DE43465C - Verfahren zur Herstellung von Zinkcliches unter Anwendung einer Metalldeckung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zinkcliches unter Anwendung einer MetalldeckungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41C—PROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
- B41C1/00—Forme preparation
- B41C1/02—Engraving; Heads therefor
- B41C1/025—Engraving; Heads therefor characterised by means for the liquid etching of substrates for the manufacturing of relief or intaglio printing forms, already provided with resist pattern
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- Electrolytic Production Of Metals (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE IS: Druckerei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. April 1887 ab.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Zinkcliches beruhen sämmtlich
darauf, dafs das mit Hülfe der Photographie auf die Zinkplatte übertragene Bild durch
mechanisches Eindecken mit Druckerschwärze, Kolophonium, Asphalt oder dergleichen vor
der Einwirkung der Säure geschützt wird. Beim Aetzen der Platten kann man unterscheiden:
die Anätzung, die Tiefätzung und die Rundätzung. Die letzte hat lediglich den Zweck,
die bei den verschiedenen Aetzungen entstehenden Aetzkanten zu entfernen, denn zur Tiefätzung
gehören mehrere verschiedene Aetzungen mit jedesmal erneuerter Eindeckung. Es ist
bekannt, wie mühsam und zeitraubend dieses Eindecken der Platten ist, eine wie grofse
Sorgfalt des Arbeiters die damit verbundenen Manipulationen erfordern, und wie trotz aller
Mühe und Sorgfalt dennoch oft die Kanten der Linien oder selbst die Mitten der Druckflächen
(besonders der gröfseren) von der Säure angegriffen werden. Es liegt dies eben in der
Unvollkommenheit des Deckmaterials einerseits; die Säure durchdringt dasselbe oder löst es
gar durch die chemische Entwickelung an den Kanten gänzlich ab, andererseits auch in der
Art und Weise der Ausführung; diese ist eben mechanische Handarbeit und gänzlich abhängig
von der Geschicklichkeit und dem guten Willen des Aetzers.
Im Folgenden soll ein Verfahren beschrieben werden, durch welches diese Mängel beseitigt
werden, und zwar dadurch, dafs die Platte neben der Harzdeckung auf den herauszuätzenden
Flächen und Linien durch ein einmaliges technisches Verfahren eine bleibende Metalldeckung
bekommt. Es ist hierzu ein Metall gewählt, welches einerseits gegen Säure überhaupt
unempfindlicher ist, dessen Unempfindlichkeit andererseits aber noch bedeutend gesteigert wird durch sein elektrisches Verhalten
zum Zink, d. h. welches in Berührung mit Zink elektronegativ wird. Ein solches Metall
ist das Kupfer.
Zu diesem Ende wird die Zinkplatte auf galvanischem Wege in einem Bade von Kaliumkupfercyanür
mit einer hinreichend starken Kupferschicht überzogen und auf diese das Bild nach bekannten Methoden (Umdruck,
Asphaltcopie u. s. w.) übertragen. Die so präparirte Platte wird als Anode einer elektrischen
Batterie in ein Bad von schwefelsaurem Kupfer gehängt. Das Kupfer der nicht vom Bilde
bedeckten Stellen geht in Lösung und die Zeichnung erscheint nach Beendigung des Processes,
dessen Dauer etwa 10 bis 20 Minuten beträgt, und nach Abwaschung des aufgetragenen
Bildes in rothen Kupfercontouren auf weifsem Zinkgrunde. Die Platte kann nun ohne weitere mechanische Eindeckung die Anätzung
erhalten, und zwar darf dieselbe energischer und tiefer sein, als bei den sonst üblichen
Verfahren. Die Tiefätzung erfolgt in derselben Weise, wie bisher üblich, d.h. mit Harzdeckung,
doch dürfen auch hier die einzelnen Aetzungen kräftiger und anhaltender sein, da,
wenn die Säure etwaige schadhafte Stellen der Harzdeckung durchdringt, die darunter liegende
Kupferdecke immer noch einen genügend starken Schutz bildet. Bei der Rundätzung dient die
Verkupferung wiederum als alleinige Deckung. Die Platte ist nunmehr zum Druck fertig.
