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Knet- und Mischmaschine zum Herstellen von Teig, insbesondere Weizenmehlteig,
mit senkrecht auf und ab bewegtem Kneter. Es ist bekannt, daß der ausschließlich
aus Weizenmehl herzustellende Teig einer viel schonenderen Bearbeitung. unterworfen
werden muß als andere Teigarten, z. B. der gewöhnliche Brotteig, wenn man eine vollkommen
einwandfreie Backware erzielen will.
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Wird ein reiner Weizenmehlteig während der Herstellung derart bearbeitet,
daß er zerrissen, durchgeschnitten oder auf ähnliche Weise bearbeitet wird, so wird
die Bindefähigkeit der Teigteilchen oder -fasern dauernd zerstört, und die fertige
Teigmasse ist nicht vollwertig.
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Namentlich in Großbäckereien, wo der Ersparnis an Zeit und Arbeitern
Rechnung getragen werden muß, benutzt man allgemein zur Herstellung sämtlicher Teigarten
lediglich die bisher bekannten Teig-, Misch- und Knetmaschinen, weil diese die Teigmasse
eben in großen Mengen sehr schnell herstellen können und die für die Bearbeitung
von Weizenmehlteig bessere Handarbeit nicht in Frage kommt.
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Alle die jetzt gebräuchlichen Maschinen eignen sich für die Herstellung
eines reinen Weizenmehlteiges deshalb nicht vollkommen, weil sie alle den Fehler
haben, daß sie bei der Teigbearbeitung nicht diejenigebesondere Arbeitsweise haben,
die der Bäcker beim Weizenmehlteig durch die Handarbeit ausübt.
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Alle Misch- und Knetmaschinen der üblichen Bauarten haben für die
Bearbeitung von Weizenmehlteig einen zu schnellen Gang, und vor allem wird durch
die Bewegungen ihrer Werkzeuge die Teigmasse im Bottich fortwährend mehr oder weniger
zerrissen, durchschnitten, verbackt, aufgewühlt oder umgestürzt und dadurch in ihrer
Bindefähigkeit vermindert.
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Bei der Herstellung des Weizenmehlteiges durch die bisher bekannten
Maschinen muß man sich deshalb nach der Bearbeitung einiger Hilfsmittel bedienen,
um die fehlerhafte Bearbeitung des Teiges möglichst auszugleichen. Man läßt deshalb
den .Teig z. B. noch eine Zeitlang ruhig stehen, damit er sich wieder von solcher
Behandlung erholen kann, d. h. sich bindet, wenn er eine brauchbare Backware liefern
soll.
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In Mittel- und Kleinbetrieben wird wegen dieser Ungeeignetheit der
bisher bekannten Maschinen der Weizenmehlteig meist mit der Hand zubereitet.
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Bei der Handarbeit werden schnelle, zerreißende, durchschneidende,
,stürzende und stark knetende Bewegungen möglichst vermieden.
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Der Teig wird langsam durch Bewegungen, welche die einzelnen Schichten
der Teigmasse in- und auseinanderstreichen, -schieben und gelinde drücken, bearbeitet.
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Durch diese Bearbeitung wird erzielt, daß die Weizenteigmasse sich
auf natürlichem Wege während des :Mischvorgangs gut bindet
und einen
sofort nach der Fertigstellung verwendbaren Teig liefert.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Maschine zum Herstellen
von Weizenmehlteig, welche die Bearbeitung des Teiges, wie sie bei der Handbearbeitung
angewandt wird, nachahmt.
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Gegenüber der Handarbeit bietet die Maschine obendrein den wesentlichen
Vorteil, daß durch sie die Teigmasse natürlich gleichmäßiger und zuverlässiger bearbeitet
und trotz der an sich langsamen Gangart doch in recht kurzer Zeit in großen Mengen
hergestellt werden kann.
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Das den Teig bearbeitende Werkzeug ist eine genau in einer wagerechten
Ebene gewundene mathematische Spirale, die aus einem Rundeisen hergestellt ist,
welches am unteren Ende einer im Mittelpunkt des Teigbottichs senkrechten Welle
befestigt wird und in dem Teigbottich, langsam abwechselnd, eine links-und rechtsgängige
Umdrehung, oder umgekehrt, bei gleichzeitiger Auf- und Abwärtsbewegung ausführt.
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Infolge dieser zweifachen Doppelbewegung von dem Kneter werden alle
Schichten der Teigmasse langsam nach innen und außen streichend, verschiebend und
leicht drückend bearbeitet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Maschine nach der Erfindung
in schematischer Weise _ dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Maschine in Seitenansicht.
Abb. z zeigt das spiralförmige Werkzeug mit dem Teigbottich in Draufsicht, Abb.3
die Verbindung der Meterstange mit dem Antrieb.
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Im Maschinengestella ist in den an ihm angebrachten Lagern
b, c und d eine senkrechte Welle e drehbar und auf und ab verschiebbar
gelagert. Auf der Welle e ist zwischen den beiden oberen Lagern c und d eine Riemenscheibe
f vorgesehen, die in ihrer Nabe eine Stellschraube g trägt, deren inneres Ende in
eine Längsnut h der Welle e greift, so daß die letztere an der Drehung der Scheibe/
teilnehmen muß und sich während dieser Drehung auch auf und ab bewegen läßt. Am
oberen Ende der Arbeitswellee ist ein Hängelagerkopf -i mittels mehrerer Stellschrauben
j vorgesehen. Der Hängelagerkopf i ist durch eine Kurbelstange h mit dem Zapfen
m einer auf derWellee befestigten Kurbelp, gelenkig verbunden.
