-
Vorrichtung zum Ausfahren der Preßkörbe an hydraulischen Wein- und
Obstpressen zwecks Entleerung mittels am Pressengestell gelagerter, umlegbarer und
verschiebbarer Hebel Hydraulische Wein- und Obstpressen, bei -welchen auf zwei am
Pressengestell befestigten, umlegbaren Hebeln der mit entsprechenden Rollen versehene
Preßkorb zur Entleerung ausgefahren wird, sind bekannt. Das Ausfahren eines solchen
Preßkorbes wird dadurch ermöglicht, daß jeder der beiden Hebel um einen unveränderlichen
Drehpunkt in einander parallelen Vertikalebenen von der aufrechten in wagerechte
Stellung gedreht wird, dabei mit seinem kurzen Ende unter die zugehörige Korbrolle
greift und bis Erreichen eines Anschlages diese Rolle und damit den Preßkorb um
einige Zentimeter vom Biet weghebt, so daß nunmehr der Preßkorb mit seinen Rollen
auf den Hebeln schwebt und auf diesen ausgefahren werden kann. Nach erfolgter Entleerung
wird der Preßkorb unter das Pressengestell bis zu einem Anschlag zurückgefahren,
die Hebel werden nach oben gedreht, wodurch sich der Preßkorb wieder an gleicher
Stelle auf das Biet setzt. Die Anwendung dieser Vorrichtung war aber bisher nur
möglich bei Pressen mit einem Korb und einem im Pressengestell verbleibenden Biet,
weil hier die Spurweite der Hebel mit derjenigen der Rollen übereinstimmend bleibt
und somit einem gemeinsamen Ausfahren von Biet nebst Korb aus dem Pressengestell
die hochgedrehten Schienen entgegenstehen.
-
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Vorrichtung, die
eine Erweiterung dieser Spurweite der Hebel um ein solches Maß bewerkstelligt, daß
die lichte Weite zwischen den hochgedrehten Hebeln ebenso groß ist wie diejenige
zwischen den Pressenständern, somit Biet nebst Korb zur Füllung außerhalb des Gestelles
ausgefahren. und eine Presse dieser Bauart auch mit zwei Bieten und zwei Körben
betrieben werden kann, wenn auf der Rückseite des Gestelles dieselbe Vorrichtung
angebracht wird.
-
Die Vorteile dieser Bauart sind zahlreiche; erwähnt mögen nur werden:
Ersparnis an Platz und Material durch Fortfall einer besonderen Abhebe- und Ausfahrvorrichtung
an den Preßkörben und damit bedeutende Verbilligung, Vereinfachung der Anlage zugunsten
eines für den Laien leicht verständlichen Betriebes, günstiger Platz der Saftausläufe
gestatten urversenkte Aufstellung der Saftbehälter zu ebener Erde.
-
Eine hydraulische Doppelkorbpresse, mit Druck von unten und mit dieser
Vorrichtung ausgerüstet, ist in Abb. i in Längsansicht, in. Abb. a im. Grundriß
dargestellt. Die Abb. 3 zeigt als Vorder-, Abb. q. als Seitenansicht und Abb.5 als
Grundriß den Erfindungsgegenstand in Ausfahr- und (strichpunktiert gezeichnet) in
Ruhestellung. Die Vorrichtung, die für einen Korb jeweils in zweifacher Ausführung
erforderlich ist, besteht aus dem Lagerbock f, dem Drehbolzen n, Hebel
e mit Hebelstütze k, Riegel g mit Feder o, IiliiAe i und Zugstange
h. Der Lagerbock f
ist am Ständer c festgeschraubt. Die Hebelstütze
k
ist mit dem Hebel -e durch Niete fest verbunden, wodurch der zwischen Hebel e und
Hebelstütze k eingeschraubte Drehbolzen n an seinen beiden Enden abgestützt ist
und dadurch ein etwaiges Verbiegen des Drehbolzens n am Hebel e vermieden wird.
Der zum Hebel e senkrecht stehende Teil der Hebelstütze k liegt in der Ausfahrstellung
des Hebels e auf dem Anschlag l des Lagerbockes f auf und führt in seinem Gehäuse
p den Riegel g mit Feder o. Dieser Riegel g ist in seiner Längsrichtung verschiebbar
und wird durch die Feder o bis zu einem Anschlag kreiseinwärts (Drehkreis um n)
gedrückt. Die am bogenförmigen Ende des Hebels e um den Bolzen ri drehbare Klinke!
steht durch die Zugstange h mit dem Riegel g in Verbindung, so daß beim Andrücken
der l,2inke i an den Hebel e der Riegel g so weit kreisauswärts gezogen wird, bis
das als Zapfen ausgebildete Ende des Riegels g aus dem Gehäuse p nicht mehr vorsteht.
