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Vorrichtung zum Abfangen des Gatters für vielnädlige Stickmaschinen
beim Bruch eines Tragteiles Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abfangen
des Gatters für vielnädlige Stickmaschinen beim Bruch eines Tragteiles.
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Bei Stickmaschinen wird das Gatter durch Stahlbänder oder Traghebel
derart gehalten, daß es die erforderlichen Bewegungen während des Stickens ausführen
kann. Wenngleich man bestrebt ist, die das Gatter tragenden Teile hinreichend kräftig
auszubilden, damit eine Bruchgefahr nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen ist,
so kommt es doch dann und wann vor, daß der eine oder andere Teil reißt oder bricht
und das Gatter niederfällt.
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Um derartige Unfälle zu verhüten, hat man bereits vorgeschlagen, die
Tragbänder bzw. -seile doppelt anzuordnen, jedoch das eine Trum ungespannt zu halten,
so daß es erst nach dem Bruch des anderen zur Wirkung kommt. Solche Einrichtungen
müssen versagen, wenn irgendein Tragteil bricht, das nicht doppelt angeordnet ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Abfangvorrichtuug getrennt von
den Tragteilen angeordnet und durch eine besondere Auslösevorrichtung beim Bruch
eines Tragteiles mittels Fühler zur Wirkung gebracht wird.
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In den beiden Abbildungen der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulicht.
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Das Gatter i ruht gemäß Abb. i mittels seiner Tragarme 2 und 3 auf
Stützrollen q. bzw. 5, die am Maschinengestell senkrecht geführt und von Tragbändern
6 bzw. 7 gehalten werden. Diese sind über Leitrollen 8 bzw. 9 und io zu einer Bandscheibe
ii geführt, die mit einer zweiten Scheibe 12 fest verbunden ist. An letzterer greift
das Stahlband 1.3 an, dessen anderes Ende auf eine Kurvenscheibe 1q. aufläuft. Diese
steht in bekannter Weise unter dem Einfluß einer kräftigen Feder i5, die das Gatter
gemeinsam mit der Kurvenscheibe 1q. im Gleichgewicht hält.
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Die Abfangvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Mehrzahl von
Bremsscheiben 16, die je einen Stützhebel 18 tragen und mit ihren Achsen 20 lose
drehbar am Maschinengestell abgestützt sind. Das freie Ende der Stützhebel 18 greift
mittels der Steine 21 in Kulissen 22 am unteren Träger des Gatters i ,ein.
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Während des Stickens folgen die Hebel 18 mit den Bremsscheiben 16
widerstandslos dem Gatter i, da die Abfangvorrichtung nur zur Wirkung gelangen soll,
wenn eins der Tragbänder 6, 7 oder 13 reißt. Zu diesem Zweck' sind die Stahlbänder
23 nur lose um die Bremsscheiben 16 herumgeschlungen und an Hebeln 24 angelenkt.
Durch diese Bremshebel 24 können aber die Bänder 23 im gegebenen Augenblick derart
fest angezogen werden, daß sie das Gatter i mittels der Scheiben 16 beim Fallen
abfangen und bis zum Beginn der Instandsetzungsarbeiten tragen können.
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Zu diesem Zweck greifen an jedem der Bremshebel 24 eine Feder 25 und
ein Stützhebes 26 an. Der letztere ist am Maschinengestell
bei
27 gelagert und während des Stickens so eingestellt, daß er die von der Feder 25
auf den Bremshebel 24 ausgeübten Kräfte sicher aufnehmen kann, so daß diese wirkungslos
bleiben. Die Hebel 26 sind durch ein Band oder Seil 28 miteinander und mit einem
Hebel 29 verbunden, der bei 3o am Maschinengestell gelagert ist und einen Seitenarm
31 besitzt, der zur Auslösung der Abfangvorrichtung dient.
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An den Stahlbändern 6, 7 und 13 ist ferner je ein Fühlhebel 33, 34
bzw. 35 angeordnet. Letztere sind am Maschinengestell schwenkbar gelagert. Mit Hilfe
ihrer seitlichen Arme 36 stehen sie unter dem Einfluß von Zugmitteln 37, 38 bzw.
