DE4437604A1 - Konjugate aus einem Poly- oder Oligopeptid und einer niedermolekularen lipophilen Verbindung - Google Patents
Konjugate aus einem Poly- oder Oligopeptid und einer niedermolekularen lipophilen VerbindungInfo
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Description
Die Bedeutung von Proteinen als Wirkstoffe zur Entwicklung von
Medikamenten ist in den letzten Jahren durch die Fortschritte auf
dem Gebiet der Gentechnik enorm gestiegen. Durch den Einsatz die
ser Technik sind Proteine nun in großen Mengen verfügbar, die na
türlicherweise im Organismus nur in Spuren vorkommen.
Häufig beobachtet man bei solchen rekombinant hergestellten Pro
teine, daß sie nach Injektion in einen tierischen Organismus
schnell durch Abbau zerstört oder durch Ausscheidung aus der
Blutzirkulation eliminiert werden. Dieses Problem führt zu einer
starken Einschränkung der Anwendbarkeit von Proteinen, besonders
dann, wenn eine längere Behandlungsdauer gewünscht ist.
Durch Derivatisierung mit hochmolekularen Polymeren kann die
Halbwertszeit eines Proteins modifiziert werden. Als Polymere
werden in EP 236 987 und EP 345 616 lösliche und unlösliche Poly
mere wie Dextrane, Sepharose, Heparin, Laevan, Gelatinepartialhy
drolysate sowie Polyalkylenglykole beschrieben. Die polymer
modifizierten Proteine sollen eine verlängerte Zirkulationsdauer
im Blut aufweisen.
In der EP 502 962A sind mit Polyethylenglykol modifizierte
Hirudine beschrieben, die ebenfalls eine verlängerte Halbwerts
zeit aufweisen.
In den oben genannten Offenlegungsschriften wird die Verlängerung
der Halbwertszeit durch Modifikation mit einem hochmolekularen
Polymeren erreicht.
Die Molmasse des Polymeren beträgt dabei einige Kilodalton, so
daß die Molmasse des Polypeptids erheblich vergrößert wird. Sol
che hochmolekularen Polymere sind jedoch chemisch nicht exakt de
finiert; sie bilden vielmehr eine Population verschiedener Mole
küle, die sich um einen Molmassenbereich verteilt. Demzufolge be
stehen auch die damit hergestellten Protein-Kopplungsprodukte
nicht aus einer einzigen chemischen Verbindung, sondern aus
Molekülpopulationen, die sich bezüglich ihrer Molmasse und damit
in ihrem pharmako-kinetischen Eigenschaften voneinander unter
scheiden.
Es ist jedoch wünschenswert, Wirkstoffe, die als Arzneimittel
eingesetzt werden, chemisch möglichst exakt zu definieren, um ihr
Verhalten im Organismus besser kontrollieren zu können.
Aus Annal Review of Biochemistry, Vol. 61, 1992, S. 355-387 und
Vol. 63, 1994, S. 869-915 sind Verbindungen bekannt, deren Pep
tidteil während ihrer Biosynthese, d. h. durch in der Natur
zwangsläufig ablaufende Prozesse, bereits hydrophob modifiziert
wurden.
Es bestand daher die Aufgabe, Protein-Derivate mit gegenüber dem
normalen Protein verbesserten pharmakologischen Eigenschaften be
reitzustellen, die die obengenannten Nachteile der mit hochmole
kularen Polymeren modifizierten Proteine nicht besitzen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Konjugate bestehend aus einem
Poly- oder Oligopeptid und einer niedermolekularen lipophilen
Verbindung, wobei das Peptid und der lipophile Rest unmittelbar
oder über ein Verbindungsglied kovalent miteinander verknüpft
sind, ausgenommen a) Konjugate, in denen der Peptidteil aus
Hirudin oder einem von Hirudin strukturell abgeleiteten Peptid
oder Peptidderivat mit Hirudinaktivität besteht und b) Konjugate,
deren Peptidteil während ihrer Biosynthese bereits hydrophob mo
difiziert wurde.
