-
Vorrichtung zum Umlegen und Falzen der Enden der rohrförmigen Umhüllung
von vorzugsweise zylindrischen Schachteln. Bekanntlich werden die vorzugsweise zylindrischen,
aus Weißblech, Pappe u. dgl. bestehenden Schachteln für pharmazeutische Erzeugnisse,
Kakao, Tee u. dgl., im allgemeinen in Papier oder in einen sonstigen geeigneten
Stoff eingewickelt, und hierzu wird die Schachtel zuerst von Hand oder mechanisch
mit einer rohrförmigen Umhüllung umgeben, deren Enden oben und unten über die Enden
der Schachtel vorspringen, worauf diese vorspringenden Enden auf den Boden und den
oberen Teil oder Deckel der Schachtel umgelegt und gefalzt werden.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf diese zweite Arbeitsstufe,
d. h. die Fertigstellung, und Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, durch
welche die Enden der Schachtelumhüllung gefalzt und die entstandenen Falze auf den
entsprechenden Teil der Schachtel, Boden oder Deckel, aufgedrückt und geglättet
werden, wobei man einen sehr sauberen und haltbaren Verschluß erhält. Diese Vorrichtung
kennzeichnet sich besonders durch die einfache Ausführung ihrer Teile und durch
die einfachen Mittel, mit welchen die einzelnen Bewegungen dieser Teile erhalten
werden, ferner durch ihre kräftige Bauart und durch ihr einfaches und sicheres Arbeiten.
Diese Maschine ist nachstehend beschrieben und in den Zeichnungen beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten mittleren Schnitt durch die
Gesamtanordnung der Vorrichtung.
-
Abb. 2 eine Draufsicht auf sie, Abb. 3 eine Draufsicht auf die feststehende
Halterplatte mit radialen Nuten, Abb. 4, eine ähnliche Ansicht der beweglichen Steuerscheibe
mit bogenförmigen Nuten, Abb. 5 eine Vorderansicht eines Messerhalters, Abb. 6 eine
Endansicht desselben, Abb. 7 eine Draufsicht hierzu.
-
Abb. 8 ist eine Vorderansicht eines Hutplättchens, Abb. 9 ein Schnitt
nach der Linie x-.x der Abb. 8, Abb. i o eine Draufsicht, Abb. i i eine Vorderansicht
einer zylindrischen, umhüllten Schachtel vor dem Umlegen der Enden der rohrförmigen
Umhüllung, Abb. 12 eine schematische Draufsicht mit der Lage der Messer vor dem
Arbeiten der Maschine.
-
Abb. 13 zeigt eine ähnliche Ansicht nach der Bildung der Falze am
Ende der Umhüllung,
Abb. 1,4 eine Ansicht nach dem Umlegen der Falze
durch die Messer und Abb. 15 eine Ansicht nach der Fertigstellung der Falze auf
der Schachtel und nachdem die Messer nach hinten zurückgeführt, aber noch nicht
wie bei Abb. 1 2 hochgehoben worden sind.
-
In den Zeichnungen ist i eine festsfehende Haltescheibe, deren Verlängerung
z an einer Platte, Wand oder an einem sonstigen feststehenden Teil befestigt wird.
In der Scheibe i sind radiale Nuten .i vorgesehen, und eine drehbewegliche, in der
Scheibe i unterhalb derselben angeordnete Scheibe 5 wird durch einen Stellhebel
6 gesteuert. Die Scheibe 5 ist mit bogenförmigen Nuten 7 von geeigneter \Teigung
versehen, deren Zweck darin besteht, durch ihre Form und ihre hin und her gehende
Bewegung in Verbindung mit den feststehenden radialen Nuten q. der Scheibe i eire
radiale Bewegung der Messerhalter gegen die Mitte bzw. den Umfang der Scheibe i
hinzu bewirken. Diese Teile, die zur Bildung, zum Umlegen und Glätten der Falze
dienen und deren Vor- und Rückwärtsbewegungen sich aus den der Scheibe 5 mitgeteilten,
hin und her gehenden Drehbewegungen und aus der Zusammenwirkung der beiden Reihen
von ;`Tuten ergeben, sind entsprechend den gewünschten zu erhaltenden Falzen der
nötigen Anzahl vorgesehen. Jeder Messerhalter besteht aus einem Schlitten 8, an
dessen Unterseite ein beispielsweise mit einer Rolle -#rersehener Mitnehmernnger
g befestigt ist, der in eine der bogenförmigen Nuten der beweglichen Scheibe 5 eindringt.
