DE453372C - Fehlerortrelais mit zwei Messgeraeten - Google Patents
Fehlerortrelais mit zwei MessgeraetenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/40—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to ratio of voltage and current
- H02H3/407—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to ratio of voltage and current using induction relays
Landscapes
- Testing Of Short-Circuits, Discontinuities, Leakage, Or Incorrect Line Connections (AREA)
Description
Es ist bekannt, eine Leitungsstrecke durch Messung des Quotienten aus der Spannung
und der Stromstärke, d. h. also des Widerstandes, zu prüfen. Es ist bereits vorgeschlagen
worden, derartige Messungen sowohl unmittelbar zum Abschalten fehlerhafter
Leitungsstrecken auszunutzen als auch zum Anzeigen der Entfernung der Fehlerstelle.
Jedoch sind die hierzu erforderlichen Meßgeräte meist nicht geeignet, um selbst Kontakte
oder andere Hilfseinrichtungen zu betätigen. Sie müssen nämlich nicht allein bei hohen,
sondern gerade auch bei sehr geringen Strom- und Spannungswerten genau und zuverlässig
anzeigen und können, wenn diese Werte gering sind, auch nur ein geringes Drehmoment
entwickeln. Aus diesem Grunde sind bereits Einrichtungen vorgeschlagen worden, bei
denen mit dem Quotientenmeßgerät eine Hilfskraft zusammenarbeitet, die beim Eintritt
eines Leitungsfehlers ausgelöst wird.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung dieser Art. Sie besteht in folgendem: Sobald
infolge eines Leitungsfehlers ein be-
ffEl
stimmter Mindestwert
unterschritten
S(J)
wird, entwickelt das drehbare System des ersten zweier Ouotientenmeßgeräte ein Drehmoment,
das eine Hilfskraft auslöst oder selbst als Hilfskraft dient; das drehbare System des zweiten Meßgerätes dagegen
nimmt die Gleichgewichtslage ein, die dem herabgesetzten Quotienten entspricht, und
steuert die vom ersten System ausgelöste Hilfskraft. Vom ersten Quotientenmeßgerät
wird also keine genaue Anzeige, dafür aber ein genügend großes Drehmoment verlangt,
um elektrische Kontakte zu schließen oder mechanische Bewegungen auszulösen, eine
Forderung, der mit verhältnismäßig einfachen und billigen Mitteln genügt werden kann.
Das zweite Meßgerät dagegen zeigt genau an und bietet dadurch die Gewähr, daß der
Leitungsschutz unbedingt da, aber auch nur da in Tätigkeit tritt, wo ein Leitungsfehler 4-5
vorliegt. Die genaue Anzeige ist um so vollkommener erreichbar, als das Meßgerät kein
größeres Drehmoment zu entwickeln braucht, als zur Einstellung des Zeigers notwendig ist.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Das erste Meßgerät ist mit F bezeichnet. Es besteht aus einer Ferrarisscheibe 39, die
unter dem Einfluß zweier mit Kurzschlußringen versehener Elektromagnete 37 und 38
steht. Damit die beiden Felder nicht in unbeabsichtigter Weise aufeinander einwirken,
ist die Ferrarisscheibe 39 mit einem Schlitz 71 versehen. Der Magnet 37 wird von einer
Stromspule 55 und der Magnet 38 von einer Spannungsspule 62 erregt. Die Ferrarisscheibe 39 sitzt auf einer Welle 40, die außerdem
einen Kontaktarm 41 trägt. Eine Schraubenfeder 70 ist bestrebt, diesen Kontaktarm
von einem ruhenden Gegenkontakt 42 zu entfernen. Das Feld des Spannungsmagneten 38 erzeugt ein gleichgerichtetes
Drehmoment, so daß der Kontaktarm 41 zu-
rückgehalten wird, obwohl das Feld des Strommagneten 37 den Kontakt 41 zur Berührung
zu bringen sucht. Die Richtungen, in denen die Schraubenfeder 70 und die beiden
magnetischen Felder wirken, sind durch Pfeile angedeutet. Sobald jedoch infolge eines Leitungsfehlers der Widerstand unter
einen bestimmten Betrag sinkt, erhält die Spannungsspule 62 weniger, die Stromspule
55 dagegen im allgemeinen mehr Strom, so daß das im Sinne eines Kontaktschlusses wirkende
Drehmoment das Übergewicht gewinnt und den Kontakt schließt. Infolgedessen fließt der Strom einer Batterie 45 über die
Leitungen 43 und 46 durch eine Spule 44, die einen Eisenkern 25 aufwärts zieht und dadurch
Bewegungen veranlaßt, die weiter unten beschrieben werden.