Insbesondere geeignet sind Konjugate, gebildet aus einem Protein
und einer oder mehreren niedermolekularen lipophilen
Verbindungen, wobei die lipophile Verbindung einen Octanol-Was
ser-Verteilungskoeffizienten von mehr als 1,8 aufweist und
kovalent mit dem Protein verknüpft ist. Der Verteilungskoeffi
zient wird nach E. Nürnberg, Hagens Handbuch der pharmazeutischen
Praxis, Bd. 2, Springer Verlag, 1991, S. 403, bestimmt.
Gegenstand der Erfindung sind auch Arzneimittel, die ein Konjugat
wie oben definiert, gegebenenfalls zusammen mit physiologisch ak
zeptablen Trägern und/oder Hilfsstoffen, enthalten.
Für die erfindungsgemäßen Protein-Konjugate sind alle Poly- oder
Oligopeptide geeignet. Die erfindungsgemäßen Protein-Konjugate
können z. B. mit Proteinen wie Streptokinase, Urokinase, t-PA,
Faktor VIII, Faktor IX, monoklonalen oder polyklonalen Antikör
pern, Superoxiddismutase, Adenosindeamidase, Katalase, Glucocere
brosidase, tissue-Factor, TNF, Interferone, Interleukine, Lipa
sen, Wachstumsfaktoren wie beispielsweise Macrophage colony sti
mulating factor, epidermal growth factor, neurothrophe Faktoren
wie z. B. GDNF, BDNF, NGF, Thrombopotein, Erythropotein oder Kal
likrein, Insulin, ACTH, Glucagon, Somatostatin, Somatotropin,
Thymosin, Parathyroid-Hormon, Prolactin, Thyroid stimulierendes
Hormon, antidiuretisches Hormon, hergestellt werden.
Bevorzugt für die Herstellung der erfindungsgemäßen lipophilen
Konjugate sind solche Proteine oder Peptide, bei denen die Anzahl
von theoretischen Kopplungsstellen für die lipophilen
Verbindungen gering sind, damit das entstehende Produkt möglichst
homogen ist. Bevorzugte Proteine sind auch solche, bei denen
durch Mutationen, z. B. durch Deletion oder durch Austausch von
Lys → Arg, die Anzahl der möglichen Kopplungsstellen reduziert
wurde.
Geeignet sind auch Proteine bzw. Peptide, die bereits natürli
cherweise durch posttranslationale Modifikation, z. B. Farnesylie
rung, Prenylierung oder auch durch Fettsäuren modifiziert sind.
Solche Proteine sind z. B. fermentativ oder auch mit Hilfe von
gentechnischen Methoden bzw. durch Peptid-Synthese zugänglich.
Die Anknüpfung der lipophilen Verbindung an das Poly-, Oligo-Pep
tid kann direkt oder unter Verwendung eines Verbindungsglieds,
z. B. eines Spacers oder Quervernetzers, erfolgen. Funktionelle
Gruppen, die für die Anknüpfung am Protein verwendet werden kön
nen, sind der N- oder C-Terminus des Protein/Peptids, die Hydro
xy-Gruppen der Aminosäuren Serin, Threonin oder Tyrosin, die Ami
dinogruppen des Arginins, die Aminogruppen des Lysins, die SH-
Funktionen von Cystein oder an die Carboxyl-Funktionen von Aspa
raginsäure oder Glutaminsäure. Methoden zur Anknüpfung an die
o.g. funktionellen Gruppen sind dem Fachmann bekannt und sind in
Standardwerken der Peptidchemie z. B. Bodanszky, "Peptide Synthe
sis", John Wiley, New York, 1976 beschrieben. Erfolgt die Anknüp
fung der lipophilen Verbindung über ein Verbindungsglied, so
richtet sich die Auswahl nach der Art der funktionellen Gruppen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Verbin
dungsglieder sowie deren Einsatzmöglichkeiten.
