DE4201201C2 - Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau, in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwarenherstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen 2mm und 1000 mm und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau, in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwarenherstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen 2mm und 1000 mm und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung findet Anwendung in den Bereichen Verpackung,
Möbel- und Innenausbau, Hochbau, Holzwaren.
Halbzeuge und Fertigprodukte aus Holzwerkstoffen wie Holzspan-
oder Holzfaserplatten bzw. Holzspanformteile in der Möbel
industrie und dergleichen werden üblicherweise durch Heißpres
sen von mit Klebstoff versehenen Holzspänen bzw. Holzfasern mit
Drücken von 1,5 . . . 2,5 MPa und höher hergestellt. Diese Drücke
sind notwendig, um eine den gewünschten Werkstoffeigenschaften
entsprechende Verklebung der Holzspäne bzw. Holzfasern zu ge
währleisten. Daraus resultiert jedoch eine bezüglich des Masse-
Tragfähigkeitsverhältnisses ungünstige, hohe Rohdichte.
Zum Erreichen der notwendigen Festigkeitswerte ist eine Verdich
tung des Ausgangsmaterials z. B. des Vlieses aus losen Holz
spänen um ein Vielfaches seiner ursprünglichen Abmessungen er
forderlich, was sich technologisch ungünstig auswirkt bzw. deren
negative Auswirkungen nur durch einen apparativen Mehraufwand
(z. B. Vorpressen) gemindert werden können.
Das lose vorliegende Ausgangsmaterial eignet sich gleichfalls
nicht zum Beschicken von Preßwerkzeugen, die steile Wandungen
enthalten, wie das z. B. bei der Herstellung von dreidimensional
geformten Halbzeugen oder Fertigteilen der Fall ist.
Vorschläge zur Beseitigung dieses Mangels bedingen immer einen
vorrichtungsseitigen Mehraufwand. Ebenso verhält es sich beim
Pressen in solchen Werkzeugen.
Eine Verbesserung der elastomechanischen Eigenschaftswerte eines
auf konventionelle Art und Weise hergestellten Halbzeuges oder
Fertigproduktes läßt sich bei sonst gleichen Ausgangsbedingungen
nur durch entsprechend gesteigerte Anteile an Klebstoff erzie
len. Damit wird jedoch bei Verwendung üblicher Klebstoffe ein
technologisch kritischer Wasseranteil eingebracht. Somit ist der
einsetzbare Klebstoffanteil eng begrenzt.
Halbzeuge und Fertigteile aus Holzwerkstoffen für die genannten
Anwendungsgebiete werden üblicherweise zum größten Teil aus
aufbereitetem Vollholz entsprechender Qualitäten hergestellt.
Dabei ist es auch üblich, verschiedenartige Holzreste oder
Abfälle wie Sägespäne aus Vollholz, stückige Vollholzabschnitte,
Holzfurnierreste oder Teile von verbrauchten Holzgegenständen
(z. B. Transportpaletten) mit zu verwenden.
Neben den genannten Ausgangsmaterialien werden zu einem geringen
Anteil Abfälle aus den Holzwerkstoffen, die bei deren Herstel
lung entstehen, verwertet. Dies betrifft insbesondere den soge
nannten "Abschliff" der preßbedingt versprödeten Oberflächen
schicht. Derartige Materialien verbessern zwar die Geschlossen
heit und Rauhigkeit der Oberfläche des damit hergestellten
Holzwerkstoffes, üben jedoch einen ungünstigen Einfluß auf des
sen elastomechanische Eigenschaften, den Leimverbrauch und
weiteren technologischen Einflußfaktoren aus. Somit ist auch die
einsetzbare Menge dieses Abschliffs bei der Werkstoffherstellung
eng begrenzt.
Holzspan- oder Holzfaserplatten, die nicht der erforderlichen
Qualität entsprechen, werden für untergeordnete Zwecke wie zur
Abdeckung von qualitätsgerechten Plattenstapeln oder zur Her
stellung von Stapelhilfsmitteln ("Kanthölzern") verwendet.
Überdies anfallende minderwertige Platten werden üblicherweise
verbrannt, wobei i. d. R. zusätzliche Energie zum Betreiben der
Produktionsanlage zur Plattenherstellung oder auch Energie für
Fremdabnehmer gewonnen wird. Dieses Verbrennen ist aus ökolo
gischer Sicht bedenklich, insbesondere wegen der damit ent
stehenden Erhöhung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Außerdem bedeu
tet die Verbrennung eine Vernichtung von Biomasse, die somit
einer weiteren Nutzung entzogen wird.
Beim Verarbeiter von Holzwerkstoffplatten fallen zunächst die
zur Verpackung bzw. zu Stapelhilfsmitteln verwendeten Platten
als Abfall an. Weiterhin entstehen beim Zuschnitt dieser Platten
trotz oft hochentwickelter Zuschnittoptimierung erhebliche
Restmengen, die, wie die vorgenannten Materialien, üblicherweise
verbrannt werden. Die Verbrennung in zahlreichen Kleinanlagen
(z. B. in kleineren Handwerksbetrieben) erfolgt nicht optimal, so
daß dabei eine verstärkte Schadstoffemission entsteht. Neben der
Verbrennung ist die Deponie der Reststoffe üblich, die jedoch
wegen der Langzeitstabilität der beleimten Holzwerkstoffe im
Hinblick auf die zunehmende Umweltbelastung als ebenso bedenk
lich angesehen werden muß.
