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Glasschneidemaschine für elliptische oder kreisförmige Schnitte. Die
vorliegende Erfindung betrifft eine verstellbare Glasschneidemaschine, die insbesondere
zum Schneiden von elliptisch oder kreisrund geformten Augengläsern dient, wobei
das Schneidwerkzeug oder die Werkstückauflage auf einer Ellipse oder auf einem Kreis
geführt «erden durch ein Kreuzschleifengetriebe, in dem das Achsenverhältnis der
Ellipsen durch die Veränderung des Achsenabstandes der beiden drehbaren und in Kreuzrichtung
geradegeführten Teile eingestellt wird.
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Bei Maschinen dieser Art wurde ursprünglich der Achsenabstand dadurch
eingestellt, daß Teile der Maschine, die in ihrem Innern zwischen den beiden Kreuzführungen
gelagert waren, geradlinig gegeneinander verschoben und festgestellt wurden. Dadurch
wurde die Maschine aber sperrig, und sie eckte stark, weil die Ebenen der beiden
Kreuzführungen weit auseinandergesetzt werden mußten, damit man an die zwischen
ihnen liegenden einstellbaren Teile herankommen kann. Wollte man gar diese sperrige
Maschine durch Einkapselung gegen den Glasstaub schützen, so wurde sie noch klobiger,
und außerdem mußte das Schutzgehäuse eine große Klappe haben, durch welche die einstellbaren
Innenteile zugänglich werden; durch diese große öffnung konnte aber während des
Einstellens doch viel Staub eiridringen.
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Die Mängel dieser älteren Maschine sind großenteils behoben in einer
späteren Bauart, bei der die gegeneinander verstellbaren Teile nicht nur radial
verschoben, sondern gedreht und dabei durch darauf feste Exzenter zugleich radial
verschoben werden. Die Exzenter können durch Hülsen u. dgl. bequem von Punkten außerhalb
der Kreuzführungen eingestellt werden, so daß sich die Maschine gut in ein vollständig
geschlossenes Gehäuse einkapseln läßt. Die Maschine wird außerdem gedrängt und eckt
nicht mehr, weil die Exzentereinstellung in die Ebene der einen Kreuzführung gelegt
ist und die Ebenen der beiden Führungen deshalb einander ganz nahegerückt werden
können. Die Exzentereinstellung birgt jedoch den Nachteil in sich, daß beim Verstellen
der Länge der Ellipsenachse die Lage der beiden Ellipsenachsen gedreht wird. Diese
Drehung der Achsen ist besonders lästig beim Schneiden der sogenannten pantoskopischen
Gläser, weil jedesmal die Übergangsstelle von der elliptischen zur Halbkreisform
neu gesucht und eingestellt werden muß.
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Eine Bauart, welche die Mängel der beiden bekannten Maschinen vermeidet,
entsteht dadurch, daß gemäß der Erfindung die Änderung des Abstandes der verstellbaren
Teile erzeugt wird durch eine Kurvenscheibe, welche konzentrisch und leicht lösbar
und wieder feststellbar auf dem einen der drehbaren Teile sitzt und bei der Drehung
mit einer exzentrischen Schubkurve den anderen drehbaren Teil radial zum ersten
verschiebt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch die Maschine nach der Linie G-H
in Abb. d., wobei die Maschine schon auf eine gewisse Ellipsenform, also nicht auf
einen Kreis eingestellt ist.
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In Abb. z ist ein Querschnitt nach der Linie A-B in Abb. i, in Richtung
der Pfeile C-C gesehen, dargestellt.
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Abb.3 zeigt ebenfalls einen Querschnitt nach der Linie A-B, jedoch
in Richtung der Pfeile D-D gesehen.
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Abb. 4 ist eine Draufsicht, und Abb. 5 stellt wieder einen Querschnitt
nach der Linie-E-F in Abb. i dar. V Die durch die Handkurbel a drehbare Welle b
ist durch ein Gleitstück c gesteckt, dessen Gleitbahn an dem in das Gehäuse d eingebauten
Leitstück e angebracht ist. In dem Leitstück e ist senkrecht zur Gleitbahn
für
das Gleitstück c eine zweite Gleitbahn /' vorgesehen, in welcher das obere Gleitstück
g hin und her bewegt werden kann. In eine zentrische Ausbohrung dieses Gleitstückes
g ist ein Exzenter h eingesteckt, welches mit der Welle b urdrehbar, aber rechtwinklig
zur Wellenachse verschiebbar, nämlich durch einen Führungsstift i verbunden ist.