Das zweite Meßgerät besitzt drei Systerne A, B und C. Das System A besteht
aus einem Strommagneten 1 und einer drehbaren Spule 2, die aus einer und einer halben
Windung, vorzugsweise aus Aluminium, besteht. Sie sitzt auf einer Welle 3, 'und der
Strom wird ihr durch Quecksilberkontakte 4 zugeführt. Das zweite System besteht aus
Strommagneten 10 und einer Ferraristrommel 7, die ebenfalls auf der Welle 3 sitzt. Das
dritte System C besteht aus einem Paar Strommagneten 11 und einem Paar Spannungsmagneten
12. Jn dem gemeinsamen Felde dreht sich eine Ferraristrommel 8, die
ebenfalls auf der Welle 3 befestigt ist. Innerhalb der Ferraristrommeln 7 und 8 sind feststehende
Eisenkerne angeordnet, die in der Zeichnung nicht sichtbar sind; sie dienen dazu,
den Widerstand der magnetischen Kraftlinienwege herabzusetzen. Die Welle 3 trägt
an ihrem unteren Ende einen Zeiger 9, der sich im allgemeinen frei bewegen kann und
dessen Anzeigestellung dem Widerstände des Leitungsstromkreises eindeutig entspricht.
Denn die bewegliche Stromschleife 2 erzeugt ein Drehmoment, das eine Funktion des
+5 Quadrates der Stromstärke ist, während die Ferraristrommel 8 ein Drehmoment erzeugt,
das eine Funktion des Produktes aus Spannung und Stromstärke ist. Es ist bekannt,
daß infolgedessen der Zeiger 9 sich so einstellt, daß sein Ausschlagwinkel eine eindeutige
Funktion des Quotienten aus jenen beiden Größen, also eine Funktion des Widerstandes
in der zu überwachenden Leitung, ist. Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen,
daß der Zeiger 9 den Blindwiderstand anzeigt. Die Ferraristrommel 7 erzeugt überhaupt
kein Drehmoment, sondern hat nur den Zweck, die Bewegung der drehbaren Systeme
zu dämpfen, und zwar mit einer Dämpfungskraft, die proportional mit der Stromstärke
wächst.
Über dem Anzeigebereich des Zeigers 9 ist ein Fallbügel 21 angeordnet, der in Lagern
22 drehbar ist. Durch eine Feder 23 wird er in angehobener Lage festgehalten. An seinem
freien Ende ist eine Stange 24 angelenkt, die an ihrem unteren Ende den bereits erwähnten
Eisenkern 25 trägt. Sobald dieser durch die Spule 44 angehoben wird, wird der Fallbügel
21 gegen den Zug der Feder 23 nach unten gedrückt, bis er auf den Zeiger 15
schlägt, den er auf eine unmittelbar darunterliegende Unterlage 14 drückt. Hierbei kann
der Fallbügel 21 drei verschieden große Bewegungen machen, je nachdem, an welcher
Stelle der Zeiger 9 steht. Die Stirnfläche des Fallbügels hat nämlich drei verschieden breite
Teile 21', 21", 21"'. Ist die zu überwachende
Leitungsstrecke und ihre Nachbarstrecke in Ordnung, so ist der Widerstand groß, und
der Zeiger 9 steht im Bereiche des breitesten Teiles 21'"; der Fallbügel macht dann keine
nennenswerte Bewegung. Liegt ein Kurzschluß dagegen innerhalb der zu überwachenden
Leitungsstrecke, so ist der Widerstand klein. Der Zeiger 9 stellt sich auf das entgegengesetzte
Ende seines Anzeigebereiches ein, d. h. in den Bereich des schmälsten Teiles
21' des Fallbügels. Der Fallbügel macht infolgedessen seine größte Bewegung. Liegt go
der Fehler dagegen innerhalb der Nachbarstrecke, so steht der Zeiger innerhalb des Bereiches
des Teiles 21"; der Fallbügel 21 macht dann eine kleinere Bewegung.
