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Magazingewehr Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Magazingewehrs,
insbesondere für Scheiben-und Tontaubenschießen, und ist besonders dadurch gekennzeichnet,
daß einegroßeAnzahl von Patronen aufgenommen werden kann, ohne die Handlichkeit,
die Schußschnelligkeit und -sicherheit zu beeinträchtigen. Es ist bereits bekannt,
einen Kanal im Gewehrkolben für die Aufnahme und Zuführung der Patronen vorzusehen,
die-von dem Zubringer des Schlosses einzeln in die Patronenkammer des Laufs überführt
werden. Jedoch ist die Anzahl der Patronen durch die gegebene Kolbenlänge beschränkt,-
und man rechnet bei einem Kaliber von 6,35 mm und den hierzu gehörigen kurzen Patronen
mit Mantelgeschoß auf höchstens 15 Patronen für den Kolbenkanal. Andere Einrichtungen,
bei welchen die Patronen in einer besonderen Trommel oder Kasten seitlich oder unterhalb
des Schlosses angeordnet sind, belasten das Gewehr zu stark, weil der Hebelarm der
Last, vom Schulteranschlag aus gerechnet, zu lang wird. Nach der Erfindung wird
nun eine Mehrzahl von Kolbenkanälen angeordnet und die Einzelkanäle, beispielsweise
vier, so zueinander versetzt, daß einer nach dem andern die in ihm auf Vorrat gelagerten
Patronen bis zur völligen Erschöpfung abgibt. Hierbei verteilt sich die Last der
Vorratspatronen gleichmäßig vom Schalteranschlag bis zum Schloß, so daß sie nur
mit einem kleineren Teil ihres Gewichtes an den Handstützen bemerkbar wird. Die
richtige Zuführung der Patronen wird dadurch erreicht, daß zwischen dem Kolben und
der Patronenkammer des Laufs eine Verteileinrichtung, z. B. eine schaltbare Patronentrommel
nach Art der Revolvertrommel, zwischengeschaltet ist, die aus dem Kolbenkanal mit
den Patronen beschickt wird und aus welcher die Patronen durch den Zubringer des
Schlosses zur Patronenkammer des Laufs überführt wird. Hierbei kann durch die Schloßbewegung
auch die Drehung der Patronentrommel bewirkt werden, wenn beispielsweise ein Führungsstift
oder Nocken des Schlosses in Kurvenschlitzen des Trommelmantels geführt wird und
beim Schloßrückgang die Patronentrommel um einen durch ihre Patronenzahl bestimmten
Winkel ausschwenkt, wobei derselbe Führungsstift gleichzeitig die leere Hülse der
abgeschossenen Patrone aus der Trommelbohrung herausführt und seitlich auswirft.
Die periodische Verdrehung der zwischengeschalteten Patronentrommel kann übrigens
auch in ähnlicher Weise durch den Abzughahn wie bei dem Revolver bewirkt werden,
wo der in die Offenstellung geführte Hahn mittels eines Gesperres die Trommel um
den Teilbogen weiterschältet. Die Kanäle für die Einlagerung der Vorratspatronen
müssen seitlich von der Mittellinie so angeordnet werden, daß die Hahneinrichtung
von dem in der senkrechten Mittellinie des Gewehrs liegenden Abzug unmittelbar gesteuert
werden kann, also die Halmeinrichtung gewissermaßen zu beiden Seiten abschließen
und
den Mittelraum für diese Einrichtung frei lassen. Jede Kammer der Patronentrommel
ist mit einem Schlitz versehen, durch welchen der Zubringer hindurchgreifen kann,
wenn er sie für die Vorwärtsbewegung erfaßt hat. Die Stirnwände der Patronentrommel
sind durch Platten oder Stege des Schloßführungs- und Abzugsgehäuses soweit abgeschlossen,
daß nur die Verbindung der Vorratskanäle auf der einen Seite offengelegt «-erden
kann. Hierbei können die vordersten Patronen der Vorratskanäle durch besondere,
von den Trommelpatronen schaltbare Gesperre so lange festgehalten werden, bis eine
leere Patronenkammer der Patronentrommel vor dem zu entleerenden Patronenkanal liegt.
Unter Beibehaltung der Abmessungen des obenerwähnten Magazingewehrs mit einem Kolbenkanal
und 15 Vorratspatronen erhöht sich der Patronenvorrat bei vier Kolbenkanälen und
einer sechsläufigen Patronentrommel einschließlich der Patrone der Laufkammer auf
insgesamt 83, wodurch der erhebliche Fortschritt des Erfindungsgegenstandes gegenüber
den bekannten Magazingewehren gegeben ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Abb. i in einer Seitenansicht einer Magazinscheibenbüchse dargestellt. Abb.2
und 3 zeigen Seitenansicht und Grundriß des Mittelstücks der Büchse. Abb. q. und
5 zeigen je einen OOuerschnitt nach der Linie IV-IV und V-V der Abb. 3, und die
Patronenverteilertrommel ist durch Abb.6 in Seitenansicht und durch Abb. 7 in Stirnansicht
dargestellt.