Das gleiche Problem entsteht bei der Entsorgung von nicht mehr
nutzbaren Produkten aus Holzspan- und Holzfaserplatten (wie z. B.
Möbeln, Möbelplatten, etc.) und dazu in einer mengenmäßig noch
kritischeren Größenordnung. Erschwerend kommt hinzu, daß die
Bauelemente dieser Produkte meist mit weiteren, wesentlich
schadstoffreicheren Werkstoffen kombiniert sind (z. B. Kunststof
fe verschiedener Art für die Oberflächenveredlung). Die häu
figste Art der Entsorgung solcher Stoffe ist die Deponie mit den
bereits genannten Nachteilen.
Eine alternative Variante zur Nutzung von anfallenden Zuschnitt
resten stellt die teilweise Verwertung beim Plattenverarbeiter
in der Weise dar, daß die Reste an den Schnittkanten zu größe
ren, dem Verwendungszweck entsprechenden Flächen stumpf zusam
mengeklebt werden. Die dabei entstehenden Stöße verursachen
Schwachstellen und Oberflächenunruhen in der Struktur; die Ar
beitsmethode ist wenig produktiv.
Nach einem weiteren Vorschlag werden an den Schnittkanten endlos
zusammengeklebte Plattenreste mittels einer geeigneten Schneid
vorrichtung in mehrere dünne Bänder aufgetrennt und nach
beliebiger Zusammenstellung zu mehrlagigen Formteilen oder
geschichteten Platten verklebt. Durch zufälliges Versetzen der
Schnittkante-Klebfugen innerhalb der Schichtung ergeben sich
keine ausgeprägten Schwachstellen, und der endlose Strang
ermöglicht eine höhere Produktivität der Fertigung. Allerdings
wird die Größenordnung der Produktivität der primären Herstel
lung von Holzspan- oder Holzfaserplatten nicht annähernd
erreicht. Außerdem können nur gleich dicke und gleich breite
Plattenreste verarbeitet werden. Für die Aufarbeitung von Bau
elementen aus nicht mehr nutzbaren Produkten ist diese Methode
aufgrund der heterogenen Abmessungen und Eigenschaften dieser
Elemente nicht brauchbar.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein platten- oder formkörperarti
ges Holzwerkstoff-Halbzeug oder ein Holzwerkstoff-Fertigteil zu
schaffen, das teilweise oder vollständig aus industriellen
Abfällen von Holzspan- und Holzfaserplatten bzw. daraus gefer
tigten Gebrauchsgütern besteht, das mechanische Eigenschaften
aufweist, die gegenüber denen der Ausgangsstoffe gleichwertig
oder sogar verbessert sind und das eine Rohdichte von 100 kg/m3
bis 1100 kg/m3 aufweist.
Der Aufbau des Holzwerkstoff-Halbzeuges bzw. -formteils soll
eine hohe Fertigungsproduktivität und eine Automatisierbarkeit
des Fertigungsprozesses ermöglichen.
Neben der kostengünstigen Neufertigung von Halbzeugen bzw. Fer
tigteilen soll die Erfindung gleichzeitig die ökologisch sinn
volle Entsorgung von Abfällen durch deren Wiederverwendung er
möglichen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das neuartige platten- oder
formkörperartige Halbzeug oder Fertigteil, entsprechend dem
jeweiligen Anwendungsfall im Möbel- und Innenausbau, in der
Verpackungsmittelherstellung, im Hochbau oder in der Holzwaren
herstellung aus plättchenförmigen (schuppenförmigen) Elementen
mit einer durchschnittlichen Wanddicke zwischen 0,4 mm und 8,0
mm und einer durchschnittlichen Plättchengröße von ca. 1 cm2 bis
ca. 1000 cm2, ggf. bis zu 1 m2 besteht.
Diese plättchenförmigen Elemente aus Holzfaser- oder Holzspan
platten oder deren Resten oder aus artgleichen Abfällen wie
Möbelplatten und dergleichen sind untereinander, sich überwie
gend gegenseitig, schuppenartig überlappend und im wesentlichen
parallel zur Oberfläche des neuartigen Halbzeuges oder Fertig
teiles neben- und/oder hinter- und/oder übereinander angeordnet
und durch in der Kontaktzone zwischen den sich berührenden
plättchenförmigen Elementen befindlichen Klebstoff fest
miteinander verbunden.
Der Zusammenhalt der plättchenförmigen Elemente kann je nach
Anwendungsfall auch lokal begrenzt sein (punktweises Verkleben).
Je nach Beanspruchungsart des neuartigen Halbzeuges oder
Fertigteiles sind die verwendeten plättchenförmigen Elemente im
Halbzeug bzw. Fertigteil im wesentlichen parallel zu dessen
Hauptflächen geometrisch geordnet oder statistisch verteilt.
Das erfindungsgemäße Halbzeug/Fertigteil ist weiterhin gekenn
zeichnet durch eine Rohdichte von 100 kg/m3 bis 1100 kg/m3,
vorzugsweise von 500 kg/m3 bis 1100 kg/m3.