An der Stange 24 ist eine Zahnstange 26 befestigt, die in ein Zahnrad 27 eingreift.
Dieses trägt den Gegenkontakt 29 und dreht sich um eine Achse 28, um die auch ein zweites
Zahnrad 30 drehbar ist, in das ein Triebwerk 34 eingreift. Das Zahnrad 30 wird aber
durch eine Sperre 36 an der Bewegung gehindert. Die Sperre 36 ist an der Stange 24 befestigt.
Sobald sich die Stange nach oben bewegt, wird die Sperre 36 ausgehoben, und das Zahnrad 30 wird vom Triebwerk 34 mit
konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Das Zahnrad 30 trägt ein Kontaktstück 32, das
einen Stromschluß herbeiführt, sobald es den Gegenkontakt 29 erreicht. Wird der Kern 25
von der Spule 44 angezogen, während der Zeiger 9 im Bereich des Fallbügelteiles 21' steht,
so liegt ein Kurzschluß in der zu überwachenden Leitungsstrecke vor; der Gegenkontakt
wird dem beweglichen Kontakt 32 auf kurze Entfernung angenähert. Der Kontakt-Schluß
findet also in kürzerer Zeit, etwa nach einer Sekunde, statt. Liegt der Fehler dagegen
in der Nachbarstrecke, so wirkt der Teil 21" des Fallbügels; der Gegenkontakt 29
wird dem beweglichen Kontakt 32 weniger nahe gebracht, und der Kontaktschluß kommt
daher erst nach längerer Zeit, etwa nach zwei
Sekunden, zustande. Steht der Zeiger 9 dagegen derartig, daß der Teil 21'" des Fallbügels
auf ihn aufschlägt, so wird der Gegenkontakt 29 dem beweglichen Kontakt 32 so gut wie gar nicht genähert. Dieser erreicht
ihn dann entweder überhaupt nicht oder erst nach einer noch längeren Zeit, z. B. etwa
drei Sekunden. Die Auslösung der Schalter nach drei Sekunden könnte für den Fall in
ίο Frage kommen, daß die Ölschalter der gestörten
Strecke versagt haben.
Die Leitungen der zu überwachenden Leitungsstrecke sind mit 5 und T bezeichnet,
wobei die Strecke der Einfachheit wegen als einphasige Leitungsstrecke mit Hin- und
Rückleitung angenommen ist. Ein in der Leitung T liegender Stromwandler 47 dient
dazu, um über die Leitung 48 die Stromspule 51 zu speisen, ferner die Stromspule 50 und
die Stromspule 11, ferner über die Leitung
53 die Stromspule 55, von der eine Leitung
54 zurück zum Stromwandler 47 führt. In
die Leitung 48 ist noch ein besonderer kleiner Stromwandler 52 eingeschaltet, der die
Spule 2 erregt, und zwar mit vergrößerter Stromstärke, damit die Stromschleife ausreicht,
um ein genügend großes Drehmoment zu entwickeln. Ein an die Leitungen S und T
angeschlossener Spannungswandler 56 speist über die Leitungen 57 und 58 die Spannungsspule 59, gleichzeitig über die Leitungen 60
und 61 die Spannungsspule 62. Der Ölschalter für beide Leitungen 61 und T ist mit
64 bezeichnet. Er wird durch die Auslösespule 63 betätigt, die an den Leitungen 65
und 66 liegt. Durch diese Leitungen erhält die Auslösespule 63 Strom, sobald die Kontakte
29 und 32 sich berühren.
