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Selbsttätig wirkende Bremse für Anhängerwagen Die Erfindung betrifft
eine selbsttätig wirkende Bremse für Anhängerwagen und besteht darin, daß der Spannhebel
des Bremsorgans (Band oder Backen) einerseits an die abgefederte Kuppelstange des
Beiwagens" anderseits unmittelbar an das Bremsorgan angeschlossen ist, so daß der
Spannhebel samt dem Bremsorgan an der Drehung der Bremstrommel nach beiden Richtungen
teilnehmen kann, und zwar um einen Winkel, der durch Anschläge des Bremsorgans und
feste Anschläge des Anhängergestells bestimmt ist.
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Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsformen einer Bremse gemäß der
Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i bis 3 geben je eine Ausführungsform in Seitenansicht
wieder.
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Die Abb. 4 bis 8 erläutern die Wirkung der Bremse gemäß Abb. i.
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Gemäß Abb. i ist um die Bremsscheibe i ein Bremsband 2 gelegt, das
durch ein Spannorgan gespannt werden kann. Das Spannorgan besteht aus eineiri winkelförmig
gebogenen Hebel 4, 5, in dessen Scheitelpunkt ein Lenker 6 mittels eines Zapfens
7 angehängt ist. Der Arm 5 und der Lenker 6 sind durch Bolzen 8 mit den beiden Enden
des Bremsbandes 2 verbunden. Am Bremsband sind zwei Anschläge 9 befestigt, deren
Gegenanschläge io am Tragrahmen des Wagens feststehlend angebracht sind. Durch diese
Anschläge wird der Winkel bestimmt, um den die Bremse als Ganzes schwingen kann.
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Damit das Band 2 während der Fahrt nicht rasselt, kann es von zwei
Stützklötzen i i gehalten werden, die ebenfalls am Tragrahmen des Wagens festliegen.
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Der Arm ¢ des Spannhebels ist mit einer Stange 13 verbunden. Diese
Stange endet in einer Gabel 14, die einen Zapfen 15 trägt, der in ein Federgehäuse
16 hineinragt. Die darin angeordnete Feder 27 wirkt einer Vor- oder Rückwärtsbewegung
des Zapfens 15 entgegen. Das Gehäuse 16 sitzt auf - dem einen Ende einer Stange
17, deren anderes Ende mit der Kuppelstange 12 des Anhängerwagens verbunden ist.
Die Kuppelstange 12 steht unter dem Einfluß einer Feder 18, die sowohl bei Zug als
auch bei Druck gespannt wird.
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Abb. i zeigt die Feder in der Mittelstellung. Die Zugbewegung der
Kuppelstange ist durch das Federgehäuse i9 begrenzt.
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Bei der in Abb. 2 gezeigten Ausführungsform ist ein Spannorgan angewendet,
das aus einem dreiarmigen Hebel 2o besteht, der durch zwei Lenker 21 mit dem Bremsband
2 verbunden ist. Hier ist außerdem nur ein einziger Anschlag 22 vorgesehen, der
zwischen festen Anschlägen i o schwingen kann.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.3 ist das Bremsorgan eine Innenbackenbremse
3, die durch einen Schlüssel 23 gespannt werden kann. Die Schwingbewegung
der Bremse wird hier durch .einen Anschlag i o begrenzt, der mit Ausschnitten 25
in den Bremsklötzen zusammenwirkt. Der Schlüssel 23 wird hier von einem Arm 24 bewegt,
der mit der Kupplung 12 durch ein Gestänge in Verbindung steht.
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Die drei gezeigten Formen für die Bremse
wirken in
der Hauptsache auf dieselbe Weise. Nachstehend soll die Wirkung an Hand der in Abb.
i gezeigten Bremse näher erläutert werden: Nimmt man zuerst .einmal an, daß die
zwei zusammengekuppelten Wagen stillstehen, so werden die,einzehien Teile der Bremse
die in Abb. q. schematisch gezeigte Stellung einnehmen, bei der der Arm ¢ des Bremshebels
senkrecht aufwärts, der Arm 5 und der Lenker 6 waagerecht gerichtet sind. Hierbei
wird der Abstand zwischen den Bolzen 8 so groß wie möglich, daher das Bremsband,
lose sein.
