DE42447C - Damastmaschine ohne Vordergeschirr - Google Patents
Damastmaschine ohne VordergeschirrInfo
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- DE42447C DE42447C DENDAT42447D DE42447DA DE42447C DE 42447 C DE42447 C DE 42447C DE NDAT42447 D DENDAT42447 D DE NDAT42447D DE 42447D A DE42447D A DE 42447DA DE 42447 C DE42447 C DE 42447C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C3/00—Jacquards
Landscapes
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1887 ab.
Zur Herstellung von Damastgeweben, welche bisher gewöhnlich auf Handwebstühlen erzeugt
wurden, ist aufser einer Jacquard-Maschine
mit dem Harnisch noch ein Vordergeschirr mit seiner Bewegungsvorrichtung nothwendig.
Das Vordergeschirr besteht infolge des bei Damast zumeist gebräuchlichen achtbindigen
Atlas gewöhnlich aus acht Schäften.
Die Jacquard-Maschine besorgt nur die Bildung des Musters, indem sie nur die figurbildenden
Kettenfäden aushebt, und zwar in der Weise, dafs jede einzelne Platine bezw.
Harnischschnur (Gallirschnur) zwei, drei bis vier unmittelbar neben einander liegende Kettenfäden
bewegt, da gewöhnlich an jede Harnischschnur Büschel von zwei, drei bis vier Litzen
angehängt sind. Dieses büschelweise Anhängen der Litzen bei Damast ist es, das die
Anwendung des Vordergeschirres, welches jedem einzelnen Kettenfaden die Verbindung mit den
Schufsfäden giebt, unbedingt nothwendig macht, andererseits aber eine grofse Ersparung von
Karten für die Jacquard-Maschine im Gefolge hat, weil nach jedem Aushub der Jacquard-Maschine
zwei, drei bis vier Schufs mit dem Vordergeschirr gearbeitet werden.
Die unbedingte Anwendung des Vordergeschirres hat aber auch die unbedingte, jedoch
für die Kettenfäden nachtheilige Folge des ,Kreuzfaches, welches sich zwischen Harnisch
und Vordergeschirr bildet. Das Kreuzfach stellt an die Haltbarkeit des Kettenmaterials bekanntlich
eine sehr grofse Anforderung.
Die Anwendung des Vordergeschirres hat auch noch zur Folge, dafs vor demselben,
d. h. auf der Schützenbahn des Stuhles, eine nur sehr niedrige Sprunghöhe des Faches erzielt
werden kann und überhaupt Damast auf mechanischen Stühlen zu weben bisher so zu sagen unmöglich war.
Die im Folgenden beschriebene neue Erfindung hat eine mechanische Damastmaschine
zum Gegenstande, welche die Arbeiten der Jacquard-Maschine und des Vordergeschirres
bei Damast mit einander vereinigt verrichtet, sie bezweckt also, in Verbindung mit dem
Webstuhl Damastgewebe ohne Vordergeschirr und ohne Kreuzfach >zu weben, indem die
Platinen der Maschine, von denen mehrere in eine Nadel gefafst sind, von einzelnen, also unabhängig
von einander beweglichen Messern gehoben und gesenkt werden, und indem zugleich von durch die oberen Stelzen der
Litzen (Helfen) gesteckten Schaftstäben die Kettenfäden theilweise ins Oberfach gehoben
werden.
Fig. ι stellt die Vorderansicht der Damastmaschine
dar, und zwar bei geschlossenem Fach.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht derselben im Schnitt bei geschlossenem Fach und
Fig. 3 desgleichen bei offenem Fach.
Fig. 4 ist die Seitenansicht der Führung für die Messer h; diese Führung ist in Fig. 1 mit r
bezeichnet.
Von den Platinen α sind in vorliegendem Falle vier Stück in eine Nadel gefafst, Fig. 2
und 3.
Die Platinen α sind durch Schnüre b mit
je einer Litze (Helfe) c verbunden, Fig. i, 2 und 3.
Die Helfen c sind mit ihren oberen Stelzen so auf die Schaftstä'be d aufgesteckt, dafs sie
auch durch die-Platinen α gehoben werden können, wenngleich der Schaftstab d im Unterfach
bleibt, Fig. 3.
Die Messer h werden von den Messerhebeln i, die Schaftstäbe d von den Schafthebeln
j ausgehoben.
Die Stäbchen Im, Fig. 1, 2 und 3, und die
Rollen v, Fig. 1, dienen zur Führung der Zugschnüre k, Fig. i, 2 und 3.
Die Rollen n>, Fig. 1, dienen zur Führung
der Ketten x. Der Cylinder f wird immer erst nach je vier Schufs einmal an die Nadeln e
angedrückt, weil auf jede Karte der Maschine vier Schufs gewebt werden.
Wenn nun der Cylinder f mit der Papierkarte g an die Nadeln e angedrückt wird, so
werden diejenigen vier Platinen a, für deren Nadel die Karte g nicht durchlocht ist, aus
dem Bereich der Messer h bewegt, Fig. 2, und müssen beim Aufsteigen der Messer unten
bleiben, Fig. 3.
Diejenigen vier Platinen aber, für deren Nadel die Karte durchlocht ist, bleiben im
Bereich der Messer h, Fig. 2, und werden beim Aufsteigen dieser Messer ausgehoben,
Fig. 3.
