DE462893C - Verfahren zur Herstellung von Mischtoenen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mischtoenen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen FaserInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von lwlischtönen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser Es wurde gefunden, daß man Mischtöne aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser herstellen kann, indem man die Fixierung eines Schwefelfarbstoffes mit der Erzeugung eines unlöslichen Azofarbstoffes auf der Faser verbindet.
- Man klotzt bzw. färbt die Ware in einem Grundierungsbade, welches neben der betreffenden Azokomponente den in üblicher Weise unter Verwendung von Schwefelnatrium oder Hydrosulfit oder von beiden gelösten Schwefelfarbstoff enthält, und entwickelt die Eisfarbe mit Hilfe einerDiazolösung unter gleichzeitiger Überführung der Leukoverbindung in den Schwefelfarbstoff.
- Dabei ist es nicht notwendig, die im Eisfarbenverfahren übliche Grundierungstemperatur zu überschreiten; trotz der ungewöhnlichen Färbeweise und der für Schwefelfarbstoffe außerordentlich niedrigen Färbetemperatur erhält man gleichmäßige und nicht bronzierende Färbungen. Auch hat der Schwefelnatriumgehalt der Grundierung überraschenderweise keinerlei Einflub auf die Wirksamkei der Diazolösung bei der Entwicklung der Eisfarbe, selbst wenn man die überschüssige, mechanisch anhaftende Grundierungsflotte nicht, wie üblich, durch Schleudern oder Abquetschen entfernt bzw. die Ware zwischentrocknet, sondern das grundierte und schwefelgefärbte Material nur abtropfen läßt und dann sofort zur Entwicklung in die Diazolösung bringt. Man kann dem Grundierungsbade auch, wo es nötig ist, wie z. B. bei Verwendung einiger2,3-Oxynaphthoesäurearylide als Azokomponente, Formaldehyd ohne Gefahr für den Ausfall der Färbungen zusetzen.
- Um den Kunden eine größere Bequemlich-]zeit in der Handhabung des Verfahrens zu bieten, kann man durch Mischen der in Frage kommenden Azokomponenten mit dem Schwefelfarbstoff und den zum Lösen nötigen Agentien Handelsmarken für bestimmte Niiancen herstellen, die durch einfaches Lösen in kochendem Wasser gebrauchsfertige Grundierungsbäder ergeben.
- Auf diese Weise ist es möglich, sowohl Schwefelfarbstoffe mit Eisfarben sowie umgekehrt Eisfarben mit Schwefelfarbstoffen zu nuancieren, ohne daß dabei der Färbeprozeß langwieriger oder umständlicher wird als für Eisfarben allein. Damit liegt ein technisch äußerst wertolles Verfahren vor, weil es so gelingt, mit Schwefelfarbstoffen Färbungen von außerordentlicher Fülle und Tiefe herzustellen, was bisher in gleich wirtschaftlicher Weise und gleicher Echtheit nicht möglich war. Der Wert des Verfahrens wird noch erhöht, daß es dadurch möglich ist, Schwefelfarbstoffe auf einfache Weise auch nach der roten Seite der Farbskala hin zu nuancieren, wofür bisher Schwefelfarbstoffe nicht existieren. Für das Verfahren kommen die Schwefelfarbstoffe aller Klassen in Frage, als Azokomponenten können zur Verwendung kommen: die Naphthole, Acylaminonaphthole, wie etwa Benzoylaminonaphthole, die in der amerikanischen Patentschrift i 453 66o erwähnten Derivate der i-Oxynaphthalin-4-carbonsäure, dieArylide der 2, 3-Oxynaphthoesäure, Körper, welche eine kupplungsfähige Methylengruppe enthalten, also beispielsweise Pyrazolonderivate oder Abkömmlinge des ß-Ketonaldehyds, wie die Acylessigsäurearylide, die in der französischen Patentschrift 567 284 erwähnten Di- und Monoacylessigsäurearvlide u. a.
- Beispiel i.
