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Optische Linse. Die Priorität der Anmeldung in Japan vom 4. April
1925 ist in Anspruch genommen. Die Erfindung bezieht sich auf ein aus mehreren übereinander
angeordneten und gegeneinander verschiebbaren Linsen bestehendes optisches Linsensystem
und bezweckt die Schaffung einer Linse von veränderlicher Brechkraft. Die Erfindung
besteht darin, daß die eine brechende Fläche jeder Linse des Systems zylinderförmig
und die zweite Fläche kegelförmig ist. Eine solche kegelförmig-zylindrische Linse-
hat eine in ihrer Längsrichtung entsprechend der verschiedenen Krümmung der kegelförmigen
Oberfläche sich ändernde Brechkraft. Beim Verschieben einer oder mehrerer zu einem
System übereinander angeordneter Linsen ändert sich die Brechkraft der durch das
Linsensystem gebildeten Linse nach Maßgabe des Verschiebungsweges und des Steigungswinkels
der kegelförmigen Linsenoberfläche. Je nachdem, ob die gegenseitig verschiebbaren
Linsen des Systems alle parallel oder teils parallel, teils kreuzweise übereinander
angeordnet sind, ergeben sich unterschiedliche Brechkräfte. Eine über die gesamte
gemeinsame Oberfläche konstante Brechkraft läßt sich nach der Erfindung durch eine
derartige Anordnung je zweier parallel übereinanderliegender Linsen des Systems
erreichen, daß deren kegelförmigen Oberflächen in entgegengesetzter Richtung ansteigen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch erläutert.
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Abb. r ist eine perspektivische Ansicht einer kegelförmig-zylindrischen
Linse.
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Abb. aa und 2b zeigen im Grundriß und in einer Seitenansicht ein aus
zwei kreuzweise übereinander angeordneten kegelförrnigzylindrischen Linsen bestehendes
Linsensystem.
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Abb.3a und 3b zeigen im Grundriß und in einer Seitenansicht eine zylindrische
Linse, die aus zwei parallel übereinander angeordneten kegelförmig-zylindrischen
Linsen von in entgegengesetzter Richtung ansteigender Brechkraft besteht.
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Abb. .4 stellt schaubildlich die in der Längsrichtung abnehmende bzw.
zunehmende Brechkraft der beiden Einzellinsen des Systems nach Abb. 3a und 3b dar.
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Abb. 5 zeigt im Grundriß eine Linse, die zusammengesetzt ist aus zwei
kreuzweise übereinander angeordneten Linsen nach Abb.3a und 3b.
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Die in Abb. r dargestellte kegelförmigzyIindrische Linse hat bei
A und B beispielsweise eine Brechkraft von zehn Dioptrien konvex bzw.
zehn Dioptrien konkav. Die Brechkraft in der Mitte bei C ist also gleich null Dioptrie.
Die Brechkraft in ein Viertel und drei Viertel Entfernung vom Ende A
aus
gerechnet ist dann fünf Dioptrien konvex bzw. fünf Dioptrien konkav.
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Beliebig viele solcher Linsen können in beliebigen Zusammenstellungen
zu einem Linsensystem vereinigt werden, das zweckmäßig mit Bewegungsvorrichtungen
ausgerüstet ist, die eine beliebige gegenseitige Verschiebung der einzelnen Linsen
gestatten. Werden bei dem in Abb. 2a und 2b dargestellten, aus zwei kreuzweise übereinander
angeordneten Linsen bestehenden Linsensystem beispielsweise beide Linsen so verschoben,
daß der Punkt der einen Linse, dessen Brechkraft gleich acht Dioptrien konkav ist,
über einen gleichen Punkt der anderen Linse zu liegen kommt, so ist die resultierende
Brechkraft gleich sechzehn Dioptrien konkav. Werden die Mitten der Linsen, bei denen
die Brechkraft gleich null Dioptrie ist, übereinandergebracht, so ist die resultierende
Bechkraft ebenfalls null Dioptrie oder gleich der einer Planparallelplatte. Wenn
ferner der Punkt der einen Linse, in dem die Brechkraft gleich sechs Dioptrien konkav
ist, über dem Punkt der anderen Linse liegt, dessen Brechkraft gleich sieben Dioptrien
konvex ist, so ergibt sich eine resultierende Brechkraft von einer Dioptrie konvex.
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Die in Abb. 3a und 3b dargestellten Linsen a und b sind derart parallel
übereinandergeschoben, daß ihre Brechkraft in entgegengesetzten Richtungen in der
in Abb. 4 schaubildlich dargestellten Weise zunimmt bzw. abnimmt. Angenommen, die
Linse a ist doppelt so lang wie die Linse b und die Enden i und 2 der Linse a haben
eine Brechkraft gleich zehn Dioptrien konvex und zehn Dioptrien konkav, so würden
die Enden ia und 2a der zugehörigen Linse b eine Brechkraft von fünf Dioptrien konvex
und konkav aufweisen müssen, wenn die resultierende Brechkraft der beiden Linsen
auf der ganzen gemeinsamen Länge die gleiche sein soll. Die Brechkraft läßt sich
durch Verschiebung der einen Linse über die andere verändern. Natürlich ist die
sich ergebende Linse eine zylindrische Linse.