Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Deponierung von Abfällen
und eine gemäß diesem Verfahren hergestellte Deponie.
Abfall- und Reststoffe können bezüglich ihrer Deponierfähigkeit
grundsätzlich in zwei Fraktionen aufgeteilt werden. Bei
der ersten Abfallfraktion handelt es sich aus für sich gesehen
standfesten Bestandteilen, die sich dadurch auszeichnen, daß
sie unter Bildung eines Schüttkegels aufhäufbar sind. Die
zweite Abfallfraktion besteht aus nicht standfesten Bestandteilen,
beispielsweise staubförmigen, schlammigen bzw.
pasteusen Bestandteilen. Zu der ersten Fraktion gehören z. B.
Bauaushub, Bauschutt, Schlacken, Altsande, Rückstände aus Rückstands-
bzw. Müllverbrennungsanlagen etc. Zu der nicht standfesten
zweiten Abfallfraktion gehören beispielsweise Stäube,
Filterkuchen aus der Aufbereitungsindustrie bzw. chemischen
Industrie und Klärschlamm.
Die Abfall- und Reststoffe müssen in sog. geordneten Deponien
endgelagert werden, also Langzeitlagerplätzen, die nach den
Regeln der Baukunst für die Ablagerung von bestimmten Abfallarten
eingerichtet werden. Bei der Anlage von Deponien sind
strenge
Vorschriften einzuhalten, die in der technischen Anleitung Abfall
(TA-Abfall) festgelegt sind. Hierzu gehört es u. a., daß
die Deponie einerseits gegenüber dem Untergrund abgedichtet
sein muß. Des weiteren müssen nach der seit kurzem in Kraft
getretenen TA-Abfall die Schütt- und Einbauflächen einer neu
angelegten Deponie auch überdacht werden. Hierdurch soll das
Ausschwemmen von giftigen Stoffen und die dadurch bedingte Kontamination
des Untergrundes bzw. des Grundwassers verhindert
werden. Schließlich ist über Analysen die Zusammensetzung und
die Eigenschaft des Abfalls festzustellen, und darüber hinaus
muß die räumliche Anordnung des so analysierten Abfalls innerhalb
der Deponie katasterartig erfaßt werden.
Zur Anlage derartiger Deponien von Abfall- bzw. Reststoffen
ist es bereits bekannt, die nicht standfeste Abfallfraktion
durch Zusetzen von Zuschlagstoffen zu verfestigen und damit
deponierfähig zu machen. Neu einzurichtende Deponiefelder werden
gem. dem Stand der Technik in der Weise gestaltet, daß
Dichtungsbahnen auf eine mineralische Dichtung, die beispielsweise
aus Ton besteht, aufgelegt und miteinander dicht verschweißt
werden. Auf diese abgedichtete Grundfläche werden Abfälle
der ersten Abfallfraktion und Abfälle der zweiten verfestigten
Abfallfraktion aufgeschichtet. Die gesamte Deponiefläche
muß zur Vermeidung zusätzlicher Sickerwässer während
ihrer Aufschüttphase überdacht werden. Dabei ergeben sich bezüglich
der Konstruktion der Überdachung statische Probleme,
da diese Überdachung entsprechend der Einbaufläche der Deponie
mehrere Hektar groß sein muß. Durch die zusätzlich geforderte
Konstruktion derart aufwendiger Überdachungen werden die Deponiekosten
beträchtlich verteuert. Andererseits ist es bei diesem
vorbekannten Verfahren nachteilig, daß zur Verfestigung
der nicht standfesten Bestandteile des Abfalls, also der zweiten
Abfallfraktion, prozentual ein verhältnismäßig großer Anteil
von Zuschlagstoffen beigemengt werden muß, wodurch das
zur Aufnahme der Abfallstoffe zur Verfügung stehende Deponievolumen
entsprechend verkleinert wird.
Aus der DE 38 42 215 A1 ist ein Verfahren zur Deponierung von
Abfällen bekannt, bei dem die anfallenden Abfälle unter Hochdruck
zu Blöcken oder Platten mit hoher Festigkeit gepreßt
werden. Diese Blöcke werden einzeln oder in Stapeln mit Folie
staubdicht und wasserdicht verpackt und in dieser Form in
einer Deponie wie Bausteine abgelagert.
