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Verfahren zur Herstellung von Wursthüllen aus Streifen tierischer
Därme. Es ist bekannt, Wursthüllen herzustellen durch Vereinigen einzelner Streifen
tierischer Därme und diese Vereinigung durch Vernähen der Streifen an ihren Längskanten
zu bewirken. Die in dieser Weise, also durch Vernähen, erzeugten Wursthüllen, stehen
in ihrer Festigkeit, Haltbarkeit und Lebensdauer den einheitlichen, aus einem Stück
bestehenden Därmen nicht nach, und außerdem wird durch die Naht erreicht, daß bei
Verwendung von sogenannten Kranzdärmen die Wursthülle die den Kranzdärmen eigentümliche
gewundene Form und krause Oherflächengestaltung nicht wieder annimmt, vielmehr die
gerade Form und glatte Gestaltung der teureren Mitteldärme dauernd beibehält. Das
sind Eigenschaften, die durch andere Verbindungsarten, z. B. auch durch Verkleben
der Darmstreifen miteinander, nicht erzielt werden können. Aber einen schwerwiegenden
Mangel weisen auch die vernähten Wursthüllen bisher noch auf. Das Nähen ruft naturgemäß
eine Durchlöcherung der Hülle in der Naht hervor; die Nähte sind vom Anfang bis
ztmi Ende. mit kleinen, t-ori den Nadelstichen herrührenden Löchern hehaftet. Die
Folge hiervon i3t, daß diese Hüllen nicht für sogenannte Kochwurst, z. B. Leberwurst
oder Brühwurst, benutzt werden können, da beim Füllen der Hülle und Kochen derselben
durch die Durchlöcherungen das Fett der Wurst austreten würde. Hieraus ergibt sich,
daß die vernähten Wursthüllen bisher nur eine recht beschränkte Verwendungsmöglichkeit
bieten. Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, durch welches dieser Mangel unter
völliger Beibehaltung der in dem Vernähen begründeten günstigen Eigenschaften beseitigt
wird. Ihr M esen beruht darin, daß nach dem Vernähen der die Hülle bildenden Streifen
die Nähte mit je einem besonderen schmalen Darmstreifen überklebt werden.
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Auf der Zeichnung ist das neue Verfahren beispielsweise näher erläutert,
und zwar an einem sogenannten Beutel, d. h. an einer nur an einem Ende offenen Hülle.
Es zeigt Abb. r den zur Herstellung des Beutels vorgerichteten Darmstreifen in Draufsicht,
Abb. 2 den Darmstreifen in der mittleren Querachse gebrochen und zusammengelegt,
Abb. 3 den zusammengelegten Streifen nach dein Vernähen, Abb. 4. den vernähten Darmstreifen
im Querschnitt, Abb. 5 den fertigen Beutel im Querschnitt, wobei in Abb. 4. und
5 die Wandstärken stark vergrößert gezeichnet sind.
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Ein für die Herstellung des Beutels vorgerichteter Darmstreifena wird
(mit der Fläche, die die Innenfläche der fertigen Hülle bilden soll, nach unten
liegend) flach ausgebreitet und dann in der mittleren Querachse b gebrochen und
zusammengelegt. Darauf werden je die vorderen und hinteren Längskanten der zusammengelegten
beiden Teilea' und a" des Darmstreifens a in bekannter Weise miteinander vernäht.
Die über die so gebildeten Nähte c und d überstehenden Ränder ,e,
f
bzw. g, lt der miteinander vernähten Streifenteilea
'
und a" legt man um die Nähte c bzw. d nach oben bzw. unten vollständig um, derart,
daß die beiden Rändere und g des oberen Teiles a' auf diesen und diejenigen
f und la des unteren Teiles a" auf letzteren zu liegen kommen. Nunmehr werden
die Nähte c und d mitsamt den zugehörigen umgelegten Ränderne, f bzw.g,lt
mit je einem besonderen Darmstreifen i bzw. fa von entsprechender Breite unter Zuhilfenahme
eines geeigneten Klebstoffes vollständig überklebt, wodurch die Nahtlöcher einen
dichten Verschluß erhalten. Damit ist die Herstellung des Beutels im wesentlichen
beendet. Die Hülle liegt aber noch mit ihrer Innenfläche nach außen und muß deshalb
gewendet werden. Dies geschieht durch einfaches Hindurchziehen des geschlossenen
Endes durch die Hülle, und damit ist letztere zur Aufnahme der Füllmasse bereit.
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In vorstehendem ist das neue Verfahren an der Herstellung eines Wurstbeutels
beschrieben worden. Für Hüllen, die an beiden Enden offen sind, wird nicht ein um
die mittlere Querachse zusammengelegter Darmstreifen verwendet, sondern man benutzt
zwei einzelne Streifen. Im übrigen ist dann aber das Verfahren genau das gleiche,
wie beschrieben.
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Letzteres ist natürlich auch bei Wursthüllen der Fall, die aus mehreren
Streifen zusammengesetzt werden. In dem neuen Verfahren ist also der wesentliche
Fortschritt erzielt, daß die aus miteinander vernähten Darmstreifen bestellenden
Wursthüllen gegenüber den bisher nur vernähten vollkommen dicht sind, daher kein
Austreten des Fettes beim Kochen der Wurst zulassen und infolgedessen auch für alle
die Wurstarten benutzt werden können, welche bei der Erzeugung einem Kochprozeß
unterworfen werden müssen, während vernähte Hüllen bisher nur für solche -\Vurst
benutzbar waren, die nicht gekocht zu werden braucht. Nach dem neuen Verfahren sind
daher die vernähten Hüllen für alle Wurstarten verwendbar, wodurch eine bedeutend
größere Verwendungsmöglichkeit erzielt ist.