DE41492C - Nivellir- und Winkelmefsinstrument. • - Google Patents
Nivellir- und Winkelmefsinstrument. •Info
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C5/00—Measuring height; Measuring distances transverse to line of sight; Levelling between separated points; Surveyors' levels
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- A Measuring Device Byusing Mechanical Method (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Das vorliegende Instrument ist ein Horizontalwinkel - Mefsinstrument und gestattet, das Gefalle
einer gemessenen Strecke in Procenfen unmittelbar abzulesen und zugleich mittelst einfacher
Proportion auch die zu kartirende Gröfse der gemessenen Strecke, ihre Verticalprojection.
Aufserdem ist das Instrument in etwas veränderter und vereinfachter Gestalt für alle besonderen
forstlichen Messungen und insbesondere als Baumstärken- und Höhenmesser verwendbar,
wobei ein besonderes Verfahren zur Anwendung kommt.
Das Instrument hat den Vortheil, dafs es Nivellir- und Winkelmefsinstrument, sowie event.
Höhen- und Stärkemesser in sich vereinigt, von der Länge oder überhaupt dem Vorhandensein
einer Nivellirlatte unabhängig ist und deshalb weitere Stationen zu nehmen und schneller
zu arbeiten gestattet als das Nivellirinstrument.
Fig. ι ist eine Vorderansicht des Instruments, links Schnitt durch die Mitte des Obertheiles,
Fig. 2 die Oberansicht. Fig. 3 und 4 stellen die Sealentheilung und Ablesevorrichtung dar.
Fig. 5 zeigt die Visiraufsätze mit Seitenverschiebung, Fig. 6 die Methode der Kreuzvisur, Fig. 7
die Methode der Uebertragung der Gefällprocenttheilung auf die Horizontale (durch
parallele Verschiebung).
Das Instrument hat als Basis ein Winkelmefsinstrument, z. B. eine Boussole, welche
zur Herstellung der Drehbarkeit mit ihrer Grundplatte A auf ein konisches, zusammengearbeitetes
Scheibenpaar B C gesetzt ist; die untere Platte C trägt den Zapfen Z, welcher
auf eine Hilfsvorrichtung oder einen Dreifufs geschraubt werden kann oder zweckmäfsig mit
dem Gewindezapfen der Meifsner'sehen Horizontirvorrichtung
(Patent No. 36577) verbunden wird.
Die Platte A trägt vermittelst zweier Säulchen D einen Balken E, auf dem symmetrisch
zur Mitte ein Abstand α α vorgemerkt ist. Der hundertste Theil dieses Abstandes dient als
Einheit für die Mafsstäbe des Instruments.
An den Enden dieses Mafses stehen zwei Scalen F1 und F2 im rechten Winkel zum
Balken E. Die genaue Einstellung auf 90° erfolgt durch Zug- und Druckschraube ^1 und .S1.
Die Vorderseiten der Perpendikel F1 F2 tragen
je einen Transversalmafsstab, der entweder nach Fig. 3 oder nach Fig. 4 eingerichtet ist. Fig. 3
zeigt die Einheiten in fünf Theile von je 0,3
getheilt. Die Zehntelverticalen sind als Limbus angesehen für den Nonius des Ableseschiebers
JV, auf dem elf Limbustheile in zehn Noniustheile getheilt sind, so dafs die Ablesung
bis auf 0,02 der Mafseinheit geschieht. Die Theilstriche sind so angeordnet, dafs sie mit
den Transversalen rechte Winkel bilden. Nach Fig. 4 sind auf dem Ableseschieber JV die
Zehntel angegeben und jedes wieder in fünf Theile getheilt, so dafs auch hier die 0,02 pCt.
abgelesen, die 0,01 pCt. geschätzt werden können; auch hier stehen die Schiebertheilstriche
auf den Transversalen senkrecht. Letztere Methode, nach Fig. 4, hat den Vortheil leichterer
und billigerer Herstellbarkeit.
Bei gröfseren Mafseinheiten, wie sie der wirklichen Gröfse des Instruments entsprechend
auch angewendet werden müssen, kann die Theilung natürlich bis zu 0,01 direct gezogen
werden.
Die Bewegung der Schieber erfolgt durch grobe und feine Einstellung, die in Fig. ι links im
Schnitt und Fig. 2 links im Grundrifs angegeben ist. Das Gleitstück G, Fig. 2, im Grundrifs frei
sichtbar, läfst sich mit einer Nuth am Perpendikel F auf- und abbewegen und durch die
Druckschraube S2 festklemmen.
Zur genauen Einstellung trägt G vermittelst der Mikrometerschraube H das Stück /, das
seinerseits durch Schlitten an G geführt wird. Ein unten um die Scala nach vorn herum reichender
Arm von J, mit K bezeichnet, trägt die Ablesevorrichtung L, Fig. 3, justirbar durch die Zugschraube
^2 und die Druckschrauben S3 und S4.
