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Verfahren zur Herstellung von zwei doppelten Brillenhalbbacken oder
von zwei Ganzbacken aus Draht Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von zwei doppelten Brillenhalbbacken oder von zwei Ganzbacken aus Draht.
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Ein älteres Verfahren, Brillenhalbbacken herzustellen, besteht darin,
daß fortlaufend je zwei mit den Brillenbefestigungsenden zusammenhängendeHalbbackenkörper
aus einem Metallstreifen von rechteckigem Querschnitt ausgehauen werden, der die
halbe Stärke einer fertigen Brillenbacke hat. Die Halbbackenkörper werden dann getrennt
und je zu zweit aufeinandergelegt und verschraubt, worauf die so fertigen Brillenbacken
an der Brillenfassung angebracht werden. Das Aushauen stark gekrümmter Halbbackenkörper
aus einem Blechstreifen ergibt große Mengen Abfall. Zur Verminderung desselben wird
deshalb die Backenform möglichst gestreckt gestaltet.
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Es kamen dann zwei Verfahren auf, nach denen Brillenbacken zusammenhängend
durch Hochkantpressen eines langen, geraden Vierkantstabes hergestellt werden. Bei
dem einen Verfahren, das sich eines dreiseitig dublierten Stabes bedient, hängen
nach dem Pressen einzelne Halbbacken, und bei dem andern Verfahren, das einen vierseitig
dublierten Stab benutzt, doppelte Halbbacken, fortlaufend aneinander. Durch,das
Hochkantpressen eines geraden Stabes wird aber keine so starke Einwärtsschweifung
der Brillenbacken möglich, wie sie beim Aushauverfahren möglich war. Denn, wollte
man die Einwärtsschweifung so stark machen, so würden außerordentliche Beanspruchungen
des Werkstoffes wie der Gesenke nötig. Stark einwärts geschweifte Brillenbacken
sind aber nicht allein nützlicher, sondern auch schöner als nach den Seiten abstehende.
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Die Nachteile des Aushauverfahrens wie auch der Hochkantpreßverfahren
vermeidet das neue Herstellungsverfahren. Es besteht darin, daß ein Drahtkörper
von rundem Querschnitt und von der Länge zweier an den Brillenbefestigungsenden
zusammenhängender Brillenbacken zuerst entsprechend der Backenschw eifung gebogen,
dann durch Flachpressen im Doppelgesenk in die Form von zwei doppelten Halbbacken
oder zwei Ganzbacken gebracht, schließlich in bekannter Weise gelocht und in vier
einzelne Halbbacken oder zwei Ganzbacken zerlegt wird.
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Der runde Querschnitt hat ,den Vorteil, daß runder Draht billiger
ist als dreiseitig oder vierseitig dublierter Vierkantdraht. Auch ist der Abfall
stank vermindert. Die Schweifung der Backen kann beliebig stark sein, so daß diese
nicht nur schöner, sondern auch in bezug auf das Zusammenlegen der Brillenfedern
günstiger gestaltet werden können. Im Falle der Verwendung von Dubl@edraht kommt
unechtes Metall lediglich an den Trennquerschnitten, also an den Scharnierenden
der
Backen, zum Vorschein. Dies ist jedoch nicht von Belang, da das Scharnierauge der
Brillenfeder darüber läuft.
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Vor dem Flachpressen der Drahtkörper kann durch Hämmern, Walzen oder
sonstwie der Werkstoff entsprechend :den Backenabmessungen verteilt werden, worauf
erst das Biegen erfolgt. Diese Vorbereitung der endgültigen Backenform verringert
wesentlich die Gesenkbeanspruchung, die ohnehin beim Flachpressen der Backen nicht
übermäßig ist.
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Das bekannte Aushauverfahren ist in Abb. i, das neue beispielsweise
in Abb. 2 bis 5 der Zeichnung veranschaulicht.
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Nach dem alten Aushauverfahren wurden aus dem Streifen i fortlaufend
je zwei zusammenhängende Halbbackenkörper 2, z b -stanzt. Die schraffierte Fläche
gibt ein Bild von der Menge des Abfalls, der hierbei entstand. Im Gegensatz hierzu
geht das neue Verfahren von einem Drahtkörper 3 von rundem Querschnitt aus (Abb.2).
Der Drahtkörper wird nach Abtrennung an der Stelle 4 in die Form nach Abb.3 gebogen.
Durch Flachpressen erfolgt nun in einem Doppelgesenk die Bildung je zweier mit ihren
Befestigungsenden zusammenhängender doppelter Halbbackenkörper 5, 5, die am Umfang
einen Preßgrat 6 aufweisen (Abb. 4). Dieser wird teilweise schon durch das nun folgende
Zersägen der Backenkörper durch die Mittelebene beseitigt. Durch das Zersägen der
Backenkörper 5, 5 entstehen vier einzelne Halbbackenkörper 2, 2. Deren Weiterbearbeitung
nach dem vollständigen Abgraten erfolgt in gleicher Weise wie bei den bekannten
Verfahren, d. 1i., es werden .die Befestigungslöcher 7, 7 zur späteren Aufnahme
der Brillenfassung, ferner die Schraubenlöcher 8, 8 zwecks späterer Verschraubung
j e zweier Halbbackenkörper 2, 2 zu einem fertigen Backenkörper und die Scharnierlöcher
9# 9 gebohrt (Abb. 5). Zuletzt erfolgt die Quertrennung der verschraubten Halbbackenkörper
2, 2 nach der Linie a-b (Abb. 5), wobei am Befestigungsende jedes Halbbackenkörpers
2, 2 ein bereits offenes Klemmaul entsteht.
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Der Drahtkörper 3 kann vor dem Biegen auf der Hämmermaschine oder
sonstwie beispielsweise mit Kerben io und i i (Abb. 3a) versehen und dann erst von
beiden Enden her so gestaucht wenden, daß die zur Pressung geit vorbereitete, in
Abb. 3b därgestellte, gekrümmte Form entsteht. Dieses Hämmern und Stauchen verteilt
den Werkstoff schon am Drahtkörper 3 in einer Weise, wie dies der gepreßten Backe
entspricht, so daß der Grat 6 am .ganzen Umfang sehr klein, das Werkstoffgefüge
überall gleich dicht und die Gesenkbeanspruchung gering ist.
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Sollen Ganzbacken gewonnen werden, so wird das dem Flachpressen folgende
Zersägen unterlassen.