DE47654C - Verschlufs- und Verstellvorrichtung an Fenstern mit horizontaler Drehachse - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Patentirt im Deutschen Reiche' vom 25. Juli 1888 ab.

Fig. ι stellt das Fenster geschlossen dar. Der Verschlufs wird bewirkt durch einen am Fensterrahmen drehbar befestigten gezahnten Bügel B, der sich durch sein eigenes Gewicht mit seinem ersten Zahn ο über eine am Fensterflügel befestigte Nase e legt. Der Fensterflügel läfst sich öffnen, wenn dieser Bügel angehoben und dadurch die Nase e von dem Zahn 0 frei wird, so dafs der Fensterflügel ohne Hindernifs sich unter dem Bügel bewegen läfst. In dieser gehobenen Lage ist der Bügel in Fig. 1 und 2 punktirt dargestellt.

Das Anheben des Bügels wird bewirkt durch Drehung der zwischen zwei an dem Fensterflügel angenieteten Lappen ρ ρ drehbar gelagerten excentrischen Scheibe A in ihre höchste Stellung. Zum Anheben bezw. Drehen dieser Scheibe bedient man sich einer Stange s mit angebogenem Haken, welcher in das Auge r gebracht wird. Hat nun die Scheibe und der Bügel die in Fig. 1 punktirte Lage angenommen, so läfst sich der Fensterflügel um seine Drehachse, durch die Stange s dirigirt, frei unter den Zähnen des Verschlufs- bezw. Verstellbügels so weit fortbewegen, bis ein am Fensterflügel in der Nähe der Drehachse angenieteter Winkel χ von dem Fensterrahmen an der weiteren Bewegung gehindert wird. Da bei diesem Vorgange der Bügel auf der Rolle A ruht, ist kein Hindernifs vorhanden, welches die Bewegung hemmen könnte.

Soll das Fenster nicht ganz geöffnet werden, sondern eine andere beliebige Lage einnehmen, z. B. die, wie in Fig. 2 gezeichnet, so verfährt man in folgender Weise: Das Fenster wird, wie schon beschrieben, erst ganz geöffnet.

Nachdem man nun durch Loslassen der Stange s die Scheibe in ihre tiefste Lage sinken läfst, sinkt auch der Bügel B durch sein eigenes Gewicht auf die Nase e. Durch die mit ihrem Haken in dem Auge r der Scheibe A hängende Stange bewegt man nun, ohne die Scheibe anzuheben, den Fensterflügel um seine Drehachse in der Zahnrichtung, wobei immer ein Zahn des Bügels nach dem anderen über die Nase e schnappt, so lange, bis der Fensterflügel die Lage eingenommen hat, die man demselben zu geben wünscht.

Sollte auf das Feststellen des Fensterflügels in jeder gewünschten Lage verzichtet und nur auf das ganze Oeffnen desselben und den Verschlufs Werth gelegt werden, so kommt selbstverständlich der Bügel entsprechend verkürzt und nur mit dem Verschlufszahn 0 in Anwendung.

Es sei noch erwähnt, dafs ein zu beiden Seiten auf die excentrische Scheibe A aufgegossener offener Kranz g durch Anschlag an die Lappen ρ ρ die höchste und die tiefste Stellung der Scheibe begrenzt.

Fig. 3 ist eine Vorderansicht der Verschlufs- und Verstellvorrichtung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Verschlufs- und Verstellvorrichtung an Fensterflügeln mit horizontaler Drehachse, bestehend :

   i. aus einem gekrümmten, gezahnten Bügel B, drehbar befestigt an dem Fensterrahmen, dessen erster Zahn 0, wenn er über eine am Fensterflügel befestigte Nase e fällt, den

   Verschlufs des Fensters bewirkt, dessen weitere Zähne, über die Nase e gelegt, das Fenster in verschiedenen Lagen feststellen, und

   aus einer zwischen zwei am Fensterflügel befestigten Lappen ρ ρ drehbar angebrachten Scheibe A, die, in ihre höchste Lage gehoben, den dann auf ihr ruhenden Bügel verhindert, mit seinen Zähnen über die Nase e greifen zu können und so die freie, ungehinderte Bewegung des Fensterflügels unter dem Bügel gegen die Zahnrichtung geschehen läfst, die, in ihre tiefste Lage versetzt, dem Bügel das Auflegen auf die Nase e gestattet, so dafs bei der Bewegung des Fensterflügels in der Zahnrichtung immer ein Zahn des Bügels nach dem anderen über die Nase fallen und auf diese Weise dem Fensterflügel jede gewünschte Lage gegeben werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.