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Einrichtung zur selbsttätigen Aufzeichnung von Arbeitskurven. Durch
die Patentschrift 3 14002 und ihre Zu. satzpatentschriften sind Einrichtungen bekannt
geworden, welche zur selbsttätigen Aufzeichnung von Arbeitskurven dienen. Diese
Einrichtungen bestehen im wesentlichen aus einer das Koordinatenblatt oder . -band
aufnehmenden Trommel und einem quer zu ihrer Drehrichtung bewegbaren Schreibstift.
Die Drehung der Trommel erfolgt durch ein Uhrwerk o. dgl. gleichmäßig während der
ganzen zu beobachtenden Zeitperiode, und,der Schreiber erhält seine Bewegung durch
irgendeine elektrische oder mechanische Einrichtung, welche von der zu beobachtenden
Maschine oder Person entweder stetig oder ruckweise betätigt wird. Bei diesen bekannten
Einrichtungen wird die Tageszeit auf der Abszisse des Koordinatensystems verzeichnet,
und die Ordinate- gibt die Arbeitszeiten bzw. -mengen an. Bei Eintritt -einer Arbeitspause
wird die Bewegungsvorrichtung für den Schreibstift stillgesetzt, während die Trommel
weiterläuft; in dem Schaubild werden also die Arbeitspausen durch wagerechte Linien,
welche quer zur Trommelachse liegen, dargestellt, und schräge bzw. senkrechte Linien
- parallel zur Trommelachse - zeigen die einzelne wirkliche Arbeitszeit an.
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Diese. bekannten Einrichtungen haben sich zwar besonders für wissenschaftliche
Untersuchungen gut bewährt, für den Gebrauch im praktischen Werkstättenbetrieb besitzen
sie jedoch zwei sehr störende Unvollkommenheiten. Erstens findet während der Arbeitspausen
wegen des Weiterlaufens der Trommel ein dauernder Papierverbrauch statt. Dadurch
entstehen
besonders in denjenigen Fällen, wo es sich um lange Pausen handelt, technische Schwierigkeiten
und Kostenvermehrungen. Es läuft z. B. ein Apparat, der zur Registrierung mit einer
Maschine verbunden ist, drei Tage lang papierverbrauchend weiter, auch wenn die
Maschine für diese Zeit etwa durch Beschädigung oder sonstwie zum völligen Stillstand
gekommen ist. Der starke Papierverbrauch wird aber auch schon im ungestörten Betriebe
sehr unangenehm empfunden, wenn z. B. nur achtstündige Arbeitszeit besteht, also
die Pause zwischen den wirklichen Arbeitszeiten sehr groß ist. Man muß dann bei
den bisherigen Einrichtungen durchelektrische Zeitkontakte oderähnliche teure und
umständliche Anordnungen die Trommel stillsetzen lassen. Der zweite Nachteil der
bekannten Einrichtungen besteht darin, daß, wenn man die Registrierung auf einem
fortlaufenden Bande stattfinden läßt, welches etwa für einen Monat oder gar ein
Jahr ausreicht - solche Mechanismen sind bekannt -, die während der Beobachtungszeit
wirklich ausgenutzte Arbeitszeit in :einzelnen voneinander gegetrennten Strecken
auf dem Bande verzeichnet ist und man diese einzelnen Strecken erst addieren muß,
um die Gesamtarbeitszeit, auf deren Feststellung es auch wesentlich ankommt, zu
erhalten.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile in einfachster
Weise dadurch behoben, daß man bei der Verzeichnung der Arbeitskurven die ununterbrochen
ablaufende Tageszeit nicht mehr in die Bewegung der Trommel, sondern in die des
Steigers, die einzelnen Arbeitszeiten bzw. -mengen aber in die Bewegung der Trommel
hineinverlegt. Es ist klar,, daß dann die Arbeitspausen nicht mehr als horizontale,
d. h. papierverbrauchende Trommelbewegungen geschrieben werden, sondern als senkrechte,
Papier nicht verbrauchende Steigerbewegungen. Es wird also nur dann Papier gebraucht,
wenn produktive Arbeitsleistungen stattfinden.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
schematisch dargestellt. Abb. i zeigt das durch die neue Einrichtung gezeichnete
neue Schaubild. Abb. 2 ist eine Ausführungsform mit getrennten Antriebsvorrichtungen
für stetigen Antrieb von Trommel und Schreibstift, wie sie zur Kontrolle von Maschinen
gebraucht wird. Abb. 3 zeigt eine Abänderung der Einrichtung nach Abb. 2, welche
für ruckweise Bewegung der Trommel, zur Verzeichnung von Mengenlieferungen, eingerichtet
ist.
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In Abb. 2 bezeichnet a und b die - beiden Uhrwerke.
Das Uhrwerk a trägt eine Scheibe c, auf die sich ein Seil d aufwickelt und welche
dadurch den Schreibstift e an einer Führung f parallel zur Trommel g entlang bewegt.
Das Uhrwerk b, welches die Trommel g antreibt, besitzt eine Hemmvorrichtung
h, welche durch den Elektromagneten i
ausgelöst wird, sobald dieser
Strom erhält. Der Strom wird durch die Geberdynamo k erzeugt, welche mit der zu
kontrollierenden Arbeitsmaschine l in irgendeiner Weise gekuppelt ist. Wenn die
zu kontrollierende Maschine L stillsteht, dann ist auch der Elektromagnet i stromlos,
und die Hemmung k wirkt auf das Urwerk b, so daß die Trommel festgehalten wird.
Gleichzeitig steigt der Schreibstift e gleichmäßig weiter, und es entsteht, wenn
z. B. die Maschine von 6 bis 7 Uhr und dann wiederum von 12 bis i Uhr lief, also
die Stillstandspause von 7 bis 12 Uhr gedauert hat, das Schaubild, welches in Abb.
i wiedergegeben ist. Die Zeit des Stillstandes wird auf diesem Schaubilde durch
eine Linie parallel zur Achse der Trommel wiedergegeben. Es findet also während
der Pause kein Papierverbrauch statt, und außerdem fügen sich die quer zur Trommelachse
liegenden, der Arbeitszeit der Maschine entsprechenden schrägen Linien in der Längsrichtung
des Papierbandes unmittelbar aneinander, so daß die Länge des abgelaufenen Papierstreifens
unmittelbar die gesamte wirklich gearbeitete Zeit darstellt.
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Die Einrichtung nach Abb. 2 kann ohne weiteres auch in solchen Fällen
verwendet werden, wenn keine umlaufende Maschine geprüft werden soll, sondern wenn,
z. B. bei Mengenlieferungen, Stromstöße durch elektrische Kontakte oder mechanische
Stöße gegeben werden. In diesem Falle wird die Trommel durch ein Xlinkwerk
m, n (Abb. 3 ) mittels des Elektromagneten i ruckweise vorwärts geschoben.
Die übrige Einrichtung bleibt, wie in Abb. 2 dargestellt.