DE491843C - Verfahren und Vorrichtung zum Waschen von Nitroglyzerin und aehnlichen Estern - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Waschen von Nitroglyzerin und ähnlichen Estern Das Verfahren, welches Gegenstand dieser Erfindung ist, bezweckt, die Wäsche des bei der Nitrierung von Glyzerin anfallenden, stark saueren Öles in kontinuierlichem Betrieb zu ermöglichen. Es ist zwar die kontinuierliche Waschung von sauerem Nitroglyzerin schon aus dem Patent 6 2o8 bekannt, doch ist es nach dem Verfahren dieser Patentschrift nicht oder nur bei Aufstellung einer sehr großen Anzahl von Waschgefäßen hintereinander möglich, ein Sprengöl zu erhalten, das den Anforderungen an Stabilität genügt.
• Das Nitroglyzerin hat ein sehr gutes Lösungsvermögen für Salpetersäure und hält daher die letzten Reste dieser sehr hartnäckig zurück, so daß die Waschung, auch wenn Sodalösung als Waschmittel verwendet wird, viel Zeit und sehr kräftige Rührung erfordert. Bei der Arbeitsweise der Patentschrift 6 2o8 bilden sich im Waschgefäß durch die Luftrührung stets Flüssigkeitswirbel, durch die Anteile des saueren Öles von der Oberfläche des Gefäßes nach unten verschleppt werden, bevor sie noch entsäuert sind. Diese Anteile verderben selbstverständlich den Test der ganzen Ölmenge.
• Das Verfahren, das Gegenstand dieser Erfindung ist, besteht darin, daß das sauere Sprengöl zunächst durch eine sehr starke Rührung mit dem Waschmittel emulgiert wird und dann diese Emulsion unter Vermeidung von Wirbelbewegungen, die das noch sauere 01 mit dem schon entsäuerten in Berührung bringen könnten, für eine gewisse Zeit und längs eines gewissen Weges erhalten wird. Die Emulsion wird durch ein Gefäß geführt, und zwar derart, daß die lokale Durchmischung derselben stets gefördert wird, der Vermischung des ganzen Gefäßinhaltes jedoch Hindernisse in den Weg gelegt werden.
• Zweckmäßig verwendet man zur Rührung Preßluft und führt, um diese möglichst rationell auszunutzen, die Emulsion in einem stehenden Zylinder von unten nach oben. Eingesetzte horizontale Siebplatten, die das Gefäß kolonnenartig in Kammern unterteilen, verhindern die Ausbildung großer Wirbelbewegungen und damit die Vermischung des ganzen Gefäßinhaltes vollständig; sie gestatten nur ein langsames, stufenweises Vordringen des Nitroglyzerins nach oben und fördern gleichzeitig die örtliche Bewegung und Emulgierung, indem sie die aufsteigende Preßluft stets von neuem in kleine Blasen zerteilen.
• Wird nur ein Waschmittel, z. B. Sodalösung angewendet, so genügt ein einziges Waschgefäß vollkommen, um ein stabiles Öl zu erzielen. Will man dagegen mehrere Waschmittel hintereinander anwenden, so sind ebenso viele Waschkolonnen aneinanderzureihen. Auch läßt sich in diesem Falle ein stufenweiser Gegenstrom durchführen, in dem die gebrauchte Waschflüssigkeit stets dem vorhergehenden Wäscher zugeführt wird.
• Die Zeichnung erläutert das neue Prinzip an einem Beispiel: Das Gefäß 6 ist durch die Siebplatten 7 in Kammern unterteilt. Durch die Verteilungsschlange i tritt das sauere Öl, durch 2 die Waschflüssigkeit, durch 3 die Druckluft in die unterste Kammer ein. Hier bildet sich die Emulsion, die nun mit Luft gemischt als Schaum bis zum Überlauf q. vordringt, wo sie in einen kleinen Scheideapparat abläuft. Durch die Spritzhaube 5 entweicht die Preßluft und die gebildete Kohlensäure.
• An Stelle der Siebplatten können andere Hindernisse für die Wirbelbildung zur Anwendung kommen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur kontinuierlichen Waschung und Entsäuerung von Nitroglyzerin, Nitroglykol oder ähnlichen Estern unter Anwendung von Preßluft und Soda o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Preßluft hervorgerufene Emulsion durch in das Waschgefäß eingebaute Siebplatten längere Zeit aufrechterhalten wird und daß durch die gleichen Siebplatten die Vermischung des ganzen Gefäßinhaltes verhindert wird.
2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in das Waschgefäß mehrere Siebplatten eingebaut sind, durch die das Öl-Soda-Luft-Gemisch von unten nach oben strömt.