DE4411140C1 - Verfahren zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindungen in feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen - Google Patents
Verfahren zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindungen in feststoff-enthaltenden ZusammensetzungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbau hochmolekularer
organischer Verbindungen in feststoff-enthaltenden Zusammenset
zungen, die mit derartigen Verbindungen verunreinigt sind.
In Böden, Schlämmen und Schüttgütern treten häufig Schadstoff
belastungen durch hochmolekulare organische Verbindungen auf.
Häufig handelt es sich hierbei um polycyclische aromatische
Kohlenwasserstoffe, die aus der industriellen Bearbeitung koh
lenwasserstoffhaltiger Stoffe stammen.
Es ist bekannt, daß hochmolekulare organische Verbindungen wie
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
(PAK) aus feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen, beispiels
weise Böden, durch biologischen Abbau entfernt werden können.
Durch Behandlung mit Mikroorganismen können PAK in Kohlendioxid
und Wasser zerlegt werden, und die belasteten Stoffe können so
in einer für die Umwelt verträglichen Weise gereinigt und der
Umwelt wieder gefahrlos zugeführt werden.
Bei polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen mit bis zu
vier aromatischen Ringen ist dieser Abbau in vertretbar kurzer
Zeit möglich. Bei polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstof
fen mit einer höheren Zahl an aromatischen Ringen ist dies je
doch nicht oder nur in sehr langen Zeiträumen möglich, so daß
eine technische Realisierung einer biologischen Schadstoffbe
seitigung unter wirtschaftlichen Bedingungen nicht möglich ist.
Höher kondensierte PAK sind somit bisher technisch nicht abbau
bar.
Weiterhin sind die PAK häufig in Zwickeln der Partikelagglome
rate eingebunden und dort nicht bioverfügbar.
Aus diesem Grund werden derart belastete Stoffe derzeit in der
Regel thermisch behandelt. Dies erfordert zum einen hohe Ener
giemengen, verbunden mit einer Verfahrensverteuerung, und zum
anderen treten, beispielsweise durch den erhöhten Kohlendioxid
ausstoß, andere Umweltbelastungen auf.
Die DE-A-41 21 800 offenbart ein Verfahren zum Abbau von
Formaldehyd-Harzen mit ligninabbauenden Mikroorganismen.
Aus U.S. Bio Cycle, 26, 1985, Nr. 1, Seiten 30-33 ist bekannt,
daß auch physikalische Einflüsse zum Abbau organischer
Substanzen beitragen. Erwähnt werden beispielsweise UV-Licht,
Temperatur und der pH-Wert. Weiterhin wird ausgeführt, daß
aromatische Verbindungen langsamer abgebaut werden als
aliphatische und alicyclische nicht aromatische Verbindungen.
Aus Umwelt und Technik, 3/93, Seiten 26-28, ist der Einsatz
von Bakterien zum biologischen Abbau von Kunststoffen bekannt.
Aus der DE-A-43 11 981 sind mikrobielle Mischkulturen, die zum
Abbau polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe,
insbesondere aus Teerölen, bekannt. Im Beispiel 1 wird die
Emulgierung von Steinkohlenteeröl mit Hefeextrakt und Pepton
mittels Ultraschall beschrieben. Es wird ausgeführt, daß
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe aus Steinkohlen-
und Braunkohlenteerölen mit mehr als vier aromatischen Ringen,
wenn überhaupt, nur in sehr langen Zeiträumen aus den Böden
entfernt werden. Um einen Abbau der polycyclischen
aromatischen Kohlenwasserstoffe durchzuführen, werden zwei
Bakterienstämme der Gattung Pseudomonas mit einer mindestens
um den Faktor 2 unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeit
offenbart.
Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum biologischen Abbau hochmolekularer organischer
Verbindungen, insbesondere von polycyclischen aromatischen Koh
lenwasserstoffen, bereitzustellen, das bei mit solchen Verbin
dungen verunreinigten, feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen
wirtschaftlich einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen zunächst zerkleinert
und anschließend mit Wasser vermischt oder bei oder nach der
Vermischung mit Wasser zerkleinert werden, um eine Aufschläm
mung zu erzeugen, vor oder bei der Herstellung der Aufschlämmung oder zur Aufschlämmung selbst Silane zugesetzt werden, und die Aufschlämmung dann zumindest so lange
einer Ultraschallbehandlung unterzogen wird, bis die hochmole
kularen organischen Verbindungen zu niedermolekulareren, durch Mikroorganismen leichter abbaubaren
Verbindungen zerlegt worden sind,
und sich nach der Ultraschallbe
handlung ein Abbau der organischen Verbindungen durch Mikroor
ganismen anschließt.
