Wasserrohrkessel mit Dampfüberhitzer. Die Erfindung betrifft einen
Wasserrohr-Kessel mit Danipfüberhitzer, der insbesondere zur Verwendung bei Anlagen
mit besonders hohem Dampfdruck und entsprechend hoher Dampfüberhitzung geeignet
ist. Die Erfindung besteht darin, daß der Dampfüberhitzer in zwei Teile unterteilt
ist, und daß der eine Teil der überhitzerrohre im ersten Heizgaszug angeordnet ist
und zwischen den Wasserrohren dieses Zuges in an sich bekannter Weise liegt, während
der zweite Teil der Dampfüberhitzerrohre in einem besonderen Raum untergebracht
ist, der von den Heizgasen durchströmt wird. Man kann die Unterteilung so einrichten,
daß der erste Teil des Cberliitzers (der Vorüberhitzer) firn ersten Heizgaszug und
der zweite Teil des Üherhitzers (der Nachüberhitzer) in dem besonderen Raum liegt.
Dabei ist es zweckmäßig, diesen Raum durch eine Klappe o. dgl. abschaltbar zu machen,
um durch Veränderung der durch diesen Raum strömenden Heizgasinenge die Überhitzung
besonders gut regeln zu können. Man kann aber auch den Vorüberhitzer in den besonderen
Raum legen und den achiiberhitzer -zwischen die Wasserrohre des ersten Heizgaszuges
verteilen.
Der zu überhitzende Dampf strömt durch Leitung 15 aus dein Sammler
7 zum Überliitzernaßdampfkasten 16, an den Überhitzerrohre 17 angeschlossen sind,
die in der Längsrichtung der Wasserrohre io zwischen diesen verlaufen (vgl. auch
Abb.-2). Vom Heißdampfsammler .18 dieses ersten Teiles des C'berhitzers, des Vorüberhitzers,
strömt der Dampf weiter durch Leitung i 9 zum Sammelrohr 2o des zweiten Teiles des
Überhitzers, des N achüberhitzers. Die Rohre 21 dieses N achüberhitzers sind in
einem besonderen Raum angeordnet, der im Ausführungsbeispiel den zweiten Heizgaszug
bildet. Der genügend überhitzte Dampf sammelt sich im Heißdampfkasten 22 und strömt
durch Leitung 23 zur Verwendungsstelle. Hinter dem den Nachüberhitzer enthaltenden
zweiten Heizgaszug liegt, wie erwähnt, der Vor wärmer B, der aus einem unteren Behälter
2d., einem, oberen Behälter 25 und diese verbindenden Rohreh 26 besteht. Das Rohrbündel
ist durch eine mittlere Wand 27 geteilt, die oben einen Durchlaß für die Heizgase
besitzt. In der Scheidewand zwischen dein zweiten und dritten Heizgaszug ist oben
ein Absperrorgan (im Ausführungsbeispiel ein Schieber)-28 angeordnet. Im zweiten
Heizgaszug sind unten Klappen 29 vorgesehen, während ein Verbindungskanal
3 0 zwischen dein unteren Teil des zweiten und dritten Heizgaszuges durch
einen Schieber 31 geschlossen «-erden kann. Die Heizhase können, wenn der Schieber
28 und die Klappen 29 geschlossen sind und der Schieber 31 geöffnet ist, nach Durchströmen
des ersten Heizgaszuges den zweiten Heizgaszug mit Nachüberhitzer durchströmen,
dann den dritten Heizgaszug des Vorwärmerteiles B aufwärts und den vierten Heizgaszug
des Vorwärmerteiles abwärts zum Fuchs 32 ziehen, d. h. den Weg nehmen, den die mit
ausgezogenen Linien bezeichneten Pfeile zeigen. Eine Regelung-der Überhitzung kann
bei dieser Ausführungsform dadurch erfolgen, daß man den Schieber 28 mehr oder weniger
öffnet, so daß ein Teil" der Heizgase, anstatt über den Nachüberhitzer zu strömen,
unmittelbar durch die obere Öffnung zwischen nveitem und drittem Heizgaszug in den
im vierten Heizgaszug liegenden Vorwärmerteil B und von dort zum Fuchs 32 strömt.
