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Fingerschutzvorrichtung an Pressen. Es sind bereits eine Reihe von
Fingerschutzvorrichtungen an Pressen bekannt geworden, so z. B. durch die Preßstempelführung
hülsenartig umgebende Schutzkörper, die zum Teil horizontal ausschwenkbar sind und
die sich senken vor dem Niedergang der Werkzeuge, oder durch den Werkzeugen vorgelagerte
Netze oder Drahtgeflechte, welche Schutzvorrichtungen aber den Hauptnachteil haben,
daß bei deren Verwendung das zu bearbeitende Stück, wie überhaupt die ganze Operation
unübersichtlich ist. Zudem wird das Auge des Arbeiters durch das Aufundniedergehen
dieser zum Teil gelochten Schutzkörper oder Drahtgeflechte sehr ermüdet, und ein
weiterer, nicht zu unterschätzender Nachteil ist der, daß, wenigstens bei den erstangeführten,
für jedes oder fast jedes Werkzeug eine eigene Vorrichtung hergestellt werden -muß.
Zum mindesten ist, auch bei einer ausschwenkbaren Vorrichtung, diese zu lösen und
nach Auswechslung des Werkzeuges wieder zu befestigen.
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Unter diesen Konstruktionen finden sich solche, bei denen die Presse
nicht eingerückt ,werden kann, bevor der Schutzkörper von Hand niedergedrückt worden
ist, was ebenfalls als ein Nachteil bezeichnet werden muß, indem dadurch der Arbeiter
in seinen Funktionen gehemmt und seine Produktion vermindert wird.
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Es sind ferner Schutzvorrichtungen bekannt geworden mit vor den Werkzeugen
angeordneten horizontalen Stäben, wobei aber der Nachteil besteht, daß der Arbeiter
zwischen die Stäbe oder auch von oben in die Werkzeuge hineingreifen und sich beschädigen
kann.
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Auch sind Vorrichtungen konstruiert worden mit den Werkzeugen vorgelagerten
vertikalen Röhren und darin gleitenden Stäben mit darüber gelegten Federn, die in
Gelenken angeordnet sind, von welchen die obern an der auf und nieder gehenden Stempelführung,
die untern auf dem Tische befestigt sind. Diese Befestigung von Stäben auf dem Arbeitstisch,
d. h. unten; hat aber den Nachteil großer Unübersichtlichkeit und der Umständlichkeit
beim Wechseln der Werkzeuge. Diese Vorrichtungen eignen sich höchstens da, wo vom
»Band« gearbeitet wird. Der Vorteil der vertikalen Stäbe, den diese Vörrichtung
gegenüber
den vorerwähnten besitzt, wird durch deren Anordnung und Befestigung direkt aufgehoben.
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Durch die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Fingerschutzvorrichtung
sollen diese Nachteile behoben werden, und zwar liegt das Neue derselben darin,
daß die vertikalen Stäbe des den Werkzeugen vorgelagerten, aus vertikalen Stäben
und Brav ersen gebildeten Rahmens an der untern, beweglichen Traverse angelenkt
und in der obern Traverse geführt sind, so daß nur- -die -Stäbe und die untere Traverse
die Bewegung, des Stempels bzw. des Stössels mitmachen, wobei die Werkstücke von
drei Seiten eingelegt und die Werkzeuge ausgewechselt werden können, ohne die Schutzvorrichtung
in ihrer Arbeitslage verändern zu müssen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt: Abb. i eine teilweise Seitenansicht einer Presse mit gehobener
Schutzvorrichtung, Abb.2 eine teilweise Vorderansicht dazu und Abb.3 eine teilweise
Seitenansicht der Presse mit gesenkter Schutzvorrichtung. Die gezeichnete Fingerschutzvorrichtung
weist einen den Werkzeugen vorgelagerten; dieselben zum Teil einschließenden, rostähnlichen
Rahmen auf, der aus langen, zueinander parallelen, vertikalen Stäben z, 2, 3 usw.
und der Form des Tisches angepaßten Traversen .4 und 5 gebildet ist. Die Stäbe i,
2, 3 usw. sind an der untern, beweglichen Traverse 5 angelenkt und in der obern,
festen Traverse geführt, so daß bei einer Bewegung des Stempels bzw. des Stössels
nur die Stäbe und die untere Traverse die Bewegung mitmachen. Bei dieser Vertikalbewegung
kann der Arbeiter, ohne die Augen. zu ermüden, zwischen den Stäben hindurch die.
Operation genau beobachten. Daseine Hände frei sind, ist es ihm auch möglich,-je
nach seiner Geschicklichkeit die Werkstücke von links oder rechts her in die Werkzeuge
einzulegen und so eine große Produktion zu erzielen. Hat er die Werkzeuge zu .Wechseln,
so gelangt er zu den untern ohne weiteres und zu den obern nach Hinunterdrücken-
der Traverse 5 mit den Stäben ebenfalls, ohne die Arbeitslage der Schutzvorrichtung
verändern zu müssen.
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Um sicher zu sein, daß der Arbeiter nicht von oben her in die Werkzeuge
hineingreifen und-sich verletzen kann, ist die Traverse 4 über dem Werkzeug am=
Pressenstä_nder befestigt, so daß die Preßwerkzeuge während des Arbeitsganges auf
drei Seiten, vom Tisch bis über dieselben hinaus durch die Stäbe vollständig abgeschlossen
sind. Zwischen den untern Enden der Stäbe i, 2, 3 usw. sind Gummiringe i', 2', 3'
usw. vorgesehen, welche nach unten über die Stäbe hinausragen, so daß Verletzungen
der Hand durch etwaiges Aufschlagen der Traverse 5 auf dieselbe beim Niedergehen
des Rahmens ausgeschlossen sind.
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-Die Traverse 5 ist an einem mit dem auf dem Zapfen 6 der Kupplungsteile
und mit dein Betätigungshebel 8 der letzteren verbundenen Hebel 9 befestigten Lappen
io angeordnet, wobei der Lappen Schlitze i i, i i' aufweist, um den Rahmen in bezug
auf die Werkzeuge einstellen zu können. Die Betätigung der Ein- bzw. Auslösevorrdchtung
geschieht durch den Hebel 12 und die Feder 13.
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Ist die Presse in Ruhezustand gemäß Abb. i und 2, so befindet sich
die Fingerschutzvorrichtung in ihrer obern Stellung, so daß der Arbeiter das zu
pressende Werkstück auflegen kann. Kommt die Maschine durch Druck des Arbeiters
auf den Hebel i2 in Tätigkeit, so wird zuerst, bevor das Presswerkzeug in Bewegung
gesetzt ist, die Fingerschutzvorrichtung nach abwärts bewegt, sie eilt "dein Werkzeug
voraus und verhindert dadurch, daß der Arbeiter seine Finger zwischen die Werkzeugteile
bringen und die ersteren beschädigen -kann. Da die Stäbe der Fingerschutzvorrichtung
verhältnismäßig lang sind und durch die über dem Werkzeug am Pressenständer befestigte
Traverse 4. geführt sind, so ist es auch ausgeschlossen, mit den Fingern unter das
Werkzeug von oben her zu gelangen. -