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Wenn nun der Hauptwagen vorwärts zu fahren beginnt, wird die Kuppelstange
i 2 unter Spannung der Feder 18 mitgenommen, gegebenenfalls bis zum Anschlag der
Kuppelstange an das Federgehäuse i9. Dadurch wird der Zug auf den Tragrahmen des
Anhängerwagens übertragen. Die Verschiebung der Kuppelstange 12 wird durch die Stangen
17 und 13 auf den Bremshebel q., 5, 6 übertragen, der infolgedessen in die in Abb.5
gezeigte Stellung gelangt. In dieser bilden der Arm 5 und der Lenker 6 einen Winkel
miteinander und pressen infolgedessen das Bremsband mit einer Kraft zusammen, die
durch die Spannung der Feder 27 im Federgehäuse 16 bestimmt ist. Das hat zur Folge,
daß in dem Augenblick, in dem der Anhängerwagen vorwärts zu fahren anfängt, durch
die Bremsscheibe i das Bremsband mit dem Spannorgan mitgenommen werden. Der Angriffspunkt
des Zweiges q. an der Stange 13 wird sich während dieser Bewegung in Ruhe verhalten.
Das Bremsband wird jedoch nur so weit von der Bremsscheibe mitgenommen werden, als
die Anschläge 9 und io zulassen. Wenn diese Anschläge gegeneinanderstoßen, wird
das Bremsband festgehalten; gleichzeitig wird es aber auch wieder lose, da der Arm
5 des Bremshebels und der Lenker 6 jetzt wieder gestreckt sind. Dieser Zustand ist
in Abb. 6 wiedergegeben. Die Bremse kann also die Bewegung des Anhängerwagensnicht
hindern. Die Stellung nach Abb. 6 ist somit die Normalstellung der Bremse für Vorwärtsfahrt.
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Wenn nun der Hauptwagen seine Geschwindigkeit verringert, wird sich
der Anhängerwagen infolge seiner Trägheit dem Hauptwagen nähern. Infolgedessen wird
sich die Kuppelstange 12 einwärts bewegen, und diese Bewegung wird sich durch die
Stangen 17 und 13 dem Bremshebel q., 5 mitteilen, , der hiernach die in Abb. 7 gezeigte
Stellung einnehmen wird, in der Arm 5 und Lenker 6 wieder einen Winkel miteinander
bilden.. Das Bremsband wird also gespannt und der Anhängerwagen gebremst. Die Bremsscheibe
i hat die durch Pfeil 26 angegebene Umdrehungsrichtung, die Anschläge 9 und io stehen
in Berührung miteinander. Abb.7 ist somit die Bremsstellung der Bremse beim Vorwärtsfahren.
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Wenn nun der Hauptwagen nach dieser ersten Bremsung wieder mit voller
Geschwindigkeit vorwärts fährt, so wird die Bremse durch das Gestänge 13, 17 in
die in Abb. 6 gezeigte Normalstellung gebracht.
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Wenn dagegen der Hauptwagen allmählich anhält und rückwärts zu fahren
beginnt, so wird die Bewegungsrichtung der Bremsscheibe, i umgekehrt (entgegen dem
Pfeil 26) und die Bremse mitgenommen, bis die auf der entgegengesetzten Seite angebrachtenAnschläg:e
9 und i o zusammenstoßen und eine Weiterbewegung des Bremsbandes verhindern. Diese
Stellung ist in Abb. 8 dargestellt. Der Arm 5 und der Lenker 6 sind wieder gestreckt,
die Bremse ist lose. Die in Abb.8 gezeigte Stellung ist also Normalstellung für
Rückwärtsfahrt.
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Verlangsamt der Vorderwagen beim Rückwärtswagen seine Bewegung, so
vergrößert sich der Abstand zwischen Vorderwagen und Hinterwagen. Die Stange 13
wird gewissermaßen festgehalten und nach rechts gezogen, so daß der Arm 5 und der
Lenker 6 des Bremshebels nach außen knicken und die Bremse angezogen wird.
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Die Bremse des Anhängers arbeitet also sowohl bei Vorwärts- als auch
bei Rückwärtsfahrt völlig selbsttätig. Sie folgt genau den Bewegungsverhältnissen
des Hauptwagens, da gebremst wird, wenn der Zugwagen die Geschwindigkeit vermindert
und die Brems:-scheibe freigegeben wird, wenn der Hauptwagen seine Geschwindigkeit
beschleunigt.
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Das in Abb. i gezeigte Gestänge, das den Bremshebel q., 5, 6 mit der
Kupplung 12 verbindet, wird in praxi nicht genügen, um die erwünschte Wirkung hervorzurufen,
dazu ist die Bewegung der Kupplung zu klein. Es muß darum eine übersetzungeingeschaltet
werden, welche die dem Bremshebel q., 5 mitgeteilte Bewegung mehrere Male größer
macht als die Bewegung, die die Kupplung 12 ausführt.