Als Verbindungsglieder eignen sich beispielsweise auch Aminosäu
ren, Oligopeptide, Mono-, Di- oder Oligosaccharide, Amino- oder
Hydroxycarbonsäuren, insbesondere solche mit einer Kettenlänge
von 2 bis 10 C-Atomen, die gegebenenfalls zur Erhöhung der Hydro
philie weitere Substituenten tragen können, beispielsweise
C₁-C₄-Oligoalkylenglykole.
Für die Anknüpfung von lipophilen Verbindungen an das Poly-/Oli
gopeptid können beistielsweise auch folgende Verbindungsglieder
eingesetzt werden
wobei
X für S, O, NH, N (CH₃), N(C₂H₅)
W für H, OH, C1
Z für eine C₂-C₆-Alkylengruppe oder eine p-Phenylengruppe
steht.
X für S, O, NH, N (CH₃), N(C₂H₅)
W für H, OH, C1
Z für eine C₂-C₆-Alkylengruppe oder eine p-Phenylengruppe
steht.
Als niedermolekulare lipophile Verbindung eignen sich Verbindun
gen, die einen lipophilen Rest und über eine oder mehrere funk
tionelle Gruppe wie Amino-, Hydroxy-, Carboxy- oder Sulfonsäure
gruppen verfügen und insbesondere solche, die einen Octanol-Was
ser-Verteilungskoeffizienten von größer als 1,8 besitzen.
Die lipophilen Verbindungen können Naturstoffe sein, z. B. gesät
tigte oder ungesättigte Fettsäuren, Fettsäure-Diketone, Terpene,
Prostaglandine, fettlösliche Vitamine, Carotinoide oder Steroide,
aber auch synthetische Carbonsäuren, Alkohole, Amine und Sulfon
säuren mit einem oder mehreren Alkyl-, Aryl-, Alkenyl oder auch
mehrfach ungesättigten Verbindungen, die sowohl linear als auch
verzweigt sein können und gegebenenfalls mit Halogen-, Nitro-,
Cyano-, Alkoxy-, Alkylthio- oder Halogenalkylgruppen substituiert
sind.
Weitere Beispiele für lipophile Verbindungen sind die Carotinoide
Zeaxanthin, Rhodovibrin oder Asthaxanthin, die Steroide Choleste
rin, Desmosterol, Coprosterol, Cerebrosterol, Lathosterol, Erge
sterol, Sitosterol, Stigmasterol, Cholansäure, Cholinsäure,
Dehydrocorticosterol, Aldosteron, Androsteron, Testosteron, Ta
chysterol, Lanosterol oder Lumisterol, die terpene Geraniol, Ne
rol, Linalool, Menthol, Carveol, Borneol, Farnesol, Nerolidol
oder Sclareol, die Prostaglandine Brefeldin, PGE₂ oder PGF₂, die
Vitamine A₁ oder D, aber auch synthetische Verbindungen wie Oxo
alkohole, Hexylamin, Ethylhexansäure, Ethylhexanol, Ethylhexyl
amin oder Alkylbenzolsulfonsäuren.
Weitere geeignete lipophile Reste leiten sich von Verbindungen
der allgemeinen Formel
H-Y-R¹
ab,
worin
R¹ (CH₂)m-C(R²)(R³)-(CH₂)n-(CH=CH-CH₂)₀-CH₃ mit m = 0-28, n = 3-6, o = 0-6, und
Y -C(O₂)-, -N(R⁴)-, -O- mit
R², R³, R⁴ H, C1-18-Alkyl, C3-18-Alkenyl, C3-6-Cycloalkyl, Aryl oder Benzyl, jeweils gegebenenfalls substituiert durch Halo gen-, Nitro-, Cyano-, Alkyl-, Alkoxy-, Alkylthio-, Halogenalkylgruppen.
R¹ (CH₂)m-C(R²)(R³)-(CH₂)n-(CH=CH-CH₂)₀-CH₃ mit m = 0-28, n = 3-6, o = 0-6, und
Y -C(O₂)-, -N(R⁴)-, -O- mit
R², R³, R⁴ H, C1-18-Alkyl, C3-18-Alkenyl, C3-6-Cycloalkyl, Aryl oder Benzyl, jeweils gegebenenfalls substituiert durch Halo gen-, Nitro-, Cyano-, Alkyl-, Alkoxy-, Alkylthio-, Halogenalkylgruppen.