Eine Behandlung von mit hochmolekularen organischen Verbindun
gen, insbesondere mit polycyclischen aromatischen Kohlenwasser
stoffen, belasteten feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen,
insbesondere von Böden, wurde bisher in Verbindung mit Mikroor
ganismen nicht durchgeführt. Der Grund hierfür lag darin, daß
die Mikroorganismen durch die Ultraschallbehandlung weitgehend
zerstört werden. Damit war eine Reinigung des kontaminierten
Bodens auf biologische Weise in herkömmlicher Form nicht mehr
möglich.
Erfindungsgemäß werden durch die Ultraschall
einwirkung zum einen die Partikelagglomerate, die die PAK ent
halten, zerstört und dadurch die Schadstoffe bioverfüg
bar gemacht, und zum anderen werden durch Energieeintrag mit
Ultraschall die PAK so zerlegt, daß sie einem biologi
schen Abbauverfahren leichter zugänglich sind. Bei der Ultra
schallbehandlung werden somit die Partikelagglomerate zerstört
und die PAK bioverfügbar gemacht und die hochkondensierten PAK
in niederkondensierte PAK zerlegt.
Die beiliegende Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung
einer möglichen Ausführungsform der Erfindung.
Die zu behandelnde feststoff- und hochmolekulare organische
Verbindungen enthaltende Zusammensetzung wird zunächst in einen
Ansatzbehälter gegeben und dort durchmischt. Dabei wird durch
Zugabe von Wasser ein an Ultraschalleinrichtungen ankoppelbares
Medium erzeugt. Durch Zugabe von Tensiden und/oder von Silanen
kann eine weitere Verbesserung der Schadstofflösung vom Fest
stoff und eine verbesserte Verteilung in der Aufschlämmung er
reicht werden. Weiterhin wird durch die Zugabe von
Silanen eine Verminderung des Wassergehaltes der Auf
schlämmung auf unter 20 Gew.-% ermöglicht; hierdurch können bei
einer späteren Entwässerung Kosten eingespart werden. Wahlweise können
zusätzlich auch noch Tenside zugefügt werden.
Als Ansatzbehälter sind vorzugsweise Intensivmischer wie
schnellaufende Pflugmischer einsetzbar.
Bevorzugt wird, wenn es sich um Böden handelt, der zu behan
delnden Zusammensetzung eine Teilmenge entnommen, die zur ex
ternen Anreicherung der darin enthaltenen Mikroorganismen
dient.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Zusam
mensetzung in einem Mischer vermischt, wobei durch die durch
die Vermischung eingebrachte mechanische Energie die Partikel
agglomerate im Boden zerstört und die darin eingeschlossenen
Schadstoffe bioverfügbar werden.
Nach Erzeugung der Aufschlämmung können nunmehr Ultraschallson
den angekoppelt werden. Die Ultraschallsonden können in der
Aufschlämmung oder am Ansatzbehälter angebracht sein. Auch eine
Kombination von eingetauchten Ultraschallsonden und an der Be
hälterwand verteilten Ultraschallsonden ist möglich.
Durch die hohe, direkt eingebrachte Ultraschallenergie werden
die hochmolekularen organischen Verbindungen, insbesondere die
bisher nicht behandelbaren polycyclischen aromatischen Kohlen
wasserstoffe mit ihrer hohen Anzahl an Ringen, aufgespalten, so
daß niedermolekularere Verbindungen wie polycyclische aromati
sche Kohlenwasserstoffe mit vier und weniger aromatischen Rin
gen und weitere Reaktionsprodukte entstehen, die biologisch
abbaubar sind.
Durch die Ultraschallbehandlung wird die in der Zusammensetzung
vorhandene Mikroorganismenflora weitgehend zerstört. Die nach
Abschluß der Ultraschallbehandlung verbleibende Mikroorganis
men-Restpopulation reicht in der Regel nicht für einen sponta
nen Start des biologischen Abbaus aus. Außerdem sind die vor
handenen Mikroorganismen nicht zwangsläufig optimal für den
Abbau der vorhandenen niedermolekularen organischen Verbindun
gen geeignet. Nach Ablauf der Ultraschallbehandlung wird die
Aufschlämmung bevorzugt in einen Bioreaktor überführt und dort
mit einer Mikroorganismenkultur versetzt. Diese Kultur ist so
adaptiert, daß sie bevorzugt die nunmehr in der Aufschlämmung
vorhandenen organischen Verbindungen, beispielsweise die nie
derkondensierten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstof
fe, abbauen kann.
Dem Bioreaktor werden weiterhin alle zum beschleunigten Schad
stoffabbau notwendigen Stoffe, beispielsweise Nährstoffe, Nähr
salze, Sauerstoff, beispielweise in Form von Luft, etc., in ei
ner solchen Menge und Zusammensetzung zugeführt, daß die Mi
kroorganismen eine optimale Umgebung für ihre Abbautätigkeit
vorfinden.
