorgeordneten Gruppenwähler,
im vorliegenden Fall III. GW, erreichbar. Der eine für Sprechverbindungen zu benutzende
Zugang zum Leitungswähler LW ist z. B. in der dritten Kontaktreihe des Gruppenwählers
angeschlossen, über welchen außer diesem Leitungswähler auch sämtliche anderen Leitungswähler
der Leitungswählergruppe erreichbar sind. Wenn zwecks Herstellung einer Sprechverbindung
die Schaltarme x, 2, 3 des III. Gruppenwählers auf die Kontakte q., 5 und 6 in der
3. Kontaktreihe des für Sprechverbindungen zwischen Teilnehmern vorgesehenen Zugangs
zum Leitungswähler LW eingestellt werden, wird am Leitungswähler nur das
Relais C4 erregt, aber nicht das Relais X.
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In einer anderen, z. B, der 7. Kontaktreihe, ist an die Kontakte 7,
8 und 9 der 2. Zugang zu demjenigen Sprechleitungswähler LW angeschlossen,
welcher für Prüfzwecke zu benutzen ist. Wird der III. GW durch die Prüfbeamtin auf
die 7. Kontaktreihe eingestellt, so können seine Schaltarme i, 2, 3 nur die Kontakte
7, 8 und 9 und damit nur den für Prüfzwecke vorgesehenen Zugang zum Leitungswähler
LW belegen, da die übrigen, nur für Sprechverbindungen zu benuzenden Leitungswähler
der Leitungswählergruppe keinen zweiten Zugang haben und demnach in der 7. Kontaktreihe
nicht angeschlossen sind. Die Relais P3, X und C4 sprechen an. Das Relais
P$ setzt in bekannter Weise den Gruppenwähler still und schaltet die Adern durch.
Das Relais X bereitet durch Schließung seines Kontaktes iox die Anschaltung des
Relais l', an den Schaltarm 1q. des Leitungswählers LW vor.
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Die Einstellung des Leitungswählers auf einen bestimmten Kontakterfolgt
in irgendeiner bekannten Weise, z. B. in der im Hauptpatent geschilderten Art. Dem
an der unteren Sprechader liegenden, in der vorliegenden Zeichnung nicht dargestellten,
während jeder Stromstoßreihe erregten Brückenrelais B" ist ein besonderer Kontakt
i i b3 zugeordnet, welcher während der Erregung des Relais B, offen ist und somit
ein vorzeitiges zur Wirkungkommen des besonderen Prüfrelais P2 verhindert.
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Wenn nach Beendigung der Stromstoßreihe für die Einstellung des Leitungswählers
das Relais B$ abfällt und die gewählte Teilnehmerleitung frei ist, kommt folgender
Stromkreis zur Wirkung: Erde, Kontakt i2n, Ader 13, Wicklung I und II des
Relais P2, Kontakte iox, iib3, Schaltarm 14, Kontakt 15, Widerstand 16, Kontakt
17, Schaltarm 18 des der gewählten Teilnehmerleitung zugeordneten Vorwählers, Relais
T, Batterie, Erde. Das Relais P:; spricht an, sperrt durch Kurzschluß seiner hochohmigen
Wicklung am Kontakt igp, die belegte Teilnehmerleitung und. verbindet die Schaltarme
2o und z1 über die Kontakte 22p,, und 23p2 mit.den Adern 24. und 25, welche über
Kontakte 26ur und 27ur an eine besondere VerbindungsleitungSVL angeschaltet werden
können. Gleichzeitig hat das Relais P2 über seinen Kontakt 28p2 einen Stromkreis
für -die Relais N und Ur vorbereitet.
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Nach Einstellung des Leitungswählers LW
werden die .bei Sprechverbindungen
zur Wirkung kommenden Schaltvorgänge, wie Aufruf der gewählten Teilnehmerleitung,
Durchschaltung der Adern u. dgl., unterdrückt. Die Unterdrückung dieser Schaltvorgänge
kann z. B. in der im Hauptpatent beschriebenen Weise erfolgen.
