DE472564C

DE472564C - Brennkraftmaschine mit hin und her gehendem und sich drehendem Kolben

Info

Publication number: DE472564C
Application number: DESCH80412D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-06-11
Filing date: 1926-10-15
Publication date: 1929-03-01
Also published as: US1613136A

Description

Brennkraftmaschine mit hin und her gehendem und sich drehendem Kolben Die Erfindung bezieht sich auf Brennkraftmaschinen, bei denen der Kolben zum unmittelbaren Antrieb der Arbeitswelle neben seiner hin und her gehenden Bewegung zugleich eine Drehbewegung ausführt, die auf die anzutreibende Welle übertragen wird. Zu diesem Zweck ist in bekannter Weise in die zylindrische Außenfläche des Kolbens eine um diesen herum verlaufende Kurvennut eingeschnitten, in welche am Zylinder befestigte Führungszapfen eingreifen.
Die bisher bekannten Ausführungsformen dieser Art von Verbrennungskraftmaschinen konnten jedoch nicht befriedigen, da wegen ihrer ungünstigen Schmierungsverhältnisse die an den gleitenden Teilen, insbesondere an den Führungsflächen der Kurvennut auftretenden Reibungsverluste zu groß waren. Bei einer Zuführung des öles von der Außenseite des Zylinders, wie sie bekannte Ausführungen zeigen, genügt die ölmenge für die Schmierung und Kühlung nicht. Gegenüber den seitherigen Ausführungsformen, bei denen die um die zylindrische Wandfläche des Kolbens verlaufende Nut nach der Kolbenmitte hin geschlossen ist, wird gemäß der Erfindung die Kurvenführung durch einen in der Kolbenwand befindlichen Schlitz gebildet, der diese in zwei Teile trennt und eine reichliche, unmittelbare ölzufuhr vom Kolbeninnern her zu den zu schmierenden und zu kühlenden Teilen gestattet. Die durch den Führungsschlitz voneinander getrennten -beiden Hälften der Kolbenwand werden durch zwei im Innern des Kolbens befindliche Verbindungsrippen zusammengehalten, in denen sich Längsschlitze für die Aufnahme der Enden eines Keiles befinden, der mit der Welle fest verbunden ist. Diese Schlitze in den Verbindungsrippen dienen gleichzeitig dazu, von den beiden Bewegungen des Kolbens, nämlich der drehenden und der hin und her gehenden, allein die Drehbewegung auf die Arbeitswelle zu Übertragen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch eine zweizylindrige Bremskraftmaschine mit hin und her gehenden und zugleich sich drehenden Kolben; Abb. 2 ist ein Querschnitt durch einen der Zylinder, und Abb. 3 stellt einen Längsschnitt durch einen Kolben dar.
Jeder der beiden Zylinder der dargestelltem Maschine besteht aus den beiden durch Flanschen verbundenen Hälften io und i i und ist nach außen durch die Zylinderböden i q. abgeschlossen, in denen sich kreisförmige oder sektorförmige Ein- und Auslaßöffnungen 15, 16 befinden.. Die Arbeits-,velle 17 hat die gleiche Achse wie die Zylinder und ist in den Zylinderböden geführt. In jedem Zylinder befindet sich ein Kolben i g, der auf beiden Seiten mit Böden i9 und 2o versehen ist, die zusammen mit den gegenüberliegenden Zylinderböden Verbrennungskammern 21, 22 einschließen. Der Kolben jedes Zylinders führt im Betriebe eine hin und her gehende und zugleich eine drehende Bewegung aus, wobei nur die Drehbewegung auf die Arbeitswelle 17 übertragen wird. Zu diesem Zweck ist in der zylindrischen Wand des Kolbens ein ringsherum sich erstreckender ein oder mehriene Male in axialer Richtung hin und her verlaufender Führungsschlitz 26 angebracht. Die beiden durch diesen Schlitz voneinander getrennten Kolbenhälften 8 und 9 sind durch zwei besondere zwischen den Kolbenböden i9, 2o liegende Rippen 25 miteinander verbunden. Der Kolben jedes Zylinders steht mit der Welle 17 durch einen Querkeil 23 in Verbindung, der fest in der Welle sitzt und mit seinen äußeren Enden in Längsschlitze 24 der Rippen 25 eingreift.
