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In einem Arbeitsgang herzustellende;Zusammennäh- und Überdecknaht
und Vorrichtung zur Herstellung der Überdecknaht Die durch die deutsche Patentschrift
336 693 bekannt gewordene Naht ist wie nachfolgend beschrieben verbessert.
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Die Zusammennähnaht ist jetzt gewöhnlicher Einfach- oder Doppelkettenstich.
Durch die Übersetzung der beiden Hauptachsen 2 : r, wie sie jetzt verwendet werden,
ist die Zusammennähnaht in ihrer Stichlänge nur halb so lang wie die überdeck-Überwendl.ich-Naht
in ihrer Stichlänge.
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Die Zusammennähnaht wird nicht nur wie bisher durch den An- oder Durchstich
der Überdeck-Überwendlich-Naht links und rechts der Nahtrippe überdeckt, verflacht
und in ihrer Haltbarkeit verstärkt, sondern es werden diese Vorzüge noch erhöht,
indem durch entsprechende Ausbildung der Überdeckzunge in dem neuen Verfahren die
Verbindungsnahtrippe mit durchstochen wird, während die Ü`berdecknadel bisher an
ihr vorbeiging.
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Die überdeck-Überwendlich-Nabt ist insofern neu, als die überdeckfäden
in der Mitte der Naht gebunden werden, -was dieser eine noch höhere Haltbarkeit
und ein schöneres Aussehen verleiht.
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Es wird diese Neuerung der flachen überdeck-Uberwendlich-Nahtdadurch
erreicht, daß der frühere eine Greifer durch zwei fadenführende Greifer ersetzt
wird und nun zwei Überdeckfäden verwendet werden, die sich von der unteren und oberen
Überdecknahtgrenze nach der Mitte ziehend verbinden.
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Der Arbeitsvorgang beim Zusammennähen geschieht in derselben Weise
wie bei gewöhnlichen Kettenstichmaschinen flacher Form. Während bisher die zum Zusammennähen
bestimmten Stoffteile für das Überdecken geordnet, d. h. von Hand auseinandergehalten
werden mußten, damit die Anstichlinien links und rechts von der Zusammennähnahtrippe
gleichen Abstand erhielten, was bei dünnen Stoffen schwierig war, ist nun die im
Überdeckarm lose gelagerte Spitze im Verhältnis mit dem Drückerfuß und der Überdeckzunge
so ausgebildet, daß die zusammenzunähenden Stoffteile, nachdem sie unter und über
der Armspitze liegen, nur noch dem Drückerfuß in gewohnter Weise zugeführt werden
brauchen.
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Der dem Zusammennähen folgende überdeckvorgang geschieht nunmehr ohne
ordnende Hilfe der Bedienung beim Nähen selbsttätig. Auf den Zeichnungen ist die
Naht nach vorliegender Erfindung sowie die Vorrichtung für dieselbe beispielsweise
dargestellt.
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Abb. r stellt in einer Seitenansicht die beiden Nähvorgänge der zweifachen
Naht mit den Nähwerkzeugen ohne Vorschubvorrichtung dar. Die Abbildung zeigt als
innenseitiges Bild der Zusammennäh- und überdecknaht
die nur halb
so langen Stichlängen der Zusammennlähnaht. im Verhältnis zur Stichlänge der überdecknaht.
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Abb.2 zeigt innenseitig die Überdecknaht ohne Zusammennähnaht mit
dem An- bzw. Durchstich der überdecknadel, deren Faden die überdecknahtlinien links
und rechts der Zusammennähnaht bilden, sowie den Ein-und Austritt des Nadelfadens
durch die Zusainmennähnahtrippe.
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Abb.3 zeigt die überdecknahtverbindung im Schnitt.
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Abb.4 zeigt den Nähvorgang der überdecknaht im Querschnitt mit der
die Zusammennähnahtrippe durchstechenden überdecknadel und der Bindung der beiden
Greiferüberdeckfäden in der Mitte der Naht sowie die Überdeckzunge, die mittels
ihrer -Nut das Durchstechen der Nahtrippe ermöglicht.
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Abb. 5 zeigt schaubildlich das Verfahren zur Herstellung der neuen
Naht und die dazu nötigen Werkzeuge, den Stoffteiler in der Armspitze, den Zusammennähnahtdrückerfuß,
die Schermesser, den Ausbreiter und die Überdeckvorrichtung.