Aus der DE 38 16 221 A1 ist eine Einrichtung zur Lagerung von
Abfällen bekannt, welche mehrere Bunkerzellenbehälter, die
jeweils einen Boden, eine Decke, eine Seitenwand sowie
mindestens eine Zugangsöffnung aufweisen, umfaßt. Diese
Bunkerzellenbehälter werden aus üblichem Baustoff, beispielsweise
Stahlbeton, hergestellt. Dadurch wird die entsprechende
Deponie sehr teuer.
Aus der DE 33 03 067 A1 ist eine Lagerstätte für Abfälle
bekannt, bei welcher auf einem geeigneten Areal mehrere
Behälter aus Beton auf einer undurchlässigen Betonsohle
errichtet werden. Beim Verfüllen dieser Behälter mit dem
Deponiegut wird ein Wetterschutzdach verwendet, damit während
des Befüllens kein Niederschlagswasser an die Abfälle herankommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Deponierung von Abfällen an die Hand zu geben, bei dem einerseits
der Anteil an den zuzusetzenden Zuschlagstoffen minimiert
wird. Andererseits soll eine vereinfachte und dadurch
kostengünstigere Deponierung der Abfälle ermöglicht werden,
wobei sichergestellt sein soll, daß der Lagerort der eingebrachten
Abfallstoffe innerhalb der Deponie leicht erfaßbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Abfall in zwei Fraktionen aufgeteilt wird, wobei die erste
Fraktion die für sich standfesten Bestandteile und die zweite
Fraktion die nicht standfesten Bestandteile umfaßt, aus den
Bestandteilen der ersten Fraktion unter Beimischung von
Zuschlagsstoffen transportfähig und stapelbare Behälter geformt
werden und die Bestandteile der zweiten Fraktion in
diese Behälter eingefüllt werden. Diese gefüllten Behälter werden
dann endgelagert. Durch die Bildung der Behälter und Auffüllung
derselben mittels der nicht standfesten zweiten Abfallfraktion
wird ein vollständig neues Abfalldeponiekonzept
geschaffen, dem zunächst einmal die Erkenntnis zugrundeliegt,
daß bei der Herstellung von transportfähigen und stapelbaren
Behältern aus der ersten Abfallfraktion nur geringere Mengen
von Zuschlagstoffen benötigt werden. Dadurch wird pro Volumeneinheit
ein maximaler Volumenanteil für den zu deponierenden
Abfall geschaffen. In den im Behälter gebildeten Hohlraum
kann dann die aus nicht standfesten Bestandteilen bestehende
zweite Abfallfraktion abgefüllt werden. Zusammen können die so
gebildeten gefüllten Behälter in sehr kompakter Form endgelagert
werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können die
die erste Abfallfraktion bildenden Bestandteile in einer
Zerklei
nerungsvorrichtung auf eine vorherbestimmt Korngröße zerkleinert
werden. Diese können anschließend in einer Mischvorrichtung mit
entsprechenden Zuschlagstoffen vermischt werden und die Mischung
kann anschließend in Formen gegossen werden. Nach ihrer Verfesti
gung können die so gebildeten Behälter mit der zweiten Abfall
fraktion verfüllt werden.
Entsprechend dem jeweiligen Volumenanteil der anfallenden Abfall
fraktionen kann die Wandungsstärke bzw. die Bodenstärke des Be
hälters variiert werden. Falls durch diese Änderung der Raumver
hältnisse der Unterschied in den anfallenden Volumenanteilen der
beiden Fraktionen nicht ausgeglichen werden kann, kann beispiels
weise ein Teil der ersten Abfallfraktion auch in entsprechende
Behälter ohne entsprechende Zusetzung von Zuschlagstoffen ver
füllt werden.
Die Behälter sind vorzugsweise so geformt, daß sie innerhalb der
Deponie ohne Zwischenräume zu größeren Baueinheiten gestapelt
werden können. Besonders vorteilhaft ist dabei eine Behälter
form, deren Querschnittsfläche ein regelmäßiges Sechseck bildet.
Hier ist das Verhältnis zwischen dem in der Wandung und dem Bo
den enthaltenen Volumens zu dem eingeschlossenen Hohlraumvolumen
sehr günstig. Weiterhin ist hier bei gleichbleibender Außenform
das Verhältnis des Anteils, der die Wandungen und den Boden bil
det zu dem eingefüllten Anteil durch Veränderung der Wanddicke
bzw. der Bodendicke sehr einfach variierbar.
Die Abfallfraktionen können vor der Verarbeitung zu Behältern
auf ihre chemische Zusammensetzung hin analysiert werden. Da
durch kann sichergestellt werden, daß die einen Behälter bilden
den Abfallreaktionen chemisch verträglich sind, d. h. daß nach
Befüllung des Behälters keine unerwünschten chemischen Reaktio
nen stattfinden. Gleichzeitig kann sichergestellt werden, daß
auch die größeren Baueinheiten aus Behältern ähnlicher chemi
scher Zusammensetzung gebildet werden.
Wahlweise können die Behälter mit einem Deckel abgedeckt werden.
Dieser Deckel kann ähnlich wie die Behälterwandung bzw. der Be
hälterboden ebenfalls aus einer entsprechend geformten mit Zu
schlagstoffen vermischten ersten Abfallfraktion bestehen. Alter
nativ dazu kann aber auch ein nur für den Transport benötigter,
wiederverwendbarer Deckel aus einem beliebig anderen Material
eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft wird die Erfindung dadurch ausgestaltet,
daß die Behälter in einer Blocklagerdeponie zu größeren Bauein
heiten in Form von Blocktürmen zusammengefaßt werden. Dabei kön
nen mehrere Blocktürme nebeneinander hochgezogen werden. Jeder
Blockturm bildet dabei eine für sich abgeschlossene Konstruk
tion, die während ihrer Errichtung mit einem an sich in der Tech
nik bekannten Kletterdach geschützt wird. Hierdurch kann in be
sonders einfacher kostengünstiger Weise das Erfordernis der Über
dachung der zur verfüllenden Deponiefläche gem. der TA-Abfall
erfüllt werden.
Die Behälter können von einem zentralen Aufgabepunkt aus entlang
einer überdachten Förderstrecke innerhalb der Deponie zu dem im
Aufbau befindlichen Blockturm verbracht, dort von einem Senk
rechtförderer übernommen und von einem Kletterkran versetzt wer
den. Hierbei kann zum Transport der Behälter die von der Hantie
rung von Betonfertigteilen bekannte Technologie eingesetzt wer
den.
Gemäß einer Alternative kann die Fabrikationsstätte der Abfallbe
hälter unmittelbar neben der Deponie angeordnet sein, so daß die
Abfallstoffe vom Verursacher in dieser Fabrikationsstätte zuge
ordneten Zwischenlagern aufgenommen werden. Gemäß einer anderen
Alternative können jedoch entsprechende Fertigungsstätten für
die aus Abfall bestehenden Behälter unmittelbar beim Abfallverur
sacher, beispielsweise einer Müllverbrennungsanlage, angeordnet
sein, so daß die fertigen gegebenenfalls befüllten Behälter auf
der Straße oder über die Schiene zur Deponie verbracht und dort
an einem Übergabepunkt auf die überdachte Förderstrecke umgela
den werden.
Beim Bau der Blocktürme werden die aus den Behältern gebildeten
Schichten versetzt aufeinander abgelegt, um die Stabilität der
Blocktürme zu erhöhen. Dabei kann beispielsweise ein Versatz um
den Betrag einer halben Wanddicke vorgenommen werden. Durch ent
sprechendes Weglassen von Behältern können die aufeinanderfolgen
den Schichten an ihren Rändern abgestuft werden.
Beim Aufbau der Blocktürme können sehr einfach Revisionsschächte
und Gangverbindungen dadurch vorgesehen werden, daß an den ent
sprechenden Stellen Behälter ausgespart werden und die entspre
chenden oberen Behälterschichten mit Deckeln abgedeckt werden.
Mittels dieser Revisionsschächte und zwischen diesen anlegbaren
Gangverbindungen können beliebige Stellen innerhalb der Blocktür
me zugänglich gemacht werden, was die Rückholbarkeit der depo
nierten Abfallstoffe im unvermischten Zustand wesentlich verein
facht. Darüberhinaus kann über dieses Schacht- und Gangsystem
die Deponie entlüftet werden.
Innerhalb der Blocktürme können auch große Freiräume gebildet
werden. In diese Freiräume können dann nach Fertigstellung der
Deponie Problemabfälle, die beispielsweise derzeit in Salz
stöcken endgelagert werden, deponiert werden.
Falls zum Aufbau der Blocktürme Behälter Verwendung finden, de
ren Querschnittsfläche ein regelmäßiges Sechseck bilden, kann
der Blockturm selbst in vorteilhafter Weise wiederum derart aufge
baut werden, daß er eine sechseckige Querschnittsfläche auf
weist.
Zwischen Behältern und Gruppen von Behältern bzw. zwischen ein
zelnen Blocktürmen können waagerecht bzw. senkrecht verlaufende
Dichtungen angeordnet werden, so daß die Behälter gruppenweise
gegeneinander abdichtbar sind. Hierdurch können unerwünschte
chemische Reaktionen zwischen benachbarten Gruppen von Behältern
gezielt vermieden werden.
Die Anordnung der Behälter kann in vorteilhafter Weise beim Auf
bau der Blocktürme katasterartig erfaßt werden. Hierdurch ist
sichergestellt, daß auch noch nach Fertigstellung der Blocktürme
gegebenenfalls über das zuvor beschriebene Schacht- und Stollen
system Behälter einer bestimmten chemischen Zusammensetzung auf
gefunden werden können.
Nach dem Erreichen der Sollhöhe bzw. der Sollform der Blocktürme
kann deren oberste Fläche in an sich bekannter Weise abgedichtet
werden, nachdem das Kletterdach entfernt ist.
Eine erfindungsgemäße Deponie, welche nach dem zuvor beschriebe
nen Verfahren hergestellt wurde, besteht schließlich im wesentli
chen aus einer Bodendichtung, mehreren aus Behältern aufgebauten
Blocktürmen und einer nach Auffüllen der Deponie aufgebrachten
Endabdichtung. Die Blocktürme können auch Abstände voneinander
aufweisen und jeweils eine eigene Bodendichtung haben.
Für die aus den beiden Abfallfraktionen bestehenden Behälter als
solche wird getrennt Schutz beansprucht.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
von einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Verfahrensfließbild des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 die Außenkontur einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Behälters;
Fig. 3a-3c den erfindungsgemäßen Behälter gem. Fig. 2 mit
mit verschieden starken Wanddicken in schema
tisch perspektivischer Darstellung;
Fig. 4 eine Ausführungsform einer mittels des erfin
dungsgemäßen Verfahrens errichteten Baueinheit;
Fig. 5 eine alternative Ausgestaltung der mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Baueinheit und
Fig. 6a, 6b zwei schematische Darstellungen von mehreren
nebeneinander angeordneten Baueinheiten, die
gem. dem erfindungsgemäßen Verfahren errichtet
wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand des Ver
fahrensfließbildes gem. Fig. 1 erläutert. Die zwischengelagerte
erste Abfallfraktion 12 besteht beispielsweise aus Schlacken,
Bauschutt und Altsanden und ähnlichem. In einer Zerkleinerungs
vorrichtung 18, d. h. einem Mahlwerk, wird diese erste Abfall
fraktion auf eine gewünschte Korngröße zerkleinert. Anschließend
wird sie mit einem entsprechenden Zuschlagstoff versetzt und in
entsprechenden Mischvorrichtungen 20 vermischt. Diese Zuschlag
stoffe können beispielsweise aus Bindemittel für sog. Luftmörtel
bestehen. In diesem Fall kommen beispielsweise Löschkalk, Gips
und Ton in Frage. Als Bindemittel für Wassermörtel, der durch
Abbinden erhärtet, kommen beispielsweise Zement, hydraulischer
Kalk und herkömmliche Mischbinder in Frage. Mischbinder sind
hierbei Bestandteile, die zum Vermischen oder Vermahlen hydrauli
scher Stoffe mit Anregern, z. B. Zement, Braunkohle, Flugasche
oder Anhydriten entstehen und durch Aufnahme von Wasser abbin
den.
Die so mit Bindemitteln vermischte erste Abfallfraktion wird in
Formen 22 zu Behältern gegossen. Gleichzeitig werden die Behäl
ter mit üblichen Aufnahmevorrichtungen, wie sie bereits zum
Transport von Betonfertigteilen bekannt sind, versehen. Die so
gebildeten Behälter 10 sollten nach 24 Stunden transportfähig
und stapelbar sein. Die gemäß diesem Ausführungsbeispiel ge
wählte Form der Behälter, die aufgrund ihrer Zusammensetzung nur
schwer wasserlöslich sind, ist den Fig. 2 und 3 zu entnehmen.
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß ein Behälter eine Querschnitts
fläche eines gleichmäßigen Sechsecks aufweist. Der Behälter 10
kann beispielsweise eine Höhe von 1 m und eine Kantenlänge von
ebenfalls 1 m aufweisen. In Fig. 3 ist die unterschiedlich wähl
bare Wanddicke s ersichtlich. Bei dem Ausführungsbeispiel gem.
Fig. 3a beträgt die Wanddicke beispielsweise s=15 cm. Das Aus
führungsbeispiel gem. Fig. 3b weist eine Wanddicke von s=20 cm
auf. Die Wandstärke in dem Beispiel gem. Fig. 3c beträgt 25 cm.
Diese Ausführungsbeispiele weisen jeweils einen entsprechend
dicken Boden auf, der in Fig. 3 der Einfachheit halber nicht dar
gestellt ist.
Der gem. Fig. 2 dargestellte Behälter 10 weist ein Gesamtvolumen
von 2,6 m3 auf. Bei der Wahl einer Wand- bzw. Bodenstärke gemäß
dem Beispiel nach Fig. 3a ergibt sich dann ein Innenvolumen,
d. h. Hohlraumvolumen mit 1,59 m3, während die Wandungen und der
Boden ein Außenvolumen von 1,09 m3 aufweisen. Bei dem Ausfüh
rungsbeispiel gem. Fig. 3b ergibt sich ein Innenvolumen von 1,23
m3 und ein Außenvolumen von 1,37 m3. Schließlich ergibt sich bei
einer Ausführungsform gem. der Fig. 3c ein Innenvolumen von 0,99
m3 und ein Außenvolumen von 1,61 m3. Aus diesem Beispiel wird
deutlich, daß bei der Wahl eines Körpers mit gleichförmiger
Sechseckquerschnittsfläche durch die Variation der Wand- bzw.
Bodenstärke besonders einfach das Verhältnis von Innenvolumen
zur Außenvolumen variiert werden kann. Dementsprechend kann
durch die Wahl der Größe s je nach Verhältnis der zu
deponierenden Abfallfraktionen der Behälter 10 angepaßt werden.
Der entsprechend Fig. 3 im Behälter 10 gebildete Hohlraum wird
nach Ausschalen der Behälter 10, wie in der Fig. 1 schematisch
dargestellt ist, mit der zweiten Abfallfraktion 16 befüllt. Die
so für die Deponie fertiggestellten Behälter 10 werden aus dem
diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar neben der Deponie
angeordneten Befestigungswerk auf entsprechend überdachte
Förderstrecken 27 gelegt und zu dem innerhalb des Deponiegelän
des im Aufbau befindlichen Blockturm 24 verbracht. Dort werden
die Behälter 10 von einem Senkrechtförderer 28 üblicher Bauart
übernommen und von einem als solchen bekannten Kletterkran 30
versetzt. Mit dem zu errichtenden Blockturm 24 ist ein entspre
chendes Kletterdach 26, welches die Entstehung zusätzlicher
Sickerwässer verhindern soll, fest verbunden. Der Fig. 1 ist zu
entnehmen, daß mehrere Blocktürme 24 nebeneinander errichtet wer
den. Die gem. diesem Ausführungsbeispiel gebildeten Blocktürme
weisen ebenfalls eine im Querschnitt gesehen gleichmäßige Sechs
eckform auf. Sie können beispielsweise eine Seitenlänge von ca.
20 m haben und eine Endhöhe von 25 m aufweisen. Mittels derarti
ger Blocktürme 24 lassen sich problemlos Deponieflächen von
mehreren Hektar anlegen.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie die Blocktürme 24 aus den Einzel
behältern 10 gebildet werden. Hierzu werden Schichten 32 aus
nebeneinander angeordneten Behältern leicht versetzt aufeinander
angeordnet. Die versetzte Anordnung erhöht dabei die Standfestig
keit des errichteten Blockturms 24. Ein Versatz einer Schicht 32
erfolgt beispielsweise um die Hälfte der Wandstärke 11 eines
Behälters. Dadurch ist es gewährleistet, daß die nach oben offe
nen Behälter 10 jeweils durch den Boden der darüber angeordneten
Behälter 10 verschlossen werden. Die oberste Schicht 32 wird
jeweils mittels entsprechender hier nicht näher bezeichneter
Deckel bzw. Deckfolien verschlossen.
In Fig. 5 ist dargestellt, daß mehrere übereinander angeordnete
aus Behältern 10 bestehende Schichten eine wahlweise Abstufung
des Blockturms 24 bilden. Hierdurch kann ein gewünschter
Böschungswinkel am Rande der Deponie verwirklicht werden. Über
haupt ist jede gewünschte Deponieendform durch entsprechende
Abstufung verwirklichbar.
Das Setzungsverhalten der in den Blocktürmen 24 zusammengefaßten
Behälter ist durch den Verbund und die Auflösung aller Normal
kräfte über die Behälter 10 optimiert. Der Deponiekörper ist in
sich absolut steif und homogen. Auch bei späterer Rückholung
bzw. bei späterem Rückbau von Teilen bzw. Teilbereichen ist der
Deponiekörper auch ohne entsprechenden Verbau steif und unge
fährdet.
In Fig. 6a ist angedeutet, wie in dem Stoßbereich zwischen drei
Blocktürmen 24 ein Revisionsschacht 34 freigelassen ist. In Fig.
6b ist ein System von mehreren Revisionsschächten 34, die über
entsprechende Gänge 38 miteinander und mit einem Hauptrevisions
schacht 36 verbunden sind, angedeutet. Die Gänge wären z. B. in
Abständen von 5 bzw. 10 m denkbar. Hierdurch wird ein insgesamt
begehbarer Deponiekörper erhalten, bei dem einerseits problemlos
Sondenmessungen möglich sind. Andererseits können entsprechende
Abfallstoffvolumina auch nach Fertigstellung des Deponiekörpers
einfach erreicht und rückgeholt werden.
Nach Fertigstellung der obersten Schichten der Blocktürme 24
kann auf die Oberfläche in üblicher Weise eine Ausgleichsschicht
aufgebracht werden, über die eine an sich bekannte Sperre gelegt
wird. Auf diese wasserdichte Sperre wird dann entsprechend Boden
geschichtet, der entsprechend der umgebenden Landschaft
bepflanzt wird.
Obwohl die Blocktürme 24 in den beigefügten Zeichnungen eng bzw.
ganz dicht nebeneinander stehen, können zwischen den Blocktürmen
24 wahlweise auch vorbestimmte Abstände eingehalten werden. Dies
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn pro Blockturm 24 sich
chemisch ähnliche Stoffe eingelagert werden, die sich mit den
Stoffen eines benachbarten Blockturms 24 chemisch nicht vertra
gen, d. h. zu unerwünschten Reaktionen führen würden. Diese sepa
rat angeordneten Blocktürme 24 können auf selbständige Einzel
basisdichtungen gestellt werden, die dann vollkommen separat ent
wässert werden können. Die Blocktürme, die gemäß dieser Ausfüh
rungsform beabstandet voneinander auf getrennten Basisdichtungen
stehen, können mit einer gemeinsamen oberen Dichtung versehen
werden. Zur Überbrückung der Turmabstände können dann übliche
Fertigteile (z. B. Filigranplatten) verwendet werden. Alternativ
dazu können die Blocktürme 24 auch einzelne Dachdichtungen
aufweisen.
Diese Ausführungsform, bei der Blocktürme 24, die aus einer
bestimmten Gruppe von Abfallstoffen bestehen, entsprechenden
Bodendichtungen zugeordnet sind, weisen den Vorteil auf, daß die
jeweilige Bodendichtung spezifisch nach der Zusammensetzung des
Blockturms 24 ausgewählt werden kann. Dadurch ist also nicht
eine einheitliche Basisdichtung von beispielsweise 20 ha Fläche
notwendig, die gegen eine Vielzahl von chemischen Substanzen
resistent sein muß, sondern eine jeweils kleinere Basisabdich
tung, die nur gegenüber den chemischen Substanzen resistent sein
muß, aus denen der jeweils zugeordnete Blockturm 24 besteht.
Wenn im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Behälter 10 auch
mit sechseckigem Querschnitt ausgebildet sind, so können sie im
Rahmen der vorliegenden Erfindung auch jede andere Form aufwei
sen, die es erlaubt, daß die Behälter 10 ohne Zwischenräume zu
großen Baueinheiten gestapelt werden.