DE415950C

DE415950C - Schutzvorrichtung fuer Wechselstromnetze

Info

Publication number: DE415950C
Application number: DEA43155D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1923-10-23
Filing date: 1924-10-03
Publication date: 1925-07-07

Description

Sollen Transformatoren nach dem Differentialschutzsystem geschützt werden unter Verwendung von Durchführungsstromwandlern, d. h. von solchen Wandlern, bei denen die Primärwicklung nur aus einem einmal durch den Eisenkern geführten Leiter besteht, so entstehen Schwierigkeiten durch die verschiedene Sättigung der Eisenkerne dieser Wandler; denn vorausgesetzt, daß die beiden Spannungen des Transformators sich wie ι : η verhalten, so verhalten sich die Ströme wie « : i. Da nun die Windungszahl beider Stromwandler auf der Hochspannungsseite gleich (nämlich gleich 1) ist, so verhalten sich auch die Amperewindungen wie η : ι, d. h., die Sättigung beider Stromwandler liegt an ganz verschiedenen Stellen der Magnetisierungskurve. Hat man für einen bestimmten Bereich, z. B. Normallast, die Abgleichung so getroffen, daß in dem Schutzrelais kein Strom fließt, so wird bei anderer Belastung, etwa bei einem über den Transformator hinweggehenden Kurzschluß, auf den der Differentialschutz nicht ansprechen soll, infolge der verschiedenen Sättigung das Gleichgewicht gestört. Das äußert sich im unerwünschten Ansprechen des Schutzes.

In vorliegender Erfindung wird dieser Übelstand dadurch vermieden, daß der eine schwächer gesättigte Stromwandler zwei Sekundärwicklungen besitzt, von denen die erste mit der einzigen Sekundärwicklung des anderen Stromwandlers' in Reihe geschaltet ist, während an die zweite (Zusatzwicklung) die Ausschaltvorrichtung angeschlossen ist. Die Wicklungen sind so beimessen und geschaltet, daß die zweite Sekundärwicklung stromlos ist, wenn der zu schützende Leitungsteil unbeschädigt ist. Der magnetische Fluß, der durch die in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen der beiden Stromwandler im Kerne des schwächer gesättigten Stromwandlers erzeugt wird, ist durch den von der primären Wicklung des schwächer gesättigten Stromwandlers hervorgerufenen Fluß bei normalen Betriebsbedingungen aufgehoben.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.

12 und 13 sind die Primärwicklungen des Durchführungsstromwandlers für Hoch- und Niederspannung eines nach dem Differentialschutzsystem geschützten Transformators. 10 und 11 sind die entsprechenden Eisen-

kerne. Die sekundären Wicklungen 14 und 15 sind in Reihe geschaltet. Auf dem !Kerne 10 des schwächer gesättigten Stromwandlers A ist eine Zusatzwicklung 19 angeordnet, an die eine Schutzvorrichtung 16 angeschlossen ist, die nur anspricht, wenn der zu schützende Leitungsteil beschädigt wird.

Die sekundäre Wicklung 14 des schwächer gesättigten Stramwandlers A ist so bemessen und mit der sekundären Wicklung 15 des anderen Stromwandlers derart verbunden, daß der Strom, der in der Wicklung 15 induziert wird, und der durch die Wicklungen 14 fließt, bei normalen Betriebsbedingungen in dem Kerne 10 des schwächer gesättigten Stromwandlers A einen Fluß hervorruft, der gleich groß aber entgegengesetzt gerichtet ist, wie der durch die primäre Windung 12 erzeugte. Infolgedessen ist kein resultierender Fluß in dem Kerne des schwächer gesättigten Stromwandler vorhanden; in der Zusatzwicklung wird kein Strom induziert und das Relais spricht nicht an.

Es ist manchmal noch zweckmäßig, einen Zwischentransformator mit Gegenwicklung, wie er in der englischen Patentschrift 193434 angegeben ist, vorzusehen, durch den die Ungleichheiten in den magnetischen Verhältnissen, die bei starken über den zu schützenden Transformator hinweggehenden Kurzschlüssen ein Ansprechen des Differentialschutzes bewirken können, ausgeglichen werden. Die Gegenwicklung wird dann von der

Wicklung des stärker gesättigten Stromwandlers B erregt und ist mit den Wicklungen 14 und 15 in Reihe zu schalten.

Die Pfeile in der Zeichnung geben die Richtung der Ströme an.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schutzvorrichtung für Wechselstromnetze, insbesondere Differentialschutz mittels Durchführungsstromwandler, dadurch gekennzeichnet, daß der eine schwächer gesättigte Stromwandler zwei Sekundärwicklungen besitzt, von denen die erste mit der einzigen Sekundärwicklung des anderen Stromwandlers in Reihe geschaltet ist, während an die zweite (Zusatzwicklung) die Ausschaltvorrichtung angeschlossen ist. Die Wicklungen sind so bemessen und geschaltet, daß die zweite Sekundärwicklung stromlos ist, wenn der zu schützende Leitungsteil unbeschädigt ist.
2. Schutzvorrichtung für Wechselstromnetze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der magnetische Fluß, der durch in Reihe geschaltete Sekundärwicklungen der beiden Stromwandler in dem Eisenkerne des schwächer gesättigten "Stromwandlers erzeugt wird, durch den von der primären Wicklung des schwächer gesättigten Stromwandlers hervorgerufenen Fluß bei normalen Betriebsbedingungen aufgehoben wird.

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