Der winkelförmige Ableseschieber N ist, zum Schutz der Scala während des Einsteilens, in
einem Schwalbenschwanz zurückziehbar und wird in dieser Stellung gehalten durch die
Feder M, welche in einen Schlitz am Schieber IV eingreift (s. Fig. 3 links). Nach Beiseitedrehen
der Feder M und Vorschieben von JV drückt wiederum Feder M den Schieber N
behufs genauer Ablesung an die Scala.
Zur Vermeidung todten Ganges der Mikrometerschraube H ist sowohl die Mutter G nachstellbar·
durch eine Zugschraube, die auf einen Spalt: wirkt,, als. auch lassen zwei konische
Splinte ο im Stück J, welche in eine halbkreisförmige
Nuth des Schraubenschaftes greifen, durck Nachziehen ein Schlottern vermeiden.
Die beiden Stücke J tragen ferner an einem aufgesehraubten Scharnier PQ die Visirvorrichtung.
Ein beiderseits mit den Stücken Q. verschraubtes
Rohr R1 R2 trägt nahe dem Ständer.
F1 vermittelst der Schelle S1 die Hülse T1
und darin verschiebbar das Ocular nebst Fadenkreuz, während an dem F2. näheren Ende die
Schelle S2 die Hülse. T2 mit dem Objectiv
trägt. Zwischen S2 und F2 ist das Rohr R1 R2
getheilt. Mit dem kurzen Ende R2 ist ein sich
in R1 . axial führender Messingcylinder verbunden,
der an der Vorderseite, abgeflacht ist und dort eine von der Trennung an zählende
Scala trägt in genau denselben Mafseinheiten wie die anderen Scalen. Das Ende von -R1
trägt über einem. Ausschnitt einen Nonius IV8
bezw. eine den Fig. 3 oder 4 entsprechende Ablesevorrichtung, so dafs auch hier ein genaues
Ablesen der Procente der Verschiebung ermöglicht wird.
'. '.. Der Gebrauch des Instruments zum Messen y.on Gefällprocenten ergiebt sich aus der Form
desselben als einem rechtwinkligen Dreieck, dessen eine horizontale Kathete der Balken E, dessen
Hypotenuse das Rohr R1 R2 und dessen andere
Kathete die Ablesung an einem der Perpendikel. bezw. die Differenz zwischen den Ablesungen:
an beiden Perpendikeln ist, welche Differenz, direct, das Gefällprocent angiebt.
.L:;PasiAnv.isiren. geschieht am einfachsten nach Marken, welche beim vorangegangenen.Messen der Strecke in Instrumenten- oder sonstiger gleichmäfsiger Höhe zurückgelassen sind.
.L:;PasiAnv.isiren. geschieht am einfachsten nach Marken, welche beim vorangegangenen.Messen der Strecke in Instrumenten- oder sonstiger gleichmäfsiger Höhe zurückgelassen sind.
Die Ablesung am Nonius 2V3 zu 100 gefügt,
giebt das Procentverhältnifs zwischen der gemessenen Strecke und deren Projection auf die
Horizontale. Es ist demnach:
χ gemessene Strecke
100 Ablesung + 100
gemessene Strecke X 100
x =
Ablesung + ! 00
Höhenbestimmungen von Punkten bei gemessenem Abstande von der Aufstellung des
Instruments an fallen unter dieselbe Methode wie die Gefällermittelung. Liegt die hierbei
gemessene Distanz nicht horizontal, so wird sie vermittelst der Ablesung von 2V3 durch einfache
Proportion in horizontale umgewandelt und danach die Höhe bestimmt.
Die Horizontirung des Instruments erfolgt mit Hülfe einer auf die Decke der Boussole
gelegten Dosenlibelle, die Prüfung der Ablesung durch Nullstellen beider Ablesungsschieber und Aufsetzen einer Reiterlibelle
auf R1. Spielt die Libelle nicht ein, so sind bis zur Erreichung dieses Zweckes die Ablesevorrichtungen
durch ^2, S3 und S4 zu justiren.
Wird zum Messen der Horizontalwinkel ein
Limbuskreis mit verticaler Anordnung der
Kreistheilung (nach Art des Meifsner'schen kleinen Reisetheodoliten) angewendet, so kann
ferner auch an der Kreistheilung sehr zweckmäfsig
eine Ablesevorrichtung nach Fig. 3 oder 4 angebracht werden, indem die Gradtheilufig als
Transversalmafsstab aufgetragen wird. Die Leichtigkeit der dadurch erzielten· Ablesung im
Unterschiede von den bisherigen Nonien liegt auf der Hand. . . .
Abänderungen des Instruments.
Behufs Vornahme forstlicher Messungen von
geringerer Genauigkeit empfiehlt es sich, die L.insenvisirvorrichtung nebst Rohr und Mafsstab
JR1 2V3 R2 fehlen zu lassen und dafür einfache
Schnittvisire mit den Stücken P zu verbinden
(Fig. 5),.