- i kg Bis-2, 3-oxynaphthoyldianisidin wird mit i 1 Türkischrotöl und 3 1 Natronlauge 3o° B6 in üblicher Weise angezeigt und nach % Stunde durch Übergießen mit 30 1 kochendem Wasser gelöst und auf i ooo 1 Flotte aufgefüllt; gleichzeitig werden 2 kg des nach der Patentschrift 127 835 aus Dinitrophenol erhaltenen Schwefelschwarz in üblicher Handelsstärke, 6 kg Schwefelnatrium krist. mit 30 1 kochendem Wasser aufgelöst und der Färbeflotte zugesetzt. Man grundiert bzw. färbt bei 35° C, läßt ablaufen, spült mit kaltem Wasser und entwickelt finit i,2 kg diazo-. tiertem 2, 5-Dichloranilin in i ooo 1 Flotte. Nach üblicher Nachbehandlung erhält man -in dunkles Rotbraun. Beispiele 3 kg z, 3-Oxynaphthoesäureanilid werden in üblicher Weise mit 41 Türkischrotöl und 9 1 Natronlauge 30° Be in etwa 6o 1 kochendem Wasser gelöst und der Färbeflotte (i ooo 1), die 3 1 Formaldehydlösung (30-prozentig) enthält, zugesetzt. Gleichzeitig werden 2 kg des Schwefelblaus aus Dioxydiphenylamin mit io kg Schwefelnatrium krist. in kochendem Wasser gelöst und dem Färbebad zugesetzt; man grundiert bzw. färbt 5o kg Baumwollgarn bei 5o° C Ih bis Stunden, quetscht ab, läßt etwas vergrünen und entwickelt mit i kg diazotiertem in-Nitro-p-toluidin in i ooo 1 Flotte. ,Nach üblicher Nachbehandlung erhält man ein blaustichiges Granat. Beispiel 3. 3 kg Diaoetoaoetyl-o.-zolidin werden mit q. 1 Türkischrotöl und 9 1 Natronlauge 3o° Be in kochendem Wasser gelöst und einem Färbebade von i ooo 1 zugesetzt. 5 kg des Schwefelgrüns aus dem Leukoludophenol aua p-Amlnophenol und Aryl-i, 8-naphthylaminsulfosäure werden mit 15 kg Schwefelnatrium krist. in kochendem Wasser gelöst und ebenfalls dem Färbebad zugesetzt; man färbt und grundiert bei 50° C % bis '/,Stunden, quetscht ab und entwickelt mit 1,6 kg diazotiertem 2, 5-Dichloranilin mit 2 1 Eisessig in i ooo 1 Flotte. Nach üblicher Nachbehandlung erhält man ein gelbstichiges, brillantes Grün.
- Beispiel,. Man mischt 400 g 2, 3-Oxynaphthoesäureanilid mit ioo g des nach Patentschrift 127835 aus Dinitrophenol erhaltenen Schwefelschwarz in üblicher Handelsstärke, 300 g gemahlenem Atznatron, 300 g iooprozentigem Türkischrotöl und Zoo g geschmolzenem und gemahlenem Schwefelnatrium zu einem gleichmäßigen Pulver. Man löst das Gemisch durch Übergießen mit kochendem Wasser, füllt die Lösung auf 5o 1 auf, setzt 400 ccm Formaldehydlösung (3oprozentig) nach, färbt bei 25 ° C % Stunde aus, quescht ab und entwickelt mit 350 g diazotiertem m-Chloranilin in 501 Flotte. Nach üblicher Nachbehandlung erhält man ein gelbstichiges Braun.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Mischtönen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser, darin bestehend, daß man die Fixierung eines Schwefelfarbstoffes gleichzeitig mit der Erzeugung eines unlöslichenAzofarbstoffes auf der Faser vornimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI27470D DE462893C (de) | 1926-02-23 | 1926-02-23 | Verfahren zur Herstellung von Mischtoenen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI27470D DE462893C (de) | 1926-02-23 | 1926-02-23 | Verfahren zur Herstellung von Mischtoenen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE462893C true DE462893C (de) | 1928-07-19 |
Family
ID=7186777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI27470D Expired DE462893C (de) | 1926-02-23 | 1926-02-23 | Verfahren zur Herstellung von Mischtoenen aus Schwefelfarbstoffen und Eisfarben auf der pflanzlichen Faser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE462893C (de) |
-
1926
- 1926-02-23 DE DEI27470D patent/DE462893C/de not_active Expired
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