Das Quotientenrelais F braucht nicht alle verschiedenen Werte des Leitungswiderstandes
genau anzuzeigen. Es genügt, wenn es bei dem Abfall des Widerstandes unter einen
bestimmten Wert den Kontaktschluß 41 bis 42 herbeiführt und dabei ein genügend großes
Drehmoment entwickelt. Die genaue Anzeige des Fehlerortes dagegen übernimmt der Zeiger
9; liegt der Fehler nicht innerhalb der zu überwachenden Leitungsstrecke, so verhindert er, daß der ölschalter 64 ausgelöst wird,
auch wenn das Relais F einen Kontaktschluß herbeigeführt hat.
Auf der Unterlage 14, über der der Zeiger 9 spielt, sind elektrische Kontakte 13 angeordnet.
Diese können zweckmäßig auch innerhalb des Bereiches des Fallbügelteiles 21'"
liegen. Jedes dieser Kontaktstücke 13 schließt einen Stromkreis, sobald ein an dem
Zeiger 9 befestigter Gegenkontakt 15 damit in Berührung kommt, und diese Stromkreise
können zur Betätigung einer Fernanzeigevorrichtung dienen. Außerdem berührt der Zeiger 9, sobald er vom Fallbügel 21 niedergedrückt
wird, Fallklappen 16. Diese werden von zweiarmigen Hebeln 72 getragen, die
um eine Achse 18 drehbar sind und zum Ausgleich Gegengewichte 73 haben. Sie sind mit
so viel Reibung drehbar, daß sie in der einmal eingenommenen Lage verharren. Eine vom
Zeiger 9 niedergedrückte Fallklappe 16 gibt infolgedessen den Fehlerort auch dann noch
an, wenn inzwischen der Zeiger 15 eine andere Lage angenommen haben sollte. Die niedergedrückte
Fallklappe wird von Hand zurückgestellt.
Claims (4)
1. Fehlerortrelais mit zwei Meßgeräten für den Widerstand der zu schützenden
Leitungsstrecke, dadurch gekennzeichnet, daß, sobald ein bestimmter Mindestwert des Quotienten aus je einer Funktion der
Spannung und der Stromstärke unterschritten wird, das drehbare System (39) des ersten Meßgerätes (F) ein Drehmoment
entwickelt, das eine Hilfskraft (21) auslöst, während das drehbare System (2,
3, 7, 8, 9) des zweiten Meßgerätes seine Gleichgewichtslage einnimmt und die vom
ersten System (39) ausgelöste Hilfskraft (21) steuert.
2. Fehlerortrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare
System (39) des ersten Meßgerätes durch eine von einer Strom- (55) und einer
Spannungsspule (62) entgegengesetzt beeinflußte Ferrarisscheibe gebildet wird.
3. Fehlerortrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare
System des zweiten Meßgerätes eine stromdurchflossene, im Stromfelde (1)
drehbare Spule (2) und eine im Strom-(11) und Spannungsfelde (12) drehbare
Ferraristrommel (8) besitzt.
4. Fehlerortrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein von dem
ersten Meßgerät (F) ausgelöster Fallbügel (21) eine Kraft auf den Zeiger (9)
des zweiten Meßgerätes ausübt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES74259D DE453372C (de) | 1926-04-25 | 1926-04-25 | Fehlerortrelais mit zwei Messgeraeten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES74259D DE453372C (de) | 1926-04-25 | 1926-04-25 | Fehlerortrelais mit zwei Messgeraeten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE453372C true DE453372C (de) | 1927-12-07 |
Family
ID=7504524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES74259D Expired DE453372C (de) | 1926-04-25 | 1926-04-25 | Fehlerortrelais mit zwei Messgeraeten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE453372C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1010159B (de) * | 1953-10-22 | 1957-06-13 | Siemens Ag | Einrichtung zur Ermittlung der Fehlerortsentfernung in elektrischen Kabeln und Leitungen |
-
1926
- 1926-04-25 DE DES74259D patent/DE453372C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1010159B (de) * | 1953-10-22 | 1957-06-13 | Siemens Ag | Einrichtung zur Ermittlung der Fehlerortsentfernung in elektrischen Kabeln und Leitungen |
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