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DE437967C - Verfahren zur Kontrolle der Zusammensetzung von Gebrauchswasser mit Benutzung faerbender Indikatormittel und saurer oder alkalischer Reagenzien - Google Patents

Verfahren zur Kontrolle der Zusammensetzung von Gebrauchswasser mit Benutzung faerbender Indikatormittel und saurer oder alkalischer Reagenzien

Info

Publication number
DE437967C
DE437967C DEA42997D DEA0042997D DE437967C DE 437967 C DE437967 C DE 437967C DE A42997 D DEA42997 D DE A42997D DE A0042997 D DEA0042997 D DE A0042997D DE 437967 C DE437967 C DE 437967C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
indicator
drop
lime
soda
agents
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA42997D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IWAN ARBATSKY DIPL ING
Original Assignee
IWAN ARBATSKY DIPL ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IWAN ARBATSKY DIPL ING filed Critical IWAN ARBATSKY DIPL ING
Priority to DEA42997D priority Critical patent/DE437967C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE437967C publication Critical patent/DE437967C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/22Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using chemical indicators

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

  • Verfahren zur Kontrolle der Zusammensetzung von Gebrauchswasser mit Benutzung färbender Indikatormittel und saurer oder alkalischer Reagenzien Zur Reinigung von Gebrauchswasser, die hauptsächlich bei Dampfkesselbetrieben mittels des Kalk-Soda-Verfahrens zur Verhütung der Kesselsteinbildung erfolgt, ist vorherige Kontrolle der Wasserzusammensetzung durch eine Reihe von Untersuchungen mit verschiedenen Säuren und alkalischen Reagenzien erforderlich; diese Untersuchungen sind langwierig und erfordern geschulte Hilfskräfte, weil infolge der großenteils erst allmählich eintretenden Farbenänderungen bei üblichen Indikatoren nicht genügend scharfe Erkennbarkeit der Grenzen zwischen schwacher und stärkerer alkalischer Reaktion sich ergibt.
  • Die Erfindung besteht darin, daß eine einzige Wasserprobe der gesamten Untersuchung unterzogen wird, nachdem sie mit einem gemischten Indikator versetzt ist, dessen Bestandteile eine deutliche Farbänderung zwischen schwacher und starker Alkalität ergeben. Hierdurch wird nicht nur das ganze Kontrollverfahren sehr vereinfacht, indem eine einzige Wasserprobe auf sämtliche Bestandteile untersucht wird, sondern es ist vor allem auch die Feststellung der als gefährlichste Härtebildner in Frage kommenden Magnesiumsalze, die eine schwach alkalische Reaktion besitzen, mit besonderer Deutlichkeit möglich. Dadurch ergibt sich in einfacher und schneller Weise eine wirksame Möglichkeit zur Erreichung einwandfreien Gebrauchswassers. Auch die Nachkontrolle bereits gereinigten Wassers, das beispielsweise einem Dampfkessel entnommen ist, ist durch das neue Verfahren dergestalt möglich, daß leicht festgestellt werden kann, welche Zuschläge etwa im LTberschuß vorhanden sind und durch Nachspeisen nichtbehandelten Wassers nebst entsprechenden anderen Zuschlägen auszugleichen sind.
  • Eine wertvolle Ausführungsform des neuen Verfahrens ergibt sich insbesondere für die Kalk-Soda-Behandlung, indem die Reaktion der mit der Indikatormischung versetzten Wasserprobe erst mit Kalk im überschuß und dann mit Soda jedesmal bei Siedetemperatur vorgenommen wird, während dazwischen die Neutralisierung mit einer einen unlöslichen Niederschlag ergebenden Säure, wie insbesondere Oxalsäure, vorgenommen wird, und zwar vorzugsweise in kaltem Zustande. Das Sieden ergibt hierbei außerordentliche Beschleunigung der Reaktion (Sekunden statt mehrerer Stunden), und die Benutzung von Oxalsäure gibt mit dem Kalk einen Niederschlag von Calciumoxalat, der bei der nachherigen Sodabehandlung unlöslich bleibt und dadurch Fehlerquellen ausschließt. Die Abkühlung bei der Säurebehandlung ergibt zugleich den Sondervorteil einer besonders klaren Erkennbarkeit der Farbenwechsel.