Dieses Exzenter trägt an seiner oberen Stirnseite einen Stift k, der in eine
spiralförmige Nut in eines Einstellrades n eingreift. Dieses Einstellrad kann durch
eine Schraube o, die mit ihrer konischen Spitze auf einen radial in der Welle angeordneten,
schräg abgeschnittenen Stift Q wirkt, mit der Welle b fest verbunden werden.
Ist das Einstellrad' n mit der Welle fest verbunden, dann ist auch das Exzenter
h, urverschiebbar gegenüber der Welle festgesetzt. An dem unteren Teil der Welle
b ist in bekannter Weise ein Diamanthalter q angebracht, der beim Drehen der Antriebswelle
auf einer darunterliegenderi Glasscheibe r die eingestellte Eillipsenform einritzt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist nun folgende: Zuerst wird am
Diamanthalter q die gewünschte Länge der kurzen Ellipsenachse eingestellt, daraufhin
wird zum Einstellen der langen Achse die Schraube o gelöst, 'so daß sich (las Einstellrad
n gegen die Welle b verdrehen läßt, wobei durch die Einwirkung der Spiralnut n auf
den im Exzenter h. befestigten Stift k die Exzentrizität desselben verstellt wird.
Ist die gewünschte Verschiebung des Exzenters h erreicht, was an einer auf der oberen
Stirnfläche des Einstellrades angebrachten Skala s abgelesen werden kann (Abb. q.),
dann wird das Einstellrad wieder durch die Schraube o festgesetzt.
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Beim Drehen der Welle b durch die Handkurbel a schiebt nun (las an
der Welle unverdrehbar befestigte Exzenter h (las obere Gleitstück g in seiner Gleitbahn
hin und her. Gleichzeitig wird dabei auch senkrecht zur Bewegungsrichtung des Gleitstücks
g (las untere Gleitstück c samt der durch dieses Stück gesteckten Welle b und den
an dieser angebrachten Teilen, wie Handkurbel, Diamanthalter usw., hin und her geschoben.
Um den Betrag dieses Hinundhergangs ist dann jeweils die lange Ellipsenachse länger
als die kurze.
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Sollen kreisförmige Gläser geschnitten werden, so wird die Exzentrizität
des Exzenters h gegenüber der 'Welle b auf Null eingestellt, (l. h. aufgehoben.
In dieser Stellung des Exzenters werden beim Drehen der Welle b die Gleitstücke
g und c nicht verschoben, so daß die Diamantspitze einen Kreis beschreibt.
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Beim Schneiden- von pantoskopischen Gläsern wird die Vorrichtung zuerst
auf die gewünschten Achsenlängen für die Ellipse eingestellt und die Hälfte dieser
Ellipse auf das Glas geritzt, sodann wird die Exzentrizität des Exzenters auf Null
vermindert, der Diamanthalter auf die halbe Länge der großen Ellipsenachse eingestellt
und ein an die bereits geritzte Ellipsenhälfte anschließender Halbkreis auf das
Glas geritzt.
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An dem Ausführungsbeispiel ist zu erkennen, daß die neue Bauart ebenfalls
eine sehr gedrängte, leicht einkapselbare und dauernd geschlossene Maschine ergibt,
bei der aber die beiden Ellipsenachsen ihre Lage bei jeder Einstellung der Maschine
beibehalten. Dadurch, daß als Schubkurve eine archimedische Spirale benutzt wird,
ändern sich die Drehwinkel der Schubkurve und die exzentrische Lage des von ihr
verstellten Teils stets im gleichen Verhältnis, und infolgedessen kann die Skala
für diese Einstellung auf dem ganzen Umfang gleichmäßig geteilt sein.
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Ohne von dem Erfindungsgegenstand abzuweichen, könnte man bei der
beschriebenen Vorrichtung auch das Schneidwerkzeug stillstehen lassen und dafür
sich die Werkstückauflage in den gewünschten Bahnen bewegen lassen.