In Abhängigkeit vom Einsatzfall kann die Wanddicke des
erfindungsgemäßen Halbzeugs/Fertigteils 2,0 mm bis 50 mm, ggf.
bis 1000 mm betragen.
Ein so gebildetes Halbzeug oder Formteil weist über seine
Hauptflächen betrachtet eine vorzugsweise konstante, im Bedarfs
fall auch gezielt variable Flächendichte und Dicke auf. Die
Oberflächen sind je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck porös
aufgelockert, rauh und mit der Dicke plättchenförmigen Elemente
entsprechenden Absätzen versehen, glatt geschliffen und/oder mit
weiteren Materialien beklebt.
Die auf diese Weise entstandenen Halbzeuge oder Fertigteile wer
den durch folgende Vorteile charakterisiert:
Es entsteht ein günstiges Masse-Tragfähigkeitsverhältnis durch
eine gegenüber dem Primärwerkstoff (Reste von Holzspan- und
Holzfaserplatten, Sekundärmaterialien) aufgelockerte Werkstoff
struktur; es verbleiben im Bereich der Ränder der plättchen
förmigen Elemente zahlreiche Hohlräume. Diese Auflockerung geht
nicht zu Lasten der Verbindung der Holzpartikeln untereinander
(Holzspäne, Holzfasern), die bereits bei der Herstellung des
Primärwerkstoffes unter entsprechend hoher Verdichtung mit hoher
Festigkeit verklebt wurden.
Ein sehr wichtiger Vorteil besteht in der Nutzbarkeit von Resten
und Sekundärmaterialien, die an sich von geringem Wert sind bzw.
deren ordnungsgemäße Entsorgung sonst mit zusätzlichen Kosten
verbunden wäre. Durch die erfindungsgemäße Verwendung werden
diese Materialien der üblichen Entsorgung durch Verbrennung oder
Deponie entzogen, wodurch eine Entlastung der Umwelt insbeson
dere von Kohlendioxid oder von langzeitstabilem Sperrmüll
entsteht.
Die Herstellung der plättchenförmigen Elemente erfolgt erfin
dungsgemäß ausgehend von den unterschiedlichen Formen der
anfallenden Reste und Sekundärmaterialien.
Unbeschichtete Plattenreste werden mittels üblicher Sägetechnik
zu möglichst identischen Plattenstücken der Flächengröße 25 cm2
paketiert bzw. zu einem endlosen Strang zusammengestellt und so
einer an sich bekannten Maschine wie einem ggf. modifizierten
Messerscheibenzerspaner oder einer entsprechend eingerichteten
Rotationsmessermaschine zugeführt. Dort entstehen, analog der
Holzspan- oder Abschlagdicktenherstellung, im wesentlichen
parallel zu den Plattenstücken abgetrennte erfindungsgemäße
Flächenelemente der Dicke 0,4 mm . . . 8,0 mm. Hierbei ist auch
der Einsatz üblicher Ritzmesser möglich, so daß aus den Plat
tenstücken der Größe ab 25 m2 Plättchenelemente der Größe von
ca. 1 cm2 abgetrennt werden.
Wird ein Wirkstoff sehr geringer Rohdichte gewünscht, erfolgt
nach der Flächenelementenherstellung deren Umformung durch
Biegen oder Knicken in z. B. wellen- oder zickzackförmig profi
lierte Flächenelemente mit einer Wellen- oder Zackenhöhe von
mindestens dem Doppelten der Dicke der Flächenelemente. Dieser
Vorgang kann durch die Plastifizierung verbessernde Maßnahmen
wie Erwärmung und/oder Befeuchtung unterstützt werden.
Nach einer vorteilhaften Variante werden anfallende Plattenreste
zu etwa gleich breiten Plattenstreifen und diese in etwa gleich
lange Plattenstücke o. g. Flächengröße gebrochen und, wie be
schrieben, zu Plättchenelementen aufgetrennt.
Der entscheidende Vorteil dieser Methode der Plättchenele
mentenherstellung ist deren leichte Automatisierbarkeit.
Das Abtrennen der plättchenförmigen Elemente kann aber auch,
ausgehend von Plattenstücken unterhalb von 25 cm2, in einem an
sich bekannten und ggf. modifizierten Messerringzerspaner oder
einer ähnlichen Maschine erfolgen. Hierzu ist es günstig, wenn
das Aufteilen der Plattenstücken in Formate unterhalb 25 cm2
ebenfalls durch Brechen und darüber hinaus während des
Brechprozesses unter Ausnutzung der dabei entstehenden Schub
bruchspannung durch Aufspalten in dünnere Plattenstücken dessel
ben Formats realisiert wird. Vorteilhaft ist hierbei die
einfachere Handbabbarkeit der hier als Schüttgut vorliegenden
Plattenstücke, woraus sich eine hohe Produktivität der Maschine
und eine einfache Bauweise der vorgelagerten Beschickungsein
richtung ergibt.