  • Als bevorzugtes Indikatormittel dient eine Mischung von Thymolphthalein oder ähnlichen nahe schwacher Alkalität blau färbenden Mitteln (beispielsweise auch a-Naphthol-Phthalein) und Methylrot nebst geringem Zusatz von Thymolphthalein oder ähnlichen nahe schwacher Alkalität plötzlich anders als blau färbenden Mitteln. Hierdurch ergibt sich bei schwacher Alkalität, wie beispielsweise von Magnesiumsalzen, eine auffallende graugrünliche Färbung, die bei stärkerer Alkalität, wie beispielsweise Soda, sehr schnell und deutlich in eine klare Blaufärbung übergeht, so daß gerade diese wichtige Grenze besonders scharf feststellbar wird.
  • Eine wichtige Gebrauchseinzelheit des neuen Verfahrens ergibt sich noch, wenn für jedes Reagens eine bestimmte Konzentration und eine Tropfvorrichtung so abgestimmter Tropfengröße benutzt wird, daß jeder Tropfen eine bestimmte, für die Rechnung einfache Menge von Reagens enthält. Dies bedeutet, daß auf Grund der gezählten Tropfenzahlen nicht erst langwierige Umrechnungen auf Grund der chemischen Wertziffern der einzielnen Reagenzien erforderlich sind, sondern unmittelbar die Tropfenzahlen selbst in einfacher Addition und Subtraktion die erforderlichen Zuschläge angeben, also ganz wesentliche Vereinfachung und weitere Beschleunigung erreicht wird.
  • Die Zeichnung veranschaulicht das Gerät der Erfindung als Sammellasten mit einzeln herausgezeichneten Inhaltsteilen.
  • Ein Kasten i, mit Deckel 2 ausgerüstet, enthält eine Löcherplatte 3 zur Stützung der verschiedenen Einzelteile, die teilweise noch durch eine untere Löcherplatte q. gestützt werden, soweit sie besonders empfindlich sind. Seitliche Kammern 5 sind zur Aufnahme weiterer Hilfsteile vorgesehen. Im Deckel 2 ist durch eine Platte 6 eine Tasche für Aufnahme von Rechenhilfsmitteln gebildet.
  • In die Löcher 7 der Löcherplatte 3 passen Tropffaschen 8, die unten an ihrem als Gummiballpipette ausgebildeten Stöpsel 9 je eine Tropfkugel io tragen, die durchlocht ist, so daß sie das Abträufeln einzelner Tropfen ermöglicht. Diese Flaschen enthalten Kalklösung, Sodalösung, Salzsäure, Oxalsäure und stärkere Waschsalzsäure. Die Lösungen besitzen solche Konzentrationen, und die für die Größe des Tropfens maßgebenden Tropfkugeln io sind von solcher Größe, daß jeder Tropfeis eine rechnerisch einfach ausdrückbare Reagensmenge enthält.
  • Die Löcher i i und 12 dienen zur Aufnahme eines Filtriertrichters 13 und eines Spiritusbrenners 14, weitere Löcher 15 zur Aufnahme von Kochkolben 18 nebst hölzernen Halteklammern 17 und ein letztes Loch 18 zur Aufnahme einer Indikatorspritzflasche. 19 mit einer Mischung von im Beispiel i g Phenolphthalein, 8 g Thymolphthalein und i g Methylrot und mit Gummischlauchpipette 2o. Eine Gummiballpipette 2 i dient zur bequemen Aufnahme einer abgemessenen Menge des zu prüfenden Wassers und findet ihren Ablegeplatz in den Klammern 5.
  • Mehrere Drehrechenschieber 22 mit Tropfenzahlskalen und ein Diagrammblatt 23 sind in der Tasche 6 des Deckels 2 handlich und gegen Beschädigung gesichert aufbewahrt.
  • Eine Rohwasseruntersuchung wird wie folgt durchgeführt. Ein mit der stärkeren Säure gewaschener, mit Rohwasser gespülter und mittels der Pipette 2 i mit abgemessener Rohwassermenge gefüllter Kochkolben 16 erhält einige Tropfen des Indikators 18 zugefügt. Dies und alles folgende geschieht zweckmäßig auf weißer Unterlage, damit alle Färbungen klar erkennbar sind.
