DE46595C - Neuerung an Koksöfen - Google Patents
Neuerung an KoksöfenInfo
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- DE46595C DE46595C DENDAT46595D DE46595DA DE46595C DE 46595 C DE46595 C DE 46595C DE NDAT46595 D DENDAT46595 D DE NDAT46595D DE 46595D A DE46595D A DE 46595DA DE 46595 C DE46595 C DE 46595C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B9/00—Beehive ovens
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
he*
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 10: Brennstoffe.
F. STROEHMER in DRESDEN. Neuerung an Koksöfen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1888 ab.
Auf beiliegender Zeichnung stellt dar:
Fig. ι den Verticaldurchschnitt A-B in der
Längsrichtung der neben einander erbauten Koksöfen,
Fig. 2 den Verticalquerschnitt durch die Mitte der Feuerungskanäle zwischen je zwei Oefen,
Fig. 3 den Verticalquerschnitt durch einen Ofen,
Fig. 4 die verschiedenen Horizontalschnitte, und zwar:
G-H durch die oberhalb der Feuerungskanäle gelegenen drei Verbindungskanäle und
durch das über der Ofenkammer befindliche Mauerwerk,
J-K durch eine Kammer ohne Kohlenfüllung und die neben ihr gelegenen Feuerungskanäle,
L-M durch die oberen Verbindungskanäle und den Raum unter den Rosten einer Kammer,
N- O durch die unteren Verbindungskanäle und den Raum unter den Rosten einer Kammer,
P- Q. durch die Kühlungskanäle unter den Oefen und endlich daneben noch eine Ansicht
eines Ofens von oben mit durchschnittenem Schornstein.
Fig. 5 ist die Vorderansicht der Oefen, zeigend die eiserne Verkleidung derselben.
Die drei oberen Kanäle e df, durch welche die Schnittlinie G-H gedacht ist, liegen neben
einander, sind durch Oeffnungen mit einander verbunden und sind an ihrer Sohle mit Oeffnungen
versehen, auf denen ebenfalls mit Löchern versehene Chamotteplatten liegen, so dafs man durch Schieben dieser Platten die
Oeffnungen der Kanäle nach unten öffnen oder verschliefsen kann. Auf diese Weise kann ich
zwei neben einander liegende Oefen mit einander verbinden , so dafs die Gase freien
Uebertritt aus einem Ofen in den anderen haben; ich kann aber aufser dieser Ofenverbindung
auch noch die Verbindung mit dem Feuerungskanal c hinzufügen oder auch den
einen Ofen nur mit dem Feuerungskanal verbinden und den anderen abschliefsen.
In derselben Weise durch Chamotteschieber sind die unter der Sohle der Oefen in der
Trennungswand gelegenen Kanäle h g mit einander zu verbinden oder zu trennen. Es
können die unter den Rosten zweier Oefen liegenden Räume mit einander verbunden oder
auch von einander abgeschlossen werden.
Die Verschiebung dieser Chamotteschieber geschieht von der vorderen Seite der Oefen
nach Oeffhung der vor jedem Kanal befindlichen Thür durch eine Eisenstange, welche
mit entsprechenden Zinken versehen ist, so dafs ich die ganze Reihe der Schieber auf einmal
verschieben kann.
Die Ofenkammern selbst sind unten durch einen Rost aus Chamotteformsteinen und oben
durch ein Gewölbe abgeschlossen, in welchem sich aufser jenen Verbindungslöchern nach den
Kanälen e und f auch die Füllröhren k befinden, welche oben mit Chamotteplatten verschlossen
und verschmiert werden. Aus diesen Füllröhren k k gehen die Röhren κη ab, die
durch die zu hebenden Schlufsplatten \ geöffnet und geschlossen gehalten werden können.
Bei gehobener Schlufsplatte gehen die durch die Röhren η abgehenden Gase durch die
Röhren ρ in das Sammelrohr q bei Wasserverschlufs, von wo die Gase über die ganze
Ofenreihe hinweg in die Condensirungs- und
Kühlungsanlage gesogen werden, wo sie des Theers, Ammoniaks u. s. w. beraubt und die
nicht condensirbaren Gase dann theils den Oefen betreffs Heizung wieder zugeführt werden
oder aber auch andere Verwendung finden können.
