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Maschine zur Herstellung von Teigwaren unmittelbar aus gekörntem Rohstoff,
bei der das Korn-Wasser-Gemisch unter Druck durch einen engen Kanal hindurchgetrieben
wird. Es ist bekannt, zur Herstellung von Teig unmittelbar aus Getreide Maschinen
zu verwenden, bei denen das Getreide-Wasser-Gemisch oder das aufgeweichte Getreide
unter Druck durch einen engen Kanal mit abnehmendem Querschnitt gepreßt und der
entstandene Teig durch eine gelochte Stirnplatte hindurch aus dem Kanal gedrückt
«,ird. Eine solche Maschine kommt hauptsächlich zur Herstellung von verhältnismäßig
nassem, weicherem Teig, wie er z. B. für die Herstellung von Brot gebraucht wird,
in Betracht, sie eignet sich aber weniger zur Herstellung von zäherem Teig, wie
er zur Herstellung gewisser Teigwaren verwendet wird.
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Im Fabrikbetrieb wird zur Herstellung von Teigwaren, z. B. Makkaroni,
der gekörnte Rohstoff (Grieß) mit etwas Wasser in einer Mischmaschine gemischt,
worauf das Gemisch in einer Teigwalze einer Knetmaschine oder bei Behandlung größerer
Mengen Gutes in einem Kollergang gewalzt wird und schließlich der so erzeugte Teig
in einer Presse durch ein an derselben vorgesehenes Formmundstück hindurchgetrieben.
Diese Herstellungsweise ist umständlich, mit vielen Betriebspausen der Arbeitsmaschinen
verbunden, das Zubringen des Gutes von der einen zur anderen Arbeitsmaschine erschwert
die Reinhaltung der herzustellenden Teigwaren. Auch ist das Gut in hohem Maße dem
Einfluß von Licht und Luft ausgesetzt.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine _%laschine zur Herstellung von
Teigwaren mit einem Kanal, in den Platten mit Durchtrittsöffnungen eingesetzt sind.
Grieß und Wasser «-erden in einer Einlauf kammer einem gemeinsamen Druckkolben zugeführt,
der das Gut durch die Platten hindurchpreßt, die durch Abstandhalter voneinander
getrennt sind.
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Die Ausgangsstoffe bleiben bis zur Formung der Teigware in ein und
derselben Maschine, die einen ununterbrochenen und reinlichen Betrieb gestattet,
und in welcher das Gut leicht vor Lichteinfluß sowie vor atmosphärischen Einwirkungen°
geschützt werden kann. Der Druckkolben ermöglicht das Hindurchtreiben des Gutes
durch den im Kanal vorhandenen Satz Platten, dabei soll durch stetigen Richtungswechsel
und durch richtige Wahl der Plattendurchtrittsöffnungen ein inniges Mischen und
Kneten des Gutes erreicht «-erden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Maschine dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i einen Aufriß mit teilweisem Schnitt,
Abb. 2 eine Seitenansicht zu Abb. i, Abb. 3 in größerem Maßstab einen Teil des Kanals
im Längsschnitt, Abb.4 im Grundriß zwei übereinanderliegende Mischplatten.
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Abb. 5, 6 und 7 zeigen drei j e zur Hälfte gezeichnete Knetplatten
im -Grundriß, Abb.8 übereinanderliegende Misch- und Knetplatten mit Schnitt nach
VIII-VIII der Abb. 4.
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Abb. g und io zeigen einen Einlaufstutzen im wagrechten Schnitt sowie
im Längsschnitt.
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Abb. i 1, 12 und 13 zeigen Einzelheiten in anderer Ausführung, Abb.
14 in Ansicht eine Ausfertigung eines Einlauf stutzens, Abb. 15 zwei Einlaufstutzen
nebeneinander angeordnet.
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An der Maschine ist ein von einem nicht gezeichneten Vorratsbehälter
für Grieß kommendes Rohr i (Abb. 1, g) angeschlossen. Aus demselben gelangt der
Grieß durch zwei Abzweigungen i' in zwei Einlaufkammern 2, welche an einem Kopfstück
3 angeordnet sind, das oben einen dem Durchgang des Gutes dienenden Zylinder 4 abschließt,
an dessen unterem Ende sich das Formmundstück 5 befindet. Dieses wird durch ein
Widerlager 6 gehalten, welches verschwenkbar auf einer Stange 7 gelagert ist und
einen Einschnitt besitzt für eine Stange 8, die es übergreift. Durch entsprechendes
Verschwenken des Widerlagers 6 kann das Formmundstück 5 freigelegt werden.