Ein Plättchen i o stützt sich seitlich gegen Schultern oder Flansche i i einer der
radialen Nuten q. der Scheibe i, und der Schwanz des Schlittens 8 gleitet im oberen
Teil dieser Nut. Am oberen Teil des Schlittens 8 ist eine in demselben drehbar gelagerte
Messerhalterwelle 12 angeordnet, und an dem inneren Ende dieser Welle ist ein Messer
13 von zur Falzung geeigneter Form befestigt, während am äußeren Ende ein Mitnehmerfinger
1 4. vorgesehen ist. Dieser Finger wird z. B. durch eine Stellschraube 15 an der
Welle 12 festgehalten, und eine auf der Messerhalterwelle 12 sitzende Scheibe 16
liegt an dem Schlitten 8 an. In der dargestellten Ausführungsform ist der Mitnehmerfinger
1¢ in einer Ebene angeordnet, die zur Ebene des Messers 13 senkrecht steht, so daß
eine wagerechte Lage des genannten Mitnehmers einer senkrechten Lage des Messers
13 entspricht und umgekehrt. Auf der Scheibe i sind Führungsplättchen 17 befestigt,
die für den Durchgang der Schlitten 8 ungefähr quadrantförmig gebogen und auf dem
abgebogenen Teil mit je vier Nuten versehen sind. Zwei dieser Nuten, 18 und i g,
sind geradlinige Führungsnuten und dienen zur Vor- und Rückwärtsführung der Messerhalter,
während die zwei anderen, 2o und 21, schraubenförmig ausgebildet sind und das Umlegen
und '\Viederhochheben der Messer bewirken. In diese letzteren Nuten dringt das Ende
des Mitnehmers 1,1 der Messerhalterwelle 12 ein. Eine Brücke a2 dient zum Festhalten
des mittleren, innerhalb der Nuten des Plättchens 17 liegenden Teils.
-
Die gesamte so ausgebildete Steuen-orrichtung für die Messerhalter
kann durch ein Gehäuse z3 geschützt werden. Dieses Gehäuse ist in seinem mittleren
Teil zur Aufnahme der Schachtel2.1 ausgespart, die, von ihrer Umhüllung 25 umgeben,
deren Enden über diejenigen der Schachtel vorspringen, auf einen Halter 26 aufgelegt
wird. Der Halter 26 ist am Ende einer Stange 27 befestigt, ;die in beliebiger
bekannter Weise, beispielsweise durch einen Fußhebel geführt und bewegt wird, durch
welchen man den Halter 26 heben kann, um die Schachteln aufzusetzen bmv. abzunehmen.
