DE437340C

DE437340C - Unsymmetrierelais fuer Dreiphasenleitungen

Info

Publication number: DE437340C
Application number: DES69805D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hermann Neugebauer
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens Corp
Priority date: 1925-04-30
Filing date: 1925-04-30
Publication date: 1926-11-19

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 19. NOVEMBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M437340 KLASSE 2tc GRUPPE.68

(S 69805 Vltt\2ic*)

Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).

Unsymmetrierelais für Dreiphasenleitungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. April 1925 ab.

Für die Feststellung der unsymmetrischen Verteilung der Strombelastung in Drehstromnetzen sind schon verschiedene \?"orschläge gemacht worden: z. B. ist eine Anordnung vorgeschlagen, bei der von den Strömen aller drei Phasen drei bewegliche Teile beeinflußt werden, die dann Kontakt geben, wenn zwei der Ströme eine Differenz der Intensität zeigen. Diese Einrichtung hat den Mangel, daß sie die Wirkung der Phase nicht berück-

') Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Hermann Neugebatier in Charlottenbnrg.

sichtigt. Andererseits ist eine dreiphasige Anordnung vorgeschlagen, bei der in jeder Phase die Ströme zweier Phasen der Leitung mit künstlicher Phasenverschiebung zur GeI-tung gebracht werden. Diese Anordnung erfordert Regelungsvorrichtungen und ist verhältnismäßig kompliziert. Die Ströme in allen drei Phasen der Relaisspulen wirken- auf ein gemeinsames, bewegliches Organ, beispielsweise eine Ferrarisscheibe, das bei Unsymmetrie einen Kontakt schließt.

Gemäß der Erfindung erfolgt die Anzeige der Unsymmetrie mit Berücksichtigung der Größe sowohl als „auch der Phase der Ströme in einfacherer Weise durch Verwendung eines Doppeldynamometers, das an die Sekundärwicklungen von Stromwandlern an den drei Phasen der Leitung angeschlossen, ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Anordnung zeigt schematisch Abb. i. An den drei Pha- ^[ sen ι, 2, 3 der Leitung liegen Stromwandler ; mit den Sekundärspulen 4, 5, 6, die in den meisten Fällen wohl bereits zur Speisung anderweitiger Relais- oder Meßeinrichtungen vorhanden sind. Die Ströme zweier Sekundärwicklungen werden in eines der beiden dynamometrischen Systeme 7 und 8 geleitet, die miteinander gekuppelt, also vorzugsweise auf derselben Achse 9 angeordnet sind. Die Verbindungen sind so gewählt, daß die Drehmomente beider Systeme einander entgegenwirken und bei symmetrischer Belastung sich aufheben. Seien die Ströme der drei Phasen mit I₁, L, Z₃ bezeichnet, so ist z. B. gemäß der Abb. ι im System 7 der Strom Z₁ mit dem Strom ;"₃ kombiniert, im System 8 der j Strom Z₁ mit u. ,

Abb. 2 stellt im Vektordiagramm die ; Ströme bei symmetrischer Belastung dar. Sie ! ergibt ohne weiteres, daß das von I₁ mit i_z ge- | bildete Drehmoment von dem von i_x mit i_a ! gebildeten verschieden wird, sobald eine An- . derung in der Größe oder Phase eines der ; beiden Ströme i„ oder i_s eintritt. |

Freilich besteht noch die Möglichkeit, daß j eine Störung der Unsymmetrie eintritt, ohne j daß die Differenz der genannten Drehmomente von Null abweicht. Wenn nämlich in dem Vektordiagramm die Änderungen symmeirisch zu derjenigen Stromphase liegen, die den beiden dynamometrischen Systemen ge- j meinsam ist, also in dem Beispiel zu der Stromphase I₁. Beispielsweise würde das Relais nicht ansprechen, wenn bei gleicher ■Größe von ΰ und i₃ und gleichem Winkel gegen die Phase der Strom I₁ von L und i₃ verschieden wäre; beispielsweise auch nicht im Falle eines Bruches der Leitung 1, da dann das Gesamtdrehmoment Null würde und die Stellung der Achse eine labile würde.

Damit auch in diesem Falle die Unsymmetrie richtig- zur Wirkung oder Anzeige gelangt, verwendet man noch ein zweites Doppelsystem 10, 11, bei dem die beiden Systeme eine andere Stromphase, nämlich die Phase 2, gemeinsam ' haben, deren Spulen aber von denselben Sekundärwicklungen 4, 5, 6 der Stromwandler gespeist werden. In dem Stromkreis des Auslösemagneten 12, der durch eine Hilfsstromquelle 13 gespeist wird, sind dann zwei Kontakte 14 und 15 parallel angeordnet, von denen der Kontakt 14 beim Ansprechen des Doppelsystems 7, 8 geschlossen wird, der Kontakt 15 beim Ansprechen des zweiten Doppelsystems 10, 14. Bei Auftreten von Unsymmetrie wird dann in jedem Falle in einem der Systeme der Kontakt geschlossen, wenn auch die Stellung des Kontaktes in dem anderen System unsicher ist.

Statt durch die zwei Doppelsysteme zwei verschiedene Kontakte zu betätigen, kann man auch beide Doppelsysteme auf eine gemeinsame Achse 16 setzen, wie dies in Abb. 3 schematisch angedeutet ist, in der an den einzelnen Spulen die zugehörigen Ströme beigeschrieben sind. Diese Achse steuert dann eine einzige Kontaktvorrichtung 17.

Claims

Patentansprüche:

1. Unsymmetrierelais für Dreiphasenleitungen, gekennzeichnet durch die Benutzung dynamometrischer Doppelsysteme, bei denen jedes System von den Strömen zweier Phasen in der Weise beeinflußt wird, daß das Gesamtdrehmoment eines Doppelsystems bei symmetrischer Stromverteilung gleich Null ist.

2. Unsymmetrierelais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung zweier Doppelsysteme, bei denen die gemeinsame Phase der beiden Einzelsysteme verschieden ist.

3. Unsymmetrierelais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei _._ Doppelsysteme in starrer Kupplung, vor- 105" zugsweise durch Anordnung auf einer gemeinsamen Achse, auf dieselbe Kontaktanordnung wirken.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.