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Um ihre Längsachse drehbare Spritzvorrichtung zum Reinigen der Siebe
und Filze, zum Feuchten des Papiers und ähnlicher Stoffe in Papier- und ähnlichen
Maschinen. Die bekannten Spritzvorrichtungen an Papiermaschinen zum Reinigen der
Siebe und Filze, zum Feuchten der Papierbahn, zum Zerstören des Schaums u. dgl.
leiden mehr oder weniger an dem Übelstand, daß der Hauptteil der Vorrichtung, das
Spritzrohr, sich öfters in einzelnen Löchelchen verstopft, wodurch eine ungleichmäßige
Reinigung und Wirkung eintritt. Zur Abschwächung dieser Übelstände wurde der Spritzlöcherteil
des Spritzrohrs in die Höhe gekröpft, oder man gab dem Spritzrohr eine Hinundherbewegung,
oder es wurde ihm eine Wasserreinigungsvorrichtung an- oder eingebaut. Diese Verbesserungen
konnten den Ubelstand nicht ganz beheben.
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Mit der neuen Spritzvorrichtung nach der Erfindung wird gesucht, den
Mängeln auf eine andere Weise zu begegnen. Die Erfindung besteht darin, daß das
Spritzrohr der Länge nach in mehrere Kammern geteilt ist oder mehrere Spritzrohre
zu einem Bündel vereinigt sind, wovon jede Kammer oder jedes Spritzrohr ihre besondere
Spritzlochreihe besitzen und das Spritzrohr oder das Spritzrohrbündel während des
Betriebs um seine Längsachse gedreht und damit eine andere Spritzlochreihe im Augenblick
eingeschaltet werden kann, ohne daß sonst etwas an der Spritzvorrichtung zu ändern
ist. Haben sich also in einer Spritzlochreihe ein öder mehrere Spritzlöcher zugesetzt,
dann kann sofort ohne Betriebsunterbrechung eine andere durchweg offene Spritzlochreihe
eingeschaltet werden. Bei Spritzrohrfeuchtern kann sich eine Änderung im Grad der
Feuchtung nötig machen, was hier dann durch Einschaltung einer enger oder weiter
geteilten oder gelochten Spritzlochreihe, gegebenenfalls während des Betriebes,
erreicht wird, ohne daß man, wie sonst, den Wasserdruck erniedrigen oder erhöhen
muß. Auch beim Sieb können sich für die Reinigung während des Betriebs und während
des Stillstandes der Papiermaschine verschieden weite Spritzlöcher nötig machen,
was sich alles mit einem einzigen Spritzrohr nach der Erfindung erreichen läßt.
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Die Spritzrohre von Papiermaschinen und ähnlichen Maschinen sind an
sich schon immer während des Betriebes im beschränkten Maße um ihre Längsachse von
Hand drehbar gewesen. Doch hat hier diese Drehbarkeit im allgemeinen den Zweck,
die Richtung der Spritzstrahlen ändern zu können, nicht aber, wie beim Erfindungsgegenstand,
eine andere Spritzlochreihe einzuschalten; denn diese bekannten Spritzrohre besitzen
durchgehends je nur eine Reihe Spritzlöcher oder zwei dicht beieinanderliegende,
gleichzeitig wirkende Reihen von Spritzlöchern. Auch in der Textilindustrie sind
zum Naßbehandeln von Textilgut gelochte drehbare Waschrohre bekannt. Diese Rohre
werden aber immer zeitweise mehrere Male um ihre Längsachse mechanisch gedreht,
um immer andere Teile der auf ihnen hängenden Garnstränge der Naßbehandlung auszusetzen;
dabei sind diese Rohre in ihrer Arbeitsstellung nur »oben, allerdings in
mehreren Reihen, gelocht. Diese Spritzlochreihen wirken aber gleichzeitig und können
nicht wie beim Erfindungsgegenstand nacheinander nach Bedarf eingeschaltet werden,
weil dieses bekannte Spritzrohr innen nicht in Längskammern geteilt ist wie das
neue Spritzrohr.
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Die Zeichnung stellt die neue Spritzvorrichtung dar, und zwar zeigen
Abb. z ein vierkammriges Spritzrohr mit Halter, Abb.2 ein vierkammriges Spritzrohr
mit Einsätzen,
Abb. 3 ein Haspelspritzrohr mit drei Spritzrohren,
Abb. q. eine Spritzvorrichtung mit drehbarem Spritzrohr im Längsschnitt, Abb. 5
die Vorderansicht dazu mit dreikammrigem Spritzrohr, Abb. 6 ein Spritzrohrbündel
mit drei Spritzrohren nebst Halter, in zwei Ansichten, Abb.7 ein zweikammriges Spritzrohr
mit Schutzhaube.
