DE474787C

DE474787C - Verfahren zur Veredelung rezenter Naturharze

Info

Publication number: DE474787C
Application number: DEC33190D
Authority: DE
Original assignee: CHEMISCHE FAB DR KURT ALBERT
Current assignee: CHEMISCHE FAB DR KURT ALBERT
Priority date: 1923-02-15
Filing date: 1923-02-15
Publication date: 1929-04-12

Description

Verfahren zur Veredelung rezenter Naturharze Das Patent 440 003 hat zum Gegenstand ein Verfahren zur Veredelung rezenter Naturharze durch Vereinigung derartiger Harze mit Phenolharzen und Neutralisation der noch freien Harzsäuren in irgendeiner an sich bekannten Weise. Als Phenolharze sind in der Beschreibung nur Harze aus Phenol und dessen Homologen und Formaldehyd oder einem Formaldehyd abspaltenden Mittel erwähnt. Die Erfinderin hat ferner vorgeschlagen, statt dessen Kondensationsprodukte zu verwenden, die aus Phenolen und anderen Aldehyden als Formaldehyd bzw. aus Phenolen und Ketonen oder schließlich aus gemischten Kondensationsprodukten aus Phenolen mit Ketonen und Aldehyden hergestellt sind.
Es wurde nun gefunden, daß man an Stelle der bereits harzartigen Kondensationsprodukte auch kristallinische oder ölige Phenolalkohole oder deren Gemische verwenden kann, wie sie nach dem in der amerikanischen Patentschrift 1 614 171 beschriebenen Verfahren aus in Lösung gebrachten Phenolen init überschüssigen aliphatischen Aldehyden bei niedriger Temperatur erhalten werden. Diese Kondensationsprodukte eignen sich besonders für den angegebenen Zwcck, weil die Phenolalkohole und besonders die Phenol-Polyalkoholgemische nur sehr schwer beim Erwärmen anbrennen und sich infolgedessen licht mit dem Naturharz verschmelzen lassen; sodann sind die entstehenden Endprodukte wider Erwarten bedeutend leichter in Benzin und Leinöl löslich als die entsprechenden mit Kresolharzen hergestellten Harzprodukte, auch wenn man in beiden Fällen von im übrigen gleichen Gewichtsmengen Kresol und Formaldehyd ausgegangen ist. Die Darstellungsweise der neuen Produkte deckt sich im übrigen vollständig mit der im Patent 440 003 beschriebenen. Beispiel i ioo Teile Kolophonium werden mit io Teilen p-Kresoldialkohol zunächst i o Stunden auf 8o bis 9o°, sodann langsam ansteigend bis i 5o' erhitzt. Dabei steigt der Schmelzpunkt des Gemisches von 6o bis 70° langsam * auf i oo bis i i o°. Das erhaltene Produkt ist in Spiritus und Benzol löslich, in Benzin nur in der Wärme. Es wird dann in. bekannter Weise mit Glycerin, Glykol o. dgl. verestert, oder die noch vorhandenen Säurereste werden in anderer Weise abgesättigt. Beispiel 2 i Gramm-Molekül kristallisierte Carbolsäure wird mit der eben nötigen Menge einer etwa ioprozentigen Natronlauge gelöst und zu 6 Gramm-Molekülen wäßrigen Formaldehyds (3oprozentig) auf einmal hinzugegeben. Man läßt bei Zimmertemperatur 5 bis i o Tage stehen und fällt dann mit einer schwachen Säure, wie z. B. Kohlensäure, Essigsäure, Ameisensäure o. dgl., gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser, aus. Da das entstandene Kondensationsprodukt weitgehend iln. Wassez löslich ist, empfiehlt es sich, die Flüssigkeit vor oder nach dem Ansäuern. bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum einzudampfen und das Ausscheiden des Öles durch Zusatz von Kochsalz zu beschleunigen und vollständiger zu gestalten..
ioo Teile des so erhaltenen Produktes werden sofort mit 6oo Teilen Kolophonium, verschmolzen. Man erhitzt erst einige Stunden auf ioo bis -i2o°, dann mehrere Stunden auf 18o°, schließlich einige Zeit auf Zoo bis 25o°. Wenn der Schmelzpunkt nicht mehr- steigt und die Schaumbildung aufhört, ist die Reaktion beendet. Es wird dann in der üblichen. Weise, wie im Hauptpatent angegeben, verestert.
Die Mengenverhältnisse sind ganz nach Belieben varüerbar; j e nachdem, ob man mehr oder weniger Kolophonium oder statt Kolophonium andere saure Naturharze zusetzt, :erhält man Produkte, die sich ia ihren Eigenschaften mehr dem Kolophonium oder den Kopalen oder überhaupt den hochwertigen Naturharzen nähern.
Man kann das ganze Verfahren unter gewöhnlichem oder erhöhtem Druck, im Autoklaven oder ün Vakuum, an der Luft oder in Gegenwart indifferenter Gase ausführen und kann unter Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln leicht zu sehr hellen und trotzdem hochschmelzenden Harzen gelangen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Veredelung rezenter Naturharze mittels der Kondensationsprodukte aus Phenalen und Aldehyden gemäß Patent 440 oo3, dadurch gekennzeichnet, daß. man als Phenol-A1dehydkondensati:onspro,dukte Phenolalkohole -oder Gemische derselben verwendet, wie sie aus in Lösung gebrachten Phenolen und überschüssigem Formaldehyd bei niedriger Temperatur in kristallinischer oder öliger Form erhahen werden.