Der Reinigungsprozeß wird bevorzugt fortwährend chemisch-analy
tisch überwacht. Nach Abschluß der mikrobiologischen Behandlung
wird die Aufschlämmung aus dem Bioreaktor ausgetragen. Der Was
seranteil wird durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise durch
Filtration, vermindert. Der von den Schadstoffen gereinigte
Feststoffanteil verbleibt. Handelt es sich bei dem eingesetzten
Feststoffmaterial um Böden, können diese der Umwelt wieder zu
geführt werden, ohne daß eine Belastung der Umwelt erfolgt.
Das der Aufschlämmung zugesetzte Silan wird im
Anschluß an die biologische Reinigung bevorzugt abgebaut. Dies
kann in besonderen Wannen durchgeführt werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sowohl
in Form eines kontinuierlichen als auch eines diskontinuierli
chen Verfahrensablaufs gestaltet werden.
Durch Zugabe der
Silane wird der Stofftransport in den Feststoffen oder
Schlämmen erhöht werden. Die Silane sind bevorzugt biologisch
abbaubar.
Bei den Silanen handelt es sich um verzweigte oder unverzweigte
Silicium-Wasserstoff-Verbindungen, die auch ringförmige Cyclo
silane umfassen. Silane sind die Si-Homologen der Alkane, die
binäre Verbindungen der allgemeinen Formel SinH2n+2 darstellen.
Im Gegensatz zu den Kohlenwasserstoffen sind die Silane sehr
instabil. Die Silane hydrolysieren im leicht sauren pH von 6
und leicht basischen pH 8 Milieu, das bei schadstoffbelasteten
Feststoffen in der Regel vorliegt oder durch geringe Zugabe von
Säuren und Laugen leicht schadlos hergestellt werden kann. In
diesen pH-Bereichen sind Mikroorganismen bevorzugt lebensfähig.
Die Silane sind ungiftige Stoffe und führen nicht zu einer Be
einträchtigung der Umwelt. Dies ist wesentlich für die Weiter
verwendung gereinigter Böden und Schlämme nach erfolgter Rei
nigung. Silane gehen mit den Siliziumteilen im Feststoff (z. B.
den Sand-, Ton- und Schluffanteilen von schadstoffbelasteten
Böden) sehr feste Si-O-Si-Bindungen ein, und die Alkanreste
schirmen dann z. B. ein Bodenpartikel gegen andere Feststoff
teilchen ab. So ist die Bildung von Konglomeraten nicht mehr
möglich. Zuvor in Zwickeln vorhandene Schadstoffe werden damit
freigegeben. Das Fließverhalten der Schüttgüter wird ebenfalls
verbessert. Auf diese Weise können für die schadstoffabbauenden
Mikroorganismen die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt bei der Reinigung
von feinkörnigem Boden eingesetzt. Der Feinkorngehalt
der Böden kann dabei bis zu 90 Gew.-% betragen. Der Feststoff
gehalt beträgt bis ca. 85 Gew.-%, der Feuchtigkeitsgehalt bei
20 Gew.-%, bevorzugt bei ca. 15 Gew.-%. Die Korngröße des Fein
kornanteils im Feststoff ist 4000 µm, bevorzugt 3000 µm,
insbesondere bevorzugt 2000 µm. Solche Böden sind biologisch
nur zu behandeln, wenn der Wassergehalt auf ca. 50 Gew.-% er
höht wird.
Die erforderliche Zugabemenge von Silanen für die Erhöhung der Fließfähigkeit von
Feststoffen ist deutlich geringer als die entsprechend erforderliche
Wassermenge. Geht man davon aus, daß bei einem typischen
feinkörnigen Boden mit einem üblichen Wassergehalt von ca. 15
Gew.-% noch eine Wasserzugabe von mind. 20 Gew.-%, bezogen auf
die Trockenmasse, zur Einstellung guter Umgebungsverhältnisse
für die Mikroorganismen erforderlich ist, so ist bei Zugabe von
Silanen nur eine Zugabe von max. 1 Gew.-%, bevorzugt 0,5
Gew.-%, insbesondere bevorzugt 0,2 Gew. % erforderlich.
Nach Abschluß des biologischen Reinigungsprozesses ist es im
Gegensatz zur Wasserzugabe beim Einsatz von Silanen nicht erfor
derlich, diese wieder zu entfernen. Vorzugsweise werden die Silane nach Abbau
der Schadstoffe durch die eingesetzten Mikroorganismen abgebaut.