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Abb. 5a zeigt schaubildlich die im vorderen Gberdeckarm untergebrachten
Gelenke und Gelenkhebel für die überdeckvorschubeinrichtung mit dem vom überdeckstoffschieber
betätigten Ausbreiter.
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Abb. 5b zeigt eine Draufsicht von A'bb. 5a. Der Nähvorgang bei der
Zusammennähnaht für Einfach- oder Doppelkettenstich ist bekannt. Die neue überdeck-Überwendlichaht
wäre jedoch mit dem alten überdeckgreifer nicht ausführbar gewesen; es werden daher
zwei getrennte Greifer verwendet. In den Abb. t und 4 ist die Nädelfaden- und Überdeckfadenverbindung
ersichtlich.
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Die beiden Stoffteile a und b werden, eines unter das andere, über
der lose im überdeckarm gelagerten Armspitze c (Abb. 5), die das genaue Ausbreiten
der beiden Stoffteile einleitet, unter den Stoffdrücker d gebracht. Nun werden die
beiden Stoffteile durch den Stoffvorschub der Nadel e zum Zusammennähen zugeführt.
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Nach Durchlaufen der bekannten Schervorrichtung wird während des Ausbreitens
die Nahtrippe f, wie Abb. 4 und 5 zeigen, vom Überdeckstoffschieber g im Überdeckarm
in die Nut h der Überdeckzunge i gepreit, damit die Überdecknadel
k nicht nur die beiden Nahtlinien l und in (Ab'b. 2 und 3), links und rechts
der Nahtrippe f, sondern auch diese durchstechen kann. Um ein hemmungsloses Weiterschieben
des Zusammennähnahtanfanges vom Verlassen des Zusammennähnahtvorschubes bis zum
Erfassen des Überdeckvorschubes zu ermöglichen, muß der bewegliche Ausbreiter ic
zeitweise nach links weggeschoben werden, um der Zusammennähnahtrippe freien Durchgang
zum überdeckvorschub zu gewähren. Der bewegliche Ausbreiter ist so ausgebildet,
daß der Überdeckstoffschieberg, bevor er in seine jeweilige Arbeitslage kommt, den
Ausbreiter nach links weggeschoben hat, somit den Durchgang der Nahtrippe freigibt
und in federndem Druck dem Stoffschieber in seine nach rechts gehende Arbeitslage
folgt. Während des Vorschubes legt sich der Ausbreiter mit seiner spitzwinklig nach
der Vorschubrichtung offenen, ausgesparten Stirnseite gegen den zum Überdecken der
Zusammennähnaht geordneten Stoff, der von den kielförmigen Ausbreiterstirnseitenleisten
v gegen die Überdeckzungenflächegelegt wird. Unmittelbar hinter der Spitze und innerhalb
der kielförmigen Ausbreiterstirnseitenleisten fängt die Spitze w des überdeckstoffschiebers
die Vorschubarbeit an. Diese Ausführung ermöglicht eine glatte faltenfreie Vorbereitung
des Stoffes für den der Zusammennähnaht nachfolgenden Überdeekvorgang. Durch die
beiden Anstichleisten s und t im überdeckarm wird der An- bzw. Durchstich
der Überdecknahtlinien geregelt, indem der überdeckarm selbst eingestellt wird.
Nach der ganzen Vorwärtsbewegung des Nadelgreifers n, der sich durch die Nadelschleife
o geschoben hat, drängt, während der Nadelgreifer za stillsteht, - der Überdeckgreifer
p zwischen dem Greifern und dem von diesem geführten Deckfaden r hindurch und bringt
den Überdeckgreiferfaden q, der im Niedergehen begriffenen Ü'berdecknadel h zu,
die in die Greiferfadenschleife q einsticht. Beim Niedergehen des überdeckgreifers
p zieht sich dieser aus der Schleife des Deckfadens y, wodurch der Deckfaden
q auf Deckfaden r zu
liegen kommt und durch ausgeglichene Fadenspannungen
die Verbindung der beiden Deckfäden q und r in die Mitte der beiden
Überdecknahtlinien gelegt werden.