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Trommelmühle mit stabförmigen Nahlkörpern Vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Verbesserungen in der Bauart und in dem Betriebe von Zerkleinerungsmaschinen
von der Art der Trommelmühlen, bei welchen eine Mehrzahl von frei beweglichen Stangen
auf das Mahlgut, z. B. Gestein, Erz, Zement, Klinker, Kohle, Holzspäne o. dgl.,
wirken, um dieses zu zerkleinern.
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Der Erfindungszweck besteht darin, eine verbesserte Stabmühle zu schaffen,
welche sowohl einfach hergestellt werden kann als auch leistungsfähig ist, und welche
besonders für die Zerkleinerung von Erz, Zement und Papierstoff geeignet ist.
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Es ist seit langem üblich, bei Trommelmühlen frei in der Trommel bewegliche
Stangen als Mahlkörper zu benutzen, wobei das Mahlgut an einem Ende in die Trommel
eingeführt und in zerkleinertem Zustande am anderen Trommelende abgeführt wurde.
Bei diesen vorbekannten Stabmühlen bestand das in die Trommel eingeführte Mahlgut
aus Stücken von verhältnismäßig erheblicher Abmessung, - wobei diese Stücke allmählich
zerkleinert wurden, während sie die Mahltrommel der ganzen Länge nach durchwanderten.
Die Einführung des groben Mahlgutes am einen Ende der Trommel und die Ableitung
des zerkleinerten Gutes am anderen Trommelende hatte zur Folge, daß die Mahlstangen
nahe dem Einlaßende der Trommel weiter auseinanderstanden als am Auslaßende, während
es für den Zerkleinerungsprozeß erwünscht ist, daß die Mahlstangen sich beim Betriebe
der Mühle im wesentlichen in paralleler Stellung zueinander befinden, damit eine
gleichmäßige Abnutzung eintritt und die Ableitung des feinen Gutes nicht behindert
wird.
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Für die bekannten Stabmühlen hat es sich auch als eine praktische
Notwendigkeit ergeben, daß die Trommellänge wenigstens zweimal so groß war als der
Trommeldurchmesser, um eine Parallelstellung der Mahlstangen wenig= stens halbwegs
zu erreichen. Stabmühlen kommen nun aber vorzugsweise als Grießmühlen in Betracht,
und es ist bei ihrer Benutzung im allgemeinen wünschenswert, daß die Bildung von
sehr feinem, zum Zusammenbacken neigendem Gut vermieden wird. Ein unerwünschtes
Zusammenbacken des Gutes tritt ein, wenn dasselbe einer besonders lang andauernden
Einwirkung der Mahlstangen unterworfen wird. Aus diesem Grunde ist es wünschenswert,
eine Stabmühle mit möglichst großem Nutzeffekt zu betreiben, um den durch das Mahlgut
zurückzulegenden Weg in der Längsrichtung der Trommel so kurz als möglich zu machen.
Dieser Anforderung konnte bei den vorbekannten Mühlen nicht entsprochen werden,
weil bei diesen, wie bereits erwähnt, die Rücksicht auf möglichste Parallelhaltung
der Mahlstangen dazu zwang, die Trommel wenigstens doppelt so lang als weit zu machen,
woraus sich die Erzeugung von sehr feinem, backendem Gut als Notwendigkeit ergab.
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Um diese Nachteile der bekannten Stabmühlen zu vermeiden und die Mahlstangen
während des Betriebes dauernd im wesentlichen parallel zu halten, wird gemäß der
Erfindung die Mühle nicht vom Ende, sondern
von der Mitte der Trommel
her beschickt, während die Entleerung gleichzeitig an beiden Enden der Trommel erfolgt.