Unter besonders günstigen Bedingungen des Aufspaltens der
Plattenstücke, wie der Ausbildung von vergleichsweise glatten
Schubbruchflächen bei mitteldichten Faserplatten sowie entspre
chenden Anforderung an das Halbzeug oder Fertigteil, können die
bis zu einer Länge von ca. 120 mm durch Aufspalten erzeugten
dünneren Plattenstücke ohne folgenden Trennschnitt sofort als
plättchenförmige Elemente zur Herstellung eines erfindungs
gemäßen Halbzeugs oder Fertigteils Verwendung finden. Hierbei
entsteht zusätzlich ein bedeutender Vorteil durch Wegfall der
Arbeitsstufe Abtrennen, die normalerweise einen hohen maschi
nellen Aufwand verursacht.
Mit veredelnden Materialien (wie z. B. Kunststoffolien) oberflä
chenbeschichtete Plattenreste oder Sekundärmaterialien durchlau
fen eine an sich bekannte Schneidvorrichtung, in der jeweils die
äußere, das Beschichtungsmaterial enthaltende Schicht und ggf.
angrenzende Bereiche abgetrennt werden. Diese Schichten werden
durch Brechen, Stanzen oder andere bekannte Verfahren zu
Flächenelementen der Größe 4,0 cm2 . . . 1 m2 (ggf. 2 m2) zer
teilt. Unbeschichtete Plattenreste bzw. Sekundärmaterialien, die
eine ausgeprägte Schichtenstruktur aufweisen, können in gleicher
Weise wie beschichtete aufgetrennt und behandelt werden.
Der Vorteil dieser differenzierten Bearbeitung liegt in der
Möglichkeit, die weitaus höheren elastomechanischen Eigenschaf
ten der äußeren Schichten für hochwertigere Halbzeuge oder
Fertigteile zu nutzen.
Die bei dieser Auftrennungsweise verbleibenden Mittelzonen
werden in der eingangs beschriebenen Weise aus einem endlosen
Strang heraus zu plättchenförmigen Elementen verarbeitet. Diese
sind nun, ebenso wie die plättchenförmigen Flächenelemente aus
den äußeren Schichten, in ihren Eigenschaften wesentlich homoge
ner.
Die vorliegenden plättchenförmigen Elemente gelangen zur
Weiterverarbeitung zu einem erfindungsgemäßen Halbzeug oder
Fertigteil nach einer ggf. vorgenommenen Zwischenlagerung in
eine bekannte Beleimeinrichtung wie eine Beleimtrommel und
werden mit einem bei der primären Herstellung von Holzspan- und
Faserspalten üblichen Klebstoff in der dort üblichen anteil
mäßigen Größenordnung beleimt. Zur gezielten Erhöhung der
Festigkeit ist aber auch ein deutlich höherer Klebstoffanteil
oder der zusätzliche Einsatz eines verfestigenden Imprägniermittels
möglich. Anschließend erfolgt, wiederum nach einer ggf.
vorgeschalteten Zwischenlagerung, die Bildung eines Vlieses
durch Streuen, wobei die plättchenförmigen Elemente sich
gegenseitig schuppenartig überlappend, und im wesentlichen
parallel zur Oberfläche des neuartigen Halbzeugs oder
Fertigteils neben- und/oder hinter- und/oder übereinander
statistisch verteilt angeordnet werden und sich dabei zunächst
nur an wenigen Punkten berühren. Dieses Vlies erreicht eine
Dicke, die dem 1,2 bis 7fachen der Dicke des herzustellenden
Halbzeugs oder Fertigteils entspricht.
Diese teilweise extrem geringe Verdichtung erlaubt eine einfache
Beschickung der nachfolgenden Preßwerkzeuge. Ein großer techno
logischer wie energiewirtschaftlicher Vorteil besteht in der im
allgemeinen nicht mehr erforderlichen Trocknung der das Vlies
bildenden Plättchenelemente, da das Ausgangsmaterial (Reste oder
Abfälle aus Holzspan- und Holzfaserplatten) bereits ausreichend
trocken vorliegen.
Analog der Holzspan- oder Faserplattenherstellung wird dieses
Vlies in einer Flach- oder Formteilpresse mit in der Span
plattenherstellung üblichen Temperaturen gepreßt. Je nach Art
der Plättchenelemente (glatt oder profiliert) und der ge
wünschten Rohdichte liegt der Preßdruck zwischen 0,002 und
1,5 MPa, in speziellen Fällen noch höher. Diese Pressung bewirkt
die Ausbildung von Kontaktzonen zwischen den plättchenförmigen
Elementen und deren Zusammenhalt durch Verklebung. Bei Halbzeug-
bzw. Formteildicken in einer Größenordnung ab 50 mm ist dabei
eine zur Klebstoffaushärtung benötigte Wärmezufuhr mittels
bekannter Hochfrequenztechnik möglich. Besonders vorteilhaft ist
die Erwärmung mit Hilfe von Heißluft, welche durch das zusammen
gepreßte Vlies geblasen wird. Dieses Durchblasen von Heißluft
ist aufgrund der für die erfindungsgemäßen Halbzeuge und
Formteile typischen Hohlraumstruktur auf einfache Weise möglich
und fördert den Abtransport von im Klebstoff enthaltenen
Wasserdampf. Bei herkömmlicher Beheizung wirkt diese Hohlraum
struktur ebenfalls als Kanalsystem zum Wasserdampftransport, was
bei deutlich erhöhtem Klebstoffanteil oder bei Verwendung
zusätzlicher Imprägniermittel besonders wichtig ist. Im Gegen
satz dazu bereitet die Verwendung von mehr Klebstoff bei der
primären Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten erhebli
che Probleme durch überhöhten Dampfdruck in der Phase des
Heißpressens und in der Folge durch sogenannte Plattenreißer.