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Am unteren Ende der Arbeitswelle e ist ein spiralförmiges Werkzeug
q vorgesehen, dessen nach einer mathematischen Spirale gebogene Windungen in einer
horizontalen Ebene liegen. Das Werkzeug q ist an einer Hülse Y befestigt, die mittels
Querkeiles s auf der Welle e festgemacht wird. . Unterhalb der Arbeitswelle e ist
konzentrisch zu dieser ein Teigbottich t vorgesehen, der in bekannter Weise mittels
auf seiner unteren Fläche angeordneter Rollen u, die auf Schienen v laufen, beweglich
ist.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt durch die beiden Riemenscheiben
f und iv, von welchen die Scheibe/ die Arbeitswelle e und die Scheibe
w die Kurbel p derart in Umdrehung versetzen, daß das Werkzeug q während des Niedergangs
der Arbeitswelle e nach der einen Richtung und während des Hochgangs der Arbeitswelle
e nach der entgegengesetzten Richtung umläuft. Für die Erreichung einer derartigen
Bewegung der einzelnen Teile kann man z. B. den die Scheibe/ antreibenden Riemen
x nach einem Wendegetriebe leiten, welches jedesmal, sobald die Arbeitswelle e die
höchste oder tiefste Stellung erreicht -hat, selbsttätig, z. B. durch eine von der
Welle e aus in Tätigkeit ,gesetzte mechanische oder elektrische Umsteuerungsvorrichtung,
umgesteuert wird. Derartige Einrichtungen sind an sich bekannt und für das Wesen
der Erfindung belanglos, weshalb auch diese Teile in der Zeichnung nicht dargestellt
sind.
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Bedingung ist; daß -die Verschiebung der Arbeitswelle e nach oben
und unten mit der Umlaufsgeschwindigkeit des Werkzeuges q gleichmäßig Schritt hält,
so daß die Welle e bei jedem Umlauf -etwa um so viel gehoben oder gesenkt wird,
wie der Stärke :des spiralförmigen Werkzeuges t/ entspiicht.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist Nachdem nun die
zur Herstellung des Teiges nötigen Bestandteile in dem Bottich t eingefüllt worden
sind, wird er unter die Maschine gebracht und die Maschine angelassen.
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Dreht sich z. B. während ihrer Abwärtsbewegung die Arbeitswelle nach
rechts, so werden die einzelnen Teigbestandteile infolge der Wirkung der spiralförmigen
Windungen des Werkzeuges q allmählich von innen nach außen verschoben, und zwar
während der ganzen Dauer der Dreh- und Senkbewegung des Werkzeuges q, so daß schon
während dieses ersten Arbeitsganges eine völlig gleiclunäßige Vermischung der Teigbestandteile
erfolgt. Während des zweiten Arbeitsganges .der Maschine, wobei die Arbeitswelle
e dann nach links umläuft und gleichzeitig durch die Kurbelstange k nach aufwärts
gezogen wird, erfolgt infolge der ziehenden Wirkung der spiralförmigen Windungen
des Werkzeuges q eine allmähliche Verschiebung der Teigteile von außen nach innen.
Die Umlaufsgeschwindigkeit des spiralförmigen Werkzeuges q ist der Zähigkeit des
jeweils zu bereitenden Teiges genau ange# paßt, so daß nur ein fortwährendes Insichverschieben
des
Teiggutes bei jedem Arbeitsgang der Maschine bewirkt werden soll, dagegen ein Zerreißen
nicht stattfinden kann.
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Bei richtiger Umlaufsgeschwindigkeit des spiralförmigen Werkzeuges
g und dementsprechend angepaßter Heb- und Senkgeschwindigkeit der Arbeitswelle e
ist das Teiggut schon nach einigen Arbeitsgängen der Maschine in der erforderlichen
Weise durchgearbeitet.
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Es ist selbstverständlich, daß für die Auf-und Abwärtsbewegung der
Arbeitswelle e statt der Kurbelstange k und Kurbel p eine andere Vorrichtung benutzt
werden kann, und daß ferner der Bottich t anstatt der Welle e in Umdrehung versetzt
und statt des dargestellt--n Riemenscheibenantriebes auch ein Räder-, Ketten- oder
Friktionsantrieb verwendet werden kann, ohne das Wesen der Erfindung bzw. die Wirkungsweise
der Einrichtung irgendwie zu ändern.
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Die Maschine läßt sich außer für die Bearbeitung von Weizenmehlteig
auch für die Bearbeitung von anderen Teigarten oder zum Mischen von pulverförmigen
Substanzen vorteilhaft überall dort verwenden, wo es auf ein möglichst schnelles
und gleichmäßiges Mischen der Substanzen ankommt und die Umlaufs-Cr eschwindigkeit
des spiralförmigen Werkzeuges bedeutend größer sein kann als bei der Bearbeitung
von Weizenmehlteig.