DE462199C - Verfahren zur Vorbehandlung von Kunstseide aus regenerierter Cellulose zwecks Erzeugung gleichmaessiger Faerbungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Vorbehandlung -von Kunstseide aus regenerierter Cellulose zwecks Erzeugung gleichmäßiger Färbunqen Die Bleichwirkung der aromatischen Sulfonhalogenamide ist bekannt. Allerdings unterscheiden sich die genannten Verbindungen von einer Anzahl bisher bekannter Bleichmittel dadurch, daß sie ihre Bleichwirkung im wesentlichen erst in der Wärme entfalten. So ergibt sich z. B. aus der Seifensieder-Zeitung vom 3. Juli 1924, Seite .165, daß mit einer Bleichwirkung des Paratoluolsulfonchloramidnatriums »bei Zimmertemperatur nicht groß zu rechnen ist.<. In der Seifensieder-Zeitung vom i. Mai 1924, Seite 291, ist angegeben, daß die Bleichwirkung des Paratoluolsulfonchloramidnatriums auf Färbungen mit verschiedenen Farbstoffen schwächer ist als die des Chlorkalks.
• Obwohl man auf Grund dieser Angaben nicht ohne weiteres auf eine besonders günstige Wirkung der aromatischen Sulfonhalogenamide bei gewöhnlicher Temperatur rechnen konnte, ergab es sich, daß diese Verbindungen auf einem Sondergebiete von ganz hervorragend guter Wirkung sind. Es ist dies das Egalisieren der Kunstseide aus regenerierter Cellulose. Die rohe Kunstseide, besonders die nach dem Viskose- oder Kupferverfahren hergestellte, erfordert in den meisten Fällen eine sogenannte egalisierende Behandlung, da die einzelnen Chargen oft sehr verschieden in der Färbung ausfallen. Die aus solcher verschieden gefärbter Kunstseide hergestellten Gewebe fallen dann oft streifig aus. Diese Verschiedenheiten in der Färbung der rohen Kunstseide lassen sich nun gemäß vorliegender Erfindung dadurch beseitigen, daß man die Kunstseide mit schwachen Lösungen von aromatischen Sulfonchloramiden bzw. deren Salzen bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur behandelt. Man erhält dann Produkte, die selbst bei Herkunft von den verschiedensten Fabrikationschargen einen äußerst gleichmäßigen Ton besitzen und völlig frei von der Opaleszenz mancher Kunstseiden sind. Besonders vorteilhaft ist die Tatsache, daß die Egalisierlauge bei der Behandlung nicht erschöpft wird und man daher nur außerordentlich geringe Mengen der aromatischen Sulfonchloramide nach jedesmaliger Behandlung nachzugeben braucht. Beispiel i. Rohe Kunstseide wird in einem Bade von 2 % Paratoluolsulfonchloramidnatrium bei gewöhnlicher Temperatur belassen, bis der gewünschte Bleichgrad erzielt ist, dann wird gewaschen.
• Die Bleichlauge wird nicht erschöpft und wird durch Nachlösen von ParatolüoIsulfonchloramidnatrium auf den ursprünglichen Gehalt wieder eingestellt.
• Zwecks schnelleren Arbeitens kann man auch die Temperatur erhöhen.
• Beispiel a.
• Kunstseide wird üi einem Bade behandelt, das etwa 3 g Paratoluolsulfonchloramidnatrium und ebensoviel Salzsäure von 21' B6, starke Ameisensäure oder Essigsäure im Liter enthält. Man kann sowohl bei gewöhnlicher als erhöhter Temperatur bleichen, ohne daß Glanz und Festigkeit der Kunstseide leiden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur @Vorbehandlung von Kunstseide aus regenerierter Cellulose zwecks Erzeugung gleichmäßiger Färbungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kunstseide finit Lösungen von Salzen der aromatischen Sulfonchloramide bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur behandelt.