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Die Verbindungsleitung SVL, an welche die Schaltarme 2o, 2r angeschaltet
werden können, kann eine lediglich Prüfzwecken dienende Verbindungsleitung sein.
Über diese Verbindungsleitung können aber auch, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, andere Schaltvorgänge, z. B. Störungssignale, übertragen werden.
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Wenn die Prüfbeamtin nach Einstellung des Wählers LW die Prüfung
der belegten Teilnehmerleitung ausführen will, führt sie ihren Stöpsel PSt in die
Klinke PKl ein. Dadurch werden die Empfangseinrichtungen für die Störungsmeldung;
welche aus dem Relais R,., R2, R, und R, bestehen, durch Öffnen der
Klinkenkontakte
30 und 31 von den Adern 3: und 33 abgetrennt. Durch Schließung des Klinkenkontaktes
3q. wird folgender Stromkreis wirksam: Erde, Widerstände 35 und 36, Klinkenkontakt
34, Ader 37, Relais irr und Y. Kontakt 28p_. Ir. diesen Stromkreis kann nur <las
Relais l"r ansprechen, «-elches den parallel zu 28P., liegcrrden Kontakt 38ur schließt.
Ferner trennt das Relais Ur durch Öffnen der Kontakte 39ur und .Tour die
Schalteinrichtungen zur Stärungssignalgabe von den Adern 32 und 33 der Verbindungsleitungen
SVL ab und verbindet diese Adern mit den Adern 24 und 25, die mit den Schaltarmen
2o und 2r des Leitungswählers in Verbindung sYe Ken.
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Wenn nach Ausführung der Prüfung die Prüfbeamtin die Verbindungseinrichtungen
in der Untervermittlungsstelle prüfen will, so schließt sie an einer Taste mittels
des Kontaktes 41 den hochohmigen Widerstand 35 kurz. Hierdurch wird der über die
Ader 37 fließende Strom derart verstärkt, daß auch das Relais N ansprechen
und den Kontakt 12rya öffnen kann. Dadurch wird der Stromkreis über die Relais P2
und Ti unterbrochen, und beide Relais fallen ab. Wenn jetzt die Beamtin zwischen
die Adern 4.2 und 43 des Schnurstromkreises eine Gleichstrombrücke schaltet, wird
in bekannter Weise das dem Vor-.vähler VW zugeordnete, nicht dargestellte Anrufrelais
erregt, der Vorwähler hierdurch in Gang gesetzt und auf eine freie, nicht dargestellte
Verbindungseinrichtung eingestellt.
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Nach Ausführung aller Prüfungen zieht die Prüfbeamtin die Stöpsel
Stp und PStp aus den Klinken Vkl und Phl und führt dadurch die Auslösung der eingestellten
Wähler II.GWp, III.QW und LW herbei.
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Gleichzeitig werden an die Verbindungsleitung STIL auch die Einrichtungen
für den Störungsempfang durch Schließung der Kontakte 30 und 31 und durch
Abfall des Relais Ur und die Schalteinrichtungen für die Störungssignalgabe wieder
angeschaltet.
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Die Verbindungsleitung STIL ist nur einmal vorgesehen. In jeder Leitungswählergruppe
der Untervermittlungsstellen ist ein für Prüfzwecke zu benutzender Sprechleitungswähler
vorgesehen, welcher über eine bestimmte Kontaktgruppe eines vorgeordneten Gruppenwählers
erreichbar ist. Durch das dem jeweilig von der Prüfbeamtin eingestellten Leitungswähler
zugeordnete besondere Prüfrelais wird die Verbindungsleitung SVL an den eingestellten
Leitungswähler angeschaltet. Parallel zum Kontakt 28P2 sind zwei Kontakte 42p; und
42p2" dargestellt, welche den besonderen Prüfrelais zweier weiterer Sprechleitungswähler
in anderen Gruppen zugeordnet sind und bei Schließung den Sfromkreis für die Relais
Ur und N in derselben Weise vorbereiten wie der Kontakt 28P2.