-
Die Arbeitsweise der Messerhalter, die durch die obenbeschriebene
Vorrichtung angetrieben werden, ist folgende: Wird z. B. die bewegliche Scheibe
5 mit Hilfe des Steuerhebels 6 in der Richtung des Pfeiles a (Abb. 2 und q.) bewegt,
so befinden sich die Finger 9 der Schlitten 8 in ihrer in Abb. 2 bei 9' gestrichelt
dargestellten äußersten Lage: Dieses wird einerseits: dadurch, daß die Schlitten
in den radialen .Nuten :1 der feststehenden Scheibe i geführt «>erden, und anderseits
dadurch erhalten, daß die Mitnehmerfinger 9 in die bogenförmigen Nuten 7 der beweglichen
Scheibe 5 eindringen, deren Bewegung zur Folge hat, daß die Finger 9 gegen die Mitte
hin gedrückt werden. Hierbei bewegen sich die Schlitten 8 gegen die Mitte hin, indem
sie in den radialen Nuten q. gleiten. Während einer ersten Stufe dieser Bewegung,
bei welcher die Mitnehmer 1 4. der Messerhalterwellen 12 in den unteren geradlinigen
Nuten 19 der Plättchen 17 liegen, bleiben die Messer 13 in ihrer gehobenen
Lage, in welcher die Mitnehmer 1 4. wagerecht liegen. Während einer zweiten Stufe
der Bewegung dringen die Mitnehmer 1¢ in die schraubenförniigen Nuten 2o ein, wodurch
die Wellen 12 gedreht und somit die Messer 13, wie Abb. 2 zeigt, umgelegt werden,
da die Mitnehmer 1.1. und die Messer 13 stets senkrecht zueinander stehen. Diese
beiden Stufen der Vorwärtsbewegung der Messer entsprechen der Bildung bzw. dem Umlegen
der Falze, wobei die Finger 9 der Schlitten 8 alsdann die Stellung 9' einnehmen.
-
Wird nun die Scheibe 5 in entgegengesetzter Richtung des Pfeiles a
gedreht, so bewegen
sich natürlich umgekehrt die Schlitten 8 gegen
den Umfang der Scheibe i hin, indem sie sich in den radialen Nuten 4. verschieben.
Dadurch, daß die Mitnehmer 9 in die oberen geradlinigen Nuten 18 eindringen, bleiben
die Messer 13 in einer ersten Stufe der Rückwärtsbewegung in der umgelegten Stellung,
d. h. üachliegend, so daß die gebildeten Falze hierdurch geglättet werden, während
eine -zweite Stufe der Steuerl@@@5-egung der Verschiebung der Mitnellmer 1 4. in
den schnekkenförmigen Nuten 21 entspricht, wodurch die Messer 13 wieder gehoben
werden.
-
Die in den Abb. i i bis 15 schematisch dar--estellte Falzbildung geht
aus der oben beschriebenen Arbeitsweise ohne weiteres hervor. Die mit einer rohrförmigen
Umhüllung 25, deren Enden 13 und b' (Abb. i i) über diejenigen der Schachtel vorspringen,
umgebene Schachtel 2.1 wird auf den Halter 26
der Maschine aufgelegt. -Die
aufrecht stehenden Messer 13" 132 ... 13` nehmen dabei die in der Abb. 12
dargestellte Lage ein. Wird die Scheibe 5 in der Richtung des Pfeiles a gedreht,
so bewegen sich -die hochgehobenen Messer 13 nach innen, wobei diese in dem Ende
b der Umhüllung zwischen je zwei benachbarten Messern Teile b" b.= . . . b
begrenzen
und scharfe radiale Falzlinien cl, c.., ... cs und gleichzeitig in der Nähe
eines jeden Messers in den Teilen b1, b., . . . b
«'ellungen dl, d.
. . . ds erzeugen. Nach dem Umlegen der Nfesser 13 während der zweiten Stufe
der Vorwärtsbewegung der Schlitten 8 werden dann die ZVellungen dl, d.,
. . . d8 je um die Falzlinien cl . . . c8 umgelegt, um welche die Messer
gedreht werden, wobei jede Wellung sich zwischen je zwei benachbarten Messern befindet
und einen Falz d'" d'. . . . d's bildet, indem die um die Linie cl umgelegte
Wellung dl z. B. durch das Messer 13, gehalten und durch das Messer 13s (Abb. 1.1)
niedergedrückt wird. Da die Messer 13 während der ersten Stufe der Rückwärtsbewegung
umgelegt bleiben, so glätten sie die Oberfläche der gebildeten Falze d'1.
. . d's (Abb, i 5 ), so daß man scharfe und dauernd haltbare Falze erhält.
-
Nötigenfalls kann man mit der Maschine eine beliebige bekannte Vorrichtung
verbinden, die dazu dient, einen Zettel o. dgl. auf die gebildeten Falze aufzukleben.