Sind die geeigneten Mikroorganismen nicht im Feststoff enthalten,
werden sie von außen zugemischt. Durch Abbau der Alkanreste der
Silane im Feststoffgemisch durch die Mikroorganismen wird der
Feststoff wieder verfestigt. Im Feststoff verbleibt nur ein
Si-O-Si-Rest, der überall in natürlicher Form vorkommt. Der
Feststoff ist damit uneingeschränkt wieder verwendbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere zur Reinigung
von mit Kohlenwasserstoffen verunreinigten Feststoffen wie Bö
den angewandt. Insbesondere können Schadstoffe wie Mineralöl
kohlenwasserstoffe und polycyclische aromatische Kohlenwasser
stoffe, aber auch andere schädliche organische Stoffe nach Zu
gabe der Silane durch die zugesetzten Mikroorganismen abgebaut
werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindun
gen in feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen
dadurch gekennzeichnet,
daß die feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen zunächst zerkleinert und anschließend mit Wasser vermischt oder bei oder nach der Vermischung mit Wasser zerkleinert werden, um eine Aufschlämmung zu erzeugen,
vor oder bei der Herstellung der Aufschlämmung oder zur Aufschlämmung selbst Silane zugesetzt werden, und
die Aufschlämmung zumindest so lange einer Ultraschallbe handlung unterzogen wird, bis die hochmolekularen organi schen Verbindungen zu niedermolekulareren, durch Mikroor ganismen leichter abbaubaren Verbindungen zerlegt worden sind, und
sich nach der Ultraschallbehandlung ein Abbau der organi schen Verbindungen durch Mikroorganismen anschließt.
daß die feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen zunächst zerkleinert und anschließend mit Wasser vermischt oder bei oder nach der Vermischung mit Wasser zerkleinert werden, um eine Aufschlämmung zu erzeugen,
vor oder bei der Herstellung der Aufschlämmung oder zur Aufschlämmung selbst Silane zugesetzt werden, und
die Aufschlämmung zumindest so lange einer Ultraschallbe handlung unterzogen wird, bis die hochmolekularen organi schen Verbindungen zu niedermolekulareren, durch Mikroor ganismen leichter abbaubaren Verbindungen zerlegt worden sind, und
sich nach der Ultraschallbehandlung ein Abbau der organi schen Verbindungen durch Mikroorganismen anschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als hochmolekulare organische Verbindungen poly
cyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere
hochkondensierte polycyclische aromatische Kohlenwasser
stoffe, eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als feststoff-enthaltende Zusammensetzung ein Boden
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß speziell zum Abbau der niedermolekularen organischen
Verbindungen adaptierte Mikroorganismen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß speziell zum Abbau niederkondensierter cyclischer aro
matischer Kohlenwasserstoffe adaptierte Mikroorganismen
eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Ultraschallbehandlung dem Boden eine Probe der
natürlichen Mikroflora entnommen wird, diese extern ver
mehrt und nach der Ultraschallbehandlung dem Boden wieder
zugesetzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschlämmung nach der Ultraschallbehandlung mit
Nährstoffen für die Mikroorganismen und mit Luft versetzt
und auf eine solche Temperatur erwärmt wird, daß optimale
Lebensbedingungen für die Mikroorganismen entstehen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abbau durch die Mikroorganismen in einem Bioreak
tor stattfindet.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Abbau durch die Mikroorganismen der Auf
schlämmung das Wasser entzogen wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung der Aufschlämmung in einem Ansatzbe
hälter stattfindet, vorzugsweise einem Intensivmischer, in
den eine oder mehrere Ultraschallsonden eintauchen und/
oder an dessen Behälterwand eine oder mehrere Ultraschall
sonden verteilt sind.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feststoff-enthaltende Zusammensetzung mit Wasser
bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 20 Gewichtspro
zent, bevorzugt unter 15 Gewichtsprozent, und/oder einem
oder mehreren Tensiden vermischt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß biologisch abbaubare Silane eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Silane in einer Menge von 1 Gew.-%, bevorzugt 0,5
Gew.-% und insbesondere bevorzugt 0,2 Gew.-% eingesetzt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4411140A DE4411140C1 (de) | 1994-03-30 | 1994-03-30 | Verfahren zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindungen in feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4411140C1 true DE4411140C1 (de) | 1995-10-26 |
Family
ID=6514295
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4411140A Expired - Fee Related DE4411140C1 (de) | 1994-03-30 | 1994-03-30 | Verfahren zum Abbau hochmolekularer organischer Verbindungen in feststoff-enthaltenden Zusammensetzungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4411140C1 (de) |
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1994
- 1994-03-30 DE DE4411140A patent/DE4411140C1/de not_active Expired - Fee Related
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