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Elektrodynamisches Schlagwerkzeug. Erfindungsgegenstand ist ein elektrodynamisch
wirkendes Schlagwerkzeug, welches sowohl als Handhammer als auch als Ständerhammer
ausführbar ist.
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Abb. i zeigt zunächst schematisch den Anker L des Hammers, welcher
den Bär bewegt. N ist die Polfläche eines Magnetfeldes, und die Kraftlinienrichtung
ist hier so angenommen, daß die Kraftlinien aus der Zeichenebene heraustreten. Nach
den Regeln der Elektrodynamik erhält ein im Felde befindlicher, vom Strom durchflossener
Leiter L ein Bewegungsmoment in der Pfeilrichtung g, wenn der Strom die Richtung
des Pfeiles s hat. Ist das Feld ein Wechselfeld und wird der Leiter L von einem
Wechselstrom durchflossen, welcher mit dem Feld in Phase ist, so bleibt die Wirkung
dieselbe. Man kann also nach Abb. a durch einen vom Wechselfeld I( durchflossenen
Kern einen Wechselstrom im Leiter L erzeugen und bekommt das Bewegungsmoment nach
Abb. i, sobald das Feld N ein Wechselfeld ist, welches mit dem Strom in L in Phase
ist.
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In Abb. a ist Leiter L bewegbar, Leiter Lf fest und
mit dem Leiter L durch die Bewegung von L zulassende Leiter verbunden.
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Wird der das Feld .l( erregende Strom oder der das Feld N erregende
Strom umgekehrt, so kehrt sich die Bewegung des Leiters L um. Dabei braucht
der Kern I( nicht an der Bewegung des Leiters L teilzunehmen. Man kann nun durch
den Kern I( den Strom in L mit so niedriger Spannung erzeugen, daß seine Isolation
gegen den von L bewegten Bär leicht und betriebssicher ausführbar ist. Abb. 3 zeigt
ein Beispiel. Der Kern I(, durch die Windung P erregt, induziert in der Windung
S R S A einen niedrig gespannten Strom. Der Teil R der Windung liegt fest. Der Stab
A trägt den Hammerbär. Er ist mit dem Teil R durch die beiden biegsamen Leiter S
verbunden. Das Feld F wird so erregt, daß es mit dem Strom in A S R S in Phase ist.
- Jetzt wird je nach Richtung des Flusses in I( oder F der Leiter A und mit
ihm der Hammerbär nach oben oder unten bewegt.
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Eine einfache Schaltung zur Erzeugung des Stromes für F zeigt Abb.
q.. Der das Feld 1(i, welches dem Feld I( in Abb. 3 entspricht, erregende Strom
umfließt ein zweites Feld I(2, und von diesem Feld wird als Sekundärstrom der Strom
für F erregt.
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Abb. 5 stellt ein weiter durchgebildetes Ausführungsbeispiel dar.
Hier ist der Raum zwischen R und A so groß gewählt, daß bei der Bewegung des Bärs
der Kern I( innerhalb dieses Raums bleibt. Es ist also hierbei die biegsame Verbindung
S S nach Abb. 3 nicht nötig. Deshalb stellen S S in Abb.5a, welche einen Querschnitt
durch Abb.5 darstellt, starre Leiter vor, g in Abb. 5a ist die durch den Zwischenraum
- zwischen beiden Transformatorkernen I( bis nach R als Stütze reichende
Bärstange.