39, die über Leitrollen o. dgl. zu den Auslösegewichten 40, 41 bzw. 42 geführt sind.
'Diese sind im Bereich des Hebels 31 derart angeordnet, daß sie im Ruhezustand frei
über diesem Hebel schweben und die zugehörigen Fühlhebel 33, 34 bzw. 35 an die betreffenden
Stahlbänder 6, 7 bzw.-13 andrücken. Erst wenn eins dieser Stahlbänder reißt und
dementsprechend sein Fühlhebel den ihn haltenden Stützwiderstand verliert, senkt
sich das betreffende Auslösegewicht 40, 41 oder 42. Es trifft dabei auf den Hebel
31 auf und drückt diesen nieder. Dadurch wird der Hebel 29 verschwenkt, der seinerseits
mittels des Bandes 28
die angehängten Stützhebel 26 umlegt und so die Bremshebel
24 dem Einfluß der Federn 25 freigibt. Durch diese werden sie in der oben angegebenen
Weise derart verstellt, daß weiterhin die Bremsscheiben 16 mittels der Stützhebel
18 das Gewicht des fallenden Gatters i wirksam abfangen.
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Da sich beim Bruch eines der Stahlbänder 6, 7 oder 13 die Gattenfeder
15 zu entspannen sucht, so ist die Kurvenscheibe 14 mit einer Bremsscheibe 47 verbunden,
um die gleichfalls ein an einem Hebel 44 angreifendes Bremsband 43 herumgeschlungen
ist. Dieser Hebel 44 steht ebenso wie die Hebel 24 unter dem Einfluß einer
Feder 45 und eines Stützhebels 46. Letzterer ist mittels des Bandes 48 mit dem nächsten
Hebel 26 verbunden und dadurch gleichfalls dem Einfluß der Auslösevorrichtung 29,
31 ausgesetzt. Demzufolge wird beim Bruch eines der Stahlbänder 6, 7 oder 13 nicht
nur das Abfallen des Gatters, sondern auch die gefährliche Entspannung der starken
Gattenfeder 15 verhindert, so daß Betriebsunfällen vorgebeugt ist. Gleichzeitig
ist durch .einen dritten Arm 7o mit dem Auslösehebel 31 über ein Verbindungsmittel
71 ein Schalter 72 verbunden, der den Antriebsmotor der Maschine beeinflußt.
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Die beschriebene Einrichtung kann in mannigfachster Weise abgeändert
-werden. Zum Abfangen des Gatters läßt sich jede geeignete' Bremsvorrichtung verwenden,
selbst elektromagnetische oder t51-, Wasser-, Luft- bzw. Dampfbremsen. Letztere
sind vorzugsweise durch einen in einem Zylinder verschiebbaren Kolben gekennzeichnet
und lassen sich durch Ventile steuern, die unter dem Einfluß einer Auslösevorrichtung
stehen. Statt Bremsbändern können auch Bremsbacken, Spreizringe, Kliniken- oder
Klemmgesperre Verwendung finden. Grundsätzlich sind ferner alle diejenigen Abfangvorrichtungen
verwendbar, die im Fahrstuhlbau bekannt geworden sind, auch Fliehkraftbremsen.
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DieAuslösung der Abfangvorrichtung braucht nicht unbedingt auf mechanischem
Wege zu erfolgen. Auch hierfür können vielmehr die mannigfachsten Hilfsmittel benutzt
werden. Insbesondere könnte die Auslösung elektrisch bzw. elektromagnetisch erfolgen,
indem ein elektrischer Strom durch Kontaktvorrichtungen gesteuert und auf an der
Abfangvorrichtung angeordnete Elektromagneten zur Einwirkung gebracht wird. Die
Auslösevorrichtung braucht auch nicht bei den das Gatter tragenden Stahlbändern
vorgesehen zu werden. Hierzu könnte auch z. B. das infolge eines Bruches von Tragteilen
eintretende Abfallen oder Kippen des Gatters ausgenutzt werden.
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Eine solche Einrichtung ist in Abb. 2 bildlich dargestellt.
