DE418107C - Verfahren zur Herstellung von Emulsionen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Emulsionen. Das Frnulsionieren von Teer mit Hilfe einer Lösung, welche Seife und Kasein eilthält, «-ar bis jetzt wenig erfolgreich, da dauernde Emulsionen, «-elche verdünnt «-erden können nicht hergestellt «-erden konnten. Die Erfindung betrifft die Herstellung von Enitrlsionen oder Lösungen von Teer, Pech oder Bitumen, welche zwar die an sich bekannten Bestandteile verwendet, jedoch durch die Art der Zusammenmischung wesentlichen Erfolg erzielt. Im wesentlichen bestellt die Erfindung darin, daß man einerseits ein Gemisch von Teer, Pech oder Bitumen mit Teerölen herstellt, welche letzteren in ihrer Menge ungenügend zur Auflösung sind und andererseits ein Gemisch hergestellt, bestehend aus Kasein, Harz, Atznatron und Wasser, welches Gemisch erhitzt wird, bis (lie Verseifung eine vollständige ist. Das Teergemisch wird nunmehr sehr langsam in die heiße Lösung des Kaseins und Harzseife unter Umrühren eingeführt.
• Beipielsweise wird das Verfahren in folgender Weise ausgeführt: Für Herstellung einer Emulsion für Teer--lacarIani, für Anstreichen, Imprägnieren oder Bestreichen von Straßen, Plätzen, Tennisplätzen usw. wird ein Gemisch von 25o Teilen an Gewicht von entwässertem Kohlenteer und zjo Teilen an Gewicht von Pech oder Biturnen auf etwa 9o° C erhitzt und dann 35 Teile rohes -Naphthagrünöl oder Teerdestillationsprodukte eingefügt und umgerührt. Ferner wird getrennt davon ein Gemischhergestellt aus: 15 bis 3o Gewichtsteilen Kasein, 15 bis 3o Gewichtsteilen Harz, Z Gewichtsteilen "ltznatron und Zoo bis 400 Teilen Wasser.
• Dieses Gemisch wird langsam umgerührt und auf etwa ;o° C erhitzt, so daß die verseifbaren Bestandteile verseift werden, worauf weitere drei Teile ätznatron hinzugefügt werden und das Ganze auf den Siedepunkt für etwa drei Minuten gebracht wird. Die Lösung wird dann auf etwa go° C abgekühlt, und es werden 15 Teile rohes Naphtha hinzugefügt und das Gemisch langsam umgerührt. Die Lösung wird dann dicker und dunkelgelblich, worauf 5 bis lo Teile Karbolsäure hinzugesetzt werden, wodurch die Lösung sehr zähflüssig wird. Alsdann bringt rnan sie auf 6o° C.
• Das Gemisch von Teer und Pech wird nunmehr sehr langsam zu der Kaseinlösung unter langsamem Umrühren hinzugesetzt. Das erzeugte Gemisch wird etwa 5 Minuten auf den Siedepunkt gebracht und dann bis zu der erforderlichen Dichte durch Zusatz von Zoo bis 5ooTeilen Wasser abgekühlt. Das Produkt wird unbestimmt lange Zeit in Suspension erhalten und kann mit Wasser in jeglichem Verhältnis bis zur erforderlichen Verdünnung vermischt «-erden. Wenn ein Gemisch als Bindemittel für Herstellung von Briketts benötigt wird, wird hartes oder weiches Biturnen und Pech statt Teer verwendet.
• Zum Anstreichen, Belegen oder Imprägnieren von Straßen, Tennisplätzen usw. kann ein Bitumen verwendet werden, und das Gemisch durch Zusatz von Erd- oder Anilinfarben gefärbt werden. Dieses Gemisch kann auch verwendet werden zum Anstreichen und Wasserdichtmachen von Holz, Stein, Ziegeln, Beton usw. Es ist wesentlich, daß bei der Herstellung der Kaseinmischung das tltznatron in zwei Teile hinzugefügt wird, da, wenn das ganze Alkali auf einmal zugefügt «-orden wäre, das Kasein angegriffen werden würde, und die emulsionierendeWirkung verhindert wäre. Es ist ebenfalls wichtig, claß das Teer,. Pech- oder Bitumengemisch sehr langsam zu der umgerührten Kaseinmischung zwecks richtiger Etnulsionierung zugesetzt «-erde. Das rohe Naphtha hat vorzugsweise einen hohen Gehalt von Naphthalin, z. B. 8 bis io Prozent.

Claims (3)

1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Emulsionen oder Lösungen von Teer, Pech oder Bitumen mit Kasein und Seifen, dadurch gekennzeichnet, daß man einerseits ein Gemisch von Teer, Pech oder Bitumen mit Teeröl herstellt, welch letztere in Mengen ungenügend für eine Auflösung sind, und andererseits ein Gemisch herstellt, enthaltend Kasein, Harz, Ätznatron und Wasser, welches Gemisch bis zur gänzlichen Verseifung erhitzt wird, wonach in dieses heiße Gemisch das Gemisch von Teer und Teeröl langsam und unter Umrühren eingeführt wird. a.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaseingemisch hergestellt wird, indem man die erforderliche Alkalimenge in zwei Teilen hinzufügt, wobei der erste Teil ungenügend zum Verseifen und der zweite genügend zur gänzlichen Auflösung des Kaseins in Wasser ist.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, claß die verwendeten Teeröle aus rohem Naphtha mit hohem Prozentgehalt von Naphthalin bestehen.