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Das Spritzrohr der neuen Spritzvorrichtung kann nach Abb.7 zweikammrig,
nach Abb. 5 dreikammrig und gemäß den Abb. i und 2 vierkammrig sein, was für die
meisten Verhältnisse genügen dürfte, ohne auf diese Anzahl beschränkt zu sein. Bei
der Ausführung nach Abb. 5 sind in das Rohr a drei in der Länge durchgehende Wände
b, die in der Mitte zusammenstoßen, eingesetzt. Nach Abb. 7 sind zwei Halbrundrohre
c mit ihren flachen Wänden d zusammengelötet. Nach Abb. i sind vier Viertelrohre
e zu einem zylindrischen Rohr verbunden, und beim Rohr f nach Abb. 2 sind die vier
Kammern f 1 bis f 4
durch die eingesetzten durchgehenden Wände g, h
gebildet. jede Kammer besitzt ihre Reihe Spritzlöcher i (Abb. 2, q., 7) und so viele
Kammern, ebenso viele Reihen Spritzlöcher i hat ein solches Spritzrohr.
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Die Kammern, z. B. f i bis f 4 (Abb. 2), besitzen jede an der Stirnseite
zum Einströmen des Wassers eine Öffnung kl bis k4, die für die Kammer, die gerade
eingeschaltet ist, mit der Öffnung des feststehenden Wasserzuleitungsrohres
l in Deckung ist. Das Rohr l ist dabei mit einer Kappe m (Abb. i)
versehen, in der der Kopf des Spritzrohres e abgedichtet ruht und sich darin dreht,
wenn eine andere Kammer des Spritzrohres nach den Pfeilen A und
B eingeschaltet wird.
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Das Kammerspritzrohr n (Abb. q. und 5) liegt in zwei mit Deckeln n1
versehenen Lagern o, oi, wovon das Lager o hohl ist, zur Zuleitung des Wassers dient
und mit Regel- und Absperrhahn P, an den eine Wasserleitung angeschlossen wird,
versehen ist. Das Spritzrohr n besitzt einen mit Bunden q versehenen aufgelöteten
Ring r, mit dem es beim Drehen im Lager o läuft und durch den und das Rohr n für
jede Kammer eine Öffnung s geht, zum Eintritt des Wassers in die jeweilig eingeschaltete
Kammer. Bei den Rohren nach Abb. i und 2 dagegen sind diese Löcher, z. B. ki bis
k4, an den Stirnseiten angebracht. Auf dem Rohr n ist vor dem Lager o ein Steuerrad
befestigt, das so viele Zacken t wie das Rohr Kammern hat. Die Zacken
1 stehen immer auf Mitte Kammer, so daß man beim Kammerumschalten, ohne auf
das Spritzrohr zu achten, sieht, wie weit man zu drehen hat bzw. wo die Spritzstrahlen
hingehen.
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Bei dem Bündelspritzrohr nach Abb.6 hat der Ring u und beim Haspelspritzrohr
nach Abb. 3 der Ring v denselben Zweck wie der Ring y beim Spritzrohr
n nach Abb. q. ; diese Ringe bilden zusammen mit ihren Rohren Küken und die
zugehörigen Lager o bzw. w die Hahngehäuse dazu.
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Bei den Ausführungen nach den Abb. i, 2, q., 5, 7 bilden die Kammern
zusammen je in der äußeren Form ein Rohr. Bei der Ausführung nach Abb. 6 sind drei
Rohre x zu einem Bündel vereinigt und werden beiderseits durch Ringe u, die in Lagern
w, ähnlich wie in Abb. q., laufen, zusammengehalten. Die Spritzvorrichtung nach
Abb. 3 hat die Form eines Haspels; hier kann durch Drehen des Haspels an Stelle
eines verstopften Spritzrohres ein sauberes eingeschaltet werden. Das verstopfte
Spritzrohr kann während des Betriebes herausgenommen und gereinigt werden. Die Rohre
y besitzen beiderseits hohle, winkelartige, durch Ringe v zusammengefaßte Arme z,
die zur Lagerung und Wasserzuführung dienen. Um die freien Lochreihen gegen Verstopfen
von außen zu schützen, kann eine Haube i (Abb. 7) darübergedeckt werden.
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Wenn man auf das neue Spritzrohr eine Torsionsfeder drehend wirken
läßt, kann man erreichen, daß bei Betätigung eines Drückers es sich selbsttätig
revolverartig dreht und eine neue Kammer einschaltet.