Für die Erfindung gut geeignete lipophile Verbindungen sind die
gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren der Kettenlänge C₆-C₂₄,
sowie die daraus abzuleitender Fettalkohole oder Fettamine sowie
Mischungen von Fettsäuren, Fettalkoholen und Fettaminen.
Besonders gut geeignet sind die gesättigten Fettsäuren Myristin
säure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure und
Lignocerinsäure.
Ebenfalls gut geeignete hydrophobe Verbindungen sind Sterole, be
sonders gut geeignet ist Cholesterin.
Die niedermolekularen lipophilen Verbindungen weisen bevorzugt
ein Molekulargewicht Mw von unter 1500 auf, insbesondere unter
1000.
Am Poly- oder Oligopeptid können ein oder auch mehrere lipophile
Reste angeknüpft werden. Die Anzahl richtet sich dabei nach der
Größe des Proteins und nach den lipophilen Eigenschaften der
lipophilen Verbindung. Je nach angestrebter Wirkung bzw. Anwen
dung kann die Anzahl der konjugierten lipophilen Reste z. B. zwi
schen 1 und 10 variieren.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Protein-Konjugate erfolgt,
indem man das Protein/Peptid entweder direkt oder mittels eines
Spacers/Quervernetzers bei 0° bis 40°C in Puffer, enthaltend bis
zu 80% eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels
wie z. B. Alkohole, THF, Acetonitril, Aceton, DMSO, DMF bei pH-
Werten zwischen 4 bis 10 bevorzugt bei pH 7 bis 9 zur Reaktion
bringt.
Mit den erfindungsgemäßen Protein-Konjugaten können z. B. die fol
genden vorteilhaften Wirkungen und Anwendungen erzielt werden:
- - Verlängerung der biologischen Halbwertszeit nach parenteraler Applikation,
- - Beschichtung von natürlichen oder auch künstlichen Oberflä chen, z. B. Zellmembranen, Polymere
- - Modifikation der Lösungseigenschaften von Proteinen
- - Verbesserung der Resorptionseigenschaften bei z. B. transder maler, oraler Applikation.
Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Erfin
dung:
Herstellung von Palmitinsäure-Insulin
200 µl Insulin-Lösung (100 mg/ml H₂O) werden mit 200 µl 0.1 M Na- Borat pH 9.0 gemischt und anschließend 600 µl THF in dem 1.5 mg Palmitinsäure-N-Hydroxy-Succinimid gelöst sind, zugesetzt. Die Reaktion wird nach 12 h bei RT durch Zusatz von Ethanolamin abge stoppt und die Reaktionsmischung auf einen HiPore RP-304 Säule (10 × 250 mm) aufgetragen und unter folgenden Bedingungen ent wickelt:
200 µl Insulin-Lösung (100 mg/ml H₂O) werden mit 200 µl 0.1 M Na- Borat pH 9.0 gemischt und anschließend 600 µl THF in dem 1.5 mg Palmitinsäure-N-Hydroxy-Succinimid gelöst sind, zugesetzt. Die Reaktion wird nach 12 h bei RT durch Zusatz von Ethanolamin abge stoppt und die Reaktionsmischung auf einen HiPore RP-304 Säule (10 × 250 mm) aufgetragen und unter folgenden Bedingungen ent wickelt:
Laufmittel A: 2 mM NH₄-Acetat pH 6.0
Laufmittel B: Methanol
Flow: 2,5 ml/min
Gradient:
Laufmittel B: Methanol
Flow: 2,5 ml/min
Gradient:
Zeit (min) | |
Anteil B (%) | |
0 | |
0 | |
10 | 40 |
60 | 80 |
60.1 | 100 |
Die Palmitinsäure-Insulin Derivate eluieren bei 45%, 56% und
100% B. Die Proben werden anschließend von Methanol befreit und
in Wasser resuspendiert.