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Der an seinem vorderen Ende den Lauf i haltende Kolbenschaft 2 des
Gewehres ist mit vier längs durchlaufenden Kanälen 3 versehen, welche zur Aufnahme
der Vorratspatronen bestimmt sind, die durch die Öffnungen d. des Schaftes seitlich
in die Kanäle eingedrückt werden. Die Patronenreihen stehen unter dem Druck von
Federn, die mit ihren Führungshülsen in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Angedeutet
sind lediglich die Griffe 5, durch welche an der Schulterstützfläche des Kolbens
die Hülsen mit den Federn nach hinten herausgezogen werden können. Die vier Kanäle
sind über-und nebeneinander so angeordnet, daß sie ein längliches Rechteck bilden,
mit den Bohrungen 6, 7, 8, g und io des Gehäusesteges 12 und der Trommel 13 korrespondieren
und in der senkrechten Mittellinie des Gewehrs die Anordnung eines Schlitzes für
die Aufnahme des Gehäuserahmens mit der Abzug-und Hahneinrichtung und der Schloßführung
möglich machen. Dieser Rahmen zeigt in bekannter Weise den den Drücker 1¢ schützenden
Bügel 15, den in zwei Stellungen wiedergegebenen Hahn 16, der durch die Feder 17
gespannt wird, und den bereits erwähnten Steg 12 mit den vier Bohrungen für die
Zuführung der in dem Magazin lagernden Patronen. Der Steg 12 ist als Bügel 18 nach
vorn durchgeführt und nimmt zwischen sich die Trommel 13 auf, die um eine der Laufachse
parallelliegende Achse ig drehbar gelagert ist. Weiter nach vorn ist der Rahmen
als Anschluß 2o für den Lauf und oben als Schloßschlitten ausgebildet, wobei das
Schloß mit einer Brücke 2i oben abgedeckt ist. Das Schloß 22 ist mittels zweier
seitlicher Bänder 23 mit dem Handschutz 24. gekuppelt und kann durch Verschieben
des Handschutzes in seiner Führung 25 hin und her geschoben werden. Es ist in bekannter
Weise mit dem Auswerfer 26 versehen, welcher die in der Patronenkammer 27 des Laufes
i sitzende Patrone mit den Krallen 28 faßt, in der Rückbewegung durch Überlaufen
eines Nockens 29 freigibt und mittels des Anschlags 30 seitlich durch die
Aussparung 31 des einen Kupplungsbandes 23 auswirft. Das Schloß ist ferner mit einem
Zubringernocken 32 versehen, der bei der Schließbewegung durch einen der Drehachse
parallelen Schlitz 33 der Trommel hindurchgreift und die in der obersten Patronenkammer
i i der sechsläufigen Trommel sitzende Patrone über die Zuführerrinne 3.4 in die
Patronenkammer 27 einführt. Bei der Rückbewegung des Schlosses, bei welcher das
oben geschilderte Auswerfen der leeren Hülse vor sich geht, läuft der Zubringernocken
durch den Bogenschlitz 35 der Trommel und dreht diese -um nahezu 6o° weiter. Oben
wird das Schloß durch einen Stift 36 der Brücke 21 in einem schräg gestellten
Schlitz 37 geführt, der am Ende der Schließbewegung eine Seitwärtsverschiebung des
Schlosses bewirkt, so daß dieses in eine Rast 38 .einfällt und hiermit die Patronenkammer
27 verriegelt. Diese Seitwärtsbewegung des Schlosses wird zur - endgültigen Einstellung
der Trommel 13 benutzt, damit der nächste Schlitz 33 mit dem Zubringer genau korrespondiert,
indem ein Stiftnocken 39 auf der schrägen Bahn q.o einer Aussparung 41 abläuft und
dann durch die Seitenbewegung des Schlosses auf dem Trommelumfang verschoben wird.
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Die Handhabung des Gewehrs soll nun derart erfolgen, daß durch die
Verschiebung des Handschutzes ausgeworfen und frisch geladen wird und alsdann durch
den Drücker 14 abgeschossen wird. Die Trommel 13- ist hierbei vollständig gefüllt,
und es wird jedesmal die oben liegende Kammer durch den Zubringer entleert. Bei
der nächsten Drehung um 6o° wird die leer gewordene Kammer
vor
die Öffnung eines der Magazinkanäle geführt, der daraufhin eine Patrone unter den
Druck der nicht gezeichneten Spannfeder einschiebt. Um zu verhindern. claß die Spitzen
der Geschosse auf den Hülsenböden der in der Trommel befindlichen Patrone schleifen,
werden die Magazinkanäle verriegelt, indem je ein Schwenkriegel 42 an jeder Bohrung
des Steges 12 vorgesehen ist, der bei gefüllter Trommel über den Patronenhülsenboden
hinwegschleift und, sobald er eine leere Patronenkammer in der Trommel vorfindet,
durch eine Feder, beispielsweise die Blattfeder 43, in einen die Patronenkammern
verbindenden Ringschlitz 44 der Trommel hineingedrückt wird. In Abb. 4 ist gezeigt,
wie die Kammern 7, 9 und io verriegelt und die Kammer 6 geöffnet ist und der Schießvorgang
sich somit noch in dem ersten Viertel befindet. Sobald der erste Magazinkanal geleert
ist, läuft die Trommel unter Überschlagung einer Füllung zum zweiten Kanal, von
dort zum dritten und dann zum vierten. Hierbei wird die Trommel stets so weit aufgeladen,
daß die in die oberste Stellung geführte Trommelpatronenkammer eine Patrone enthält,
die bis zum letzten Vorrat durch den Zubringernocken zur Patronenkammer des Laufs
ausgeschoben wird.