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In die beiden Einlaufstutzen 2 ragt je ein Kolben g (Abb. 1o). Jeder
Kolben wird von einem auf einer im Maschinengestell gelagerten Welle i o sitzenden
Exzenter i i bewegt. Von der Welle io aus wird durch ein Exzenter 1.2 und eine Stange
13 über ein Zwischenstück 14 eine Hilfspumpe 15 betätigt, von welcher aus durch
Leitungen 16 und 17 Wasser in die beiden Einlaufstutzen 2 befördert wird. Die beiden
Einlaufstutzen 2 besitzen ein Rückschlagventil 18 (Abb. io), welches jeweils durch
den Wasserdruck geöffnet werden muß. Das Zwischenstück 14 ist mittels eines Handrades
ig auf dem die Kolben der Wasserpumpe 15 betätigenden Hebel verstellbar, wodurch
der Pumpenhub und damit die Zugabe von Wasser an den Grieß und dessen Feuchtigkeitsgrad
geregelt werden kann.
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Die Kolben g arbeiten abwechslungsweise. Jedesmal, wenn sich ein Kolben
in der Höchststellung befindet, fließt Grieß durch die vom Kolben freigegebene Leitung
i' in den entsprechenden Stutzen 2 ein, und gleichzeitig strömt aus der zugeordneten
Leitung 16 bzw. 17 die zur Bereitung von Teig erforderliche Menge Wasser ein. Bei
der Abwärtsbewegung des Kolbens g drückt er das aus Grieß und Wasser bestehende
Gemenge gegen das am unteren Ende des Stutzens 2 angeordnete Rückschlagventil2o
(Abb. io) aus dem Stutzen 2 heraus und durch eine an dessen unterer Mündung angebrachte
gelochte Haube 2i hindurch in den Zylinder 4 und drückt das im Zylinder 4 befindliche
Gut abwärts.
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Am Stutzen :2 ist ein Schauglas 2' vorgesehen zur Kontrolle des Einlaufes
des Gutes sowie der Förderung desselben im Stutzen.
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Auf seinem Weg im Zylinder 4 wird das Gut durch eine Anzahl mit Durchgängen
versebene Platten hindurchgedrückt, es erreicht zunächst eine Mischplatte 22 (Abb.
1, 3, 4). Diese ist mit einem zentralen Loch versehen und hat auf der Unterseite
einen äußeren sowie einen inneren Kranz und einen Zwischenkranz z3, welch letzterer
stellenweise durch Einschnitte 24 unterbrochen ist. In ihrem zwischen dem Kranz
23 und dem äußeren sowie dem inneren Kranz befindlichen Teil besitzt die Platte
22 eine Anzahl Löcher 25 von verschiedener Größe. Durch diese Löcher 25 wird das
Gut hindurchgepreßt. Unter der Platte 2.2 befindet sich, von ihr durch den Abstandhalter
23 getrennt, eine gleichgestaltete Platte 26, die jedoch zur Platte 22 um i8o° gedreht
ist, so d'aß die größten Löcher der einen Platte den kleinsten Löchern der andern
Platte gegenüberstehen und umgekehrt. Durch diese versetzte Anordnung der beiden
Platten 22 und 26 zueinander wird ein inniges Mischen des Grießes mit dem Wasser
bezweckt, indem das Mischgut auf seinem Weg mehrfach und verschiedenartig abgelenkt
wird. Der Zwischenraum zwischen- den beiden Platten 22 und 26 ist durch den Kranz
23 in zwei Ringräume unterteilt, jedoch ermöglichen die Einschnitte24 den Übertritt
des Mischgutes aus dem inneren Ringraum in den äußeren und umgekehrt.
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Nachdem das Gut im Zylinder 4 an den Mischplatten 2,2, und 26 vorbei
ist, gelangt es zu den Knetplatten. Die Knetplatte 27 gemäß Abb.5 besitzt einen
inneren sowie einen äußeren Kranz radialer Schlitze 28 für den Durchgang des Gutes.
Die so gebildeten Stege stellen Dreikantstäbe mit einer obenliegenden Kante dar
(Abb. 8). Durch die obere Stegkante wird eine Schneidewirkung auf den ankommenden,
gegen die Platte gepreßten Teig ausgeübt. Die in Abb. 6 dargestellte Knetplatte
29 hat ebenfalls zwei konzentrische Kränze von Schlitzen 30, die
jedoch
in Sehnenrichtung verlaufen, und zwar stehen die äußeren Schlitze entgegengesetzt
zu den inneren. Ähnlich wie die Knetplatte 29 ist die in Abb. 7 gezeichnete Knetplatte
31
ausgebildet, jedoch mit dem Unterschied, daß die beiden Kränze von Schlitzen
32 zu denen der Knetplatte 29 entgegengesetzt in Sehnenrichtung verlaufen, Auch
bei diesen Platten stellen die Stege, wie bei der Platte 27, Dreikantstäbe mit obenliegender
Kante :dar. Die Knetplatten 27, 29 und 31 besitzen, wie die Mischplatten 22 und
26, ein zentrales Loch und auf der Unterseite einen äußeren sowie einen inneren
Kranz und einen Zwischenkranz, welch letzterer wiederum stellenweise durch Einschnitte
unterbrochen ist, so daß der durch diese Kränze bei aufeinandergelegten Knetplatten
gebildete Zwischenraum in zwei miteinander verbundene Ringräume unterteilt ist.
