DE4417763A1 - Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort - Google Patents
Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am FundortInfo
- Publication number
- DE4417763A1 DE4417763A1 DE19944417763 DE4417763A DE4417763A1 DE 4417763 A1 DE4417763 A1 DE 4417763A1 DE 19944417763 DE19944417763 DE 19944417763 DE 4417763 A DE4417763 A DE 4417763A DE 4417763 A1 DE4417763 A1 DE 4417763A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ammunition
- explosive
- site
- neutralising
- found
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B33/00—Manufacture of ammunition; Dismantling of ammunition; Apparatus therefor
- F42B33/06—Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs
- F42B33/067—Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs by combustion
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Drilling And Exploitation, And Mining Machines And Methods (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur verzugslosen
Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am
Fundort.
Verfahren zum Entschärfen von Fundmunition oder
Sprengladungen am Fundort sind seit langem bekannt. Sie
basieren auf dem Ausbau der Zündeinrichtung der gefundenen
Sprengkörper durch erfahrenes, eigens geschultes Personal.
Der Ausbau von Zündeinrichtungen setzt geeignetes, gut
ausgebildetes Personal voraus, welches jederzeit greifbar
sein muß, und darüber hinaus muß auch der Aufbau der
Zündeinrichtungen, deren Lage und Wirkungsweise bekannt
sein, wie dies beispielsweise bei serienmäßig gefertigter
Munition der Fall ist.
Des weiteren ist es bekannt, Fundmunition und/oder
Sprengkörper vom Fundort auf einen dafür vorgesehenen
Sprengplatz zu transportieren und die Beseitigung der
Munition bzw. Sprengkörper durch Sprengung zu erreichen. Je
nach Fundort ist u. U. auch eine Sprengung am Fundort selbst
möglich. Diese erfordert jedoch eine möglichst umfassende
Abschirmung der Umgebung durch geeignete
Splitterschutzmittel od. dgl. Dennoch lassen sich auch dann
auftretende Schäden niemals ganz vermeiden.
Der Abtransport von Fundmunition an einen Sprengplatz ist
stets risikobeladen, und zwar sowohl für das damit befaßte
Personal wie auch für alles, was am Transportweg liegt.
Eine weitere Gefährdung ergibt sich bei solcher
Fundmunition, die nicht "zufällig" an den Fundort gelangt
ist, wie beispielsweise Bomben- oder Granaten-Blindgänger,
sondern für solche Sprengkörper, die "gegen Aufnehmen
gesichert" sein können, beispielsweise durch Zug- oder
Zerschneidezünder, wie dies bei verlegten Minen häufig der
Fall ist.
In beiden Fällen muß auch damit gerechnet werden, daß
verborgene Zeitzünder eine unberechenbare Gefährdung des
Personals darstellen, so daß Eile geboten ist und
unmittelbares Hantieren am Fundobjekt auf die
geringstmögliche Zeitspanne begrenzt bleibt.
Nach wie vor ist die Sprengung unmittelbar am Fundort die
für den Menschen ungefährlichste Art der Beseitigung
gefundener Munition und/oder Sprengkörper, falls genügend
Zeit für die Evakuierung der in der Nähe des Fundortes
wohnenden Menschen zur Verfügung steht. Diese Art der
Beseitigung wird jedoch stets mit relativ großen
Sachschäden einhergehen.
Da auch die Ausbildung von Sprengpersonal leichter möglich
ist als die Ausbildung von Feuerwerkern, so daß in Kreisen
von Polizei und Feuerwehr eine Anzahl von Sprengpersonal
bereitgestellt werden kann, ist die Sprengung von
gefundener Fundmunition bzw. von Sprengkörpern als
bevorzugte Art der Beseitigung anzusehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder
Sprengkörpern am Fundort zur Verfügung zu stellen, bei dem
die Gefährdung von Mensch oder Material auf ein Mindestmaß
reduziert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die folgenden Schritte gelöst:
- - Freilegung - soweit erforderlich - der Munition bzw. Sprengkörper und
- - Zerstörung der Umhüllung durch Einwirkung sehr hoher Temperaturen in kürzester Zeit.
Erfindungsgemäß wirken sehr hohe Temperaturen in kürzester
Zeit auf den Sprengkörper ein, so daß dessen Umhüllung
schlagartig in einem großen Bereich aufgerissen wird. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also eine Detonation
mit den damit verbundenen hohen Schäden vermieden und
gewissermaßen durch eine verhältnismäßig harmlosere
Deflagration ersetzt. Dabei bezeichnet man in der
Sprengstofftechnik mit Deflagration eine Verbrennung, die
sich mit ungleichförmiger Geschwindigkeit von höchstens
100 m/s ausbreitet, während bei der Detonation die
Geschwindigkeit der gleichförmigen Fortpflanzung über
1000 m/s beträgt.
Durch die Vermeidung einer Detonationsauslösung brennen die
in der Munition bzw. den Sprengkörpern vorhandenen
Explosivstoffe verhältnismäßig langsam ab. Durch die
schlagartige Aufreißung der Umhüllung können die
Deflagrationsgase sofort entweichen. Selbst wenn bei dem
einen oder anderen Sprengkörper mit der geplanten
Deflagration noch eine Teildetonation einhergeht, kann
jedoch die Höhe des Schadens stets zuverlässig auf einen
Bruchteil des Schadens einer Volldetonation reduziert
werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Zerstörung
der Umhüllung des Sprengkörpers eine entsprechend bemessene
Menge alumino-thermischer Schweißmassen, wie beispielsweise
Thermit (eingetragenes Warenzeichen der Firma Goldschmidt)
aufgebracht und ferngezündet werden. Die durch die Zündung
auftretenden sehr hohen Temperaturen zünden die
Explosivstoffe in einer relativ großen Oberfläche und
vermeiden auf diese Weise eine Volldetonation.