Bei dieser Ausbildung der Mühle werden nicht nur die Mahlstangen parallel zueinander
gehalten, so daß ihre Abnutzung gleichförmiger ausfällt, sondern es wird auch das
nachteilige Zusammenbacken des Mahlgutes verhindert und die Leistung der Mühle dadurch
gesteigert, daß das hinreichend zerkleinerte Gut rasch die Mühle zu verlassen vermag,
so daß es durch längeren Aufenthalt im Mahlraum nicht die Mahlwirkung der Stangen
zu beeinträchtigen vermag. Wenn eine Trommelmühle in der Mitte mit einer Füllöffnung
versehen wird, dann ergibt sich eine Verminderung der von dem Mahlgut in der Längsrichtung
der Trommel zurückzulegenden Wegstrecke auf die- Hälfte derjenigen, die das Gut
bei den vorbekannten Trommelmühlen zurücklegen muß, und dieser Umstand trägt offenbar
erheblich dazu :bei, eine unerwünschte Feinmahlung des Gutes zu verhindern und die
Leistung der Mühle auf ein Höchstmaß zu steigern.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist eine Ausführungsform der
neuen Mühle auf der Zeichnung veranschaulicht und wird nachstehend im Anschluß an
die Zeichnung beschrieben.
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Abb. i ist ein etwas schematisch gehaltener mittlerer Längsschnitt
durch die neue Trommelmühle; Abb.2 ist ein ebenfalls etwas schematisch gehaltener
Querschnitt durch die Mühle an der ^Füllstelle derselben.
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Die neue Stabmühle besteht aus einer zylindrischen Trommel 2, welche
mit einem Futter 15 versehen und an beiden Enden durch Stirnwände 3, 4 verschlossen
ist. Es entsteht dabei eine Mahlkammer io, welche von einer Drehkörperfläche mit
geradlinigen Erzeugenden umschlossen ist und in ihrer ganzen Längenausdehnung gleichen
Durchmesser besitzt. Der mittlere Teil der Trommel e ist mit einem Paar spiralig
angeordneter Füllschaufeln 8 versehen, welche das Mahlgut aus einem Behälter schöpfen
und es der Mahlkammer durch einander gegenüberliegende Öffnungen im mittleren Teil
der Trommel e zuführen, während diese sich dreht. Die Schaufeln 8 können von einem
Mantel 14 umschlossen sein, und das Mahlgut kann dem Behälter g durch eine zEinlaßöffnung
T3 zugeführt werden. Die gegenüberliegenden Enden der Mahltrommel sind mit hohlen
Lagerzapfen 5, 6 versehen, durch welche das zerkleinerte Gut die Mühle zu verlassen
vermag. Eine Anzahl frei beweglicher Mahlstangen ii sind in der Mahlkammer io angeordnet,
welche nach der Darstellung der Zeichnung teilweise mit Flüssigkeit 12 gefüllt ist.
Die Trommel 2 kann durch ein Getriebe 7 in bekannter Weise in Umdrehung versetzt
werden.
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Während des Betriebes der Mühle wird die Trommel e ununterbrochen
gedreht, so daß die Schaufeln 8 absatzweise Mahlgut aus dem Behälter g schöpfen
und durch die Einlaßöffnungen in der Mitte der Trommel in die Mahlkammer einführen.
Das Mahlgut unterliegt der zerkleinernden Wirkung der herabfallenden Stangen ii
und wird zwischen diesen und dem Trommelfutter 15 zerschlagen und wandert nach entgegengesetzten
Seiten den Auslässen in den Hohlzapfen 5, 6 zu. Das hinreichend zerkleinerte Gut
wird =in im wesentlichen gleichen Mengen an beiden Enden der Trommel abgeführt.
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Es ist ersichtlich, daß infolge der Einführung des Mahlgutes in der
Mitte der Mahlkammer io die Mahlstangen ii dauernd in wesentlich paralleler Lage
zueinander bleiben. Die Zuführung des Mahlgutes in der Mitte hat auch eine im wesentlichen
gleichförmige Abnutzung der Mahlstangen ii zur Folge, und die Entleerung an beiden
Trommelenden bewirkt, daß die Leistung der Mühle wesentlich gesteigert wird, da
das zerkleinerte Gut ungehinderter abzufließen vermag, wenn ihm-hierfür zwei getrennte
Öffnungen zur Verfügung stehen, als wenn die Entleerung nur an einem Ende der Mühle
erfolgt.
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Obwohl die Erfindung auf der Zeichnung an dem Beispiel einer Naßmühle
veranschaulicht ist, wie man sie besonders zur Zerkleinerung von Erz oder Holzspänen
benutzt, so kann sie doch bei der Herstellung von Mühlen auch für trockene Vermahlung
Anwendung finden.