Die einzelnen Ofenkammern sind wie gewöhnlich mit Thüren verschlossen.
Die Enden der Anlage dienen wie gewöhnlich als Widerlager und enthalten die Ab- und
Zuführungskanäle der Kühlluft.
Bei meinem Ofensystem ist aber auch noch die Abführung der Gase sowohl aus der oberen
Hälfte der ersten Ofenkammer, als auch unter deren Rosten weg durch einen besonderen
Kanal u vorgesehen, der an der einen Seite des Ofens weg nach der letzten Kammer des
ganzen Systems führt und dort sowohl oben wie unten die Gase dieser Kammer zuführen
kann.
Geheizt werden die Oefen mit den in ihnen selbst erzeugten, vorher ihrer werthvollen Producte
beraubten Gase, und treten dieselben aus dem hinter den Condensatoren gelegenen Gasometer in die an der Seite der Ofenreihe
entlang führende Hauptgasleitung v, von wo die einzelnen Zuführungsrohre w abzweigen,
welche das Gas in die Feuerungskanä'le <z, gemischt
mit Luft, einführen.
Die Verbrennungsproducte der Kanäle abc nehmen ihren Weg entweder in die Essen
oder aus dem Kanal c bei geschlossenem Essenschieber in den Kanal d, wodurch es
eben ermöglicht wird, die Verbrennungsproducte, ohne dafs sie sich wesentlich abgekühlt haben,
durch die sich in den Kammern befindlichen heifsen Kohlen- bezw. Koksschichten zu leiten,
wobei sich die Kohlensäure durch Aufnahme von Kohlenstoff durch Desoxydation zu Kohlenoxydgas
umbildet, während die sich durch die Verbrennung von Wasserstoffen und Kohlenwasserstoffen
gebildeten heifsen Gase und Dämpfe sich ebenfalls auf dem Wege durch die heifsen Kohlen- und Koksschichten umbilden,
indem' der Sauerstoff an die Kohlen tritt und der Wasserstoff mit dem noch vorhandenen
Stickstoff Ammoniak bildet, während sich die Kohle der Kohlenwasserstoffe in den
Poren und Oeffnungen des Koks als Kohle oder Graphit ablagert und den Koks, der
doch in. etwas durch die Bildung von Kohlenoxydgas mit dem freiwerdenden Sauerstoff gelitten
hat, wieder aufbessert, d. h. wieder kohlenreicher macht, ihn verdichtet.
Den Betrieb der Oefen habe ich nun so eingerichtet:
Ich verbinde jedesmal zwei, vier, sechs oder acht neben einander liegende Kammern zu
einem System, je nach Beschaffenheit der Kohle und meinem Zwecke gemäfs.
In der Zeichnung sind beispielsweise vier Kammern zu einem System verbunden. Aus
der zuletzt gefüllten Kammer werden die Gase oben durch die Röhren η und Kasten ρ in
den über die ganze Ofenreihe liegenden Gaskanal q, an dessen Ende eine Condensationseinrichtung
liegt, worin sich Ammoniak- und Kohlenwasserstoffe absetzen, vermittelst einer Pumpe abgesogen.
Die Kammer ι steht aber durch den Rost und die Kanäle g und h mit der Kammer 2
in Verbindung; indem also oben in Kammer 1 eine Luftleere entsteht, die nicht durch die in
den Kohlen der Kammer sich bildenden Gase ergänzt wird, werden die in den Kohlen der
Kammer 2 gebildeten Gase, und da Kammer 2 oben durch die Kanäle e df mit Kammer 3
und diese wieder unten durch die Kanäle g h mit Kammer 4 in Verbindung gesetzt ist, auch
durch die allmälig fortschreitende Verkokung in allen drei Kammern gebildeten Gase ersetzt.
In Kammer 4 lasse ich die Verbrennungsproducte der in den beiden Seitenwänden des
Ofens befindlichen Heizkanäle abc durch die Schieber der Kanäle d und f und d und e
eintreten, wie ich dies auch schon in der Kammer 2,' wenn die Beschaffenheit der Kohle
es gestattet, aus den neben derselben befindlichen Heizkanälen α b und c bei Oeffnung der
entsprechenden Schieber thun kann.
Durch dieses Hinzutreten von ganz heifsen Verbrennungsproducten, die der Kohle bezw.
dem Koks nicht schaden, sondern eher nützen, wird die Verkokung selbst so beschleunigt,
dafs ich viel schneller als auf die gewöhnliche Art Koks bekomme.