Plättchenförmige Elemente ab einer Größe von ca. 100 cm2 können
vorteilhaft mittels üblicher Walzenbeleimmaschinen mit Klebstoff
versehen, und anschließend analog der Holzfurnierverarbeitung
geometrisch geordnet, zu einem "Vlies" oder einem Paket angeord
net werden. Zur Verbesserung der Manipulierbarkeit kann sich
eine Heftung der im Paket befindlichen Plättchenelemente durch
Vernähen, Verklammern, entsprechendes Verkleben oder vergleich
bares Verbinden anschließen, wobei eine gewisse Verschiebbarkeit
der Plättchenelemente untereinander erhalten bleibt.
Diese Methode ist besonders bei der Herstellung von kompliziert
geformten Halbzeugen oder Fertigteilen mit steil verlaufenden
Wandungen (z. B. Sitzschale eines Möbels) günstig, wo lose
Streuungen von z. B. Holzspänen im Formwerkzeug ohne aufwendige
Vorkehrungen zusammenfallen würden. Weiterhin ist das sich an
schließende Heißpressen bei relativ geringer Verdichtung einfach
möglich.
Reste aus Holzspanplatten mit Normaldeckschicht und einer Nenn
dicke von 18 mm wurden mittels eines Brechwerkes in Platten
stücken (1) von ca. 120 mm × 160 mm aufgeteilt, mittels
eines Schwingförderers zu einem endlosen Strang (2), geordnet und
durch Transportketten (3) gegen die rotierende Messerscheibe (4)
eines Messerscheibenzerspaners geführt. Die Messer (5) weisen
einen Schnittwinkel von 19° auf. Dadurch sind erfindungsgemäße
plättchenförmige Elemente (6) im Format der Plattenstücke (1)
und einer von der jeweiligen Messereinstellung abhängigen Dicke
von in diesem Falle 2,2 mm entstanden. Diese Plättchenelemente
(6) werden in üblichen Trommeln mit einem formaldehydarmen
Kunstharz beleimt und anschließend mittels einer modifizierten
Spänestreumaschine zu einem endlosen Plättchenelemente-Vlies
analog einem Spanvlies in statistisch verteilter Anordnung
gestreut. Anschließend erfolgte das planparallele Pressen bei
einer Temperatur von 145°C und einem Druck von 1,2 Mpa zu einem
erfindungsgemäßen Halbzeug (7) der Dicke 35 mm und einer Roh
dichte von 650 kg/m3, das zur besseren Verklebbarkeit und Eben
heit an der Oberfläche des erfindungsgemäßen Halbzeuges (8)
geschliffen wurde. Auf die so vorbereiteten Oberflächen sind
harte Faserplatten (9) der Dicke 3,2 mm aufgeklebt, so daß ein
Halbzeugverbund (10) entstanden ist. Dieser Halbzeugverbund fin
det im Innenausbau, Fertighausbau sowie bei der Herstellung von
Betonschaltafeln und Großverpackungen für Maschinen Anwendung.
Die Vorteile dieses Halbzeugverbunds (10) gegenüber vergleich
baren, primär erzeugten Werkstoffen sind die hohlraumbedingt
geringere Rohdichte und damit die geringere Masse sowie die
verringerten Produktionskosten durch niedrige Material-,
Energie- und Anlagenkosten (z. B. Wegfall der sonst erforder
lichen Trockner). Aus volkswirtschaftlicher Sicht entsteht ein
Nutzen durch Vermeidung der Verbrennung oder Deponie dieser
Reste sowie durch geringeren Energieverbrauch pro produzierte
Materialmengeneinheit und damit eine Umweltentlastung.
Abfallstücke aus mitteldichter Faserplatte (11) mit einer
Nenndicke von 22 mm und einer Länge von 300 . . . 2700 mm werden
mittels bekannter Technik in 50 mm breite Streifen zerlegt und
mit einer Geschwindigkeit von 80 m/min zwischen Transportwal
zen (12) geführt. Kragt das Ende der Faserplatte (11) 40 mm über
die untere Transportwalze (12), kommt eine Brechernocke der
synchron zu den Transportwalzen (12) drehenden Nockenwalze (13)
in Eingriff und biegt das überkragende Faserplattenende nach
unten. Dabei spaltet sich die Faserplatte (11) im Kragbereich in
4 etwa gleich dicke Schichten. Durch die fortgesetzte Bewegung
der betrachteten Brechernocke werden die 4 gespaltenen Schichten
an ihrer Basis abgebrochen und fallen als ca. 40 mm lange und
ca. 4 . . . 7 mm dicke Flächenelemente (6) nach unten. In Wieder
holung des beschriebenen Vorganges, hervorgerufen durch die
konstante Drehbewegung der beteiligten Walzen, entsteht ein
stetiger Strom an Plättchenelemente, deren Weiterverarbeitung
analog Beispiel 1 vorgenommen wird. Nicht den Anforderungen
entsprechende Produkte dieses Vorganges wie nicht gespaltene
Endstücke von Faserplatten (11) werden mit bekannten Frak
tionierverfahren wie der Windsichtung entfernt.
