DE426893C - Auslassventil fuer Vulkanisierapparate und aehnliche Dampfverbraucher - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 19. MÄRZ 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 39 a GRUPPE 11

(P 44811 XII\39&)

Ludwig Poldermann in Budapest

Auslaßventil für Vulkanisierapparate und ähnliche Dampfverbraucher. Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1922 ab.

Im Betriebe von Vulkanisierkesseln, Pressen genau eingehalten und das Dampfwasser ab-

oder sonstigen Vorrichtungen zum Vulkanisieren geleitet wird. Beim Inbetriebsetzen wird das

von Gummi durch gespannten Dampf läßt man ! Auslaßorgan weit geöffnet, damit das in dem

den'Dampf unter Drosselung ständig aus- und kalten Apparat in beträchtlichen Mengen ent-

einströmen, damit die gewünschte Temperatur stehende Niederschlagwasser abgeführt wird.

Sobald der Apparat durch das Einlaßventil allmählich auf eine gewisse Spannung gebracht wurde, wobei die Wandungen und die Beschickung des Apparates allmählich erhitzt werden, wird zuerst der Auslaß so weit gedrosselt, daß das nunmehr in ganz geringen Mengen entstehende Niederschlagwasser mit Sicherheit abgeführt wird, um sodann auch das Einlaßventil derart einzustellen, daß die als Kondenswasser und mit diesem entweichenden Dampfmengen gerade ersetzt werden, daß also die gewünschte Betriebsspannung im Apparat keine Änderung erleidet. Bisher wurden sowohl das Einlaß- als auch das Auslaßventil von Hand aus eingestellt. Gegen die Einstellung des Einlaßventils von Hand aus ist nichts einzu-. wenden, da das Manometer am Vulkanisierapparat einen sichern Anhalt für die richtige Einstellung bietet und auch eine schnelle und bequeme Kontrolle gewährt. Dagegen erfordert die richtige Einstellung des Auslasses einen feinen Fühlsinn, große Aufmerksamkeit und Gewandtheit, und die Bedienungsmannschaft läßt zumeist heträchtliche Dampfmengen unnötig entweichen, um sich der Verantwortung wegen mißlungener Vulkanisierung zu entziehen. Die Erfindung ermöglicht nun eine selbsttätige Regelung des Dampfauslasses, durch welche die Verluste auf das Mindestmaß herabgesetzt werden. Als Auslaßorgan wird der Erfindung gemäß ein Absperrventil verwendet, bei welchem der Ventilkörper in für sich bekannter Weise unter der Einwirkung der Geschwindigkeit des ausströmenden Dampfes gegen die Wirkung einer Feder, eines Gewichtes oder ähnlicher Belastung selbsttätig Schlußbewegungen ausführen kann, die aber erfindungsgemäß begrenzt sind, so daß ein ständiger stark gedrosselter Auslaß gewährleistet ist. Zweckmäßig ist die Begrenzung der Schlußbewegungen einstellbar.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel in lotrechtem Schnitt dar. Das Ventil ist in dem üblichen Ventilgehäuse 1 der Absperrventile angeordnet. Der Ventilkörper 2 hat einen in das Innere des Ventilsitzes 3 reichenden zapfenartigen Fortsatz 4. Dem gegenüber sitzt das zapfenartige Ende 6 der in die Wandung des Ventilgehäuses eingeschraubten Stellschraube 5. Gegen den Flansch 8 der auf den Zapfen 6 geschobenen Büchse 7 stützt sich die Schraubenfeder 9, weiche im Sinne des Öffnens auf den Ventilkörper an der Wurzel des zapfenartigen Fortsatzes 4 wirkt. Mit Hilfe der Stellschraube 5 läßt sich die Spannung der Feder 9 regehi.

Der Ventilkörper 2 kann sich an der Spindel 10 zwischen den Anschlagsbünden 11 und 12 verschieben und führt auf solche Art die Bewegungen zum Öffnen und Schließen aus. Die Ventilspindel 10 ist in üblicher Weise, jedoch durch ein feineres Gewinde 18 als die gewöhnlich verwendeten, in der Längsrichtung verstellbar. Dadurch wird der Anschlagsbund 11 eingestellt, der die Höhe der engsten Durchlaßöffnung 13, welche hier der Schlußlage entspricht, bestimmt.

Die Wirkungsweise des Ventils ist die folgende: Das Ventilgehäuse ist mit seinem Stutzen 14 an den Vulkanisierkessel oder einen sonstigen Dampfverbraucher angeschlossen. Beim Inbetriebsetzen wird das Ventil 2 durch die Feder 9 vom Ventilsitz 3 ferngehalten, so daß das Dampfwasser schnell entfernt wird. Der nachher entweichende Dampf überwindet durch seine Geschwindigkeit die Federspannung, so daß der Ventilkörper 2 je nach der Geschwindigkeit des Dampfaustrittes mehr oder weniger gegen den Ventilsitz 3 geführt wird. Durch Regelung der Federspannung mit Hilfe der Stellschraube 5 wird erreicht, daß der Ventilkörper bei einem bestimmten Wert des Druckes im Vulkanisierapparat, von dem die Geschwindigkeit des Dampfaustrittes abhängt, bis zum Anschlag 11 niedergeführt wird. Durch Einstellung des letzteren kann demnach die Mindesthöhe der Auslaßöffnung 13 nach Belieben geregelt werden. Sie wird so bemessen, daß die geringen Mengen Dampfwassers, die sich in dem vorher samt Beschickung auf die VuI-kanisiertemperatur gebrachten Apparat in normalem Betriebe niederschlagen, mit Sicherheit sofort abgeleitet werden, wobei allerdings auch Dampf, jedoch in ganz geringen Mengen, entweicht.

Das Auslaßventil kann als Dampfwasserableiter für alle Dampfverbraucher verwendet werden, bei denen es auf einen gedrosselten Dampfabgang nicht ankommt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Auslaßventil für Vulkanisierapparate und ähnliche Dampfverbraueber, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Absperrventil, dessen Ventilkörper in für sich bekannter Weise unter der Einwirkung der Dampf geschwindigkeit gegen eine vorzugsweise einstellbare Belastung selbsttätig Schlußbewegungen ausführen kann, diese Schlußbewegungen derart begrenzt sind, daß dichter Schluß nie eintreten kann.

   Hierzu 1 Bl^tt Zeichnungen,