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Im Zylinder 4., welcher auf der Zeichnung nicht in ganzer Länge dargestellt
ist, sind eine ganze Anzahl Knetplatten 27, 29 und 31
zu wechselnder Reihenfolge
angeordnet, und zwar folgt auf eine Platte 27 eine Platte 29, auf diese eine Platte
3i, dann wieder eine Platte 27 usw. Infolge der verschiedenen Richtung der in diesen
Platten vorgesehenen Durchgangsschlitze für den Teig wird dieser bei seinem Durchgang
durch diese Platten entsprechend zerteilt und abgelenkt. Unter dem Einfluß dieser
wechselnden Zerteilung und Ablenkung soll auf ihn eine Misch- und Knetwirkung ausgeübt
werden, so daß er in geeigneter Beschaffenheit das Formmundstück 5 erreicht und
aus demselben austritt. Die Platten sind herausnehmbar, so daß sie leicht gereinigt,
aber auch ihre Zusammensetzung geändert werden können.
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Um den Teig im Zylinder 4. flüssig zu halten, besitzt der Zylinder
4 in bekannter Weise in seiner Wandung eine Heißwasserkammer 33, an welche eine
Zuleitung 3.4 (Abb. 2) und eine Ableitung 35 angeschlossen ist. Ferner .ist im Innenraum
des Zylinders 4 ein zentrales, durch die Platten geführtes Rohr 36 und ein zu diesem
konzentrisches Rohr 37 vorgesehen. Das Rohr 37 ist durch das Zylinderkopfstück 3
hindurch mit einer Leitung 38 verbunden, durch welche heißes Wasser von oben in
das Rohr 37 zugeführt wird. Aus dem geschlossenen unteren Ende des Rohres 37 strömt
das heiße Wasser durch das innere Rohr 36 hinauf und durch das Kopfstück 3 hindurch
zur Ableitung 39. Das Gut im Zylinder 4 wird somit von außen und innen her erwärmt.
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Abb. i i zeigt eine andere Ausfiihrungsform. Im Kopfstück 3 des Zylinders
.4 sind Löcher 4o zur Aufnahme je eines Einlaufstutzens vorgesehen. Das in den Zylinder
4 beförderte Gut fällt in demselben zunächst i auf eine Platte 4, deren Fläche auf
der Ober-', seite nach der Mitte hin geneigt verläuft, so daß das auffallende Gut
nach dem zentralen Loch 42, dieser Platte geleitet wird. Das Loch 4.2 der Platte
41 ist sternförmig ausgebildet (Abb. i3). Das Gut wird infolge der Druckwirkung,
welche von den in die nicht gezeichneten Einlaufstutzen ragenden Kolben ausgeübt
wird, durch einen zwischen der Platte 41 und einer weiteren Platte 43 vorhandenen
Zwischenraum hindurchgedrückt. In diesem Zwischenraum befinden sich Hindernisse
in Form von Bolzen .1q., welche einen. Kopf haben und zugleich als Distanzhalter
zwischen den einander benachbarten Platten dienen. An ihrem Umfang ist die Platte
43 mit Stiften 45 versehen, welche ebenfalls Hindernisse für das Gut bilden, das
auf seinem weiteren Weg über die Platte 43 hin-«-eg durch den Zwischenraum, welcher
zwischen dieser Platte 43 und einer weiteren Platte 46 vorhanden ist, hindurchgepreßt
wird. Das Gut geht hernach durch ein zentrales Loch der Platte 46 hindurch, um dann
in den -zwischen dieser Platte und einer unter ihr liegenden Platte43 vorhandenen
Zwischen-, raum zu gelangen usw. Es folgt in der Plattenreihe jeweils einer Platte
43 eine Platte 46 und dieser wieder eine Platte 43 usf. Die unterste der Platten
4.6 ist durch Bolzen 47 von der unter ihr befindlichen Platte 43 und diese
durch Bolzen .48 der Schlußplatte 49, welche sich auf dem Formmundstück abstützt,
in entsprechendem Abstand gehalten.
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' Der Einlaufstutzen 2 kann auch, wie aus i Abb. 14 ersichtlich, zwei
Einläufe 2" haben. In Abb. 15 sind zwei solche Einlaufstutzen 2" an ein und
demselben Kopfstück3 angeordnet.