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Sicherheitsvorrichtung für Aufzüge. Die Erfindung betrifft Aufzüge
mit zwei Sicherheitsvorrichtungen, von denen die eine eine Sicherheitsbremse (Fangvorrichtung)
üblicher Bauart sein kann, die an eine feste Gleitschiene angelegt wird und den
Fahrkorb zum Halten bringt, sobald dieser eine vorbestimmte Fahrgeschwindigkeit
überschreitet, während die andere Sicherheitsvorrichtung beispielsweise in Puffern
besteht, die am Ende des Fahrkorbweges unten im Fahrschacht angeordnet sind.
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Mit der Erfindung soll nun das gleichzeitige Wirken der beiden Sicherheitsvorrichtungen,
also der Fangvorrichtung und der Puffer, verhindert und somit die eine Sicherheitsvorrichtung
unwirksam gemacht werden, wenn die zweite zur Wirkung gelangt. Eine Durchführungsform
der Erfindung kann beispielsweise darin bestehen, daß die Führungsschienen, die
von der Sicherheitsbremse erfaßt werden, an der Stelle dünner gemacht werden, an
rler.liezweite Sicherheitsvorrichtung in Tätigkeit tritt, so daß die erste hierdurch
selbsttätig ausgeschaltet wird.
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Die Erfindung sei an Hand des Ausführungsbeispieles der Zeichnung
näher erläutert, in der Abb. i eine schematische Ansicht eines Aufzuges mit zwei
Sicherheitsvorrichtungen m der Ausbildung gemäß der Erfindung und Abb. 2 eine Stirnansicht
im größeren Maßstabe eines Teiles der Führungsschiene darstellt,- wie sie bei einem
Aufzug gemäß Abb. i benutzt ist.
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Der Aufzug gemäß Abb. i enthält einen Fahrkorb io, der an Seilen i
i aufgehängt ist, welche über eine Treibscheibe 12 zum Gegengewicht 13 geführt sind.
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Die Treibscheibe 12 wird durch einen Motor 14 angetrieben und ist
mit einer elektromagnetischen Bremse 15 verbunden. Ortsfeste Führungsschienen 16
sind im Aufzugsschacht angeordnet, auf denen Schuhe 17, 18 gleiten, die mit dem
Fahrkorb verbunden sind.
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Puffer 21 sind am Boden des Aufzugsschachtes angeordnet, um den Fahrkorb
zum Stillstand zu bringen, falls er die unterste Haltestelle 2o überfahren sollte.
Die Sicherheitsbremsen 24 sind an je einem Ende des Sicherheitsbalkens 22 angeordnet,
der ein Paar Wellen 23 am Boden des Fahrkorbes trägt.
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Die Wellen 23 sind durch ein Zahnradgetriebe 25 miteinander verbunden,
so daß sie sich gleichzeitig drehen, und ein Kegelrad 26 ist auf einer Welle 27
befestigt, das mit einem entsprechenden Kegelrad an der Rückseite eines der Zahnräder
25 kämmt.
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Das Seil 32 ist über eine Führungsrolle 33 am Boden des Fahrkorbes
aufwärts zu einem
Haken 34 am Reglerseil 35 geführt. Der Haken 34
ist beim gewöhnlichen Betriebe von einem Auslösehebel 51 gehalten, der an
dem Fahrkorb befestigt ist. Das Reglerseil 35 ist zunächst über eine Scheibe 36,
welche einen Fliehkraftregler antreibt, und sodann über eine Spannscheibe 38 geführt.
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Bei übergroßer Geschwindigkeit des Fahrkorbes treibt der Fliehkraftregler
einen Satz drehbarer Backen 41, 42 an, die miteinander durch Verzahnung im Eingriff
stehen. Die Backe 41 ist mit einem Arm 44 verbunden, an dem ein Lenker 45 vom Fliehkraftregler
angreift. Die Backe 42 ist drehbar an einer Stange 48 gelagert, die verschieb bar
in einem Lager 49 gehalten ist und mit einer Feder 50 verbunden ist, welche die
Backe 42 in Eingriff mit dem Steuerseil 35 zu bringen Sucht.
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Hierdurch ist es möglich, daß das Reglerseil 35 zwischen diesen
Backen gleiten kann, wenn die Spannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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Kommt der Fliehkraftregler zur Wirkung wegen Überschreitung der zulässigen
Fahrgeschwindigkeit des Fahrkorbes bei Abwärtsfahrt, so wird der Haken 34 vom Auslösehebel5i
abgezogen. Bei der Abwärtsfahrt des Aufzuges wird hierdurch ein Zug auf das Seil
32 ausgeübt, welcher die Sicherheitsbremse zur Wirkung bringt. -Beim Anlegen
der -Sicherheitsbremse verdreht das Seil 32 die Welle 27 ungefähr um go°, und das
Seil 32 zieht über den Haken 34 das Reglerseil 35 zwischen den Backen 41 und 42
hindurch, wobei die Feder 5o diesen Schlupf zuläßt.
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Wenn es erwünscht ist, die Bremsvorrichtung in die unwirksame Anfangslage
zurückzubringen, .dann werden die Backen 41 und 42 von Hand vom Seil 35 abgehoben
und die Klinke 46 wieder in ihre Stellung gebracht. Der Haken 34 wird wiederum auf
seinen Träger 51 an der Kabine aufgelegt.
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Puffer 21 sind am Boden des Aufzugsschachtes angeordnet und können
gegen Polster 81 am Boden des Aufzugs stoßen, derart, claß der Fahrkorb zum Halten
gebracht wird, wenn er seine Fahrt nach unten über die tiefste Haltestelle hinaus
fortsetzt.
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Wenn daher die Sicherheitsbremse angelegt wird, sobald ,der Aufzug
jene Stelle erreicht, an der die Polster 81 die Puffer treffen, so wird eine doppelte
Bremsung erreicht wegen der gleichzeitigen Wirkung sowohl der Puffer als auch der
Bremsvorrichtung, welche beide den Aufzug zum Stehen zu bringen suchen. Sowohl die
Verzögerung durch die Puffer als auch durch die Sicherheitsbremse ist beim alleinigen
Wirken einer dieser Vorrichtungen mit Rücksicht auf die Sicherheit der Fahrgäste
so hoch als möglich gemacht, so daß eine Verzögerung sowohl durch die Puffer als
auch durch die Sicherheitsbremse bei gleichzeitiger Wirkung beider gefährliche Zustände
schaffen kann.
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Um daher eine gleichzeitige Wirkung der Sicherheitsbremse und der
Puffer möglichst zu verhindern, ist die Führungsschiene 16 im Punkt ig dünner
gemacht, so daß hierdurch die Brernsvorrichtung außer Wirkung gesetzt wird, wenn
der Aufzug diesen Punkt ig überschreitet, und zwar ist dieser Punkt so gewählt,
daß das Abheben der Bremse zu gleicher Zeit oder kurze Zeit vor dem Augenblick erfolgt,
in dem die Polster 8i die Puffer 21 berühren.
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Der verdünnte Teil der Gleitschiene wirkt aber als eine Führung für
die Bremsbacken der Sicherheitsbremse und die Führungsschuhe 18, nachdem diese von
der Schiene gewöhnlicher Stärke abgelaufen sind und der Fahrkorb auf die Puffer
aufgetroffen ist.
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Die Sicherheitsvorrichtung kann statt am Fahrkorb selbst, selbstverständlich
auch in sinngemäßer Weise auch an anderen bewegten Teilen, insbesondere am Gegengewicht,
angebracht werden..