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Wie Abb. 6 zeigt, kann das Erregerfeld I( auch unten liegen, und der
Feldmagnet F bekommt dann eine besonders stabile= Form. Das den Ankerkern bildende
Blechpaket wird durch einen aus Traversen b b und Spannschrauben
h h gebildeten Rahmen gefaßt. Zur Steuerung des Hammers dient beispielsweise
der
Steuerschalter nach Abb.7. Der Steuerkeil z ist fest mit dem Hammerbär gekuppelt,
so daß er die Bärbewegung mitmacht. In Abb. 7 ist er an der Spannstange h (s. auch
Abb. 6) mittels Schelle hl befestigt. Bei seiner Aufundabbewegung trifft er den
Kopf o, welcher an einer federnden Zunge u sitzt. Der Schaft x, der mittels der
Blattfedern b die Zunge tt trägt, ist im Lager s senkrecht und im Lager w
wagerecht verschiebbar. Je weiter nun der Träger x und damit auch o nach rechts
verschoben wird, desto länger wird der Hub des Hammerbärs, ehe die Schrägflächen
tt auf den Knopf o wirken. Die Schalterkontakte i i schließen den Strom für die
den Ankerstrom erregende Wicklung P. Erreicht der Hammerbär und mit ihm z die oberste
Grenzlage, so wird die untere Schrägfläche it mittels o die Kontakte i i öffnen.
Das Erregerfeld in P verschwindet, und der Bär fällt frei herab. Die Federn b können
sich aber auch nach rechts durchbiegen. Es, kann nun das Verhältnis der Arbeitsvermögen
der Federn u und b so zueinander abgestimmt werden, daß b sich nach rechts ausbiegt,
wenn die untere Fläche lt durch Knopf o die Feder tt nach oben biegt. Dann schließen
sich bei passender Einstellung des Abstandes zwischen den Teilen b und
t die beiden Kontaktpaare il und a.
i111 schalten die Wicklung P wieder
ein, Kontaktpaar a schließt eine Gegenwindung Fg ein, die das Feld in F umkehrt.
(Fg wird ähnlich wie F nach Abb. q. erregt.) Der Bär bekommt nun ein zusätzliches
Beschleunigungsmoment nach unten und arbeitet so härter als nur frei fallend.
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Der Halter t der beiden Einzellcontakte ct und il ist im Lager
d senkrecht verschiebbar, und bei senkrechter Verschiebung des Halters
t wird x durch die Gabel m mitgenommen, welche den Abstand
zwischen den Teilen b und t zu verändern gestattet. Das Lager d ist auf den bei
E am Hammerkörper befestigten Lagern iv fest. Die Kontaktpaare a und il können
also nur in Schlußlage kommen, wenn x nach rechts bewegt wird. Bewegung des Steuerschaftes
x nach rechts vergrößert also zunächst den Bärhub und erhöht dann bei weiterer Verstellung
die Schlagkraft. Bewegung des Schaftes x nach oben verlegt das Spiel des Hammers
nach oben. Ein Klotz g1 begrenzt die Höchststellung. Der Hammer ist also weitgehend
steuerfähig.
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Da die den Hammerbär bewegende Sekundärwindung A S R S den Erregerkern
I( mit großem Spielraum umgibt, wird der Strom in ihr mit großer magnetischer Streuung
erregt. Diese Streuung kann auch noch durch geeignete Anordnung der Primärwindungen
P vergrößert werden, und sie kann so groß gemacht werden, daß eine bestimmte Höchststromstärke
in AS R S auch bei dauerndem Schluß von P und bei ruhendem B:ir nicht überschritten
wird. Dann liegt der Bär unter Druck auf dem Amboß auf und kann so zum Festhalten
des Werkstückes beim Kröpfen usw. dienen.
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Soll die Streuung regelbar sein, so kann nach Abb. 8 Spule P geteilt
und auf deren genügend langem Kern verschiebbar angeordnet werden. Verschiebung
in Richtung der Pfeile (Abb. 8) vergrößert die Streuung.
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Der Hammer hat im -bewegten Teil keine Stromleiter, welche eine hohe
Spannung führen. Die Spannung beträgt bei den hier vorkommenden Geschwindigkeiten
je nach Länge des Leiters A o,3 bis etwa i Volt. Infolgedessen enthält der bewegte
Teil keine gegen Stoß empfindliche Isolation, und der Hammer wird dadurch betriebssicher
und unempfindlich.