Auf der Innenwand der Zylinder befinden sich an entgegengesetzten Punkten der Verbindungsstellen ihrer Teile i o und i i kegelförmige Führungsrollen 3o, die auf je einem in Führungen 28 einstellbaren Schlitten 29 befestigt sind und in den Führungsschlitz 26 des Kolbens greifen. Die Einstellung der Schlitten 29 und damit der Führungsrollen 3o erfolgt durch Kopfschrauben 31, die durch Deckelplatten 32 gehen und durch Gegenmuttern 33 gesichert sind. Die Führungsrollen, deren konische Flächen auf entsprechend abgeschrägten Stirnflächen des Schlitzes 26 laufen, können demnach bei Abnutzung nachgestellt werden.
In starrer Verbindung mit der Welle 17 und in enger Berührung mit der Innenwandung der Zylinderböden sind die Ventilscheiben 36 angeordnet, von denen jede mit .einer Durchgangsöffnung 37 versehen ist, die sich bei der Drehung mit den Einlaß- bzw. Auslaßöffnungen 15, 16 im Zylinderboden deckt. Diese Ein- und Auslaßöffnungen stehen mit den Ansaug- bzw. Auspuffrohren 34, 35 in Verbindung. Die Zündkerzen 38 sitzen an den Zylinderenden.
Für die Schmierung der gleitenden Teile, insbesondere der Führungsschlitze 24 und 26 und zur gleichzeitigen Kühlung des Motors wird der axialen Wellenbohrung 42 Öl aus einem Behälter 40 (Abb.2) über ein Speiserohr 41 zugeführt. Die Bohrung 42 steht durch radiale Abzweigungen 43 mit radialen Bohrungen 44 in einer Buchse 45 in Ver, Bindung. Die Buchse 45 ist auf der Welle 17 derart angeordnet, daß der die Welle 17 mit dem Kolben verbindende Querkeil 23 zugleich zur Befestigung der Buchse 45 dient. Aus den Öffnungen 44 wird das Öl bei der schnellen Drehung der Welle durch die Fliehkraftwirkung gegen die gleitenden Teile, insbesondere gegen den Führungsschlitz 26 und die Fühi-ungsrollen 3o geschleudert.
Das überschüssige Öl wird durch die Fliehkraftwirkung in die Aussparungen 47 der Zylinderwand getrieben und durch ein Ölrohr 48 und ein Reinigungssieb 49 zum Ölbehälter 4o zurückgeführt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Brennkraftmaschine, bei der der Kolben zum unmittelbaren Antrieb der Arbeitswelle eine hin und her gehende Reiwegung und zugleich eine Drehbewegung ausführt und zu diesem Zweck eine um seinen Umfang verlaufende Kurvenführung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß diese Kurvenführung durch einen die Kolbenwand in zwei Teile (8 und 9) trennenden Schlitz (26) gebildet wird und die beiden Teile durch Verbindungsrippen (25) zusammengehalten werden und daß das Schmieröl vom Kolbeninnern her zu dem Schlitz (26) in der Kolbenwand und den übrigen zu schmierenden und kühlenden Teilen geleitet wird. z. Brennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl durch eine axiale Bohrung (42) und radiale Zweigbohrung (43) in der Welle (17) zu einer fest auf der Welle (17) sitzenden Buchse (45) geleitet wird, welche radiale Bohrungen (44) besitzt, aus denen das Öl infolge der Fliehkraftwirkung nach außen auf die zu ölenden Stellen, insbesondere auf die Gleitflächen am Schlitz (26) geschleudert wird. 3. Brennkraftmaschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Welle (17) mit dem Kolben (18) verbindender Querkeil (23) zugleich zur Befestigung der Buchse (45) dient. 4. Brennkraftmaschine nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das überschüssige, durch die Fliehkraftwirkung nach außen gedrängte Öl durch eine Öffnung (47) in der Zylinderwand abströmen kann, um einem Sammelbehälter zuzufließen oder, einen an sich bekannten geschlossenen Umlauf auszuführen.