  • Tritt keine oder gelbliche oder rötliche Färbung ein, so liegt neutrales oder saures Wasser vor, das Zuschläge an Kalk und Soda fordert. Jetzt wird Kalklösung bis zu klarer Blaufärbung tropfenweise zugezählt (Tropfenzahl a), dann wird gekocht, zweckmäßig unter einigem Luftabschluß. Falls beim Kochen die Farbe verschwindet, - muß eine neue Probe kalt, mit größerem Kalkzusatz versehen, gekocht werden. Nach dem Erkalten wird Oxalsäure tropfenweise bis zu Farbänderung zugezählt unter Durchschütteln (Tropfenzahl b); die Oxalsäure bietet hierbei den Vorteil, daß sie mit Überschüssen von Kalk einen unlöslichen Niederschlag gibt, während Salzsäure lösliche Verbindungen bilden würde, die das Ergebnis fälschen würden.
  • Danach wird Sodalösung bis zu deutlicher Blaufärbung zugezählt (Tropfenzahl c), gekocht, nötigenfalls noch Lösung zugegeben, falls beim Kochen die Färbung verschwindet, abgekühlt und wieder Oxalsäure (oder hier auch Salzsäure) tropfenweise bis zur Farbänderung zugezählt (Tropfenzahl b').
  • Das Rechengerät 22 enthält die verschiedenen Tropfenzahlskalen, mit den gleichen Buchstaben a, b, c, b'_ bezeichnet, und zwar in solchen Teilungen, daß einfache Subtraktion der Skalenlängen die Ablesung ermöglicht. Die Einstellung der Skalenziffern a und b aufeinander legt an einer Zeigermarke A in einem Ausschnitt 2¢ eine darunter aufgedruckte Skala der Kalkzusätze frei und zeigt den nötigen Zusatz in g/cbm an; ebenso legt ein Ausschnitt 26 an einer Zeigermarke B eine Skala 27 der Sodazusätze frei und zeit den nötigen Zusatz in g/cbm an.
  • Nullstellungsmarken 28, 29, 3o der drei Skalenblätter sind so angebracht, daß bei ihrem Zusammenfallen die Zuschläge Null angezeigt werden, was für völlig reines Wasser gelten- würde. Diese Marken erleichtern die Handhabung wesentlich.
  • Die hiernach festgelegten Zuschläge werden dem Rohwasser zugesetzt und mit diesem der Kessel gespeist.
  • Tritt gleich zu Anfang beim Zusetzen des Indikators 16 eine Blaufärbung der Wasserprobe ein, so handelt es sich um ein sozusagen überreinigtes, d. h. mit Überschuß von Kalk oder Soda oder beiden versetztes Wasser. Hier wird Salzsäure bis zur Gelbfärbung tropfenweise zugezählt (TropfenzahI d'). Dann wird weiter Salzsäure bis zur Rotfärbung (Tropfenzahld') tropfenweise zugezählt. Der erste Zusatz bedeutet, daß die Probe geg,-nüber dem Thymolphthalein sauer, aber gegenüber dem Methylrot noch alkalisch ist; das bedeutet, daß nur neutrale Salze und beispielsweise Bicarbonate in der Probe enthalten sind. Der zweite Zusatz bedeutet die Neutralisierung der Bicarbonate und etwa Entstehung von Kohlensäure.
  • Wird die Zahl d' angenähert gleich Null, so besteht Überschuß an Kalk, und es muß dieser sowie der Mangel oder Überschuß an Soda festgestellt werden. Der lsalküberschuß ist durch d -(- d' gegeben. Dann wird die Probe mit Sodalösung tropfenweise bis zur Blaufärbung versetzt (Tropf enzahl c'), gekocht und nach dem Abkühlen Oxalsäure zugetröpfelt bis zur Farbänderung (Tropfenzahl b"). Die Formel d -j- d' - c' -'- b" ergibt den Sodamangel oder -ü:berschuß. Für diese Rechnungen wird, weil sie Additionen und Subtraktionen gemischt enthalten, zweckmäßig ein grundsätzlich dem Hilfsmittel 22 gleiches, aber mit entsprechend anderen Skalen versehenes Rechenhilfsmittel verwendet, das ebenfalls die Ergebnisse unmittelbar ablesen läßt.
