DE456852C

DE456852C - Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Blanc fixe

Info

Publication number: DE456852C
Application number: DEW69431D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH FROWEIN DR; Wolff and Co AG
Current assignee: FRIEDRICH FROWEIN DR; Dow Produktions und Vertriebs GmbH and Co oHG
Priority date: 1925-05-26
Filing date: 1925-05-26
Publication date: 1928-03-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Blanc fixe. Natriumnitrat wird meistens durch Neutralisation von Soda und Salpetersäure hergestellt. Die Erfindung ermöglicht die Gewinnung von Natriumnitrat aus Salpetersäure bei Anwendung des billigen Glaubersalzes an Stelle der teueren Soda und gleichzeitiger Gewinnung von Blanc fixe als Nebenprodukt.
Glaubersalz und Bariumkarbonat werden in äquivalenter Menge gemischt und dann mit Salpetersäure zur Umsetzung gebracht. Eine Ausscheidung des wenig löslichen Bariumnitrats findet überraschenderweise auch dann nicht statt, wenn .man eine Säure hoher Konzentration anwendet. Die Löslichkeit des Bariumnitrats bei I5° beträgt nur 7,5 Prozent (Gewichtsprozente); demnach müßte man annehmen, daß das ganze Verfahren scheitert bei Anwendung einer Salpetersäure mit mehr als 15 Prozent HNO3. Es zeigt sich aber, daß man Säuren bis zur höchsten Konzentration anwenden kann. Die Reaktion gestaltet sich sogar bei hoher Konzentration noch günstiger als bei mittlerer Konzentration, weil bei hoher Konzentration die Reaktionswärme größer ist, welche ausgenutzt werden kann, um ohne äußeren Wärmeaufwand große Mengen Natronsalpeter in Lösung zu halten.
Die Reaktion verläuft quantitativ nach der Gleichung: Na,S04 -f- 2 HNOg + BaCO" -- 2 NaN03 -[- BaS04 + H.0 -f- CO, Bei Anwendung der sogenannten dünnen Salpetersäure mit 4.8 Prozent HNO3 fällt eine annähernd kalt gesättigte Lösung mit 33,7 P#rozent NaN03 an. Es ist also verhältnismäßig wenig Verdampfarbeit zu leisten. Beispiel. Ein Gemisch von 323 Teilen Glaubersalz und 198 Teilen Bariumkarbonat wird in 263,5 Teile Salpetersäure mit 48 Prozent HNO3 hineingerührt. Nach beendeter Neutralisation fallen 5o6 Teile Lauge mit 17o Teilen Natriumnitrat und 233,5 Teilen Blanc fixe an.
Wenn man an Stelle des kristallwasserhaltigen Glaubersalzes entwässertes Natriumsulfat nimmt, so kann man unter Ausnutzung der Neutralisationswärme heiß gesättigte Laugen erhalten, die in üblicher Weise zur Neutralisation gebracht werden. Die dabei anfallende Mutterlauge kann ohne weiteres in den Betrieb zurückgenommen werden. - Bei letzterer Arbeitsweise fällt eine bei 5o° gesättigte Natronsalpeterlauge mit 52,3 Prozent Natriumnitrat an.

Claims

PATENTANSPRÜCIiE: I . Verfahren zur Herstellung von N atronsalpeter und Blanc fixe, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch von Glaubersalz und Bariumkarbonat mit Salpetersäure, welche über 15 Prozent HNO3 enthält, umgesetzt und die dabei entstandene Natronsalpeterlauge nach beendeter Umsetzung vom gebildeten Blanc fixe getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von Glaubersalz entwässertes Natriumsulfat nimmt und durch die Ausnutzung der auftretenden Umsetzungswärme die anfallenden Laugen konzentriert, d. h. heiß gesättigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Kristallisation anfallende Mutterlauge in den Betrieb zurückgeführt wird.