Der besondere Vorteil dieser Art der Herstellung von Plättchen
elementen liegt in der Vermeidung von Schnittvorgängen mit
Messern, deren Instandhaltung durch laufendes Nachschärfen und
Erneuern hohe Aufwendungen verursacht. Weiterhin ist diese
Einrichtung unempfindlich gegenüber Fremdkörpern wie kleineren
metallischen Verbindungsmitteln für Möbel, so daß auch als
Sperrmüll anfallende und aufbereitete Möbelteile oder Ausbauele
mente als Ausgangsmaterial Verwendung finden können.
Weiterhin gelten die in Beispiel 1 genannten Vorteile.
Analog Beispiel 1 wurden Flächenelemente (6), hier jedoch im
Format 90 mm × 800 mm erzeugt. Hierzu fand eine zur
Brettchenherstellung (sogenannte Abschlagdickten) verwendete
Rotationsmessermaschine mit speziell eingerichtetem Schnitt
winkel der Messer von 22° Anwendung. Die auf diese Weise in
einer Dicke von 2,5 mm erzeugten Flächenelemente (6) wurden
geordnet abgenommen, dabei mittels einer bekannten Auftrags
maschine mit Klebstoff versehen und so angeordnet, daß bei
kontinuierlicher Arbeitsweise eine schuppenartig aufgebaute,
endlose Matte (14) gebildet wird. Diese ca. 30 mm dicke und
900 mm breite Matte wird durch zwei in der Nähe der Mattenränder
liegende Nähwerke mittels grober Heftfäden (15) unter leichter
Verdichtung vernäht. Auf diese Weise ist ein rollbares
Zwischenprodukt zur späteren Herstellung von dreidimensional
geformten Sesselschalen entstanden.
Der besondere Vorteil liegt in der einfachen Manipulierbarkeit
der Matte (14), insbesondere beim Einlegen in das Sesselschalen-
Preßwerkzeug gegenüber der konventionellen Fertigungstechno
logie.
Die relativ lose Heftung der Flächenelemente ermöglicht eine
leichte Verschiebung und Anpassung an die dreidimensionalen Kon
turen des Preßwerkzeuges. Weitere Vorteile entstehen analog
Beispiel 1.
Gemäß Beispiel 1 wurden Flächenelemente (6) mit einem Format von
50 mm × 50 mm und einer Dicke von 0,5 mm erzeugt. Diese Flächen
elemente gelangten mittels eines pneumatischen Fördersystems
vereinzelt zwischen ein schnellaufendes Profilwalzenpaar (16),
dessen Zahnprofil (17) die Form von gleichseitigen Dreiecken mit
einer Seitenlänge von 7 mm aufweist. Nach dem Durchlauf durch
das Profilwalzenpaar (16) sind zickzackförmig gefalzte Flächen
elemente (18) entstanden. Nach deren Beleimung analog Bei
spiel 1, nachfolgender Vliesbildung durch statistisch verteilte
Anordnung und abschließender Verpressung unter einem Druck von
0,002 MPa ist ein plattenförmiges Halbzeug (19) der Gesamtdicke
von 250 mm entstanden.
Das entstandene Halbzeug wird zur Herstellung von stoßdämpfenden
Verpackungsmitteln sowie von Spielzeugbauelementen, die durch
Kinder leicht bewegt und auch zerteilt werden können, verwendet.
Vorteilhaft ist insbesondere das günstige Masse-Tragfähigkeits
verhältnis in Verbindung mit der Fähigkeit zur Aufnahme von
Stoßenergie und der leichten Bearbeitbarkeit.
Das erfindungsgemäße Halbzeug ist als umweltgerechte Alternative
zur Verwendung von Polyurethanschaumplatten oder -kissen als
Verpackungsmittel anzusehen.
Weitere Vorteile entstehen gemäß Beispiel 1.
Claims (25)
1. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus
Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau,
in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwaren
herstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen
2 mm und 1000 mm,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halbzeug oder Fertigprodukt eine mittlere Rohdichte je
nach Anwendungsgebiet von 100 kg/m³ bis 1100 kg/m³
aufweist, daß das Halbzeug oder Fertigprodukt aus
plättchenförmigen, schuppenartigen Elementen (6) mit einer
durchschnittlichen Wanddicke zwischen 0,4 mm und 8,0 mm und
einer durchschnittlichen Größe der plättchenförmigen
Elemente von ca. 1 cm² bis ca. 1000 cm², ggf. bis zu 1 m²
besteht, daß die plättchenförmigen Elemente (6) aus Holz
werkstoffen wie Holzspanplatten, Holzfaserplatten, aus
Zuschnittresten oder Abfällen der genannten Stoffe
bestehen, daß die plättchenförmigen Elemente (6) unter
einander, sich überwiegend gegenseitig schuppenartig
überlappend und im wesentlichen parallel zur Oberfläche des
neuartigen Halbzeuges (7) oder Fertigteils (10) neben
und/oder hinter- und/oder übereinander angeordnet und durch
in der Kontaktzone zwischen den sich berührenden plättchen
förmigen Elementen befindlichen Klebstoff fest miteinander
verbunden sind.
2. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Oberfläche des Halbzeuges oder Fertigproduktes zur
Verbesserung der Gebrauchswerteigenschaften eine Deck
schicht (9) fest angeordnet ist.
3. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) im
Halbzeug oder Fertigteil geometrisch geordnet sind oder
entsprechend einer statistischen Verteilung angeordnet
sind.
4. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt
nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) wellen-
oder zickzackförmig oder in ähnlicher Weise zwei- oder
dreidimensional profiliert (19) sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) mit
einer durchschnittlichen Wanddicke zwischen 0,4 mm und
8,0 mm durch im wesentlichen parallel zur Oberfläche der
Ausgangsstoffe wie Holzspanplatten, Holzfaserplatten,
Verbundplatten, Lagenholzplatten erfolgendes Auftrennen von
Holzwerkstoff-Plattenstücken erzeugt, anschließend mittels
bekannter Verfahren unter Verwendung an sich bekannter
Klebstoffe beleimt, nachfolgend durch eine bekannte
Vliesbildungseinrichtung analog einem bekannten Spanvlies
statistisch verteilt oder mittels einer bekannten Lege
vorrichtung oder manuell geometrisch bestimmt angeordnet
und abschließend in bekannten Preßwerkzeugen bis zur
Aushärtung des aufgetragenen Klebstoffes zu einem Halbzeug
oder Fertigprodukt verpreßt werden.
6. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) mit
einer durchschnittlichen Wanddicke zwischen 0,4 mm und
8,0 mm durch im wesentlichen parallel zur Oberfläche der
Ausgangsstoffe wie Holzspanplatten, Holzfaserplatten,
Verbundplatten, Lagenholzplatten erfolgendes Auftrennen von
Holzwerkstoff-Plattenstücken mit einer Flächengröße von
25 cm² bis 1 m² erzeugt werden.
7. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) mit
einer durchschnittlichen Wanddicke zwischen 0,4 mm und
1,0 mm durch im wesentlichen parallel zur Oberfläche der
Ausgangsstoffe oder Zwischenprodukte wie Holzspanplatten,
Holzfaserplatten, Verbundplatten, Lagenholzplatten, Möbel
platten oder Plattenstücken erfolgendes Auftrennen von
Holzwerkstoff-Plattenstücken (1) mit einer Flächengröße von
1 cm² bis 25 cm² erzeugt werden, wobei die Holzwerkstoff-
Plattenstücke vorzugsweise entsprechend dem erfindungs
gemäßen Verfahren nach Anspruch 6 hergestellt werden.
8. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 5
bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) aus
Holzwerkstoff-Plattenstücken (1) in einer an sich bekannten
Maschine wie einem Messerscheibenzerspaner (4) oder einer
Rotationsmessermaschine oder dergleichen erzeugt werden,
wobei der Schnittwinkel der Schneidmesser je nach
gewünschter Teilchengröße bis auf 18° reduziert wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 5
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den verwendeten Messerscheibenzerspanern oder Rotations
messermaschinen zur Erzeugung von plättchenförmigen,
schuppenartigen Elementen mit einer durchschnittlichen
Größe von 1 cm² Ritzmesser eingesetzt werden, wobei als
Ausgangsstoff vorzugsweise Plattenstücke mit einer
Flächengröße ab 25 cm² verwendet werden.
10. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 6
oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen, schuppenartigen Elemente (6) aus
Holzwerkstoff-Plattenstücken (1) mit einer durchschnitt
lichen Größe kleiner gleich 25 cm² durch Auftrennen in
einem an sich bekannten Messerringzerspaner oder einer
ähnlichen Maschine hergestellt werden.
11. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen Elemente (6) bis zu einer Länge von
120 mm und einer Dicke von etwa der halben Platten
stückendicke und darunter ohne Verwendung von Schnittwerk
zeugen hergestellt werden, indem die Plattenstücken (11)
aus einer Führung herauskragen, in diesem Bereich mittels
einer sich quer zur Plattenstückenfläche bewegenden
Brecherwerkzeuges (13) gespalten und mittels desselben oder
eines weiteren Brecherwerkzeuges in maximal 120 mm lange
Teile gebrochen werden.
12. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 1
bis 8 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen Elemente (6) in einer ersten
Verfahrensstufe ohne Verwendung von Schnittwerkzeugen durch
Aufbrechen hergestellt werden, wobei die entstehenden
Flächenelemente eine durchschnittliche Größe bis 25 cm²
aufweisen und einer nachfolgenden zweiten Verfahrensstufe,
in der die Flächenelemente zu dünneren Plättchenelementen
mit gleichem oder kleinerem Flächenformat unter Verwendung
bekannter Messerringzerspaner oder ähnlicher Maschinen
verarbeitet werden.
13. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen Elemente (6) unmittelbar nach ihrer
Herstellung oder nach einer Zwischenlagerung in einer
bekannten Beleimeinrichtung wie z. B. einer Beleimtrommel
mit einem bei der primären Holzspan- oder Faserplatten
herstellung üblichen Klebstoff in der dort üblichen
anteilsmäßigen Größenordnung beleimt wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur gezielten Erhöhung der Festigkeit des Halbzeuges oder
Fertigproduktes ein deutlich höherer Klebstoffanteil
und/oder Imprägniermittel verwendet wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5, 13 oder
14,
dadurch gekennzeichnet, daß
Plättchenelemente ab einer Flächengröße von 100 cm² mittels
Walzenbeleimmaschinen mit Klebstoff versehen werden.
16. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5, 13, 14
oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach einer ggf. vorgeschalteten Zwischenlagerung von
beleimten Plättchenelementen mittels einer bekannten
Streumaschine durch lockeres Streuen die Bildung eines
Vlieses in der 1,2 bis siebenfachen Dicke des herzustel
lenden Halbzeugs oder Fertigteils erfolgt.
17. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach einem der Ansprüche 5,
13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
plättchenförmige Elemente ab einer Größe von ca. 100 cm²
mittels bekannter Walzenbeleimmaschinen mit Klebstoff
versehen, anschließend analog der Holzfurnierverarbeitung
geometrisch bestimmt zu einem Vlies oder einem Paket
angeordnet werden, nachfolgend zur Verbesserung der
Manipulierbarkeit durch Vernähen, Verklammern, elastisches
Verkleben oder vergleichbare flexible Verbindungsarten
derart fixiert werden, daß eine leichte Verschiebbarkeit
der Plättchenelemente untereinander gegeben ist.
18. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Herstellung eines aus plättchenförmigen Elementen
gebildeten Vlieses oder Paketes mit einer gewünschten
Rohdichte zwischen 100 kg/m³ und 500 kg/m³ in einer Flach-
oder Formteilpresse mit den in der Spanplattenherstellung
üblichen Temperaturen und mit einem nach Art der
Plättchenelemente (glatt oder profiliert) und nach
gewünschter Rohdichte einstellbaren Preßdruck zwischen
0,002 MPa und 1,5 MPa gepreßt wird.
19. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Herstellung eines aus plättchenförmigen Elementen
gebildeten Vlieses oder Paketes mit einer gewünschten
Rohdichte zwischen 500 kg/m³ und 1100 kg/m³ in einer Flach-
oder Formteilpresse mit den in der Spanplattenherstellung
üblichen Temperaturen und mit einem nach gewünschter
Rohdichte einstellbaren Preßdruck zwischen 0,8 MPa und
10,0 MPa gepreßt wird.
20. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein aus plättchenförmigen Elementen gebildetes Vlies oder
Paket zur Herstellung von Halbzeugen oder Fertigteilen ab
etwa 50 mm Dicke in einer Flach- oder Formteilpresse
mittels von außen durch das Vlies oder Paket geblasener
Heißluft zwecks Klebstoffaushärtung beheizt wird.
21. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein aus plättchenförmigen Elementen gebildetes Vlies oder
Paket zur Herstellung von Halbzeugen oder Fertigteilen ab
etwa 50 mm Dicke in einer Flach- oder Formteilpresse zwecks
Klebstoffaushärtung mittels Hochfrequenztechnik beheizt
wird.
22. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die plättchenförmigen Elemente (6) durch nachfolgendes
Biegen oder Knicken in bekannten Profiliereinrichtungen
wellen- oder zickzackförmig verformt werden, wobei die
Wellen- oder Zackenhöhe mindestens das Doppelte der Dicke
der Plättchenelemente beträgt.
23. Verfahren zur Herstellung eines ebenen oder gekrümmten
Halbzeuges oder Fertigproduktes nach Anspruch 5 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verformung der Plättchen bei zusätzlicher Befeuchtung
und/oder Erwärmung erfolgt.
24. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt nach
einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halbzeug oder Fertigprodukt aus Möbelplatten oder
Abfällen der Möbelplattenproduktion hergestellt wird.
25. Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Deckschicht (9) aus einer konventionellen Holzfaser
platte, einer dünnen Spanplatte, einer glasfaserverstärkten
Kunststoffschicht, einer dünnen Sperrholzplatte, einer
Aluminiumblechtafel oder Gipskarton besteht.
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DE19924201201 DE4201201C2 (de) | 1992-01-19 | 1992-01-19 | Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau, in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwarenherstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen 2mm und 1000 mm und Verfahren zu seiner Herstellung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924201201 DE4201201C2 (de) | 1992-01-19 | 1992-01-19 | Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau, in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwarenherstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen 2mm und 1000 mm und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE4201201A1 DE4201201A1 (de) | 1993-07-22 |
DE4201201C2 true DE4201201C2 (de) | 1995-04-13 |
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DE19924201201 Expired - Fee Related DE4201201C2 (de) | 1992-01-19 | 1992-01-19 | Ebenes oder gekrümmtes Halbzeug oder Fertigprodukt aus Holzwerkstoff für die Anwendung im Möbel- oder Innenausbau, in der Verpackungsmittelherstellung, in der Holzwarenherstellung oder im Hochbau mit einer Wanddicke zwischen 2mm und 1000 mm und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DD251724A1 (de) * | 1985-08-30 | 1987-11-25 | Univ Dresden Tech | Verfahren zum herstellen von mehrschichtigen holzpartikelwerkstoffen |
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- 1992-01-19 DE DE19924201201 patent/DE4201201C2/de not_active Expired - Fee Related
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