Auf die Karten g ist (wie gewöhnlich bei Damast) nur das Musterbild ausgeschlagen, also
ohne Bindung. Um aber auch Bindung in das Gewebe zu bekommen, werden für den ersten Schufs nur sieben Messer ganz ausgehoben,
während das achte Messer nur so hoch steigt, dafs es die ihm zugehörigen Platinen a
erfafst, Fig. 3.
Die Verbindung der im Unterfach liegenden Kettentheile geschieht durch die Schaftstä'be d,
von denen einer ausgehoben wird, Fig. 3.
In Fig. 2 und 3 ist also gezeigt, wie das Fach für den ersten Schufs gebildet wird.
Für den zweiten Schufs wird das Fach dadurch gebildet, dafs eines der sieben ausgehobenen
Messer h fällt (jedoch nicht so tief, dafs die auf demselben sitzenden Platinen absetzen
könnten) und das während des vorhergegangenen Schusses unten gewesene Messer steigt. Gleichzeitig steigt auch einer von den
Schaftstäben d, während der oben gewesene Schaftstab fällt.
In der Weise, wie für den zweiten Schufs, geschieht auch die Fachbildung für den dritten
und vierten Schufs, welche sämmtlich auf die erste Karte des Musters geschossen werden.
Erst nach dem vierten Schufs fallen wieder sä'mmtliche
Messer /2, sowie der zuletzt oben gewesene Schaftstab d, und zwar fallen jetzt sämmtliche
Messer so tief, dafs die Platinen durch die wieder eintretende Wirkung des Cylinders mit
der zweiten Karte aus oder in den Bereich der Messer gedrückt werden können. Hierauf
steigen \vieder sieben Messer, wie beim ersten Schufs u. s. w.
Das tiefere Fallen der Messer in dem Moment, in welchem der Cylinder mit den Karten auf
die Nadeln und Platinen einwirkt, wird durch die eigenthümiiche Form, d. h. durch die Mulden
η in der Hubscheibe 0, erreicht, Fig. 1.
Diese Hubscheibe ist eine von denjenigen
acht Hubscheiben, welche auf die Messerhebel i wirken.
Die Hubscheibe q (in der Fig. 1 punktirt gezeichnet)
ist eine von denjenigen acht Hubscheiben, welche auf die Schafthebel j wirken.
Alle 16 Hubscheiben sitzen auf einer gemeinsamen Welle und machen, ■ da sie in achtbindigem
Atlas arbeiten, während achfS'chufs eine volle Umdrehung.
Die Messer h laufen in der Führung r, Fig. ι, welche in Fig. 4 in der Seitenansicht
gezeigt ist.
Die Platinen α werden des sicheren Ganges
halber durch den Rost t geführt, s ist der Platinenboden, auf welchem die Platinen ruhen.
Die Nadeln e ruhen in den Nadelbrettern u.
Als Ersatz der Hubscheiben 0 und q, welche bei der bisher beschriebenen Maschine mittelst
der Hebel i und j die Messer h und Schaftstä'be
d ausheben, können auch Kettenexcenter oder bei Weglassung der Hubscheiben sammt
Hebel zur. Aushebung der Messer und Schaftstä'be eine Schaftmaschine angewendet werden.
Die Platinen können aus Holz, Eisen oder Draht angefertigt werden.
Die Bewegung der Nadeln e kann event, auch durch mittelst elektrischer Ströme magnetisch
gemachte Eisenkerne (welche in der Anzahl der Nadeln e vorhanden sein müssen) erfolgen,
wobei der Cylinder mit den Jacquard-Karten ganz wegfällt, indem das Muster mit einer nichtleitenden Substanz, z. B. Lack, auf.
eine leitende Platte (Metallplatte) gezeichnet wird.
Diese Damastmaschine kann auf jedem mechanischen und bei Anwendung der Schaftmaschine
anstatt der Hubscheiben auch auf Handstühlen angebracht werden.
Wird die Damastmaschine am Stuhl in entsprechender Höhe angebracht, so kann bei
derselben jede beliebige Gallirungsart, wie spitz, gemischt u. s. w., angewendet werden.
Mit dieser Maschine kann dem Gewebe aufser dem Musterbild auch jede beliebige einfache
Grundbindung, welche von der Zahl der Messer ausgeht, gegeben werden, z. B. achtbindiger
Köper, achtbindiger Atlas, achtbindiger Kreuzköper u. s. w., auch können zwei verschiedene
Bindungen zugleich angewendet werden,- so
dafs z. B. die Figur oder das Muster in achtbindigem Köper, der Grund hingegen in achtbindigem
Atlas abgebunden erscheint.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Damastmaschine, welche die Arbeiten, der Jacquard-Maschine und des Vordergeschirres mit einander vereint verrichtet, also Damast ohne Vordergeschirr und ohne Kreuzfach webt, indem die Platinen (a) der Maschine, von denen mehrere in eine Nadel (e) gefafst sind, durch einzeln bewegliche Messer h entsprechend der Bildung des Musters und der Bindung gehoben und gesenkt werden und wobei zu gleicher Zeit die Kettenfäden von Schaftstäben (d), welche durch die oberen Stelzen der Litzen (Helfen) (c) gesteckt sind, theilweise ins Oberfach gehoben werden können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE42447C true DE42447C (de) |
Family
ID=317844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT42447D Expired - Lifetime DE42447C (de) | Damastmaschine ohne Vordergeschirr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE42447C (de) |
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- DE DENDAT42447D patent/DE42447C/de not_active Expired - Lifetime
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