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Zum Abfangen des Gatters i dienen in der oben ausführlich erläuterten
Weisewieder Bremsscheiben 16 mit Stützhebeln 18, die mittels Steinen 2i und Kulissen
22 am Gatter a angreifen. Auch die Einstellung der Bremshebel 24 mit Hilfe der Federn
25 und Stützhebel 26 ist unverändert übernommen. Aber die Hebel 26 stehen durch
die Schubstangen 49 mit einem Hebel 50 in Verbindung, der bei 51 am Maschinengestell
gelagert ist und mittels eines Seitenarmes 52 im Wirkungsbereich einer Nase 53 des
Stellteiles 54 liegt. Dieser ist am Maschinengestell senkrecht verschiebbar gelagert
und trägt einen langen Arm 55, dessen untere Seite genau parallel zu einer am Maschinengestell
vorgesehenen Führungsfläche 56 angeordnet ist. Zwischen dem Arm 55 und der Führungsfläche
56 befindet sich ein Gleitschieber 57 mit einer Einkerbung 58, in die eine Rolle
59 eingelegt ist. Der Seitenarm 55 des Stellteiles 54 legt sich auf die Rolle 59
auf und bleibt völlig in Ruhe, wenn diese zusammen mit dem sie tragenden Schieber
57 auf der Gleitbahn 56 hin und her bewegt wird. Nur wenn die Rolle 59 in der weiterhin
zu erläuternden Weise gegenüber dem Schieber 57 verstellt und aus dessen Kerbe 58
herausgedrängt wird, nimmt sie mittels des auf ihr ruhenden. Armes 55 den Stellteil
54 mit, der seinerseits mittels der Nase 53 den Winkelhebel 50, 52 verstellt und
dadurch die Stützhebel 26 umlegt, so daß die Bremshebel 24 die Bremsbänder 23 anziehen
können.
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Um diese Vorrichtung zur Auslösung kommen
zu lassen,
sind die Achszapfen der Rolle 59 einerseits durch Stahlbänder 6o mit der benachbarten
Bremsscheibe i6 und andererseits mit Hilfe der Feder 61 mit der aufwärts ragenden
Nase 62 des Schiebers 57 und hierdurch weiter mittels eines Stahlbandes 63 mit der
anderen Bremsscheibe 16 in Verbindung gebracht.
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Solange nun das Gatter während des Stickens nur parallel zu seinen
Führungen verschoben wird und dadurch die beiden Bremsscheiben =6 stets um gleiche
Winkel und im gleichen Sinn verstellt, wird die Rolle 59 mit dem Schieber 57 in
gegenseitig unveränderter Lage hin und her bewegt, so daß der Stellteil 54, 55 in
Ruhe bleibt.
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Wenn jedoch ein Tragteil des Gatters i bricht, so wird das Gatter
im allgemeinen kippen, und zwar auch dann, wenn etwa das Band =3 reißen sollte.
Infolge der eintretenden Kippbewegung werden die Bremsscheiben 16, die sich zunächst
noch lose innerhalb ihrer Bremsbänder 23 drehen können, um verschiedene Winkel gedreht,
so daß infolge der durch die Feder 61 geschaffenen nachgiebigen Verbindung der beiden
Bänder 6o und 63 bzw. der Rolle 59 und des Schiebers 57 eine gegenseitige Verstellung
dieser letzteren Maschinenteile zueinander erfolgt. Dadurch gleitet die Rolle an
den schrägen Seitenwänden der Kerbe 58 nach oben und verschiebt somit in der bereits
angegebenen Weise den Arm 55 mit dem Steilteil 54, wodurch die Bremshebel 24 ausgelöst
werden, die dann mittels der Bremsscheibe 16 die weitere Senkbewegung des Gatters
abfangen. Statt des Schiebers 57 mit der Rolle 59 lassen sich auch andere Hilfsmittel
zur Auslösung der Abfangvorrichtung verwenden, z. B. ein Kippschalter oder Kipphebel,
der elektrische Kontakte steuert. Man könnte auch die Tragrollen 8 und 9 an kräftigen,
abgefederten Kontakthebeln lagern, die elektromagnetisch auf den Auslösehebel 31
bzw. 5o einwirken.