DE449928C - Anordnung der Hin- und Rueckleitung von Schwachstromfreileitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26.SEPTEMBER1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. August 1925 ab.

Bekanntlich üben Starkstromleitungen erhebliche Störungen auf benachbarte Schwachstromleitungen (Telephon-, Telegraphen- und auch Blockierungsleitungen) aus. Die Ursachen dieser Störungen beruhen zum großen Teil auf Induktionswirkung der von der Starkstromleitung ausgehenden magnetischen Felder. Führt die Starkstromleitung dreiphasigen Drehstrom, dann ist zwar während ίο des normalen Betriebes bei gleichmäßiger Belastung der drei Phasen der Starkstromleitung die Induktionswirkung verhältnismäßig gering, wenn die Schwachstromleitung nicht in der Nähe der drei Drehstromleitungen verläuft. Es treten aber auch in der weiter entfernten Schwachstromleitung erhebliche Störungen ein, wenn die Starkstromleitung infolge Störung, z. B. Erdschluß, eine unsymmetrische Stromverteilung aufweist.

Besteht die Schwachstromleitung aus einem ao Hin- und einem Rückleiter, dann werden in der Hin- und Rückleitung durch die Induktionswirkung Spannungen mit entgegengesetzter Richtung induziert. Es kommen aber meistens trotzdem erhebliche Störströme zum Fließen, da die Spannungen nicht gleich groß sind und ein Differenzstrom sich ausbildet.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. und Dr.-Ing. e. Iu Reinhold Rüdenberg in Berlin-Grunewald.

Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, mittels der sich derartige Differenzströme an Schwachstromleitungen mit einem Hin- und einem Rückleiter unterdrücken lassen. Erfindungsgemäß sind der Hin- und der -Rückleiter in etwa vertikaler Richtung übereinander angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß die Induktionswirkung durch benachbarte Starkstromleitungen in bei-

ίο den Leitern gleich groß ist, so daß ein Differenzstrom sich nicht ausbilden kann.

Beispielsweise zeigt Abb. ι der Zeichnung in ι die drei Leiter einer normal zur Zeichenebene verlaufenden Drehstromleitung, um die sich, namentlich bei unsymmetrischer Stromverteilung, magnetische Kraftlinien gemäß der Darstellung schließen. Diese magnetischen Kraftlinien, die in weiter Entfernung von der Starkstromleitung, wie dargestellt, in der Nähe des Erdbodens in vertikaler Richtung verlaufen, beeinflussen den Hin- und Rückleiter der Schwachstromleitung verschieden stark, wenn Hin- und Rückleiter, wie dies bisher üblich, in einer wagerechten Ebene nebeneinander angeordnet sind. Diese verschieden starke Beeinflussung wird.durch die Anordnung der Hin- und Rückleiter 2 und 3 der Schwachstromleitung in einer senkrechten Ebene behoben.

Man kann aber auch von der Starkstromseite aus die Induktionsstörungen in benachbarten Schwachstromleitungen vermindern, wenn man ferner erfindungsgemäß die Einzelleiter der Starkstromanlage in einer etwa senkrechten Ebene, ähnlich wie dies in der Zeichnung für die Schwachstromseite dargestellt ist, anordnet. Dies ist namentlich dann von Vorteil, wenn die Schwachstromleitung in der Nähe der Starkstromleitung verläuft. Es werden 'dadurch vor allem die durch den normalen Betriebsstrom der Starkstromleitung verursachten Störungen vermindert.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Anordnung der Hin- und Rückleitung von Schwachstromfreileitungen zur Vermeidung störender Beeinflussung durch benachbarte Starkstromleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß Hin- und Rücldeiter in einer etwa senkrechten Ebene verlaufen.

2. Anordnung der Einzelleiter von Starkstromfreileitungen zur Vermeidung von Induktionsstörungen in benachbarten Schwachstromleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelleiter der Starkstromleitung in einer etwa senkrechten Ebene verlaufen.