DE418901C - Einfach wirkende Kolbenpumpe mit Druckwasserantrieb - Google Patents

Description

• Einfach wirkende Kolbenpumpe mit Druckwasserantrieb. Es sind bereits einfach wirkende Kolbenpumpen mit Druckwasserantrieb bekannt, dit zwischen einem Ober- und Unterwasserspiegel eingeschaltet sind und deren Kraftkolben durch ein den Flüssigkeitsdruck zu- und abstellendes Ventil -gesteuert wird. Die Erfindung besteht nun darin, daß unmittelbar an den Kraftkolben unten der Arbeitszylinder angeschlossen ist, der auf einem Rohrkolben hin und her gleitet. Eine derartige Ausbildung der Pumpe hat den Vorteil, daß sie nur aus normalen, im Handel erhältlichen Einzelteilen zusammengesetzt werden kann, ihre Herstellung mithin sehr billig ist. Außerdem werden ihre Abmessungen sehr gering bzw. kann sie leicht für große Wassermengen gebaut werden. Da bei ihr beide Dichtungen an dem leicht herausnehmbaren Kolbenteil au--b _-zcht sind, so können Auswechslungen der Dichtung in einfachster Weise auch durch nicht fachverständige Besitzer ausgeführt werden.
• Die Vorrichtung, wie sie beispielsweise in der Abb. t dargestellt ist, besteht aus einem lotrecht stehenden, oben offenen Kraftzylinder a, der in einem mit dem Oberwasser einer Gefällsstufe dauernd in offener Verbindung stehenden Schacht L unterhalb des Wasserspiegels aufgestellt wird. Das untere Ende des Zylinders ist durch eine Bodenplatte p und ein Rohrstück nt mit einem Ventil tt, z. B. einem Dreiwegehahn, verbunden, durch das es abwechselnd mit dem 'Oberwasser oder Unterwasser einer Gefällsstufe in Verbindung gebracht werden kann. In dem Kraftzylinder a befindet sich ein senkrechtes Standrohr b, an das sich in der Nähe des Zylinder- Bodens die mit einem Rückschlagventil k versehene Druckleitung i anschließt.
• Im Kraftzylinder a ist ein mit einer Dichtung f bekannter Art versehener Scheibenkolben c angeordnet, der einen Luftkasten e sowie einen zentrisch angeordneten Rohrkolben d trägt. Der Rohrkolben d gleitet auf dem Standrohr b mittels der Dichtung g. Der Luftkasten e ist so groß gewählt, daß der ihm eigene Auftrieb einmal das Gewicht des Kolbens c und der mit ihm verbundenen Teile aufhebt, zweitens die Reibung der beiden Dichtungen f und g überwindet und dann noch den Kolben mit bestimmter Geschwindigkeit aufsteigen läßt, sofern sich .auf der Ober- und Unterseite des Kolbens c der gleiche Druck, nämlich der des Oberwassers, befindet.
• Zur Verbindung des Rohrkolbens d mit dem Oberwasser ist im Kolben c ein nach unten sich öffnendes Ventil 1t bekannter Bauart angeordnet, dessen Hub durch eine Ringplatte o begrenzt wird. Die Anordnung und Steuerung des Ventils n kann auf beliebige Art durch den Kolben c selbst erfolgen. Bei Anordnung eines Dreiwegehahnes, wie in der Abbildung vorgesehen, kann dieser durch ein festes, mit dem Kolben c verbundenes und mit Anschlägen versehenes Gestänge gesteuert werden. Unter Umständen, besonders bei großen Ausführungen, wird sich auch die Zwischenschaltung einer durch das Gefälle betätigten Kolbensteuerung bekannter Art empfehlen.
• Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: In der gezeichneten Lage ist der untere Teil des Kraftzylinders a mit dem Unterwasser in Verbindung. Der Gefällsdruck überwindet den Auftrieb des Kolbens c und drückt diesen nach unten; das Ventil h schließt sich, und der Rohrkolben d drückt die in ihm befindliche Wassermenge vom Querschnitt des Standrohres und von der Höhe des Kolbenhubes in die Druckleitung i. Ist der Kolben c in seiner tiefsten Stellung angelangt, so erfolgt die Umsteuerung des Ventils n. Jetzt herrscht auf beiden Seiten des Kolbens c der gleiche Druck. Der Auftrieb des Luftkastens r tritt in Wirkung, der Kolben c steigt auf, Ventil k öffnet sich, und der Rohrkolben d füllt sich neu aus dem Oberwasser, während das Ventil k ein Rückströmen des bereits geförderten Wassers verhindert. In der höchsten Stellung erfolgt wiederum die Umsteuerung des Ventils n, und das Spiel beginnt von neuem.
• Die Vorrichtung leistet nur beim Herabgehen des Kolbens Arbeit, stellt demnach eine einfach wirkende Rohrkolbenpumpe dar, die durch einen Kolben betätigt wird. Führt man von oben in den Kolben c ein Rohr mittels einer Dichtung ein, so kann man mittels dieses Rohres das zu fördernde Wasser irgendeinem beliebigen Wasservorrat entnehmen. Diese Anordnung ist dann zu empfehlen, wenn mittels einer Wasserkraft, die unreines Wasser führt, Trinkwasser gefördert werden soll.
• Mit der beschriebenen Vorrichtung läßt sich '\'@'asser auf eine über dem Oberwasser gelegene Höhe heben. Will man ZVasser von einer unter dem Unterwasser liegenden Höh° in dieses heben, so können die Luftkästen e fortfallen. Der Zylinderraum über dem Koben c ist mit dem Unterwasser in dauernd offene Verbindung zu bringen, der Raum unter dem Kolben c ist abwechselnd mit dein Ober-oder Unterwasser zu verbinden. Der Richtungssinn der Ventile h und k ist umzukehren. Die Vorrichtung ist in Abb. 2 dargestellt; sie arbeitet mit den sinnentsprechenden Abänderungen in der gleichen Weise wie die in Abb. i dargestellte, oben beschriebene Anordnung.
• Neben der Aufstellung in einem offenen Schacht ist auch die Einschaltung der Vorrichtung in eine beliebig geführte, das Oberwasser mit dem Unterwasser verbindend Rohrleitung möglich.
• In manchen Fällen kann es auch zweckmäßig erscheinen, die Vorrichtung um i8o-' um eine horizontale Achse verdreht aufzustellen. In diesem Falle muß der Luftkasten durch ein Gewicht ersetzt werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einfach wirkende Kolbenpumpe mit Druckwasserantrieb, die zwischen einem Ober- und Unterwasserspiegel eingeschaltet ist und deren Kraftkolben durch ein den Flüssigkeitsdruck zu- und abstellendes Ventil gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an dem Kraftkolben (c) unten der Rohrkoben 'r1 . an., -eschlossen ist, der auf einem Standrohr (b) hin und her gleitet.
2. 2. Pumpe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (d) von einem Schwimmkörper (e) umgeben ist, welcher nach erfolgter Förderleistung das Heben des Pumpenkolbens bewirkt.
3. 3. Pumpe nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in eine geschlossene Rohrleitung zwischen Ober- und Unterwasser eingeschaltet ist.