Schließlich ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
auch vorgesehen, daß die Umhüllung der Sprengkörper durch
Verwendung eines Elektronenstrahls bzw. von Laser-Strahlen
aufgeschweißt wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von
Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort,
gekennzeichnet durch die folgenden
Schritte:
- - Freilegung - soweit erforderlich - der Munition bzw. Sprengkörper und
- - Zerstörung der Umhüllung durch Einwirkung sehr hoher Temperaturen in kürzester Zeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Umhüllung eine
entsprechend bemessene Menge einer alumino-thermischen
Schweißmasse aufgebracht und ferngezündet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umhüllung durch
Elektronenstrahl aufgeschweißt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umhüllung durch Laser-Strahlen aufgeschweißt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417763 DE4417763A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417763 DE4417763A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4417763A1 true DE4417763A1 (de) | 1995-11-23 |
Family
ID=6518624
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944417763 Withdrawn DE4417763A1 (de) | 1994-05-20 | 1994-05-20 | Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4417763A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2778238A1 (fr) * | 1998-05-04 | 1999-11-05 | Poudres & Explosifs Ste Nale | Procede et installation de destruction, de munitions contenant des agents toxiques, utilisant un laser |
WO2000068634A3 (en) * | 1999-05-10 | 2001-02-15 | Cordant Tech Inc | Assembly and process for controlled burning of landmine without detonation |
FR2827038A1 (fr) * | 2001-07-03 | 2003-01-10 | Rheinmetall W & M Gmbh | Procede d'echange d'un boitier de detonateur |
WO2004022984A1 (en) * | 2002-09-06 | 2004-03-18 | Paul Anthony Richards | A fluid pressurization device |
DE10058325B4 (de) * | 2000-08-09 | 2004-04-15 | Eads Deutschland Gmbh | Räumvorrichtung für eine Haftmine |
US7331268B1 (en) | 2004-06-02 | 2008-02-19 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Explosive neutralization method and device |
-
1994
- 1994-05-20 DE DE19944417763 patent/DE4417763A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2778238A1 (fr) * | 1998-05-04 | 1999-11-05 | Poudres & Explosifs Ste Nale | Procede et installation de destruction, de munitions contenant des agents toxiques, utilisant un laser |
WO2000068634A3 (en) * | 1999-05-10 | 2001-02-15 | Cordant Tech Inc | Assembly and process for controlled burning of landmine without detonation |
US6484617B1 (en) | 1999-05-10 | 2002-11-26 | Alliant Techsystems Inc. | Assembly and process for controlled burning of landmine without detonation |
DE10058325B4 (de) * | 2000-08-09 | 2004-04-15 | Eads Deutschland Gmbh | Räumvorrichtung für eine Haftmine |
FR2827038A1 (fr) * | 2001-07-03 | 2003-01-10 | Rheinmetall W & M Gmbh | Procede d'echange d'un boitier de detonateur |
WO2004022984A1 (en) * | 2002-09-06 | 2004-03-18 | Paul Anthony Richards | A fluid pressurization device |
US7331268B1 (en) | 2004-06-02 | 2008-02-19 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Explosive neutralization method and device |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4248342A (en) | Blast suppressive shielding | |
Thurman | Practical bomb scene investigation | |
US4389947A (en) | Blast suppressive shielding | |
US4325309A (en) | Blast suppressive shielding | |
US4326468A (en) | Blast suppressive shielding | |
US7926423B2 (en) | Single-step contact explosive device for breaching reinforced walls and method of use therefor | |
US4347796A (en) | Blast suppressive shielding | |
DE4417763A1 (de) | Verfahren zur verzugslosen Beseitigung von Fundmunition und/oder Sprengkörpern am Fundort | |
DE102007018137B3 (de) | Neutralisierungsverfahren für Sprengkörper und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
Goodrich et al. | Improvised explosive devices | |
DE202016001750U1 (de) | Vorrichtung zur Sprengung von Minen und Kampfmitteln aller Art | |
EP0569025A2 (de) | Feuerlösch-Vorrichtung und automatisches Feuerlösch-System | |
DE10307639B3 (de) | Verfahren und Einrichtug zur in-situ-Beseitigung nicht umgesetzter Munition | |
DE1932367C3 (de) | Tragbare Sprengvorrichtung | |
DE656573C (de) | Feuerloeschgranate | |
DE102009021820B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Vernichtung von Munition oder dergleichen | |
EP0881459A2 (de) | Übungsgeschoss | |
DE3238990C2 (de) | ||
DE2908216A1 (de) | Nebelhandgranate | |
EP3396302B1 (de) | Neutralisierungskörper | |
DE19740089C1 (de) | Verfahren zum Entsorgen von Gefahrengut, insbesondere von mit Zündern ausrüstbarer Munition | |
DE2530207B2 (de) | Brandsatz | |
Thiboutot et al. | Lead emissions from open burning of artillery propellants | |
DE716365C (de) | Flammenwerfer | |
CH687892A5 (de) | Verfahren zum Anzeigen der Zuendfunktion eines Geschosses sowie dazu verwendbares Pruefgeschoss. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |