DE4129073C2 - - Google Patents
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- E01H—STREET CLEANING; CLEANING OF PERMANENT WAYS; CLEANING BEACHES; DISPERSING OR PREVENTING FOG IN GENERAL CLEANING STREET OR RAILWAY FURNITURE OR TUNNEL WALLS
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- E01H10/007—Mobile apparatus specially adapted for preparing or applying liquid or semi-liquid thawing material or spreading granular material on wintry roads
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K3/00—Materials not provided for elsewhere
- C09K3/18—Materials not provided for elsewhere for application to surfaces to minimize adherence of ice, mist or water thereto; Thawing or antifreeze materials for application to surfaces
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftauen von Schnee
oder/und Eis auf begehbaren oder befahrbaren Flächen durch
Verteilen eines mindestens überwiegend aus wasserlöslichem
anorganischem Salz bestehenden teilchenförmigen Feststoffes,
d. h. einem Streugut bestehend aus Tausalz (z. B. Natrium-
und/oder Calciumchlorid) mit oder ohne Sand oder anderen
Feststoffen, zusammen mit einem wäßrigen Anfeuchtungsmedium
auf den begehbaren oder befahrbaren Flächen.
Ein solches Verfahren ist aus der deutschen Auslegeschrift
12 99 013 bzw. den darin erwähnten Schriften (deutsche Aus
legeschrift 11 88 639 und deutsches Gebrauchsmuster 19 69 632)
bekannt und wird auch als Feuchtsalzverfahren bezeich
net. Es beruht allgemein darauf, daß man anstelle von
praktisch trockenem Streugut bzw. Salz ein mit Wasser oder
Salzlösung angefeuchtetes Streugut auftragt. Das Feuchtsalz
verfahren kann sowohl vorbeugend, d. h. vor einem Schneefall
oder einer erwarteten Eisbildung auf Geh- oder Fahrbahnen,
oder nachträglich zur Beseitigung oder Verminderung von Eis-
und/oder Schneeschichten angewendet werden.
Allgemein kann die Wirkung bzw. der Wirkungsgrad der vor
beugenden oder behandelnden Enteisung oder Vermeidung bzw.
Verminderung oder Beseitigung von Schneebelag auf Geh- oder
Fahrbahnen nach dem Feuchtsalzverfahren verbessert werden,
d. h. ein gegebener Enteisungs- oder Schneeauftaueffekt läßt
sich mit einer geringeren Menge an Streugut bzw. Tausalz
erzielen. Wenn, wie häufig, das zum Verteilen des
Feuchtsalzes verwendete Fahrzeug in relativ dichtem Verkehr
eingesetzt wird, besteht aber die Gefahr, daß der nachfol
gende Verkehr die gewünschte gleichmäßige Verteilung des
frisch verteilten Streuguts nachteilig beeinflußt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Wirkung bzw. den Wirkungs
grad der bekannten Feuchtsalzmethode und insbesondere die
Haftung des frisch verteilten Streuguts zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das eingangs
umschriebene Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
der teilchenförmige Feststoff unmittelbar vor oder während
des Verteilens oder das wäßrige Anfeuchtungsmedium mit einem
flüssigen Zusatzmittel vermischt wird, das mindestens eine
wasserlösliche Silikatverbindung und mindestens eine mit
Wasser mischbare organische Verbindung enthält, wobei das
Zusatzmittel in einem Anteil von unter 5 Gew.%, bezogen auf
das Gewicht der wasserfreien Anteile des Zusatzmittels und
auf das Gewicht des anorganischen Salzes, verwendet wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird als wasser
lösliche Silikatverbindung ein Natrium- und/oder Kaliumsili
kat und als wasserlösliche organische Flüssigkeit mindestens
eine Hydroxylverbindung, vorzugsweise ein Alkohol mit ein bis
drei Hydroxylgruppen pro Molekül, verwendet.
Vorzugsweise enthält das verwendete Zusatzmittel eine wäßrige
Lösung mindestens einer Base und gegebenenfalls
mindestens eine weitere Komponente, zum Beispiel einen Korro
sionsinhibitor.
Befriedigende Ergebnisse lassen sich mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren erzielen, wenn man das flüssige Zusatz
mittel in einem Anteil von weniger als 3 Gew.%, vorzugsweise
höchstens 1 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der wasserfreien
Anteile des Zusatzmittels und auf das Gewicht des anorgani
schen Salzes, verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zum Auftauen von Schnee
und Eis auf befahrbaren oder begehbaren Flächen, wie Straßen,
Auto- oder Rollbahnen, Parkplatzen, Gehwegen, Treppen, Rampen
und dergleichen angewendet werden und es können die üblichen
Tausalze verwendet und z. B. mit Hilfe von mechanischen
Verteilungsvorrichtungen, die auf Fahrzeugen oder Anhängern
angeordnet sind, auf der zu behandelnden Geh- oder Fahrbahn
verteilt werden. Das verwendete Streugut kann außer dem
Tausalz weitere feinteilige Feststoffe enthalten, wie Sand,
Split oder Kieselgur und/oder Antikorrosionsmittel.
Die Verwendung von wasserlöslichen Silikaten in Gefrierschutz
oder Eislösern ist an sich bekannt, z. B. aus der deutschen
Offenlegungsschrift 40 34 217, ebenso diejenige von
Korrosionsinhibitoren, z. B. aus der schweizerischen
Patentschrift 5 13 294 bzw. der deutschen Auslegeschrift
21 61 522. Geeignete Vorrichtungen für das Feuchtsalzver
fahren sind aus der oben genannten deutschen Auslegeschrift
12 99 013 und der österreichischen Patentschrift 3 60 070
bekannt.
Allgemein ist man aus ökologischen und wirtschaftlichen
Gründen bemüht, möglichst wenig oder keine Zusatzstoffe zu
verwenden, welche die Umweltverträglichkeit des entstehenden
Tauwassers gefährden, und gleichzeitig sollen natürlich auch
die Mengen an Tausalz pro Einheit der zu behandelnden Fläche
möglichst gering gehalten, also dessen Tau-Effekt möglichst
optimiert werden. Ob und wie weit eine sogenannte "Schwarz
räumung" erwünscht bzw. möglich ist, hängt meist hauptsäch
lich von der Außentemperatur und der pro Flächeneinheit
aufgetragenen Menge an Tausalz ab, und obwohl eine generelle
Schwarzräumung von Straßen in Siedlungsgebieten nicht mehr
allgemein verlangt wird, kann Schwarzräumung - wie sie meist
nur mit Hilfe von Tausalz erzielt werden kann - unumgänglich
sein, z. B. aus Gründen der Haftung von privaten Eigentümern
von öffentlich zugänglichen oder gegen Gebühren benutzbaren
Flächen, Wegen, Treppen und dergleichen. Eine unter gegebenen
Umstanden optimale, d. h. insbesondere rasche, sichere und
nachhaltige Entfernung bzw. Vermeidung von Belägen aus Eis
oder Schnee mit möglichst geringer Umweltbelastung sowohl bei
der Herstellung als auch der Verwendung der Mittel ist ein
nach wie vor wünschbares Ziel, das durch das erfindungsgemäße
Verfahren in verbessertem Maße erreicht werden kann.
Allgemein kann man zur Durchführung des Verfahrens den
als Streugut zu verwendenden teilchenförmige Feststoff (Tausalz
oder Mischung aus Tausalz mit anderen Feststoffen) in an sich
bekannter Weise vor dem Verstreuen mit z. B. etwa 10 bis 30
Gew.% der hier als Anfeuchtungsmedium bezeichneten wäßrigen
Flüssigkeit anfeuchten, die gemäß Stand der Technik meist
eine wäßrige Lösung des Tausalzes ist.
Das flüssige Zusatzmittel kann entweder dem teilchenförmigen
Feststoff unmittelbar vor oder während dessen Vermischung mit
dem Anfeuchtungsmedium oder aber dem Anfeuchtungsmedium
selbst zugegeben werden.
Als Anfeuchtungsmedium wird vorzugsweise Wasser oder wäßrige
Tausalzlösung verwendet werden, das bzw. die mit dem flüs
sigen Zusatzmittel versetzt worden ist. Das resultierende
Anfeuchtungsmedium sollte bei der Anwendungstemperatur
flüssig, d. h. nicht gefroren sein, was entweder durch die
Gefriertemperatur des verwendeten wäßrigen Mediums oder/und
durch entsprechende Abfülltemperaturen, durch Isolation der
entsprechenden Vorratsbehälter und/oder durch Beheizung der
Behälter erzielt werden kann.
In jedem Fall wird eine nur geringe Menge des flüssigen
Zusatzmittels, von jedenfalls unter 5 Gew.%, typisch unter 3
Gew.% oder sogar unter 1 Gew.% verwendet, stets bezogen auf
den nicht-wäßrigen Anteil des Zusatzmittels (da dieses für
die Feuchtsalztechnik nach Bedarf mit Wasser oder wäßriger
Tausalzlösung verdünnt und in derart verdünnter Form
angewendet werden kann) und auf das Gewicht des jeweils als
Tausalz verwendeten anorganischen Salzes.
Vorzugsweise enthält das flüssige Zusatzmittel die wasser
lösliche anorganische Silicatverbindung in gelöstem Zustand
und mindestens eine mit Wasser mischbare organische Ver
bindung, wie z. B. Ethylenglycol oder eine andere organische
Hydroxylverbindung, die mit Wasser vorzugsweise beliebig,
d. h. in jedem Anteilsverhältnis mischbar ist.
Natriumchlorid ist ein besonders bevorzugtes Tausalz;
Calciumchlorid ist ebenfalls als Tausalz geeignet, wenn das
Zusatzmittel dadurch nicht nachteilig verändert wird oder
eine Komponente enthält, die solche nachteiligen Wirkungen,
wie insbesondere Fällungserscheinungen bzw. Trübungen, aus
schaltet oder minimalisiert.
Als wasserlösliches Silicat kann praktisch jedes technisch
erhältliche Natrium- oder/und Kaliumsilicat verwendet werden,
wie es z. B. durch gemeinsames Erhitzen von Natrium- oder/und
Kaliumhydroxid mit Siliciumdioxid erhältlich ist, z. B. die
auch als Natron-, Kali- oder Natron/Kaliwasserglas
bezeichneten Produkte.
Als flüssige wasserlösliche organische Verbindung wird
vorzugsweise mindestens ein- bis dreiwertiger Alkohol
verwendet, z. B. Propanol, ein Glycol, wie Ethylenglycol oder
1,2-Propylenglycol, Glycerin, usw. Die Verwendung von
höherwertigen Alkoholen, z. B. technischen Hydrolysaten von
Stärke, allein oder in Mischung mit niederen Alkoholen ist
technisch immer, wirtschaftlich aber meist nur ausnahmsweise
zweckmäßig.
Ferner kann es aus Gründen der Stabilität zweckmäßig sein,
dem flüssigen Zusatzmittel mindestens eine Base, z. B. Alkali-
oder Erdalkalihydroxid oder -carbonat, Triethanolamin oder
dergl. zuzusetzen, um einen Ph-Wert des flüssigen Zusatz
mittels im Bereich von beispielsweise 10-13 zu erzielen und
die Stabilität des Mittels zu sichern.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine
mechanische Streuvorrichtung an sich bekannter Bauart
verwendet werden, die dadurch modifiziert ist, daß sie einen
Vorratsbehälter für das flüssige Zusatzmittel sowie
mindestens eine mit dem Vorratsbehälter verbundene Leitung
zur Vereinigung des flüssigen Zusatzmittels mit dem teil
chenförmigen Feststoff besitzt. Die Leitung kann in einer
Düse zum Beaufschlagen des teilchenförmigen Feststoffes mit
dem erfindungsgemäßen flüssigen Zusatzmittel enden oder im
Fall der Feuchtsalztechnik mit dem Vorratsraum bzw. Behälter
für das Anfeuchtungsmedium verbunden sein. Das flüssige
Zusatzmittel kann aber bereits vor dem Beladen des Feucht
salzverteilers in den Behälter für das Anfeuchtungsmedium
eingeführt und mit Wasser oder Tausalzlösung vermischt
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen
erläutert, in denen Teile und Prozent auf das Gewicht bezogen
sind, wenn nicht anders angegeben.
(A) Zu Vergleichszwecken wurde eine bekannte feste
Tausalzzubereitung labormäßig hergestellt aus:
100 Teilen Natriumchlorid
1,12 Teilen festem wasserfreiem Natriummetasilikat (Teilchengröße entsprechend Siebzahlen von 20 bis 65 US mesh, ASTM E11)
1,12 Teilen Kieselgur
0.11 Teilen Natriumferrocyanid
9 Teilen Harnstoff und
1,12 Teilen 1,2-Propylenglycol,
1,12 Teilen festem wasserfreiem Natriummetasilikat (Teilchengröße entsprechend Siebzahlen von 20 bis 65 US mesh, ASTM E11)
1,12 Teilen Kieselgur
0.11 Teilen Natriumferrocyanid
9 Teilen Harnstoff und
1,12 Teilen 1,2-Propylenglycol,
indem das Natriumchlorid zunächst mit dem Propylenglycol und
danach mit dem Metasilikat vermischt wurde. Dann wurden das
Kieselgur und danach die restlichen Anteile zugegeben und das
ganze gründlich gemischt.
(B) Ebenfalls zu Vergleichszwecken wurde unter techni
schen Produktionsbedingungen eine bekannte Tausalzmischung
hergestellt, indem zunächst die folgenden Komponenten in
einen Mischer eingegeben und einige Minuten durchmischt
wurden:
1778 kg Natriumchlorid
160 kg Harnstoff
20 kg feinteiliges Natriummetasilikat
2 kg Natriumferrocyanid.
160 kg Harnstoff
20 kg feinteiliges Natriummetasilikat
2 kg Natriumferrocyanid.
Dann wurden 20 kg 1,2-Propylenglycol, das zur Verteilungs
kontrolle mit Rhodaminrot gefärbt worden war, und 20 kg
Kieselgur eingegeben und bis zur gleichmäßigen Verteilung des
roten Farbstoffes in der körnigen Maße durchmischt.
(C-1) Das Tausalz für eine erfindungsgemäße Verwendung
bestand aus Natriumchlorid (Rheinsalinen), das in fester Form
bzw. zusammen mit wässrigem Anfeuchtungsmedium bzw.
Tausalzlösung eingesetzt wurde.
(C-2) 45 Teile eines flüssigen Natriumsilicates
("Wasserglas", Verhältnis SiO2:Na20 = 3.22, Feststoffgehalt
ca. 37.5%) wurden mit 37 Teilen wäßrigem Natriumhydroxid
(Feststoffgehalt ca. 45%), 8 Teilen entionisiertem Wasser
und 10 Teilen 1,2-Propylenglycol vermischt. Die Homogenität
des flüssigen Zusatzmittels gemäß der Erfindung kann nötigen
falls durch kurzes Erwärmen verbessert werden.
(C-3) Es wurde analog wie in Abschnitt C-2 gearbeitet,
jedoch unter Verwendung von flüssigem Kaliumsilicat anstelle
von Natriumsilicat.
(C-4) Es wurde analog wie in Abschnitt C-2 gearbeitet,
jedoch unter Verwendung von Kaliumhydroxyd anstelle von
Natriumhydroxid.
(C-5) Es wurde wie in Abschnitt C-2 gearbeitet, jedoch
mit flüssigem Kaliumsilicat und mit Kaliumhydroxid anstelle
der entsprechenden Natriumverbindungen.
(C-6) Es wurde ähnlich wie in Abschnitt C-2 gearbeitet,
jedoch unter Verwendung von Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat
oder Ethanolamin als Base.
Testflächen (2A, 2B) wurden bei Temperaturen von etwa -
15 Grad C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 75%
mit den Tausalzmischungen A und B bestreut. Gleichgroße
Testflächen (2C-trocken bzw. 2C-feucht) wurde ferner je mit
reinem Tausalz bestreut, auf dem ein flüssiger Zusatz gemäß
den Abschnitten C-2 bis C-6 in einem Anteil von etwa 1%
verteilt worden war, bzw. das für die Testfläche 2C-feucht
zusammen mit etwa 10% wässriger Tausalzlösung und 1% eines
flüssigen Zusatzes gemäß C-1 bis C-6 verteilt wurde. Auf jede
der Testflächen wurden jeweils praktisch gleiche Mengen
Tausalz (NaCl absoluter Anteil) aufgebracht.
Die Taurate (Tauwasserzunahme pro Zeiteinheit, reflek
tometrisch gemessen) war bei den Flächen 2-A und 2-B
praktisch gleich, aber signifikant niedriger, als bei der
Fläche 2C-trocken und wesentlich niedriger als bei der Fläche
2C-feucht; unter Berücksichtigung des Meßfehlers bei der
Bestimmung der Tauwasserzunahme wird als "signifikant
niedriger" eine Differenz von 5-20 Relativ % und als "erheb
lich niedriger" eine solche von über 20 Relativ % betrachtet.
Es versteht sich, daß eine höhere Taurate eine bessere
Wirkung einer gegebenen Tausalzmenge bedeutet, d. h. deren
Effektivität als Auftaumittel erhöht bzw. eine Verminderung
der pro Flächeneinheit verwendeten Tausalzmenge ermöglicht,
also die Effizienz des Tauverfahrens verbessert. Überdies
wurden mit den erfindungsgemäßen Zusatzmitteln auch
Verbesserungen der Wirkungsdauer festgestellt, was auf eine
bessere Haftung auf den behandelten Flächen deutet.
Zusammenfassend ergibt sich, daß die Verwendung von
erfindungsgemäßem flüssigem Zusatzmittel eine deutliche
Verbesserung von Effizienz und Effektivität der Bekämpfung
oder Beseitigung von Schnee- und Eisbelägen mit Hilfe von
Tausalzen bietet. Die für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendbaren Zusatzmittel lassen sich einfach und wirt
schaftlich herstellen und problemlos lagern.