Wenn ich nun sehe, dafs der Koks der Kammer 4 gar ist, so stelle ich meine Schieber
und Absaugungsvorrichtung in der Weise, dafs Kammer 3 zur letzten Kammer, Kammer 2
zur dritten und Kammer 1 zur zweiten wird, und die neben der Kammer; 1 liegende, erst
kurz vorher gefüllte Kammer ο (in· diesem Falle die letzte Kammer der ganzen Ofenreihe)
dieselbe Function wie vorher Kammer 1 übertragen bekommt, d. h. sie wird mit dem auf
dem Ofen liegenden Gasabsaugekanal in Verbindung gesetzt, während bei Kammer 1 diese
Verbindung aufgehoben wird.
Aus der bisherigen Kammer 4 wird der fertige Koks ausgeschoben und abgelöscht, die
Kammer geschlossen und für die nun bald zu ziehenden vier Kammern 5, 6, 7 und 8 wieder,
aber erst dann gefüllt, wenn sie für das zweite Vierkammersystem als Kammer 1 dienen soll,
also kurz vor Umstellung aller Schieber und Ausstofsung der Kammer 4 des zweiten Vierkammersystems.
Die oben ausgeschaltete Kammer 4 mit ihrem heifsen, garen Koks kann ich aber auch noch
dazu benutzen, dafs ich dieselbe, ehe der Koks
ausgeschoben ist, mit der neben ihr liegenden
Kammer 3, die die neue Kammer 4 geworden ist, oben verbinde und nun unter dem Rost,
auf. welchem der fertige glühende Koks liegt, überhitzten Wasserdampf einblase. Derselbe
wird sich beim Hindurchziehen durch den Koks in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzen,
welch letzterer sich natürlich gleich wieder in Kohlenoxydgas umwandelt, in die jetzige
Kammer 4 treten, um dort, wie oben gesagt, ausgenutzt zu werden.
Diese eben beschriebene Löschung des Koks mache ich jedoch nur, wenn es mir mehr um
das Gas als um den Koks zu thun ist, wenn ich z. B. die ganze Anlage als sogenannte
Wassergasfabrik mit Nebengewinnung von Koks ausnutzen will. Will ich im Gegentheil
einen sehr dichten Koks gewinnen, so lasse ich unter der Sohle bezw. unter dem Rost
der auszustofsenden Kokskammer anstatt Wasserdampf aus meiner Gasleitung ν w Gase eintreten,
ohne denselben Luft beizumengen. Dieselben, welche doch gröfstentheils Kohlenwasserstoffe,
werden durch den Koks gesogen, sich in Kohle und Wasserstoff zersetzen, die Kohle lagert sich ab und macht den Koks
dichter und fester und der Wasserstoff geht durch die jetzige Kammer 4 und wird wieder
ausgenutzt. Denn da die ganzen Kammern, ja der ganze Ofen, mit Eisenplatten (auch die
Sohle und die obere Plattform sind mit Eisenplatten gebildet) umgeben ist, so kann eben
Gas 'in grofsen Mengen nicht entweichen.
Claims (3)
1. Bei Koksöfen die Einrichtung, dafs die Sohle der einzelnen Kammern rostartig
durchbrochen ist . und unter denselben Räume hergestellt sind, welche durch die Kanäle g und h und das zwischen diesen
eingerichtete Schiebersystem verbunden oder getrennt werden können;
2. dafs die Ofenkammern oberhalb des Gewölbes ebenfalls durch die Kanäle e df in
gleicher Weise durch die in der Sohle von e und / eingebauten Schieber mit einander
verbunden und von einander getrennt werden können;
3. dafs man mittelst der in der Sohle der Kanäle d eingebauten Schieber die Verbrennungspro
ducte und Gase der Heizkanäle α und b, welche zwischen zwei
Ofenkammern eingebaut sind, in jeden Nachbarofen durch die Kanäle e und/ einführen
kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE46595C true DE46595C (de) |
Family
ID=321692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT46595D Expired - Lifetime DE46595C (de) | Neuerung an Koksöfen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE46595C (de) |
-
0
- DE DENDAT46595D patent/DE46595C/de not_active Expired - Lifetime
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