Die Vortheile dieses meines Verfahrens sind mannigfache. Vor allen Dingen arbeitet es j
sich nach demselben ungleich schneller und sicherer, als nach den bisher angewendeten
Verfahren, denn man kann stärkere Säuren benutzen und braucht nicht so viel Zeit und
peinliche Sorgfalt auf die mechanischen Eindeckungen verwenden (bei der ersten und letzten
Aetzung fällt die Eindeckung sogar ganz fort), da der stärkste Schutz der Flächen und Linien
des Bildes die bleibende Kupferdeckung ist.
Mit dem von Böttger (W al dow, Encyclopädie
der graphischen Künste, Leipzig, ι 884, S. 219) angegebenen Ätzverfahren hat meine
Methode nichts gemein, sie ist von demselben im Princip verschieden, was schon daraus
hervorgeht, dafs bei dem B öttger'schen Verfahren die Zeichnung mit der Hand auf die
Zinkplatte aufgetragen werden mufs, bei dem meinigen dagegen nach den bekannten photographischen
Methoden übertragen wird. Böttger schafft sich nun eine Deckung, indem er die Platte mit Kaliumgoldcyanür und dann mit
Salpetersäure behandelt, wobei das ausgeschiedene Gold auf der mit Platinchlorid ausgeführten
Zeichnung haften bleibt.
Bei meinem Verfahren dagegen wird die metallische Deckung innerhalb weniger Minuten
durch den galvanischen Strom bewerkstelligt, welcher die von der Zeichnung freigelassenen
Stellen entkupfert, während das Kupfer unter der Zeichnung stehen bleibt. Die so präparirte
Platte verträgt eine starke Aetzung in Salpetersäure; das elektrische Verhalten des Kupfers
zum Zink, die Entfernung des Kupfers vom Zink in der elektrischen Spannungsreihe gestatten
dies. Legt man eine derart verkupferte Platte in verdünnte, 3- bis 4procentige Salpetersäure,
so wirkt dieselbe wie ein schwaches galvanisches Element; an dem elektropositiven
Zink scheidet sich das elektronegative Radical der Lösung, die Säure, aus und löst dasselbe,
an dem elektronegativen Kupfer scheidet sich das elektropositive Radical aus, d. i. Wasserstoff
oder das bereits in Lösung gegangene Zink, wie man denn auch in der That auf den blanken Kupferflächen einen weifsen Beschlag
von Zink wahrnimmt. Das Kupfer ist also durch sein elektrolytisches Verhalten vor
dem Einflufs der Säure geschützt.
Die nach der Böttger'schen Methode durch
mühsame und zeitraubende Handarbeit (nicht wie bei mir durch technisches Verfahren) hergestellte
Deckung erlaubt nur eine äufserst schwache Aetzung sowohl bei der Anwendung von Säure als auch des galvanischen Stromes,
den er überhaupt nur deswegen anwendet, weil seine Deckung eine längere Säureätzung
nicht aushält. Die Böttger'sehe Methode,
die Art und Weise, wie er die Zeichnung, die späteren Druckstellen, vor der Aetzung schützt,
beruht auf Handarbeit, sie ist eine mechanische, die meinige dagegen eine rein technische. Die
Böttger'sche Methode hat sich als in der Praxis unausführbar erwiesen, die meinige liefert
vorzügliche Resultate; es arbeitet sich nach derselben leicht, schnell und sicher.
Bei der Wahl der Metalle ist man durchaus nicht auf Zink und Kupfer beschränkt. Ich
behalte mir jedoch diesbezügliche Veröffentlichungen bezw. Patent-Ansprüche noch vor,
da die Versuche darüber noch nicht zum Abschlufs gekommen sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zur Herstellung von Zinkcliches unter Anwendung einer Metalldeckung, darin bestehend, dafs man auf eine galvanisch verkupferte Zinkplatte das Bild in bekannter Weise überträgt, darauf auf bekanntem galvanokaustischen Wege die so präparirte Platte als Anode im Kupfervitriolbade durch den elektrischen Strom an den nicht vom Bilde gedeckten Stellen ihres Kupfers entkleidet und schliefslich das unter dem Bilde stehen gebliebene Kupfer bei den Aetzungen als Schutz und Deckung für die erhaben zu ätzenden Flächen und Linien benutzt; alles lediglich in der angegebenen Combination und Reihenfolge.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE43465T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE43465C true DE43465C (de) |
Family
ID=5624361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT43465D Expired - Lifetime DE43465C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zinkcliches unter Anwendung einer Metalldeckung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE43465C (de) |
-
0
- DE DENDAT43465D patent/DE43465C/de not_active Expired - Lifetime
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