Für den Fachmann ergeben sich verschiedene Änderungs
möglichkeiten im Rahmen der Erfindung. Der Anteil des
wasserlöslichen Silicates kann in weiten Grenzen verändert
werden, typisch zwischen 10 und 90 Gew.%, bezogen auf das
Gewicht der wasserfreien Komponenten des flüssigen Zusatz
mittels. Die mit Wasser mischbare organische Verbindung kann
5 bis 50 Gew.%, die fakultative Base ebenfalls bis zu 50
Gew.% des flüssigen Zusatzmittels ausmachen, wobei sich die
Mengen auf 100% addieren. Wasser, vorzugsweise in entminera
lisierter Form, ist als Komponente nicht kritisch, sofern das
Zusatzmittel auch ohne Wasserzusatz bei Umgebungs- bzw.
Anwendungstemperatur flüssig ist bzw. mit wäßrigem Medium
auf die gewünschte Anwendungskonzentration gebracht wird. Es
versteht sich ferner, daß die in dieser Technik üblichen
Zusatzmittel, wie Farbstoffe zur Verteilungskontrolle,
spezielle Antikorrosionsmittel und dergleichen Additive in
den an sich üblichen Anteilen verwendet werden können.
Claims (5)
1. Verfahren zum Auftauen von Schnee oder/und Eis auf
begehbaren oder befahrbaren Flächen durch Verteilen eines
mindestens überwiegend aus wasserlöslichem anorganischem
Salz bestehenden teilchenförmigen Feststoffes zusammen mit
einem wäßrigen Anfeuchtungsmedium auf den begehbaren oder
befahrbaren Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß der
teilchenförmige Feststoff unmittelbar vor oder während des
Verteilens oder das wäßrige Anfeuchtungsmedium mit einem
flüssigen Zusatzmittel vermischt wird, das mindestens eine
wasserlösliche Silikatverbindung und mindestens eine mit
Wasser mischbare organische Verbindung enthält, wobei das
Zusatzmittel in einem Anteil von unter 5 Gew.%, bezogen auf
das Gewicht der wasserfreien Anteile des Zusatzmittels und
auf das Gewicht des anorganischen Salzes, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als wasserlösliche Silikatverbindung ein Natrium- und/oder
Kaliumsilikat und als wasserlösliche organische Flüssig
keit mindestens eine Hydroxylverbindung, vorzugsweise ein
Alkohol mit ein bis drei Hydroxylgruppen pro Molekül,
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das verwendete Zusatzmittel eine wäßrige
Lösung mindestens einer Base enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das verwendete Zusatzmittel mindestens
eine weitere Komponente, zum Beispiel einen Korrosions
inhibitor, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das flüssige Zusatzmittel in einem Anteil von weniger als 3
Gew.%, vorzugsweise höchstens 1 Gew.%, bezogen auf das
Gewicht der wasserfreien Anteile des Zusatzmittels und auf
das Gewicht des anorganischen Salzes, verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914129073 DE4129073A1 (de) | 1991-09-02 | 1991-09-02 | Verfahren, mittel und vorrichtung zum auftauen von schnee und/oder eis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914129073 DE4129073A1 (de) | 1991-09-02 | 1991-09-02 | Verfahren, mittel und vorrichtung zum auftauen von schnee und/oder eis |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4129073A1 DE4129073A1 (de) | 1993-03-04 |
DE4129073C2 true DE4129073C2 (de) | 1993-09-16 |
Family
ID=6439636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914129073 Granted DE4129073A1 (de) | 1991-09-02 | 1991-09-02 | Verfahren, mittel und vorrichtung zum auftauen von schnee und/oder eis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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CA2988744C (en) | 2017-02-16 | 2018-08-14 | 9533109 Canada Inc. | Ice melting composition and process for producing thereof |
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DE1969632U (de) * | 1967-07-14 | 1967-10-05 | Helmut Ulrich | Fahrbare vorrichtung zum anfeuchten von streugut. |
DE1299013B (de) * | 1967-12-16 | 1969-07-10 | Beilhack Maschf Martin | Verfahren zum Streuen von Feuchtsalz |
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CS155679B1 (de) * | 1970-12-22 | 1974-05-30 | ||
AT360070B (de) * | 1975-12-15 | 1980-12-29 | Kahlbacher Anton | Vorrichtung zum bestreuen von verkehrsflaechen |
AT394199B (de) * | 1989-11-10 | 1992-02-10 | Lang Chem Tech Prod | Gefrierschutz- und eisloesemittel enthaltend polycarbonsaeuren |
-
1991
- 1991-09-02 DE DE19914129073 patent/DE4129073A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4129073A1 (de) | 1993-03-04 |
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Legal Events
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