Sind bei offenem Schieber 28 die Klappen 29 und der Schieber 31 geschlossen, so
ist der Nachüberhitzer ausgeschaltet, da die aus dem ersten Zug kommenden Heizgase
unmittelbar nach dem Vorw ärmer übertreten und in den Fuchs entweichen. Durch entsprechende
Betätigung der Schieber 28 und 31 und der Klappen 29 ergibt sich die Möglichkeit
einer weitgehenden. Ausnutzung der Wärme der Heizgase und einer Regelung der Dampf-
und Wassertemperaturen, innerhalb weiter Grenzen. Die Anordnung der Klappen.29 unterhalb
des abwärts führenden Heizgaszuges des N achüberhitzers ermöglicht durch ihre Öffnung
bei geschlossenem @ Schiebern 28 und 31 eine Abschaltung des Vorwärmerteiles B,
so daß in diesem Falle die Heizgase nach dem Bestreichen der überhitzerheizfläche
unmittelbar in den Fuchs gelangen. ° Der besondere Vorteil dieser Anordnung und
Unterteilung des Überhitzers liegt darin, daß die Heizfläche des Vorüberhitzers
17 verhältnismäßig nahe an der Feuerung liegt, so daß -auch bei schwächerer Belastung
des Kessels eine ausreichend hohe Überhitzung erzielt werden kann. Im Vorüberhitzer
wird der Dampf auf etwa 3oo bis 35o° überhitzt, während durch die Nachüberhitzung
in den Nachüberhitzerrohren 2i die Temperatur des Dampfes auf etwa d.5o bis ,475°
gebracht wird: Die erwähnte Anordnung des Schiebers im oberen Teil der Wand zwischen
zweitem und drittem Heizgaszug ergibt eine besonders gute Regelungsmöglichkeit für
den Grad und die Höhe der Überhitzung. Weiter wird durch die vorgeschlagene Anordnung
ine hohe Heizgasgeschwindigkeit heim Bestreichen der Überhitzerheizfläche ermöglicht,
so claß der Wärmeiibergangsl:oeffizient ein hoher wird und die gesamte Überhitzerheizfläche
verhältnismäßig klein ausfällt, was die Anlagekosten verbilligt. Dazu kommt, claß
die ganze Grundfläche des Kessels durch vorteilhafte Raumausnutzung verringert wird.
Die
abgeänderte Ausführungsform nach Abb. 3 zeigt nur die Überhitzersaminler und l'berhitzerrohre.
(n diesem Fall strömt der durch Leitung i 5a kommende \ aßdainpf zunächst in den
\ aßdainpfsaminler 2oa des in dem besonders von Heizgasen durchzogenen Raum liegenden
Überhitzerteiles mit den Rohren Zia. Vom zweiten Heißdampfsammler 22a strömt der
Dampf durch Leitung icga zum ersten Sammler 1611 des andern überliitzerteile., des#en
Rohre 17a wieder zwischen den @@'asserrohren io des Wasserrohrbündels des ersten
Heizgaszuges liegen, Der fertig überhitzte Dampf wird vom zweiten Sammler 1811 dieses
t;`berhitzerteiles durch Leitung 23a zur Verwendungsstelle geführt. Diese Ausführungsform,
bei der also der Vorüberhitzer iin zweiten Heizgaszuge liegt, während der Naachüberhitzer
zwischen einem Wasserrohrbündel des ersten Heizgaszuges angeordnet ist, hat den
Vorteil, daß man holte nierhitztingstemperaturen mit einer sehr geringen L`berliit7erlieizfläclie
erzielen kann, da die Nachüberhitzung in dem ersten, Heizgaszug erfolgt, wo die
Heizgase noch eine verhältnismäßig hohe Temperatur haben. Die Verringerung der L'berhitzerlieizfläclie
ist in. Abb. 3 dadurch kenntlich geinaclit, (laß die Schlangen Zia de: in dem besonderen
Raum liegenden 1'berhitzerteiles (in diesem Fall also des Vorüberhitzers) wesentlich
geringer an Zahl sind als bei Abb. i.
-Nach Abb.-l. kann die Erfindung auch bei einem Schrägrohrkessel verwendet
werden. Hier liegen die Überhitzerrohre 17b des Vorüberhitzers zwischen -den schräg
liegenden Wasserrohren, gleichlaufend mit diesen, während die Rohre 21b des Naachüberhitzers
in einem durch eine Wand 33 gebildeten besonderen Raum liegen, durch den die Heizgase
in Richtung der mit ausgezogenen Linien gezeichneten Pfeile strömen. Auch hier kann
eine Regelung der Überhitzungstemperatur durch Veränderung der durch diesen besonderen
Rauin strömenden Heizgasinengen erfolgen, und zwar dadurch, daß man durch eine Klappe
34 den Eingang zu dieseln be-.onderen Rauin mehr oder weniger schließt, wobei dann
der abgesperrte Teil der Heizgase unterhalb der \lauer 33 zum zweiten Zug ihren
Weg nehmen. Der Wasserrchrkessel weist außer den Wasserrohren ioa die vorderen läattitiiern
35 und die hinteren Kammern 36 auf. Die vorderen Kammern 35 stehen mit einem 37
und die hinteren Kaniinern 36 finit einem Behälter 38 in Verbindung. ( )berlialb
des Behälters 37 befindet sich ein D,unpfsalnnllel- 3(i, von dein eine Leitung -.o
den -Naßdampf zum -Naß,dampfkasten i6b des Vorüberhitzers führt. 18b ist der zweite
Sammler des Vorüberhitzers. 19b ist das Verbindungsrohr zwischen diesem Sammler
und dem ersten Sammler tob des Nachüberhitzers. 22b ist der zweite Sammler des Nachüberhitzers,
von dem durch die Leitung 23b der Dampf zur Verwendungsstelle geführt wird.