Sollten die Perpendikel zu wenig Steigung
ergeben, wie es beim Messen von Baumhöhen
vorkommen kann, so wird, unbeschadet der sonstigen Brauchbarkeit des Instruments, das
Objectivvisir durch ein um so viel höheres Visir ersetzt, dafs die Differenz beider Visire schon
ein Gefälle von vielleicht 30 pCt. einschliefst und demnach die alsdann am Instrument abgelesenen
Steigungsprocente zu 30 hinzugefügt werden. Anderenfalls können — im Unterschiede
von anderen Höhenmessern — durch die in Fig. 7 dargestellte, auf das einfache
Gesetz der Parallelität sich gründende Methode der Uebertragung der Gefällprocente. von einem
bestimmten Theilpunkte (z. B, 2 pCt., Fig. 7)
an auf die Horizontale die höheren Procente durch Verschieben des Perpendikels F2 am
Balken E abgelesen werden.
Werden beide Visire wie Pf in Fig. 5 ausgeführt, so dafs auch eine Seitenverschiebung
von einigen Procenten erreicht wird, so ist damit die Methode der Kreuzvisur ermöglicht
und das Instrument als Baumstärkenmesser zu verwenden (s. Fig. 6).
Behufs Messung eines Durchmessers A B in der gemessenen Entfernung Mx = J von der
Mitte M des Instruments wird letzteres so gestellt, dafs die Visur über Ocular C und
Objectiv D ungefähr die Mitte von A B trifft.
Hierauf wird Ocular C so weit nach F und Objectiv D so weit nach E zu verschoben
(C D ist der Balken E des Instruments von der Länge a = 100 pCt., CF und DE die
Seitenverschiebungsscalen), bis die Kanten A und B einspielen. Falls Ablesung G nicht
gleich Ablesung H ist, wird aus beiden das Mittel genommen und darauf eingestellt, bis
G = H = ppCx. ist. Dann ist nämlich mit beinahe mathematischer Genauigkeit und im
Unterschiede von anderen Stärkemessern, welche die Seitenverschiebung nur nach einer Seite
hin nehmen, die Mitte einvisirt, folglich AB I/ C FI/ DE und AB = -^- · d.
100
Beweis:
Ax
Ax
HD
(=p)
daraus:
daraus:
Ax= id +
100
Bx
~C~G~
d —
100
J^; BX= d-^ P
100 \ 2
100 \ 2
100
folglich: Ax+ Bx = AB:
100
■d.
Derselbe Zweck wie mit . der kleinen Scala am Visir wird offenbar erreicht, wenn an
Stelle der Säulchen D in Fig. 1 Scharniere treten, welche ein Umklappen um 90° gestatten
und die Scalen F1 F2 demnach in horizontale
Lage bringen. Dann werden bei Anwendung der gleichen Kreuzvisur auch gröfsere Gegenstände gemessen werden können, vor
deren Mitte der Messende steht.
Schliefslich kann beim Stärkemessen mittelst obiger Kreuzvisur auch noch eine Verbindung
der Methoden Fig. 6 und 7, wie sie die Pfeilrichtung in Fig. 6 andeuten, statthaben (siehe
Fig. 6 und 7).
Behufs Einmessens von Holzabfuhrwegen, Bestandsabtheilungen u. s. w. wird ferner die
Boussole vorteilhaft durch Fallon's Spiegellineal mit dem auf der Gradtheilung drehbaren
Spiegel zu ersetzen sein. Letzterer läfst sich entweder unmittelbar auf einem Ende des
Balkens E aufschieben, während das andere Ende mit einem aufzuklappenden Diopter versehen
wird, oder das nach Herausnahme der Zugschrauben ^1 zusammengelegte Instrument
trägt auf einem der heruntergeklappten Schenkel die Gradfheilung nebst Spiegel, während die
beiden hochstehenden Knaggen als Visire dienen.
Claims (2)
1. Ein Nivellir- und Winkelmefsinstrument, bestehend aus der drehbaren Grundplatte A,
welche zwei mit Transversalmafsstäben ausgerüstete Perpendikel F1 und F2 trägt, die
in Verbindung mit Nonienschiebern N, Visireinrichtung T1 T2, getheiltem Rohre
R1 R2 und Nonius NB sowohl eine genaue
Ermittelung der Verschiebungseinheiten, als auch eine directe procentuale Ablesung des
Gefälles und der Verticalprojection einer gemessenen geneigten Strecke gestatten.
2. Bei vorgenanntem Instrument die Einrichtung zum Stärken- und Höhenmessen, wobei
die Ablesung durch beiderseitige Verschiebung von Ocular und Objectiv mittelst
Kreuzvisur,. sowie mittelst Uebertragung der Verschiebungseinheiten vom Perpendikel F
auf die Horizontale E durch parallele Verschiebung (Annäherung) des ers.teren bewirkt
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE41492C true DE41492C (de) |
Family
ID=316970
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT41492D Expired - Lifetime DE41492C (de) | Nivellir- und Winkelmefsinstrument. • |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE41492C (de) |
-
0
- DE DENDAT41492D patent/DE41492C/de not_active Expired - Lifetime
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