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Hochdruckfettpresse. Die Erfindung betrifft eine Hochdruckfettpresse
mit zum Schrauben eingerichtetem Niederdruckkolben und in den Pressenzylinder eingesetzter
Fettpatrone, die zum Anschließen an den Fettauslaß der Presse mit einem Schraubenmundstück
versehen ist. Gemäß der Erfindung ist die Patrone mit ihrem Schraubmundstück an
den Niederdruckkolben angeschlossen und die Kolbenstange des Niederdruckkolbens
zur Abgabe des Fettes und Aufnahme des Hochdruckkolbens hohl ausgebildet. Infolgedessen
kann die Patrone mittels des Niederdruckkolbens in den Pressenzylinder hineingezogen
werden, wenn eine neue Patrone eingesetzt werden muß. Das Einsetzen kann deshalb
auch mit etwas verbeulten Patronen vorgenommen werden-, da die Patrone bei ihrer
Einführung in den Pres.-senzylinder nur unter Zug gesetzt wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Hochdruckfettpresse gemäß
der Erfindung ist in der Zeichnung wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i einen mittleren
Längsschnitt durch die Presse mit eingesetzter Fettube, in fettabgabebereitem Zustande.
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Die Abb. a zeigt einen :ähnlichen Schnitt durch die Presse im Augenblick
der Beendigung der Fettabgabe.
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Abb. 3 ist ein Teilschnitt durch das Düsenende des Fettauslaßstutzens
nach Beendigung der Fettabgabe und vor erneutem Niederschrauben des Kolbens. Endlich
zeigt die Abb. 4. eine Ansicht einer Einsatzfettube näch Abnahme der Verschlußhaube.
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Die Fettpresse besitzt einen Blechzylinder i, der am einen Ende durch
eine aufgeschraubte kegelföhnige Haube z und am anderen Ende durch eine abschraubbare
Haube 3 geschlossen ist. In dem Zylinder i gleitet ein Kolben q., welcher Flachkegelform
besitzt. Der Kolben ¢ sitzt bei der dargestellten Ausführungsform an einer Gewindespindel
5, deren Linksgewinde mit einer im Deckel z drehbar, aber nicht verschiebbar
gelagerten Flügelmutter 6 zusammenarbeitet. Die Gewindespindel 5 bildet demnach
die Kolbenstange des Niederschraubkolbens q.. Sie ist innen hohl ausgebildet und
an dem den Ansc'hluß an den Kolben q. vermittelnden Ende mit Innengewinde 7 versehen.
Dieses entspricht dem Gewinde des Auslaßstutzens 8 einer Fettube 9, welche einen
zylindrischen Mantel aus Metallfolie besitzt, der außen den gleichen Durchmesser
aufweist wie die Innenbohrung des Zylinders i. Der Tubenhals io der Tube g besitzt
eine dem Zylinderdeckel z und dem Kolben 4 entsprechende Flachkegelform, der Tubenboden
i i wird von einer Holzscheibe gebildet, die am Umfang eine Rille i a aufweist.
In dieser ist der Unterrand des Tubenmantels 9 durch eine mehrfach umlaufende Befestigungsschnur
13 o. dgl. festgelegt. Die Tube besitzt deshalb einen unveränderlichen Boden,
und es kann der Tubenmantel durch achsialen Druck zusammengepreßt werden.
Die
Rinne 12 bewirkt in Verbindung mit der Befestigungsschnur 13 den fettdichten Bodenschluß
der Tube.
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Mit dem Gewinde 7 der Gewindespindel 5 ist das eigentliche Fettauslaßrohr
1 ¢ verschraubt, welches von einem Teil 15 von großer Bohrung und einem Teil 16,
dem an sich bekannten Hochdruckkolben, von kleiner Bohrung gebildet wird. Auf dem
äußeren Ende des Teiles 16 gleitet ein Rohrstück 17, der an sich ebenfalls bekannte
Hochdruckzylinder, welcher am ,äußeren Ende einen mit der Fettauslaßbohrung 18 versehenen
Kegel i9 trägt. Der Teil 17 ist mit seinem in die Bohrung der Schraubspindel 5 ragenden
Ende im Durchmesser erweitert und legt sich mit der Schulter 2o gegen eine überwurfmutter
21, welche auf das äußere Ende der Gewindespindel 5 aufgeschraubt ist. In der Bohrung
der Spindel S sitzt ferner eine das Fettauslaßrohr 14 umgebende Feder22, welche
die beiden achsial gegeneinander verschiebbaren Teile 16 und 17 des gesamten Fettauslaßrohres
in der Stellung gemäß Abb. i zu halten sucht.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist die folgende: Beim Gebrauch
der Fettpresse wird zunächst eine gefüllte zylindrische Fettube 9 gemäß Abb. q.
