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Strohhut, insbesondere in Matrosenform Bei den bekannten Strohhüten,
insbesondere in Matrosenform, besteht der Übelstand, daß infolge der starren Krempe
das Anschmiegen an die Kopfform des Trägers so gut wie ausgeschlossen ist, so daß
einerseits das Tragen durch den Druck des mit der Kopfform nicht übereinstimmenden
Teils der Krempe auf den Kopf unbequem wird und andererseits der Halt des Hutes
am Kopf nicht so sicher ist, daß er Windstößen widerstehen kann. Zwar hat man bereits
vorgeschlagen, biegsame Verbindungsstreifen oder Übergangsteile anzuordnen, die
nicht mit steifer Appretur durchtränkt sind und somit sich der Kopfform anpassen,
wobei jedoch der Nachteil entsteht. daß dieser Teil oder Streifen eine unregelmäßige
Verziehung erfährt und die starr bleibende Krempe nicht nachgibt. so daß entweder
der die Krempe mit dem Hutkopf verbindende Streifen gefaltet oder die Krempe ausgehoben
wird. Diese Nachteile werden erfindungsgemäß vermieden, indem sowohl die Krempe
als auch der anschließende untere Teil der Seitentz-am-Jung des Hutkopfes nachgiebig,
d. h. weich, appretiert sind, in diesem Teil also die einzelnen Strohbänder entsprechend
der Form des Kopfes sich zueinander verstellen können. Der Hutboden und die übrige
Seitenwandung des Hutkopfes sind in üblicher Weise steif appretiert.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung:
Abb. i zeigt die Unteransicht des Hutes mit teilweise fortgenommener Unterkrempe;
Abb. a und 3 zeigen Einzelheiten in größerem Maßstab.
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Mit a ist der Hutboden, mit b die Seitenwandung und
mit c die Krempe bezeichnet, die in üblicher Weise durch Aneinanderfügen von Strohbändern
hergestellt sind. -"Zach dem Zusammenfügen wird die Hutform appretiert. Zach dem
üblichen Verfahren erhält die ganze Hutform ein und dieselbe Appretur zwecks Herstellung
eines steifen Ganzen. Erfindungsgemäß wird aber nur der Hutboden a und ein Teil
der Seitenwandung b, wie gewöhnlich, steif appretiert. Dagegen wird eine bestimmte
Zone d der Seitenwandung b bis zur Biegestelle e sowie die ganze Krempe
c mit einer besonderen Appretur behandelt, welche deren Biegsamkeit und Dehnbarkeit
wahrün. Diese Appretur wird durch Tränken dieser Hutteile in einem Gelatinebade
erzielt, in welchem man ein besonderes Erzeugnis niedergeschlagen hat, «-elches,
wie z. B. Seife, die Härte des Überzuges bricht und ihm eine bestimmte Dehnbarkeit
verleiht. Es folgt daraus, daß in diesen Hutteilen die Strohbänder, anstatt durch
die Appretur zinnachgiebig miteinander befestigt zu werden, so daß sie ein steifes
Ganzes bilden, im Gegenteil in gewissen Grenzen zueinander gleiten bzw. sich gegeneinander
verschieben können, wodurch die Biegestelle des Hutes eine bestimmte Dehnbarkeit
erhält.
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Die nachgiebige Biegestelle c kann somit den Kopf vollkommen in nachgiebiger
Weise umschließen, wie dies bei den Filzhüten z. B.
der Fall ist,
wodurch die obengenannten Nachteile vermieden werden.
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Ein so ausgebildeter Hut würde aber in gewissen Fällen eine übermäßige
Biegsamkeit an seiner Krempe besitzen, so daß die örtlichen Formveränderungen, z.
B. durch Anfassen mit der Hand, durch den wiederholten Gebrauch schließlich ein
unschönes Aussehen des Hutes verursachen würden, Um dies zu vermeiden, wird zwischen
der Krempe c und der angesetzten Unterkrempe f eine Reihe von Reifen eingeschaltet,
welche aus Manilarohrlamellen oder ähnlich wirkenden federnden Stoffen bestehen
können. Diese Reifen werden an der Krempe c befestigt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei solcher Reifen vorgesehen. Man könnte auch mehr als zwei Reiten vorsehen.
Der innere Reifen g wird durch eine einzelne runde Lamelle gebildet, deren Enden
in irgendeiner Weise miteinander verbunden werden, z. B. durch Verbindungsmuffen.
Dieser Reifen wird durch Annähen an der Krempe befestigt. Der äußere Reifen wird
durch Neben -einanderlegen von mehreren Lamellen h gebildet, deren Querschnitt wesentlich
geringer ist als der den inneren Reifen g bildenden Lamelle. Die Endteile dieser
Lamellen sind ebenfalls durch Muffen o. dgl. miteinander verbunden. Die so gebildeten
Reifen werden durch zickzackmäßig verlaufende Nähte i an dem Band j befestigt.
Dieses Band j gehört zum Strohband k, welches die Außenkante der Krempe bildet.
Das Band j besteht nicht aus Stroh, sondern aus lamellenartig geschnittenem Holz,
und dessen Vermögen zum Aufnehmen der Appretur ist bedeutend größer als dasjenige
des den Hut bildenden Strohmaterials, so daß die Außenkante der Krempe wesentlich
mehr versteift ist als die übrigen Teile.
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Die Reifen g und h werden verdeckt, indem man die Unterkrempe f ansetzt.
Die Dicke der übereinandergelegten Bänder, durch welche die Außenkante der Krempe
gebildet wird, verursacht, daß zwischen der Krempe c und der Unterkrempe f ein ringförmiger
Hohlraum L entsteht, in welchem die Reifen Aufnahme finden.