Die lichte Weite zwischen Hebelstütze k und Hebel e und damit die Länge des Drehbolzens
n ist größer als die Breite bzw. Nebenlänge des Lagerbockes f ; um diesen Unterschied
kann der zylindrische Bolzen n und damit die mit ihm verbundenen Teile der Vorrichtung
im Lagerbock hin und her geschoben werden. Dieser Maßunterschied ist so bemessen,
daß in der Hebelstellung nach Abb. 5 die Hebel e und ,e1 auf die gleiche Spurweite
zusaminengerürkt sind, wie sie die zwei Rollen m und ml eines Korbes haben, und
daß in der strichpunktiert gezeichneten Hebelstellung der Abb, 3 die Hebel e und
ei auf die gleiche Lichtweite wie zwischen Ständer c und cl auseinandergerückt sind.
Zur Verhütung einer unbeabsichtigten Veränderung der jeweiligen Hebelstellung ist
im Kranz des Lagerbockes f für beide Endstellungen gegenüber dem Zapfen des Riegels
g ein Loch gebohrt, in welches dieser Zapfen infolge Wirkung der Feder o einspringt.
-
Von der bekannten Vorrichtung, mittels zweier umlegbarer Hebel einen
Preßkorb anzuheben und auf diesen zwecks Entleerung auszufahren, unterscheidet sich
die eben beschriebene Vorrichtung in ihrer Wirkungsweise dadurch, daß die Hebel
e und e1 nur während der Korbentleerung in Spurweite der Rollen m und ml zueinander
stehen. Sobald der Korb b nach erfolgter Entleerung sich wieder in Mitte Pressengestell
und über seinem zugehörigen Biet a befindet, wird durch Handgriff an der Klinke
i der Zapfen des Riegels g aus dem Rastloch r herausgezogen und der Hebel e nach
oben gelegt, bis er am oberen Querträger d anschlägt. In dieser Stellung wird nun
der Hebel e in axialex Richtung seines Drehbolzens n verschoben, bis der Hebel e
am Lagerbock/ anliegt. Hier steht dem Zapfen des Riegels g ein Rastloch s gegenüber,
in welches dieser einspringt, während die Klinke i losgelassen wird. Nachdem der
Hebel am anderen Ständer in gleicher Weise in seine Ruhelage gebracht wurde, ist
zwischen den Hebeln e und e1 die '.gleiche lichte Weite ;entstanden wie zwischen
den Ständern c und cl des Pressengesbelles, worauf Biet a nebst Korb
b
aus dem Pressengestell herausgefahren werden und eine neue Füllung aufnehmen
können. Zur Entleerung des Korbes b wird wiederum durch einen Handgriff an der Klinke
i der Zapfen des Riegels ,g aus dein Rastloch s gezogen, der Hebel e presseneinwärts
verschoben, bis die Hebelstütze h am Lagerbock f anliegt, hierauf der Hebel e nach
unten gedreht, währenddessen sein kurzes Ende unter die Korbrolle m greift. Sobald
die Hebelstütze k den Anschlag L des Lagerbockes f erreicht hat, springt der Zapfen
des Riegels g in das Rastloch r ein und verhindert eine Rückwärtsbewegung des Hebels
e infolge des Korbgewichtes auf seinem kurzen Ende. Nachdem in dieser Hebelstellung
die Korbentleerung vor sich gegangen ist, ist das Weitere eine Wiederholung des
bereits Geschilderten. Es kann also durch den Gegenstand vorliegender Erfindung
gegenüber der bekannten Vorrichtung der Preßkorb b nicht nur in angehobener Lage
und vom Biet a getrennt aus dem Pressengestell ausgefahren werden, sondern auch
während der Ruhestellung der Hebel .e und e1 das Biet a nebst Korb b, so
daß die Neufüllung des Korbes b
außerhalb des Pressengestelles vorgenommen
und während dieser Zeit ein von der Gegenseite eingefahrener Korb zur Auspressung
gelangen kann.