in den Zylinder i eingeführt und ihr Mundstück in die Bohrung 7 eingeschraubt. Sofern
die Tube 9 ,etwas eingebeult sein sollte und sich, da ihr Außendurchmesser dem Innendurchmesser
des Zylinders i genau entspricht, nicht bequem in den Zylinder i einführen läßt,
schraubt man mittels der Flügelmutter 6 den Kolben q. im Zylinder i so weit nach
dem offenen Eintrittsende des Zylinders i hin zurück, daß der Tubenhals mit dem
Gewinde 7 verschraubt werden kann. Man schraubt dann die Spindel 5 zurück und zieht
auf diese Weise die Tube in den Zylinder i hinein, so daß bei ihrer Einführung kein
Druck auf sie ausgeübt zu werden braucht, der zu einem unzeitigen Fettaustritt Veranlassung
geben könnte. Ist die Tube vollständig in dem Zylinder i eingelagert, so wird der
Decke13 wieder auf den Zylinder i aufgeschraubt. Wenn das Tubenmundsitück 8 in das
Gewinde 7 vollständig eingeschraubt ist, besteht durch diese Verschraubung und durch
die Flächenanlage zwischen dem fiachkegeligen Kolben 4 und der Tubenhalsfläche i
ß ein fettdichter Abschluß zwischen der Tube und dem Fettauslaßrohr 14.
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Wünscht man nunmehr einer Lagerstelle Fett zuzuführen, so wird die
Flügelmutter 6 so gedreht, daß sich der Kolben q. nach dem Zylinderdecke13 hin bewegt.
Hierbei wird ein achsialer Druck auf die Einsatztube ausgeübt und diese harmoniakaartig
an ihrem Mantel eingeknickt (Abb. i), der indessen seine Zylinderform beibehält,
weil er unter inneren Druck gesetzt wird und in der Wandung des Zylinders i eine
Stütze findet. Bei diesem Zusammendruck der Tube stützt sich der feste Tubenboden
gegen den Deckel 3.
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Infolge dieses Niederschraubens der Spindel 5 und des Zusammendrückens
der Tube 9 wird Fett in das Auslaßrohr 14 befördert, und es füllt sich schließlich
auch die Bohrung des Rohrendes 17 mit Schmierstoff. Die völlige Füllung des gesamten
Fettauslasses macht sich äußerlich dadurch kenntlich, daß das Fett aus der Bohrung
18 auszutreten beginnt. Wünscht man nunmehr unter hohem Druck eine Fettportion in
.eine Lagerstelle 23 (Abb. 2) einzudrücken, so setzt man den Kegel i9 in bekannter
Weise in den Schmiernippel und drückt mit dem Zylinder i nach dem Schmiernippel
hin, wie es .ebenfalls bekannt ist. Hierbei verschiebt sich das den Hochdruckkolben
bildende Rohr 16 in dem den Hochdruckzylinder bildenden Rohr 17, wodurch die gesamte
in der Bohrung des Teiles 17 zuvor befindliche Fettportion ausgetrieben wird.
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Sowie der Druck auf den Zylinder i _na.chläßt, kehrt der Hochdruckkolben
16 unter der Wirkung der Feder 22 in seine obere Endstellung zurück, und die Teile
nehmen wieder die Stellung gemäß. Abb. i ein. Der Hochdruckzylinder 17 ist dann
gemäß Abb. 3 von Schmierstoff frei. Eine erneute Fettabgabe kann mithin erst dann
erfolgen; nachdem. die Spindel 5 mittels der Flügelmutter 6 erneut niedergeschraubt
ist, die Tube g also weiter zusammengedrückt und die Bohrung des Hochdruckzylinders
17 wieder gefüllt worden ist.