100 mg Cholesterin-Hemisuccinat (Sigma (6013) werden in 5 ml 50%
THF gelöst und zur Aktivierung mit 25 mg N-Hydroxy-Succinimid und
300 mg 1-Ethyl-3-(3-Dimethylaminopropyl) carbodiimid versetzt und
bei pH 5 2 h RT inkubiert.
200 µl des aktivierten Cholesterins werden dann analog zu Bei
spiel 1 mit Insulin umgesetzt und die Derivate durch RP-Chromato
graphie wie beschrieben aufgetrennt. Die Cholesterin-Insulin-De
rivate eluieren zwischen 80 und 100% B.
Methode: Narkotisierten (Urethan 2 × 8 mg/kg i.p.) Ratten wurde
Placebo, humanes Insulin, Palmitoyl-Insulin oder Cholesteryl-In
sulin intravenös appliziert. Zu definierten Zeiten (vor und 30,
60 und 180 min nach Applikation) wurden den Tieren venöse Blut
proben zur Gewinnung von Citratplasma entnommen. Dafür wurde fri
sches Vollblut mit Natriumcitrat 0,11 mol/l im Verhältnis 8,5+1,5
gemischt und 10 min bei 1600 xg zentrifugiert. Als Maß der Insu
linwirkung im Plasma wurde die Blutglucosekonzentration mit der
Hexokinase-Methode bestimmt. Dabei wird Glucose in Anwesenheit
von Hexokinase mit ATP zu Glucose-6-Phosphat phosphoryliert. Dies
regiert mit NADP unter Bildung von Gphosphogluconat und NADPH₂,
die Reaktion wird durch die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase ka
talysiert. Meßgröße ist NADPH₂, dessen Zu bis zum Stillstand der
Reaktion im photometrisch gemessen wird. Die ermittelte Extink
tionszunahme ist proportional der Glucosekonzentration im Test
ansatz.
Bei Ratten, denen 20 µg/kg humanes Insulin intravenös appliziert
worden war, wurde 30 min nach Applikation ein Abfall der Blutglu
cosekonzentration auf etwa ∼0% des Ausgangswertes bestimmt. 60
min nach Applikation war die Blutglucosekonzentration noch leicht
vermindert und 180 min nach Applikation war der Ausgangswert wie
der erreicht. Nach intravenöser Applikation von Palmitoyl-Insulin
oder Cholesteryl-Insulin g Aktivität war die Blutglucosekon
zentration auch nach 180 min noch stark vermindert. Bei
den Placebo-Tieren blieb die Blutglucosekonzentration kon
stant.
Claims (4)
1. Konjugate aus einem Poly- oder Oligopeptid und einer nieder
molekularen lipophilen Verbindung, wobei das Peptid und der
lipophile Rest unmittelbar oder über ein Verbindungsglied
kovalent miteinander verknüpft sind, ausgenommen
- a) Konjugate, in denen der Peptidteil aus Hirudin oder einem von Hirudin strukturell abgeleiteten Peptid oder Peptid derivat mit Hirudinaktivität besteht und
- b) Konjugate, deren Peptidteil während ihrer Biosynthese be reits hydrophob modifiziert wurde.
2. Arzneimittel, enthaltend ein Konjugat nach Anspruch 1, gege
benenfalls zusammen mit physiologisch akzeptablen Trägern
und/oder Hilfsstoffen.
3. Konjugate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einem Protein und einer oder mehreren niedermolekularen
lipophilen Verbindungen gebildet sind, wobei die lipophile
Verbindung einen Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten von
mehr als 1,8 aufweist.
4. Konjugate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die lipophilen Reste von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 24
C-Atomen und/oder von Cholesterin ableiten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944437604 DE4437604A1 (de) | 1994-10-21 | 1994-10-21 | Konjugate aus einem Poly- oder Oligopeptid und einer niedermolekularen lipophilen Verbindung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944437604 DE4437604A1 (de) | 1994-10-21 | 1994-10-21 | Konjugate aus einem Poly- oder Oligopeptid und einer niedermolekularen lipophilen Verbindung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4437604A1 true DE4437604A1 (de) | 1996-04-25 |
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Also Published As
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