  • Wird die Zahl d' merklich groß, so bedeutet das Sodaüberschuß, und es muß dieser sowie der Mangel oder Überschuß an Kalk festgestellt werden. Die Probe wird in diesem Fall dauernd gekocht zur Entfernung der Kohlensäure, abgekühlt und Kalklösung zugetröpfelt (Tropfenzahl c') bis zur Blaufärbung, damit wird gekocht, abgekühlt und Oxalsäure zugeträufelt (Tropfenzahl b'") bis zur Farbänderung. Die Formel d -;- d' gibt den Sodaüberschuß. Der Kalkmangel oder -überschuß ist gegeben durch die Formel d - d' - a' -i-- b"'. Auch diese Rechnung ist mittels eines in seinen Skalen entsprechend ausgebildeten weiteren Rechenhilfsmittels ähnlich der vorbeschriebenen Art leicht durchführbar, so daß unmittelbar die Endergebnisse ablesbar sind.
  • Zur Bestimmung des Rohwasserzusatzes, der für Wasser mit Überschuß an Kalk oder Soda nötig ist, dient das Diagrammblatt 23, das auf der Ordinatenskala nach oben Mangel und nach unten Überschuß im Kesselwasser und auf der Abszissenskala Mangel im Rohwasser angibt. Winkelstrahlen geben die nötigen Rohwasserzusätze an. Verbindet man (am besten.unter Überlegung eines durchscheinenden Papierblatts) die durch die Untersuchung ermittelten Skalenpunkte für Soda auf. beiden Achsen und die für Kalk auf beiden Achsen, so hat man zu der steiler in dem Winkelstrahlenbereich aufsteigenden Verbindungslinie eine Parallele in dem Rollwasserskalenpunkt des anderen Mangels zu ziehen und diese Parallele in den Nullpunkt der Koordinaten zu rücken, von wo aus sie auf dem mit ihr sich deckenden Winkelstrahl die Ablesung des nötigen Rohwasserzusatzes ergibt. Da hierbei dieser Zusatz nach dem stärkeren überschuß (beispielsweise. Kalk) vorgenommen wird, wird der geringere Überschuß (Soda) durch Verdünnung zum Mangel, und der zu dessen Ausgleich,nötige Zuschlag ist auf der Ordinate durch die Länge zwischen dem ursprünglich aufgetragenen Punkt und dem Nullpunkte nach erfolgter Verschiebung unmittelbar abzulesen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Kontrolle der Zusammensetzung von Gebrauchswasser mit Benutzung färbender Indikatormittel und saurer oder alkalischer Reagenzien, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle mehrerer nacheinander erfolgender Untersuchungen mit verschiedenen Indikatoren eine einzige Untersuchung mit einem gemischten Indikator erfolgt, dessen Bestandteile eine deutliche Farbänderung zwischen schwacher und starker Alkalität ergeben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion der mit der Indikatormischung versetzten Wasserprobe nacheinander mit abgemessenen Lösungen von Kalk im Überschuß und danach von Soda jedesmal bei Siedetemperatur vorgenommen wird, während dazwischen die Neutralisierung mit einer einen unlöslichen Niederschlag ergebenden Säure, z. B. Oxalsäure, vorzugsweise kalt vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gemischte Indikator außer Methylrot und Thymolphthalein oder ähnlichen nahe schwacher Alkalität blau färbenden Mitteln einen geringen Zusatz von Phenolphthalein oder ähnlichen Mitteln enthält, die nahe der schwachen Alkalität plötzlich eine andere Färbung als blau ergeben. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Reagens eine Tropfvorrichtung so abgestimmter Tropfengröße benutzt wird, daß jeder Tropfen eine bestimmte, für die Rechnung einfache Menge von Reagens enthält.
DEA42997D 1924-09-09 1924-09-09 Verfahren zur Kontrolle der Zusammensetzung von Gebrauchswasser mit Benutzung faerbender Indikatormittel und saurer oder alkalischer Reagenzien Expired DE437967C (de)

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